Ich beehre mich hiemit anzuzeigen, daß ich

das Pulvergeschäst des Herrn Emil Müller

übernommen habe und halte mich bei Bedarf von

Sprengpulver, Zündschnüren, Pistolen, Jagd« und Scheibenpulver, Zündhütchen, Schrote und Pfosten z« den billigsten Lnxros- und Votsil-Pretsen bestens empfohlen.

_ Lmtt LevorKll.

Formulare

sur polizeiliche Strafverfügungen

find zu haben in der

A. Oelschläger'schen Buchdmckerci.

Tagesordnung

des A- Amtsgerichts Calw in den öff. Verhandlungen, l. am Denn erst« g, d. 16. Okt. Vorm. 9 Uhr, fällt aus.

ll. am Freitag, den 17. ds. MtS., Vormittags S Uhr:

1) RS. d. Joh. Fr. Schwämmle, Bäckers in Calw Kl., und des Johann Fr. Rauer, Posthalters v. da Bckl. Erbsforderung bctr. 2) RS. der Marie Katharine Witiwe des -j- Benjamin Lörcher in Speßhardt Kl. gegen Friedr. Pftommer. Bauern v. d. Bell, verschiedene Ford. betr. 3) RS. des Johannes Baier v. Odcrhaugstett Kl., gegen Zimmermstr. Baier in Neubulach Bekl, Darlehens-Forderg. betr. 4) RS. des Joh. Gg. Lutz, Bauern in Oberreichen- hach Kl., gegen Johs. Schaible und Ulrich Pfrvmmer, Bauern von Altburg Bekl., FuhrlvhnSsorderung betr. Vormittags 10 Uhr. 5) RS. des C. F. Stohrer in Stuttgart Kl., gegen Bernhard Hiller, Schiffwirth in Calw Bekl., Vertrag s-Erfüllung betr. __

Calw. 14. Oktober. Das Land auf Land ab rühmlichst be­kannte Wildbader Quintett hat sich am letzten Sonntag, nachdem eS seit 2i/, Jahren hier keine Production mehr gegeben, rasch wieder die Gunst des hiesigen Publikums erobert, die es ober auch in vollem Maße verdient. Denn abgesehen von dir Meisterschaft, mit der jeder Einzelne sein Instrument behandelt, ist das Zusammenspiel ein so abgerundetes und vollendetes, daß es jenes innige Wohlbehagen» jenes sympathische Gefühl erzeugt, das der Triumph eines jeden Künstlers ist. Möge der Beifall, den das Quintett in so reichem Maße eingeheimst hat, ihm eine gute BorbediUtnng für seine Kunstreise «ich eine Aufforderung sein, auch später wieder der uns einzukehren.

- W eil der Stadt, 12. Oktober. In Renningen brach in der Scheuer des Schreiners Mcttler gestern Abend I'/? Uhr ein Brand aus, der mit rasender Schnelligkeit um sich griff und drei große Doppelscheiben, vollgefüllt mit dem heurigen Erntesegcn, sowie rin doppeltes großes Wohnhaus vollständig in Asche legte. DaS Wohnhaus, sowie eine der Dopprlschcunen gehörte Schlosser Schmid >mb Bauer Frohnmayer, die beiden andern Scheuern Schreiner Mettler und Schäfer Ulrich. Die Beschädigten sind versichert, doch ist der Schaden für die Abgebrannten immerhin noch ein sehr großer, da der ganze Ertrag der Ernte vernichtet ist. Zur Unterstützung der sehr gut orgamsirten Renninger Feuerwehr eilten die benachbarten Mannschaften von Weil der Stadt, Malmsheim. Leonberg, Eltingrn, Magstadt, Warmbronn in großer Anzahl herbei, und so gelang eS endlich, dem heftige» Feuer weiteren Einhalt zu thun.

Stuttgart, 14. Okt. Heute früh gelangte die Kunde von einem gräßlichen Eisenbahnunglück hierher. Auf der Station Heidels­heim wurde der Güterzug 306, der von Stuttgart um 6 Uhr 33 Min. Abends abgeht, vom Güterzug 319, der (mit Personenbeförderung 3. Klasse) von Bruchsal um 9 Uhr 50 Min. Abends abgeht und in Heidelsheim um 10 Uhr 6 Mm. eintrifft, an einer Kreuzung der Schienen von der Seite her durchfahren. Von den Passagieren des GüterzugS 319 sind 3 Person:» todt, nämlich Frau Apotheker Salzer aus Breiten, ein Sattler aus Mühlacker und ein Bayer aus der Gegend von Würzburg. 6 Personen wurden theils schwer, theils leichter verwundet, unter ihnen die Tochter der Frau Salzer, die einen Schenkelbrnch erlitt. Lokomotivführer Hohl vom Zug 319 erschoß sich ganz in der Nähe der Unglücksstätte und war sofort eine Leiche. Der Heizer dieses Zuger kam merkwürdiger Weise mit dem Schrecken davon. Augenzeugen zufolge soll dis Unglücksstätte ein grauenhaftes Bild der Verwüstung sarbieten. 7 Wagen sind total zertrümmert, der Personenwagen des Güterzugs ist in einer solchen Beschaffenheit, daß es ein Wunder zu nennen, daß überhaupt noch einer seiner Insassen lebend davonkam. Dieser Wagen kam unter den Packwagen Und Überdies verwickelte sich noch ein Kohlenwagen in ihn. Die Passagiere des andern Zugs blieben unverletzt. Dieselben wurden, soweit ihr Reiseziel entfernter war, über Durlach und Bruchsal weiter befördert. Die direkte Linie wird wohl erst bis heute Nach­mittag, etwa um 2 bis 3 Uhr, wieder befahrbahr sein.

