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Mittag. nachdem dieselben 34 Stunden »»schüttet naMtz poch nicht, dieselbe» au«z«tz,a»eq. Rych tzett» stüh um 2 Uhr» mich k3 Stunden seit dem Einsturz, wlff »an dte Stimme eines der datven Unglücklichen gehört haben, doch ist jetzt die Hoffuung, sie lrdeud hrraufzudringen, ziemlich geschwunden.
— Augsburg, 20. Oktober. Endlich nach mehr als 24 Stunden wurden die beiden Verschütteten an'- Tageslicht gebracht. Heide waren aber leider todt; doch glaubt man annehmen zu dürfen, daß sie nicht lange zu leiden hatten.
— Elbing, 17. Okt. Die Stadtverordnetenversammlung hat beschlossen, die Schulen nicht an die Katholiken zu Überweisen und sich nur der Gewalt zu füge«. Eine Beschwerde an das Abgeordnetenhaus zu Händen Richter'» soll abgesandt «erden.
— Elbing, 20. Oktober. Der Magistrat erläßt eine Bekanntmachung de» Inhalts, daß, da die Katholiken die Uebergabe der neuen Schule verlangen, der Magistrat aber dies verweigere, die Kinder wieder Ferien haben werden. Es herrscht immer noch Aufregung.
— Berlin, 18. Okt. Geröstete Kartoffeln — das ist die neueste Errungenschaft des Berliner StraßenlebenS. Seit de« ersten Oktober hat sich der Verkauf derselben zu den anderen Genußmitteln gesellt, welche durch „fliegende Händler" feilgeboten werden. Da» Menu des Straßendtuers wird immer reichhaltiger: Sodawasser, Eis, Wiener Würste, Kuchen, Früchte — und jetzt eben die Bratkartoffeln. In zwölf Wagen, die mit dampfenden Schornsteinen versehen sind, läßt der Unternehmer die in der Schale gerösteten Erdäpfel schon in Portionen zu 5 Pfennig verkaufen. Die Hauplabsatzstätten find Bauten und Fabriken, die Hauptzeiten für den Verkauf dte Frühstücks- und Mittagspausen. Demnächst wird die Speisekarte der Straßenmahlzeit eine weitere Bereicherung erfahren. Dem ehemaligen Eisenbahn-Kalkulator Fischer ist nämlich unter üblichem Vorbehalt de- Widerrufes die polizeiliche Erlaubniß ertheilt worden, in kleine» Wagen „Rinderbrühe incl. Fleisch" auf den Straßen verkaufen zu dürfen. DaS .Tischlein deck Dich" de« Märchen« wird somit auf den Straße» Berlins der Verwirklichung eutgegevgeführt. Gesegnete Mahlzeit!
— Berlin, 19. Okt. Da« Bündniß zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungain kann, wie der Köln. Z. aus Berlin milgelhcilt wird, al» unzweifelhafte Thatsache angesehen werden. Mao habe Gründe zu glauben, »aß der Vertrag bereits im Laufe der vergangenen Woche durch die Unterschrift beider Majestäten sanktionirt worden fei. Nicht ohne große Bedenken hat Kaiser Wilhelm sich bewegen lassen» in die neue Wendung der Dinge zu willigen, die zu der Allianz mit Oesterreich geführt hat. Aber der Uedermuth uud die Feindseligkeit Rußlands waren soweit gestiegen, daß die Selbstachtung Deutschland nöthigte, auf seiue eigene Sicherheit bedacht zu sein. Wie freudig diese neue Wendung der Dinge von der englischen Regierung begrüßt wird, geht aus einer Rede Lord Salisburys in Manchester hervor, in welcher er sagte, denen, welche a« Frieden Europas und der Unabhängigkeit der Nationen ein Interesse haben, möchte er zurufen: „Großes Heil ist der Welt widerfahren."
