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Leder Gerbfettftoff

empfiehlt in Fläschchen zu 60 L

Die Expedition d. Bl.

Bis Martini habe mxin oberes

Logis

an eine stille Familie zu vermiethen. _ Gottlieb Widmaier.

K. Standesamt Calw.

Vom 14. bis 20. Juli 1879. Geborene-

11. Juli. Georg Michael, Sohn des Josef Schulz

11. Juli.

12 . .

13. .

16. . 18. .

13. . 17. .

Maurer« bi«:

Wilhelm Johannes, Sohn d«S Jakob Schwarz Stalionstaglöhners hier. Hildegard, Tochter des Friedrich Gundert BereinSbuchhLndlerS hier.

Albert, Sohn des Karl Maier Bahn­wärters hier.

Julius, Sohn des Jakob Englert Stein­hauers hier. '

Louise Christiane, Tochter des Johannes Werner Steinhauers hicr- Gestorbene.

Christian, Sohn des Ludw. Beruh. Hitler, Bierbrauers hier, 1 Monat alt. Elisabethe Katharine Lodholz, ledige Pfründnerin,-b6 Jahre alt.

Roman- und Portland'

Ccment

D in ganz vorzüglicher frischer Waare zu haben bei

_ W. Baß z. Engel.

Den von I. A. Schauwecker in Reutlingen erfundenen, durch seine erstaun- liche Wirkung auf Oberleder an Schuhen «nd Stiefeln rühmlichst bekannten König» lich patentirten unübertrefflichen

N e u e s i n d e r B i b l i o t h e k.

1) Deutschland in Bild und Wort von Dr. Hottinger.

2) Sammlung selten gewordener pädagogischer Schriften des 16. und 17. Jahrhunderts, von Seminardirektor Israel.

3) Die Krönung Karls des Großen zum Römischen Kaiser.

4) Ueber das Gold rc.

ö) Das Börsenspiel im 17. und 18. Jahrhundert._

Calw.

Landwirthschastlicher Pezirksverein.

Am nächsten Freitag den 25. Juli (Jakobifeiertag) hält der landw. Verein in Stammheim im Rößle eine Wanderversamm- lung j zu der die Mitglieder des Vereins und sonstige Freunde der Landwirlhschaft insbesondere auch aus den benachbarten Orten hiemit frenndlichst eingeladen werden. Auf der Tagesordnung steht ein Vor- trag des Herrn Landwirthschastslehrers Clausnitzer von Reutlingen über Viehzucht mit besonderer Beziehung auf die Farrenhaltung; hieran werden sich Besprechungen über Wiesenanlagen, Drainirung von Wiesen- Und Feldwegansagen anreihen.

Die Verhandlungen beginnen um 2 Uhr.

Zu recht zahlreicher Theilnahme ladet ein

Calw, 20. Juli. 1879.

Der proo. Vereinsvorstand E. Horlacher. _

Stuttgart, 18. Juli. (103. Sitzung der Kammer der Abgeordneten?

Bet d.r heutigen Berathung des Berichte» der Finanzkommission über einen Nachtrag zum Finanzgesetz pro 1879/81 wurde über die Gehaltsaufbesserung der Amtsrichter (für die erste Gehaltsklasse derselben 4000 -E statt 3800 längne Zeit debattirt und schließlich der Kommissionsantrag auf Zustimmung in Geineinschaft mit der Exigenz für Aufbesferung der 1. Gehaltsklaffe der Obern mtmänuer (ebenfalls von 3800 aus 4000 «A) mit 50 gegen 29 Stimmen vngenemmen. Weitere Exigenzen für Gehaltsaufbesserung für die Oberamts- Arzte Är 24 Kameralverwalter, 12 Forstmeister, 2 Oberzollinspektoren, 4 Bal nhofinspekloren, 2 Betriebsinspektorcn, 1 Obersteuerinspektor wurden den Kommiffionsanträgen entsprechend abgelehnt.

Stuttgart, 19. Juii. Bor einigen Tagen wurde während der Vorstellungen des Seiltänzers Knie auf dem Wilhelmsplatz einer Dame durch ein 9 Jahre altes Mädchen ein Portemonnaie aus der Lasche gestohlen. Die Diebin wurde durch einen Schutzmann vorgc» führt. Bei den weiteren durch die FahndungSmarmschast angeftellten Nachforschungen wurde erhoben, daß. dieses Mädchen mit einem 10 Jahre alten Schwesterchen schon eine ganze Reihe von Taschen- diebstählen verübt hat, nämlich auf dem Wochenmarkt, bei dem Maienfest des Liederkranzes und bei dem Krieg ervereinsfest in der Li.derhalle, sowie in der katholischen Kirche und andern Orten. Die D-ebinnen können, da sie noch nicht das gesetzliche Alter erreicht, nicht bestraft werden, dagegen ist gegen die Eltern wegen Hehlerei Unter­suchung eiugeleiret.

Stuttgart, 19. Juli. Sin liebliches wohlthuendes Bild hat sich gestern aus dem Bahnhof vor unseren Augen emrollr. Das Kinnste für Ferien-Kolonien hat feine armen, erholungsbedürftigen Schulkinder an ihre Bestimmungsorte unter der Führung von Lehrern büzw. Lehrerin, geleitet von Komitemitgliedrrn hinausgesandt Mit Sack und Pack wohl ausgerüstet, zogen die Kleinen auf und ver «bschiedeten sich von ihren Eltern und Geschwistern. Die Freude über die ihnen bereitete Wohlthat kam lebhaft sind dankbar bei Eltern und Küldern zum Ausdruck. In 5 Gruppen von je 10 bis 42 Kindern ginz es hinaus nach den ausersvählten Orden : -Spisgelberg, Lorch, Kopfenburg, Berneck und Unterreichenbach, lauter Orte iümitten der herrlichsten Natur n wo für eine liebevolle Aufnahme und Hute Ver« pfl-gung an Körper und Geist sorgfältige Fürsorge getroffen ist.

