Nächste Woche backt

Laugenbretzelir

Bäcker Exuer.

Unterzeichneter hat auf dem Calwer Hof einen halben

Morgen Haber

zu verkaufen

August Moll, Küfer.

Schuld- und Kürgschcine, Zins-Quittungen

für die Württemberg. Staats-Schuldeu- Zahlungs-Kasse und für Privaten, sowie

Quittungs-Formulare

für beliebige Zahlungen,

empfiehlt zu gef. Abnahme

die A. Oelschläger'sche Buchdruckerei.

20. Auz. 20 . . 22 . . 22 . .

23. .

Calw.

Landwirthschastlicher Pezirksverein. Allgäuer Vieh betreffend.

Gemeinden und Landwirthe, welche auf die Einführung tiefes ausgezeichneten Viehschlags reflekliren, werden gebeten, ihre Meldungen um Zuchtstiere oder trächtige Kalbeln längstens bis zum

30. d«. Mts..

-an den Unterzeichneten gelangen zu lassen.

Calw. 20. Aug. 1879.

Der proo. VereinSvorstand

___ E. Horlacher. _

Stuttgart, 18. Aug. Die K. Postdirektion erläßt eine Warnung vor Ankauf von auf den Betrag von 2 Mark lautenden Postsreimarkcn, da dieselben nur für besondere Verrechnung-Zwecke innerhalb der Verwaltung bestimmt find und von der Poft weder bei Frankirung von Postsendungen angenommen, noch baar cingelöSt werden.

Eingesendet. Iägergluck. Daß die Jagdgesellschaft Herren- berg in einer Woche 6 Hirsch erlegte, ist doch gewiß Gttick, hgß aber rin Dach« dem I. Aichelr Jagdpächter voa Deckenpsronn einen Be­such im Keller machte, dann zu allgemeiner Belustigung der HauS, fran» die im Unterrock auf Rekognoszirung aurgeschlckt wurde Morgen« im Oehrn Sensen, Rechen, Gabeln und alle« durcheinander schüttelte bi« der Jagdpächter sein Lager verlassen konnte, ist gewiß uoch seltener. Das Thier wird wohlbehalten im Schweinstall ge- Halren und gibt Aichctc täglich Produktionen mit demselben in der Scheuertenne. Kommet und sehet!

Unlerreichenbach, 22. August. Gestern Abend, beim Be­steigen eines in Bewegung befindlichen Wagens, gerieth der 16jährige Sohn de« Wirthe« Keim von Bieselsberg mit dem Bein in die Radspeichen und wurde dasselbe schrecklich zerquetscht und verdreht. Eist kürzlich widerfuhr seinem Vater ein ähnliches Unglück, indem ihm beim Aufladen von Langholz ein Klotz den Fuß abschlug.

Vom Cnzthal, 22. August. Da« gefährliche Geschäft des Lan^holzseilknS bat gestern wieder ein bedauerliche« Opfer gefordert. Im Wald Mooshing oberhalb d r Häldermühle nnren einige Wald­arbeiter unten am Berg beschäftigt; während dessen ließ ein uner­fahrener junger Arbeiter au« Calmbach oben am Berg einen Lang- hvizstamm auf unvorsichtige Weise los; der Stamm glitt in rascher Schnelligkeit die steile Halde hinunter, so daß die untern Arbeiter keine Zeit mehr fanden, auszuweichen. Einer von ihnen wurde vom Stamm erfaßt und blieb mit zerschmettertem Kopf auf der Stelle todr liegen. Da« zufällig in Wildbad anwesende Uutersuchung«gericht von Neuenbürg/ist sofort eingeschrttten.