Aalen, 13. Oktober. Vor der Wichsefabrik der Herren Gebrüder Seydelmaun hier lud ein Arbeiter der Fabrik mit seinem 19jiihrigen Sohn letzten Samstag Nachmittag einen mit 21 je 21/2

Weil der Stadt.

^V-rka»f.

Montag, den 20. Okt. (Jahrmarkt), Vormittag« 11 Uhr,

läßt Unterzeichnete Nachstehende» im Spital« Hofe öffentlich versteigern : einen zum Schlachten tauglichen Fairen, eine Kuh, einen V« Jahr alten Eber und eine großträchtige jung» Kuh kleineren Schlags, wozu Liebhaber emladet

_ Spital pflege.

Ctr. schweren Schwefelsäure.Flaschen beladenen Brückenwagen. Da die Pferde etwa« unruhig waren, schlug sie der ältere Arbeiter mit der Peitsche über die Köpfe, worauf sie in rasendem Galopp zum Fabrikhofe hinauSeilten. Der Arbeiter wollte sie aohalten, wurde aber auf die Seite geworfen. Als die Pferde eine rasche Wendung Wasseralfingen zu ausführten, stürzte der Wagen um, und der Schn, der sich noch darauf befand, wurde sammt den Maschen zu Boden geschlendert. Hiebei zerbrachen 11 der Flaschen und deren Inhalt ergoß sich theilweise über die Hände und Füße de« jungen Menschen, so daß dieser von schweren Brandwunden bedeckt vom Platze geführt werden mußte. Sei« Zustand soll jedoch nicht hoffnungslos sein.

Laupheim, 12. Oktober. In der Hammerschmiede an der Rottum, wo auch eine Obstniostpceffe durch eine Transmission mit Wasserkraft betrieben wird, war gestern der Besitzer, Hammerschmied Weiehaupl, mit seinem 17jährigen Sohne mit Mostbereilnng be­schäftigt. Der Sohn wollte einen Riemen während de« Räderlauf» abnchmen, wurde vom Rade erfaßt und wie ein Kreisel umgeschwungen. Der Vater, der den Sohn befreien wollte, wäre fast dem gleichen Schicksale erlegen. Dem jungen Manne mußt« sofort ein Arm ab« genommen werden. Die Beine sind schwer verletzt; starkes Wund« fieber ist eingetreten und das Schlimmste steht zu befürchten.

Bon der badischen Grenze, 12. Oktober. In der Hagenmühle bei Seckach wurden vor längerer Zeit die hölzernen und steinernen Mühlräder durch eiserne ersetzt. Ein Oekooom der Um» gcgend wollte vor Kurzem die neue Einrichtung besichtigen und ließ sich durch den Müller die Einzelheiten derselben erklären. Als letzterer auf einige Augenblicke sich entfernte, kam der Oekonom einem der im Gange bifindlichen Räder zu nahe, wurde von denselben erfaßt und in das Räderwerk gezogen, so daß er buchstäblich zerstückelt wurde.

München, 11. Oktober. In der letzten Sitzung des Magist­rats der Stadt München wurde ein für ein Brautpaar ausgestelltes Verehrlichungszeugniß als rechtSunwirksam erklärt und eingezogen, weit es sich nachträglich herausgcftcllt hat, daß die Braut eine Stief­tochter des Bräutigams ist, so daß es sich um eine gesetzlich verbotene Ehe handelt. Der Fall wurde der K. Polizeidirektion zur Keantniß gebracht.

Frankfurt, 10. Okt. Gestern Abend 8Vz Uhr sprang ein Frauenzimmer in den Main, wurde aber gerettet. Auf das Revier gebracht, gab sie als Motiv as, daß ihr Schatz sie am Morgen des Tages geprügelt und sich eine andere genommen habe. Als man ihr Vorstellung machte, daß dies doch dumm sei, sie thäte ja ihrem Schatz nur damit einen Gefallen, wurde sie ruhig und entgegnete: ja das ist wahr, zu seinem Äerger will ich jetzt leben bleiben.

Köln, 13. Oktober. Am 27. v. M. ist von Elberfeld der Postschaffner Ehrhardt aus Köln mit Posigeldrrn im Betrage von 25,000 entwichen und noch nicht wieder beigebracht, obwohl der» selbe an einem Daumen, dessen Nagel in Folge einer Quetschung gespalten ist, und der Tätowirung mit Anker und Namenszug an einem Arm leicht kenntlich sein soll. Die Postbehörde legt auf seine Ergreifung so hohen Werth, daß sie eine Belohnung voll 1000 saSgesctzt hat. Es wird vermuthet, daß Ehrhardt, welcher als ein Mann von 42 Jahren, mittlerer Statur, braune« HE mit starkem Schnurrbart und Kiuibart geschildert wird, sich nicht, wie Anfangs vermuthet wurde, in's Ausland geflüchtet hat, sondern sich innerhalb Deutschlands aushält und hier unter fremdem Namen eine seinem früheren Gewerbe entsprechende Beschäftigung als Schlosser od:r Maschinist er ist früher auch Heizer und Maschinist auf den Rheindampsschiffen gewesen in Schlosserwerkstätten oder Fabriken sucht, bezw. inzwischen schon gefunden hat.

Die Stadt Elbing hat trotz der großen finanziellen Schwierig' leiten, an denen sie zu leiden hat, erhebliche Opfer für ihre Schulen aufgebracht Große schöne geräumige fünf« und sechstlassige Schul« Häuser find entstanden, an Stelle der allen, ungesunden, winkeligen Räume der ein« und zweiklssfigen Schulen, in denen früher die Ju«