L ud w igsburg , 17. Juli. Heute Vormittag schoß eiü Soldat aus dem Fenster seine« Zimmers mit einer Zlmmerflinte nach Tauben, welche in der Nähe aus der Straße Kutter suchten; -in demselben Augenblick kam rin Sergeant um die Ecke der Kaserne,!

an welcher die -Tauben saßen-, und erhielt statt deren die Ladung in den Unterleib; er soll nicht unerheblich verletzt sein. Untersuchung ist bereits eingeleitel.

Heilbron», 17. Juli. Die eingeleitete Untersuchung über den hier vorgekommenen Bergistungsfall soll zu der Annahme Hoffnung geben, daß e» sich nicht um eia Verbrechen, sondern um eist Unglück durch Kohlengase handelt. Im Zimmerofen und Kohlenbügeletsen wurden noch glimmende Kohlen gefunden. Dir gerichtliche Vernehmung der wieder in's Leben gerufenen Mutter hat bereits begonnen. P>ie beiden Kinder sind gestern Abend beeidigt worden.

Rottenburg, 18. Juli. Trotzdem, daß schon oftmalen gesagt und geschrieben worden ist, man solle während eines Gewitters nicht unter Bäumen Schutz suchen, geschieht solches doch immer wieder. Gestern Abend um 7 Uhr wurden zwei Männer von Wendelshrim auf dem Heimwege von der Feldarbeit durch ein Gewitter überrascht und suchten unter einem Baume in der Nähe der GotteSacker-Kapelle Schutz. Der eine indessen war der Meinung , 'er könne, noch ehe es stärker komme, sein Haus erreichen, und verließ den Schutzort; kaum hatte er fünf Schritte gethan. als, ein Blitzstrahl herniederfphr und den andern unter dem Baume sofort tödtete. Es ist der 41 Jahre alte verüeirathcte Nikolaus Baur von Wendelsheim, der neben Betrieb seiner Güter das Jahr über mit Frucht, Hopfen und Hopfenftgpgen, Obst rc. Handel trieb. Derselbe hinterläßt Frau und zwei unver­sorgte Kinder. Der Blitz fuhr ihm an der rechten Seite des Körper« herab, zerriß und verbrannte die Kleider und hat arge Brandwunden am 8<ibe hinterlassen. Das Bedauern über diesen tragischen Fall ist allgemein.

Reutlingen. 17. Juli. In der verflossenen Nacht ist. wie

dnnDeutschen Volksbi." berichtet wird, in der kathol. Kirche einge» krochen worden. Der Diebstahl wurde sofort entdeckt und noch in -er Nacht nahmen der Stadtpfarrverweser und der Lehrer mit dem Poli­zeiwachtmeister Augenschein von dem Einbruch. Beide Räume deS Tabernakels waren erbrochen, das Nepositorium, Ciborium und -er gothische Krruzpartikel fehlten, die konstkrirten Hostien waren auf dem Altar ausgeschüttct. Außerdem waren die beiden Opferbüchsen gbge- riffm und geleert, eine werthvolle Vase fehlte, die THUre zur Sakristei zeigte Spuren gewaltsamer Erbrechung durch ein Stemmeisen, ebenso der Tabernakel am Marienaltar. Daß die Sakristei ungeplündert blieb, ist ihrem guten Verschluß, ändererseits der Wachsamkeit des Polizeisoldaten Eisele zu danken, welcher auf seinem nächtlichen Patrouillengang bewegliches Licht ln der Kirche bemerkte, die vom Dieb von Innen durch Herabschieben der Riegel gewaltsam aufge- risscne Thür öffnete und den Dieb am Plündern des Marieualtars überraschte. Letzterer löschte'sofort sein Licht (das ewige Llcht hatte er vorsichtshalber gelöscht), rannte den Polizeisoldaten um, welcher auf ihn züging, und gewann in der Dunkelheit durch die Hintere Thüce das Weite. Außer dem geraubten Hpfergelde sollte dem Dieb kein weiterer Vortheil werden, denn sämmtliche geraubten, aber leider theil- Mise verstümmelten Gegenstände ließ er der seiner raschen Flucht, in zwei Sacktüchern verpackt, in der Kirche zurück. Entdeckt ist der Dieb noch nicht. ^

Ulm. 17. Juli. Gestern Abend wurde, demU.T." zusplgt, die von ihrem Manne gelrenkst ltbende Frau des Kasernenwärters Weißer beim 6. Regiment, welche in Söflingen wohnte, am Fuß­wege zwischen diinBlumenschein" und Söstingen ermordet gefunden. Die Legal Inspektion ergab, daß ihr'der'Hirnschädel^.eingeschlpgeu und ein Stich in den- Rücken beigebracht war. Als des Mords ver­dächtig wurden der Mann und seine Tochter verhaftet pnd der Sohn, der bi« jetzt noch nicht aufgefundtn werden konnte, gerichtlich verfolgt.

AuS Rastatkwird von einer seltxnzn Verwandtschaft berichtet: Ein dortiger Privatmann und dessen Stiefsohn heiratheren por einiger Zeit zwei Schwestern, vermögende Waisen. Durch diese Heirath traten Vater und Stiefsohn mit einander in Schwagerscheft. Die zwei Schwestern wurden zu einander (Stief-) Schwägerinnen, überdies