E» hat sich eine junge
weiße Gans
verlaufen. Der jetzige Besitzer möge sie Hegen Belohnung abgeben bei _ Carl Feldweg .
Calw.
Landwirthschaftlicher Wezirksverein. An die Gemeinden L Landwirthe.
In Erwägung. daß die Viehzucht, vorausgesetzt daß sie rationell betrieben wird, unter den gegenwärtigen Verhältnissen dem Landwirthe einen größeren Gewinn bringt, als jeder andere Zweig des landwirrhschaftlichen Betriebs, daß insbesondere die Verwerthung der Milch und der Molkereiprodukte allenthalben mehr und mehr die Aufmerksamkeit der Landwirthe in hohem Grade in Anspruch nimmt und daß deßhalb die Aufzucht einer zweifellos milchreichen Viehraoe eine unabweisliche Aufgabe für den Landwirth ist, in Erwägung aber auch, daß der hiesige Bezirk in Beziehung auf rationelle Viehzucht sehr Vieles zu wünschen übrig läßt, und daß es insbesondere an einer den berechtigten Ansprüchen an Milchergiebigkeit entsprechenden. rein gehaltenen und zu den wirtschaftlichen Verhältnissen auf dem Schwarzwalde passenden Rave gänzlich fehlt, — hat der Ausschuß des land. wirtschaftliche» Bezirksvereins in seiner Sitzung vom 9. August beschlossen, durch den Ankauf einer Anzahl von Farren und trächtigen Kalbeln der Allgäuer Rave in diesem Herbste seiner Aufgabe bezüglich Verbesserung der Viehzucht näher zu treten.
Um sich nun einen Anhaltspunkt in Beziehung auf die Zahl der auf dem berühmten Zuchtviehmarkt in Sonthofen (bayer. Allgäu) zu erwerbenden Thiere zu verschaffen, ersucht der Ausschuß diejenigen Gemeinden namentlich auf der Schwarzwaldseite des Bezirks, welche geneigt find, die auf Hebung der Viehzucht' -gerichteten Bestrebungen des Vereins durch die Aufstellung von Allgäuer Farren zu unterstützen, sowie jdiejenigen Landwirthe, welche Muttertiere vom reinen Allgäuer Schlage aufstellen möchten, sich dieserhalb mit ihren Anmeldungen längsten« bis Samstag, den 30. August
an den Unterzeichneten zu wenden, der zu jeder weitern Auskunft bereit ist. In Betreff der Behandlungsweise soll hier nur soviel bemerkt sein, daß sämmtliche aufgekauften Thiere im Aufstreich werden verkauft werden.
Calw, 12. Aug. 1879.
Der proo. BereinSvorstand
_ E. Horla ch e r.
— Stuttgart, 14. August. Morgen (Freitag) wird sich der LuSsickMhurm zur Feier seiner glücklichen Vollendung in reichem Alaggenschmuck und verziert mit Laubgewinden zeigen. Abend» wird er und der ihn umgebende neue Waldpark mit bengalischen Flammen, bie Thurmzinnrn mit farbigen Lampen beleuchtet werden.
— Freudenstadt, 12. August. Nestern Nachmittig um 5 Uhr hat der Bahnhof Freudenstadt die erste Lokomotive, Maschine „Wolfeck* gesehen. Der erste Versuch ging von Hochdorf bis an den Viadukt bei WittlenSweiler ganz gut von Statten; hier gab es einen Aufenthalt, indem man an einem Holzgerüst, welches als Unterlage der Schienen diente, noch glaubte weitere Vorsichtsmaßregeln anwenden zu sollen. Trotzdem das Eiscnbahnbauamt über die Ankunft der ersten Lokomotive das tiefste Schweigen beobachtete, so war doch al?bald, als man Kunde von diesem Ereigniß erhielt, der Bahnhof hier nebst Umgebung mit einer großen Menge Zuschauer angefüllt.
— Reutlingen, 11. August. Ein Knabe von 8 Jahren hat heute Abend 7 Uhr, nachdem er unmittelbar vorher beim Versuch ein Garterihäuschen anzuzünden, verscheucht worden war. in eine mit Heu und Stroh angefüllte, vor der Stadt freistehende Scheuer Feuer eingelegt. Dieselbe brannte vollständig nieder.
— Gmünd, 12. Aug. Bor etwa 14 Tagen wurde im benachbarten Slraßdorf ein l7 Jahre alter Bierbrauer von Gmünd verhaftet, der «egen Diebstahls steckbrieflich verfolgt war. Wegen einer Hautkrankheit mußte man denselben in das hiesige Spital bringen, wo man Hm zur Vorsicht alle Kleider abnahm. Trotzdem entfloh berselbe heute Nacht und zwar nur mit einem Teppich bekleidet. E« ist bis jetzt den eifrigsten Nachforschungen der Polizei nicht gelungen, feiner habhaft zu Wersen.
— Heilbronn, 13. Aug. Heute Vormittag sind in den Weinbergen bei UntereifiShrim am Fußweg von Obereifisheim nach Wimpfen bie Leichen zweier — ihrer Kleidung nach den besseren Stände» ange- hörigen Personen, eines Manne« im Alter von ungefähr 28 Jahre» und einer Frauensperson im Alter von etwa 20 Jahre» je mit
! Rechnungen
empfiehlt die A. Oelschläge r's-e Buch- und Steindruckerei.
Gottesdienste. Am Sonntag, den 1?. August. Vorm- (Pred.) Hr. Dekan Mezger. Kinderlehre mit den Söhnen.