Stuttgart, 20. Aug. (118. Sitzung der Kammer der Abg.) In ihrer heutigen Sitzung berieth die Kammer nochmals das Forstpolizeigesetz, bei Svelchem eine Reihe von Differenzen zwischen den beiden Häusern noch be- Panden. Längere Debatten erhoben sich gestern noch bei Artikel 20 (Sammeln von Beeren), hauptsächlich darüber, ob der, welcher einen Erlaubnißschein zwar besitzt, aber nicht bei sich führt, strafbar sein solle (wie das andere Haus be­schlossen) oder nicht. Die KommissionSmehrbeit beantragte Beitritt zum Be­schluß des andern Hauses, die Minderheit war dagegen. Bei der Ab­stimmung über den Minderheits-Antrag ergaben sich 40 Ja und 40 Mein; butch Stichentscheid des Präsidenten wurde derselbe abgelehnt und somit der Mehrheitsantrag angenommen. Die wichtigste Differenz bestand bei Art. 23 Aer das Gehen und Reiten außerhalb der gebahnten Wege rc. in fremdem Wald Der Regierungsentwurf halte hieraus eine Geldstrafe bi« zu KO -Si

Haft bis zu 14 Tagen gesetzt, die zweite Kammer wollte nur da« Gehen «no Reiten auf Wegen, die mit einer Einfriedigung versehen find oder deren ««treten durch Warnungszeichen untersagt ist. bestraft wissen. Die Kammer ver StaudeSberren hatte dagegen wieder den Regierung«entwurs hergestellt, «re Kommission wollte nun wenigsten- das Gehen auf ungebahnten Wegen tu fremdem Wald von Strafe ausgenommen wissen. Sie beantragte ferncr- Kui, zu sagen: .deren Betreten durch WarnungSzeichen oder durch ein öfsent- 4«h bekannt gemachte« Verbot de« Waldeigenlhumcr« untersagt ist.* Frhr. v. Wöllwarth beantragte, da« Reiten gleichfalls wie das Gehen zu behandeln, «chltkßltch wurde der KommisfivnSantrag und sodann das ganze Gesetz in seiner jetzigen Fassung mit 76 gegen 3 Stimmen angenommen.

Stuttgart, 21. Aug. (119. Sitzung der Kammer der Abg.) 2n der heutigen Sitzung der Kammer wurde Art. 10 de« Forststrafgesetze« A. drr vom andern Hause beschlossenen vermittelnden Fassung (Frist für die viückfallsverjäh.ung 1 Jahr und bei abermaligem Ruckfall 2 Jahre) ange« «ommen. Hieraus wurde da« ganz« Gesetz mit 76 gegen 2 Stimmen ange-

K. Standesamt Ealw.

Vom 18. bis 24. August 1879. Geborene.

Louise Christine, Tochter de« Jakob Friedrich Höge, Steinhauers hier.

Georg Carl, Sohn des Georg Oskar Hardegg, Bierbrauereibesitzers hier.

Louise Wilhelmine, Tochter des Adolf Ziegler, MetzgermcisterS hier.

Wilhelm, Sohn des Adolf Ziegler, Metzgermeisters hier.

Gestorbene.

Wilhelm, Sohn des Johannes Werner, Steiuhauer S hier 4°/. Jahre alt.

nommen. ES fand sodann (da inzwischen hinsichtlich des Art. 23 de« Forst- polizeigesctze« da- andere Hau« dem Beschlüsse der Abgeordnetenkammer bei» getreten und hiemit bezüglich diese- Gesetzes Uebereinstimmung erzielt war) eine gemeinschaftliche Sitzung beider Häuser statt, in welcher einige Wahlen vorgenommen wurden, und nachdem die Kammern wieder getrennt sich versammelt, erfolgte die Vertagung beider Häuser durch K. Reskript.

St uttgart, 20. August. Heute früh 7 Uhr 15 ging vou dem Oberiugenieur Oberbaurath v. Morlok geführt, der erste Zug, der Probezug auf der Bvblinger Bahn ab. Der Zug ist zusammen­gesetzt au« 3 k Lokomotiven, geheizt und mit voller Belastung, sie schleppen verschiedene Personen- und Güterwagen. Die Bestimmung de« Zuge» ist, die ganze Anlagg auf ihre Widerstandsfähigkeit gegen die größte» Lasten zu erproben. Dieß gilt insbesondere von den Kunst­bauten der Dämme uud Brücken. Der Probezug befährt die Kunst­bauten wiederholt in verschiedenen Gangarten, langsam, schnell und immer schneller. Daher mag e« rühren, daß der Zug heule nur bis Herrenberg gelangt. Am 22. d. M. kehrt der Zug nach dem Bahn­hof Stuttgart zurück. Am 28. geht der sogenannte Ausstattungszug von hier nach Frendenstadt und am 1. Septbr. beginnt der regelrechte Betrieb der Bahn.