— Berlin, 20. Okt. Das Präsidium des deutscheo Handelstags (Delbrück, Hammacher und Lieöermann) hat an den bleibenden AuS- schuß den Antrag gerichtet, die Veranstaltung der nächsten Weitaus- stellung in Berlin in Betracht zu ziehen. Der Antrag steht auf der Tagesordnung der am 21. November stattfindenden Ausschußsitzung. Die jetzige politische mid wirthschaftliche Gestaltung des Deutschen Reiches mache ihm die Initiative bezüglich dir nächsten Weltausstellung zur Pflicht.
Paris, 18. Okt. Der Telegraphe erzählt heute Folgende«: Einer unserer angesehensten KorpSkommandanteu ist vorgestern vom Präsidenten der Republik empfangen worden. Er Hot demselben achtungsvoll vorgestcllt, daß man in der Armee sehr unangenehm dadurch berührt sei, die Offiziere, welche in den Kriegsgerichten nach Besiegung der Kommune gesessen, von den intransigenten Blättern als Mörder und Henker behandelt zu sehen. Jule» Grevy gab ihm zur Antwort: „Beruhigen Sie sich, General, ich bin nach Paris zurückgekommen, um dem Allem ein Ende zu machen. Ihre Kameraden brauchen keine Besorgniß zu hegen. Die Achtung vor der Armee liegt mir ebensosehr am Herzen als die Achtung vor den Gesetzen".
Paris, 19. Okt. Die Korr. HaoaS berichtet: Die Herabsetzung der Dienstzeit in der aktiven Armee voo 5 auf 3 Jahre war Gegenstand der Berathungen eines Ausschusses der Kammer. ES erschien zweckmäßiger, anstatt das Gesetz von 1872 zu verändern, erst Versuche mit der Herabsetzung anzustellen, und der Sriegsminister verpflichtete sich in diesem Jahre, diese Versuche zu veranlassen, und Folge dessen wurde dte Vertheilung des KootiogeutS von 1878
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so gemacht, daß der die Kontingente von
vom Gesetze vorausgesehene Effektivstand durch 3 Klasse» geliefert werden könne. Die neue
MgSgHkl wird dte Folge haben, daß alle Männer der 1. Abtheilung der »affe von 1878 ei« Jahr früher entlasse» werden können, und dadurch die der Bevölkerung im Allgemeinen durch da» RekruttrungS« gesetz aufgelegte» Laste« bedeutend vermindern. Der Krieg-minister beabsichtigt, die Anzahl der Einjährig-Freiwilligen, die bald unter die Fahgen berufen werden sollen, bedeutend zu vermindern. Man zählte außtr den 3000 jungen Leuten, welche durch ihre Universitätsgrade ohne Prüfung eintreten können, 7500 Bewerkr. Der Minister beabsichtigt, von letzteren 3H00 au-zuschließen» eia Entschluß ist aber noch nicht gefaßt.
Aus Madrid wird der Daily New» vom 16. d. gemeldet; Ein Orkan mit heftigem Regen hat in den Provinzen Andalusien, Micante, Murcia uud Malaga große Utbcrschwemmungen herbeige- führt. In dem Thal, welche» sich von den Bergen Murcia« den Ufern Gigue« entlang zieht, drang da« Wasser in de« unteren Theill »er Häuser ein. Dieser Strom und seine Zuflüsse zerstörten mehrere Dörfer und die Eisenbahnlinie Orihuela Lorca Murcia; viele wichtige Dörfer und Stationen stauben während 2 Tagen unter Wasser. Au« Murcia meldet der Gouverneur, daß der Verlust an Menschenleben die Zahl von 300 überschreiten dürfte. Die telegraphische Verbindung Madrids mit Murcia, Carthagena und Alicante ist noch nicht wieder in Ordnung, der Elsenbahndienst ganz eingestellt. Der König wird die überschwemmten Orte auf seinem Wege nach den Häfen deS mittelländischen Meeres besuchen.
