Neues in der Bibliothek
'1) Der Krankenhauspförtner von PH. Spieß.
2) Der Schreckenstag von Weinsberg von L. Pichler.
3) Das Grafenschloß in den Sevennen von I. Bonnet.
«-) Rheinsagen von M. Claudius.
5) Friedrich List. Vortrag gehalten zu Augsburg am 22. Sep tember 1879 von A. Staub.
6) Der Geschästskrei« der Gemeindebehörden und der Ge-
richtsvollzieh-r rc. von H. Vierer.__
Tagesordnung de» K Amtsgerichts Calw in de« Sff. Drrhandluugeu.
I. am Donnerstag, den 13. November, Vormittags 9 Uhr.
1) AS. gegen Georg Pfrommcr, verh. Tagt, von Teinach, wegen Diebstahls.
2) AS. gegen Heinrich Lutz, led. Tagl. von Ottenbronn, wegen Diebstahls.
3) Unters, gegen Jakob Friedrich Pfrommer von Spcßhardt wegen Beleidigung.
II. am Freitag, den 14. November, Vormittags S Uhr.
1) Verkündigung des Locations- und VerweisungsurtheilS in der Gantsache der Ehefrau des Gottlieb Heinrich Stotz, Krämers in Hirsau.
'2) Verkündigung des Locations- und VerweisungsurtheilS in der Gantsache des Friedrich Rathfelder, Schuhmachers in Oberkollbach.
3) RS. zwischen D. Rothschild u. Söhne in Mosbach, Kl. und Löwenwirth Maurer in Altbulach, Bekl. Kaufschillingssorderung betr.
4) RS. zwischen Gebr. Hofmann in Cannstatt, Kl. und JohS. Kugel, Maurer in Stammheim, Bekl. Kaufschillingsforderung betr.
' ü) RS. zwischen Georg Bechtold, Zimmermann in Stammheim, Kl. und Earl Morofs, Kutscher in Calw, Bekl. Schadenersatz betr.
vormittags 10 Uhr:
0) RS. zwischen Georg Rexer, Bierbrauer in Warth, Kl. und Adlerwirth Schaible in Oberkollwangen. Bekl. Forderung betr.
7) RS. zwischen Christoph Sturm» Rothgerber in Calw, Kl. und Carl Wolpoldt, Rothgerber in Calw, Bekl. Waarenforderung betr.
Vormittags 11 Uhr:
Z) RS. zwischen Heinrich Drescher in Ottenbronn als Pfleger des Heinr. Wohlleber von da. Kl. und Salomo Weiß, Bauer in Althengstctt, Bekl. Entschädigungsfordcrnng betr.
Nachmittags 3 Uhr:
9) RS. zwischen Friedrich Schiele, Fuhrmann und Rothgerber in Calw, Kl. und Christian Kirchherr, Zimmermstr. in Calw, Bekl. Abrechnungs- sorderung betr.
10) RS. zwischen Rechtsanwalt Umfried in Calw, Kl. und PH. Ehrmann, Sattler ik Teinach, Bekl. Gebührenforderung betr.