Stuttgart, 21. August. Auf dem Kartoffelmarkt werden als Muster zur Empfehlung der verschiedenen Sorten und um da« Sufspringen derselben zu konftatiren, von den Händlern gesottene Kartoffeln aufgestellt, e« ist die« eine ganz zweckmäßige Neuerung. Der Obstmarkt war heute außerordentlich reichlich mit Frühobst aller Art befahren; aber eS ist noch alle« sehr theuer.

Stuttgart, 22. August. Wir erfahren au« sicherer Quelle, daß nach soeben eingegangmer telegraphischer Nachricht Seine Kaiser­liche und Königliche Hoheit der Kronprinz des deutschen Reichs und von Preußen zu seinem Bedauern auf ärztlichen Rath wegen n«ch nicht völlig beseitigten Fußleiden« die JnspicirungSreise nach Württem- berg hat aufgeben müssen.

Stuttgart, 22. Aug. In letzter Woche wurde durch die FahuduugSmannschast eine Diebs- und Hehlersbande von 5 Köpfen ermittelt und festgeuommen. welche in letzter Zeit mehrere EinbruchS- dtrbstähle hier verübt zu haben beschuldigt sind. Der Hehler ist ein verheiratheter Trödler hier, dessen Geschäft einer gründlichen Durchsuchung unterzogen wurde, wobei viele gestohlene Waaren zur Häud gebracht wurden; derselbe stand schon seit längerer Zeit im Verdacht der DirbShelerei und hat nachgewiesenermaßen auch schon seit längerer Zeit nicht uur gestohlene Waaren übernommen, sondern auch Diebe bei sich beherbergt und sich auch bei Diebstählen bethelligt. Dir Diebe sind wegen Diebstahls schon öfters gerichtlich bestraft und haben mit verschiedenen Strafanstalten schon Bekanntschaft ge­macht, woran« sie erst vor einiger Zeit entlassen wurden und nach ihrer Entlassung da« Diebshaadwerk sofort wieder begonnen haben. Einer derselben ist aus Böhmen, der Andere aus Bayern und Einer au« Hessen.

Stuttgart, 22. Aug. Gestern Nachmittags 1 Uhr wurde auf dem Güterbahnhvf der 30jährige Bahnarbeiter Friedrich Weiß von Serre», OA. Maulbronn, der dort mit Anschraubrn von Schienen beschäftigt war, durch den Paris-Wiener Kurierzug überfahren. Der« selbe wollte einem Gütrrzug ausweichen und kam hiebei in da- Ge­leise de« erwähnten Zug«. Trotzdem sogleich Nothfignale gegeben wurden, konnte der Zug nicht mehr zum Stehen gebracht werden, und ebensowenig gelang e« Weiß, au« dem Geleise sich in'S Freie zu rette». Er wurde von dem heranbrausrndrn Zug erfaßt und aus'« Fürchter- lichste verstümmelt. Am nächsten Samstag hätte derselbe seine Hoch­zeit gefeiert.

Vom Allgäu. 21. Aug. In diesem Sommer zeigte sich die einzige giftige Schlange Deutschlands, die Kreuzotter, in unser» Allgäuer Lorfmoorru sehr zahlreich. Bor 8 Tagen wurde ein Ikjährige« Mädchen der Gemeinde Beuren, als r« eben Torf sammelte, von solch einer Natter in da« erst» Glied de« Zrigfin«rr« der rechte» Haud tüchtig gebissen. Da« Mädchen wusch die Wunde mit Wasser au«, und wurde al«dald zu eine« Wandarzte geführt, erkrankte aber bedrxllich. Di« Hand schwoll bi« an de« Ellbogen auf, die Kranke bekam große Schmerz«, schweren »the», schwarzrothe Flecke»