Nachm. (Pred.) Hr. DiakonuS Häring.
eine« Schuß in der Brust unter einem Baume gefunden worden: Jedes derselben trag eine goldene Uhr und Kette. Die Namen find noch unbekannt. Neben der männlichen Leiche lag dev Revolver. Da« Nähere wird die ringeleitrtr Untersuchung ergeben.
— Ulm, 12. August. De« regnerischen Samstag» und kühlen Sonntags ungeachtet konnte gestern, als am Schwörmontag, die voa der Gesellschaft „Teutonia*' zur Feier dieses Tages geplante Wasser» fahrt nach der Friedrichsau mit der maslirten Schwtmmparthie bei Hellem, warmem Sonnenschein auSgeführt werden, denn die Donau zeigte 14—15v L, Schon lange vor der zur Abfahrt bestimmten Zeit sammelte sich von der Wilhelmshöhe die Stadtmauer entlang, auf der Donaubrvcke und Adlerbastei eine unübersehbare Menge Zuschauer von hier und auswärts an. Punkt 3 Uhr gab rin Böllerschuß das Zeichen zur Abfahrt. Etwa acht doppelte Nachen hatte» die Mitglieder der Teutonia und ihre Familien ausgenommen, ein Doppelschiff mit Zelt trug 10—12 Engländer und Franzosen, 5 einzelne Nachen waren mit 24 bis 26 Schwarzen (Zulus) bemannt» denn es galt, de» Ueberfall der englischen Eskorte im Zululande und die Ermordung de» Prinzen Napoleon darzustellen. Sogleich umschwirrten unter wiederholten Böllerschüssen die Schiffe der Zulu« das englische Schiff, aber erst unterhalb der Douaubritcke a« der Adlerbastei gelang es den Schwarzen, da« feindliche Schiff zu entern, auf dem alsbald der hitzigste Kampf entbrannte. Engländer, ZulnS» Franzosen flogen abwechSlungSwrise über Bord, unter ihnen auch Prinz Napoleon, von zwei Schwarzen nach hartem Kampf über» wunden, bis endlich die Wilden Herr des feindlichen Schiffe« geworden waren, womit da« Schauspiel ein Ende hatte. Die Nu, an welcher hierauf gelandet wurde, füllte sich rasch mit Besuchern und Besucherinnen in festlichem Gewände, und in den Gärten der „Teu» tonia* und „Hundskomödie*', wo Reunionen stattfanden, herrschte den Nachmittag und Abend über bis in die Nacht hinein das regste und bunteste Leben.
— Karlsruhe, 13. Aug. Die Verlobung des Crbgroßherzog« von Baden und der Prinzessin Bestrick von Großbritannien soll im Anfänge des September in Osborne stattfinden. Es wird zu diesem Familienfeste nach englischen Blättern der Besuch der deutschen Kronprinzessin in England erwartet.
— Griesheim, 12. Aug. Bei dem UebungSschießrn des üran- denburgischen Fußartillerieregiments Nr. 13. krepirte beim Einsetzen in das Geschütz eine Granate und riß einem Soldaten der Bedienungsmannschaft den Kopf und einem andern die Hand weg. Ein Lieutenant wurde durch ein Spcengstück an der Brust schwer verletzt.
— Vom Rhein, 10. Lug. Einen mächtigen Anziehungspunkt wird die Rheinprovinz im kommenden Jahre bieten: die Vollendung des Kölner Domes. Am Dome zu Köln wird mit Eifer fortgebaut, die Restaurationsarbeiten an den Mauern und Wänden des gewaltigen Steinkoloffe« schreiten rüstig voran, und an den beidea Thürmen wird in schwindelnder Höhe eine Gerüstelage um die andere aufgeschlagen; 6 stehen bereits und zwei weitere werden folgen. Schon jetzt haben die Thürme eine solche Höhe erreicht, daß sie weithin in den Rheinlanden sichtbar sind, und Dombaumeister Voigtel hofft bestimmt, wenn nicht unberechenbare Zufälle sich ereignen, dem Dombauverein im nächsten Jahre da« vollendete Werk übergeben zu können, — 642 Jahre nach der Grundsteinlegung, die am 12. Aug. 1248 erfolgte. Für da« Dombaufest, das dann gefeiert werden soll, werden schon jetzt die umfassendsten Vorbereitungen getroffen.
— Mülhausru, 10. Aug. Eine schreckliche Katastrophe hat sich der „KarlSr. Ztg.* zufolge diesen Nachmittag in der seit dem vorigen Sonntag auf hiesigem Meßplatz ervffneten Bude des beliebten Taschenspieler« Agosto» zugetrageo. E« war gegen Ende einer um 4 Uhr Nachmittag« beginnenden Vorstellung» als plötzlich der letzte der amphitheatralisch sich erhebende» Plätze, auf dem sich Hunderte vo» Menschen in dicht gedrängten Massen neben einander befanden, zu- sammeubrach und Alle« Kaps über Kopf in die Tiefe hiuabstürzte. Eine schreckliche Verwirrung folgte diesem Augenblicke; aber vlsbald arbeitet« sich au« der Tiefe empor, wa« noch heile Glieder hatte, wobei natürlich dir zu unterst Liegenden uoch »anchea Stoß bekamen. Endlich kam auch die Reihe an dir letztere», an Diejenigen, die verwundet waren und denen Hilfe gleistet werden mußten ihre Zahl ist bis jetzt noch nicht genau bekannt, dach weiß «an, daß schwerer verwundet nur einige zwanzig Personen find» während gottlob kein Todesfall zu ver« zeichnen ist.
Güten Apfelmost
hat zu verkaufen
Gottlob Pfleiderer, Tuchmacher.