— Stuttgart, 8. Nov Gestern Nachmittag halb 2 Uhr ver- sammelte sich eine Anzahl Damen und Herren aus Ludwigsburg und Stuttgart, um die Feier der Einweihung des Männerkrankenhauses, Welches in den Gebäulichkeiten de» früheren Knrbeninstttuts Salon Bei LudwigSbms eingerichtet worden ist. in aller Stille zu begehen. Bckanntlich soll dieses Aftzl für unheilbare männliche Kranke in der engsten Verbindung mit der benachbarten Brüderanftait Karlshöhe pche» und unter der Oberleitung des Inspektors Rupp von den Brüdern dieser Anstalt bedient werden. Doch waren umfasstnde bauliche Veränderungen nöthig, um die Lokalitäten ihrer jetzigen Be- stimwung gemäß herzurichtcn. Dieß ist von den Haudwerksleuten in vrrhältnißmäßig kurzer Zeit in völlig zufrirdcnstelleuder Weise ge. schehen, so daß das Haus vor einigen Tagen von dem rn der Kranken, pflege seit Jahren bewährten Hausvater und der für die Haushalt- ungSgcschäfte bestellte» Gehilfin, sowie von den zuerst angemeldrten Kranken bezogen werden konnte und wie in seinem Aeußern, so auch in seiner inneren Einrichtung den wohlthuendsten Eindruck macht. Große Helle Zimmer mit je 3—4 Betten sind für die Kranken 3. Klaffe, Zimmer mit 2 Betten und größerer Bequemlichkeit eingerichtet für die Kranken 2. Klaffe und kleinere Einzelzimmer, mit noch besserer, geschmackvoller Einrichtung versehen, für die Kranken erster Klaffe bestimmt. Ueberdieß sind mehrere Veranden zu gemeinsamem Aufenthalt für die Kranken am Hause angebrachr und auch an einem Betsaal, einem Gesellschaftszimmer', Badkabineten u. dgl. fehlt es nicht. Mit dem Eindruck, daß hier ein gar wichtiges, von dringendem Bcdürfniß längst gefordertes Glied in die Kette unserer der Armensür« sorge und Krankenpflege gewidmeten Anstalten eingesügt sei, und mit lebhafter Freude über das endliche schöne Gelingen eines LiebltngSge- daakenS unserer geliebten Königin schied die Versammlung von dem vuumehr seiner Bestimmung übergebenen Hause.
— Stuttgart, 10. November. Für diejenigen, welche sich nicht bloß für die StalSvoranschläze, sondern auch für die RechnnngSergrbniffe unserer Hauptstadt interessiren. ist eine solche Darstellung für 1877—78 im Druck erschienen. Es kann zu einigem Tröste gereichen, wenn man in der Zeit, da die Defizits in Staats- und Gemeinde- verwaltungeu so üppig gedeihen» ersteht, wie sich in jenem Zeitraum ein Ueberschuß von 247.698 -/t 19 ^ ergeben.
— Tübingen. 8. Nov. Die »Ehr." schreibt: Ein von einem armen Schusterjungen vorgestern verlorener Fünfzigmarkschein wurde von dem hoffnungsvollen Sprößliug eine- hiesigen WeingärtuerS, «ine« zwölfjährigen Knaben, auf dem Marktplatz gefunden. Ohne
seinen Eltern von dem Fände etwas zu sagen, ließ der Bursche dnv Schein wechseln und verwendete einen Thcil des Betrags zum An« kauf von Naschereien. Durch seine Kameraden, denen die Geldaus« gaben desselben anffielen, kam die Sache zu Ohren der Polizei, die den Burschen verhaftete. Bon dem Gelbe wurden noch etwa 40 bei ihm vorgefundrn.
— Horb, 8. November. Vorgestern benützte ein junger Manu aus dem benachbarten Salzstetten den um 6 Uhr 25 Minuten Abends von Freudenstadt abgeheodeu Lisenbabuzug zu Ausführung eine» Selbstmords, indem er sich in der Nähe der Station Allheim vo» demselben überfahren ließ. Die Leiche wurde bald nachher von de« dort stationieren Bahnwärter bei seinem Gang über »ie Bahnlinie aufgefunden. Nach einem kurz vorher geschriebenen Briefe des Selbst« Mörders war Untreue seiner Geliebten die Veranlassung zu dem un« glückseligen Schritte.
— Ulm, 9. Noo. Die hiesige Fleischerinnnng, welche seit 3 Jahren die LehrlingSprüfungen etnführte» hatte gestern Mittag von 2 —5 Uhr wieder eine solche, bei der sich 4 Lehrlinge betheiltgten. Dieselbe wurde in allen Theilen vo» sämmtlichen Theilnehmcnden auf's Beste bestanden und konnte der Gesellenbrief mit vollem Rechte Jedem ausgestellt werden.
— Laupheim,9. November. In Laupheim wurde am 7. d.M. zwischen 6 und 7 Uhr Abends ein frecher Diebstahl verübt; von einem Wagen weg, der vor dem ,8a««' aus dem frequenten Markt» platz stand, wurde eine Kuh ausgesparint und weggesührt. Als der Fuhrmann wegfahreu wollte, fehlte die Bespannung des Wagens. Der Dieb wurde verfolgt und potz der eingebrochenen finstern Nacht eingeholt und an'« K. Amtsgericht abgeliesert. Derselbe ist voa Ehingen.
