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Am Sonntag, den 29. Juni. Rcformationsfest.
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Nachm. (Pred.): Hr. Helfer Häring.
l,. Deckenpfronn. 25. Juni. Gestern wurde die hiesige Feuerwehr durch Herrn Bezirksfeuerwehr-Inspektor Georgii aus Calw inspicirt, womit die von den Nachbarfeuerwehren verabredete Hauptprobe verbunden wurde. Dieselbe wurde durch die hiesige frei- willige Feuerwehr und Reservemannschaft schnell und präcis ausge« führt. Von den hiezu eingeladenen Feuerwehren der Umgegend war Neubulach, Gültlingen und Giirtringen vertreten, während die übrigen geladenen, besonders aus dem Calwer Bezirk, sehr schön durch ihre Abwes nheit glänzten.
— Stuttgart, 25. Juni. Der „Staatsanzeigrr" enthält die Beivelberaufrufe für die Justizstellen sammt einer offiziösen Note, wonach trotz der Nichtverabschiedung des Nachtragsetats des Justizde- partementS wegen der dermaligen Reichstagssession diese Aufrufe dennoch ist Hinblick auf die Dringlichkeit der Bedürfnisse der Justizverwaltung, sowie im Interesse der Justizbeamten erlassen werden mußten, damit die Besetzung der künftigen Gerichte keinen Aufschub erleide.
Nohra cker, 24. Juni. Große Entrüstung erregte es heute Abend, als eine Krämersfrau von hier, welche eine Rechnung in Stuttgart bereinigen wollte, mit zersetzten Kleidern vom halben Gang zurückkchrte. Sie wurde im Walde zwischen hier und Stuttgart von rinem Strolch angefallen und nach heftiger Gegenwehr ihrer Baar- schaft, in 103 bestehend, beraubt.
— Bietigheim, 20. Juni. Ein bekanntes Sprichwort lautet: Keine Rose ohne Dornen. Und doch kann man hier eine solche sehen;! es ist eine gefüllte hellrothe Rose, an deren Strauch nicht ein Dörnletn zu sehen ist, eine seltene Erscheinung.
— Karlsruhe, 24. Juni. Am Samstag Abend fiel zu Maxau, Wie die „Bad. Losztg." mittheilt, ein Mhriges Kind in den Allrhein an einer sehr tiefen Stelle und war bereits im Unterfinken -'griffen, als eine in der Nähe beim Damenschwimmbad im Freien badende hiesige Dame die drohende Gefahr bemerkte, auf das sinkende Kind zuschwamm und es glücklich rettete.
— Adel she tm, 26. Juni. Als am letzten Mittwoch Nachmittags 2 Uhr. auf dem Bahnhof dahier ein Zug im Abfahren begriffen war, legte sich der neun Jahre alte Sohn des Polizeidieners Schwind von Tolnyshof auf die Eisenbahnschienen am Uebergang mit den Worten: ,verrecken muß i." Das Bahnpersonal konnte den hoffnungsvollen Jungen gerade noch wegbringbn? Der herbetgirufene Vater erzählte, daß sein Sohn früher schon einen Versuch mit Erhängen machte, aber ebenfalls gestört wurde. Interessant ist die Folgerung des Laters, daß, „wenn sein Matheis so fortmache, derselbe wahrscheinlich Vicht alt werde."
— Am 25. Mai war der altkatholische Pfarrer Haller in Blumberg jn Baden öffentlich und feierlich in den Schoß der römischen Kirche zürückgekehrt und am 28. Mai ist er in den Bodensee gesprungen und ertrunken. Jn seinen Taschen trug er 160 Mark baareS Geld, rin Sparkassenbuch über 600 Mark und goldene Uhr und Kette.
— München, 25. Juni. AuS Südbayern wird der „AugSb.
Abendztg." geschrieben: „Jn sämmtlichen deutschen Schützenvereinen wird es unlieb ausgenommen, daß die Schweizer bei ihrem im nächsten Monat in Basel stattfindenden eidgenössischer» Schießen die deutschen Schützen mit ihren Gewehren nicht zulasten. Die Schweizer verlangen, daß nur mit Schweizergewehren geschossen werden darf, und machen den deutschen Schützen die eigenthümliche Zumuthung, daß dieselben ihre Gewehre zu Hause lassen sollen, indem ihnen in Basel Gewehre zur Verfügung gestellt werden. Daß jeder Schützt, wenn er ein größeres Schießen besucht, nur mit seinem eigenen Gewehr, mit dem er vertraut, und das er genau kennt, schießt, ist selbstverständlich. Wir glauben daher, daß durch diesen Beschluß der Besuch der Deutschen rin ganz geringer werden wird, während derselbe, wenn man d,e früheren Bestimmungen beibehalten hätte, namentlich von Süddeutschland aus gewiß ein ganz bedeutender geworden wäre."
— Nürnberg, 24. Juni. Ein Dreiblatt von Schwindlern, welches eine große Anzahl auswärtiger Firmen in Deutschland u. Oesterreich als Opfer ausersehen hatte, wurde heute vom Bezirksgerichte abgeurtheilt. Drei junge Männer, Weißbeck von hier, Schwandner von Pappen« heim und Baltheiser von Windsheim hatten dahier gesonderte Handels- geschafft begonnen, verständigten sich aber dahin, daß je der Eine aus einem Adreßbuche an irgend einen Fabrikanten eine Bestellung schrieb und hiebei den andern als Referenz aufgab. Die alsdann eingegang» enen Erkundigungen lauteten stets sehr günstig. Viele Firmen gingen
lauf den Leim, di« erhaltenen Waare» wurden verschleudert und als im Januar dieses Jahres die Schwindler Bankerott machten, befanden sich auch ihre Bücher in Unordnung, während die Gläubiger gar Nicht« erhielten. Der Gerichtshof verurlheiite den einen Schwindler zu 2l/z Jahr Zuchthaus, den zweiten zu 2 Jahr Gefängniß, den dritten zu 1 Jahr 4 Monaten Gefängniß.
— Würzburg, 23. Juni. Der Raubmörder ist noch nicht entdeckt. Die Ehefrau Glaser kam heute etwas zum Bewußtsein, man vermochte jedoch aus derselben nur die Angabe herauszubringen, daß der Mörder ein etwas kleiner Mann mit dunklem Barte gewesen sei. Unterdessen sieht man fast allstündlich neue Arrestanten von den Polizeiorganen durch die Stadt lransportiren.
— Jn dem daher. Dorfe Schorndorf brach ein Brand aus, der 3 Häuser in Asche legte; der Anstifter des Feuers, ein verkommener Mensch, der bereit« wegen Brandstiftung 14 Jahre im Zuchthause gesessen, knüpfte sich an einen Balken des schon in Flammen stehenden Gebäudes auf. Während er noch baumelte» brannte der Strick ab, und halbtodt und mit Brandwunden bedeckt wurde er aus dem Feuer gezogen. Die Schorndorf» wollten den halb Erhängten und Verbrannten, um ihm vollends den Garaus zu machen, in den Dorf- weiher werfen, wa« indeß noch rechtzeitig von dem dazwischengekom- menen Bezirksamtmann von Cham verhindert wurde.
— Dresden, 22. Juni. Ein Fall, welcher an die Erschießung des Studenten Sicken in WUrzburg erinnert, hat sich in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag in der Umgegend Dresdens zugetragen.