Madrid, 20. Oktober. Der Verlust an Menschenleben in Murcia in Folge der Ueberschwemmuvg beträgt über 500, der Schaden an Elgeothum über 30 Millionen. Authentisches liegt noch nicht vor.
London, 17. Oktober. Reuter meldet aus der Kapstadt.
30. Sept.: General Wolseley traf am 29. Sept. in Prätoria. der Hauptstadt de» TranSvaalstaateS, ein und hob hervor, daß die von der englischen Regierung beschlossene Annexion des Tran-oaalgebietes unwiderruflich sei. Ein Konnte von BocrS nahm eine Resolution an. worin erklärt wird, nur die Wiederherstellung ihrer Unabhängigkeit würde sie zufriedenstellen.
London, 20. Oktober. Reuter meldet ou» Simloh vom
19. Okt.: Der Emir Jokub Khan gab den Entschluß kund, abzu- dankea. General Robert« versuchte vergeblich ihn zu überreden, diese Absicht aufzugeben. Er traf provisorische Vorkehrungen, die Ordnung aufrecht zu erhalten und die Verwaltung weilerzusühren. — Im Nagahgebirge (südlich von der Provinz Assam) ist der dort ansäßtge britische Kommissär von dem Stamme der Nogahs ermordet worden.
London, 21. Oktober. Daily News meldet au« Lahore den
20. d.: Man glaubt, der füufjährlge Sohn Jakub Khan« werde
als Thronfolger anerkannt werden und die britische Regierung in
zwischen die Verwaltung Afghanistans „überwachen."
London, 20. Okt. Meldung der „Da>ly Telegraph" au» PeShawur vom 20. ds.: Der Gouverneur von Dschellalabad berichtet, russische Truppen hätten nach heißem Kampfe die Sladt Merw besetzt; anderweitige bestätigende Nachricht liegt noch nicht vor.
San FranciSko. 18. Okt. In Folge de» Aufschwungs de« Handels und der Preissteigerung de« Wetzens herrscht hier sehr bedeutende Nachfrage für Frachtschiffe. Die Exporteure telegraphireu überall hin, um Schiffe zu miethen.
Ridaetiou Druck und Berta- vo« S. Oelschktiger in Salw.
Obstpreiszettel.
— Eßlingen, 17. Okt. Hess. Obst -4L 3. 60 bis -4L 4, bayr. -44 4. 10, badische- -4L 5. 20 pr. Ztr.
— Eßlingen, 21. Okt. Obst am Bahnhof -4L 4 bis 4. 20 pr. Ztr.
— Göp pinge n, 20. Okt. Bahnhof. Bayr. (Algäu) u. Hess. Obst pr. Ztr. -4L 3. 20 bis -4L 4. Das im Bezirk selbst erzeugte Obst fand Anfangs Käufer zu -4L 5. 50 und selbst -4L 6, sauk aber im Preise auf «4L 4. 20 bis -4L 4. 50 und ist zu diesem Preis noch ziemlich Borrath.
— Murrhardt, 17. Okt. Obstpreise auf 5 «4L bis 4 -4L 30 ^ pr. Ztr. zurückgegangen, noch ziemlich viel feil, Käufer fortwährend erwünscht.
Hopfenpreiszettel.
— Rottenburg, 16. Okt. In unserem Hopfenhandel geht e» wenn auch langsam, doch stetig voran. Der gehoffte Aufschlag läßt jedoch immer noch aus sich warten; im Gegentheil hatten wir anfangs dieser Woche einen bedeutenden Abschlag; für geringe trübe Waare wurde bloß 130—150 -4L bezahlt, während prima Waare, von der es hier noch schöne Quantitäten gibt, immer noch mit gegen 200 -4L und mehr bezahlt wird. So erlöste das hiesige LandeSgefängniß, da» ca. 25 Ctr. hatte, letzten Dienstag 207 -4L per Ctr. im Durchschnitt. Doch geben viele Eigner von prima Hopfen uichtS ab. und warte« auf einen Aufschlag.