— Vom Fränkischen, 9. Noo. Betreff« der 500jährige,, Jubiläumsfeier des .Stadttage-' der Stadt»Crailsheim ist nunmehr vorläufig beschlossen, dieselbe nicht, wie eS anfangs hieß, «ns dm Sommer zu verlegen, sonder« am richtige» Tag, den 4. Februar, abzuhalten. Die Bürger der Städte Hall, DinkelSbvhl und Rotheu« bürg a. d. Tauber werden dazu Ungeladen. Da« Programm zum Feste wird in nächster Zeit vo« Gemeinderath Crailsheim- ausge- arbeitet. Die schlechten Geschäftsoerhältniffe werden bei Feststellung der Festlichkeiten immerhin eine ziemliche Beschränkung auferlegen.
— Mergentheim, 7. Nov. Bei einer gestern auf hiesiger Markung abgehaltenen Treibjagd wurde eine gehörnte Rrhgai« geschossen, gewiß ein seltener Fall.
— Pforzheim, 10. November. Vor einiger Zeit ist in Neuen«
bürg eine Erfindung gemacht worden, welche sich als sehr praktisch bewiesen hat und in vielen Orten Württembergs, «ie auch im Hohen« zollern'schen Unterlande, bereits «eit verbreitet ist. ES hanbrlt sich nämlich um eine neue Methode, in Oefen und in der Küche schnell Feuer anzuzüuden. Der neue Feuerzüader ist ein von poröser Masse hergestrllter walzenförmiger kleiner Stein, oben mit einem Haken versehen. Dieser Stein wird mit Petroleum getränkt, dann mit einem Zündhölzchen angezündet und mitten iu den Ofen gestellt, wo sich sofort eine sehr starke, etwa 3 Minuten brennende Flamme ent» wickelt, auf welche man sogleich starke Holzstückr legen kann. Kleine Holzspähue, Reisig, Papier rc. sind ganz überflüssig. Die Erfindung hat sich im Interesse einer schnellen Heizung, auch bet konträre» Winde, sowie i« Interesse der Reinlichkeit glänzend bewährt. Der ob:n beschriebene walzenförmige Stein ist unverbrennlich und ruht zur besseren Tränkung mit Petroleum in einer Blechkapsel, die zur Auf» nähme des Petroleums bestimmt ist. Blechkapsel mir Verschluß, Feuerzünder (Stein) und Gebrauchsanweisung kosten zusammen nur 40 Pf. (Pf. B.)
— Vilbel, 9. No». Nachdem bereits vor einigen Wochen der auf der Eisenbahnstrecke Hanau—Friedberg Im Bau begriffene Viadukt bei Heldenbergen durch Einstürzen eines Gerüstes zwei Personen dasLeben gekostet, hat sich, wie das .Franks. Journ.'meldet, gestern abermals daselbst ein furchtbare- Unglück i'ereignet. Kaum war di« Berschaalung aus einem eben vollendeten Bogen entfernt, als derselbe durch Nachgeben der Widerlager gelockert, einftürzte und durch die au« einer Höhe von 24 Meter herab stürzenden Steine 8 Arbeiter sofort getödtet wurden; der neunte ist seinen Leiden erlegen, 20 andere sind mehr oder minder schwer verletzt. Die Verunglückten find mristentheils verheirathet; die zum Thetl mit ihren Kindern auf de» Arm zur UuglückSstätte eilenden Frauen sollen einen herzzerreißenden Anblick dargeboten haben. Die Behörde halte Mühe, die ba«» leitenden Personen vor der aufgeregten Menge zu schütze».
— Mainz, 6. Nov. Unsere Nachbargemeinde Heide-Heim ist schon seit drei Wochen durch eine ziemlich starke Zigeunerbaude heimgesucht, und da den Zigeunern die Begriffe von Meiu und Del« vollständig abgehen, s» ist diese Sippschaft um so gefährlicher. Selbst die Polizei konnte gegen die Baude nichts anßrichtru und s« sah sich