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Calw.

Den Grasertrag

von einem halben Morgen auf dem Hof verkauft

_ Wekerle.

Den Grasertrag

von l /4 Morgen bei der Walkmühle hat zu verkaufen

___C arl Klaiber.

Berneck.

Knecht-Gesuch.

Auf hiesigem Hosgut wird pr. Jakobi d. I. ein tüchtiger geheiratheter Knecht mit guten Zeugnissen gesucht.

Das Caffee Export Geschäft von

vers. von 9 Pfd. an franco Fracht u. Zoll und Emballage unter Nachnahme best. gelb. Java-Caffee pr. Pfd. 115 L, hochfein Ceylon-Caffee . 115

ff. Menado-Caffee 110 L,

ff. Campinas-Caffee 100 L.

L« ver«itthev

auf Jakooi ein freundliches heizbares Zimmer

Otto Stikel.

Ein braves

Mädchen.

das im Kochen bewandert ist, sucht eine Stelle auf Jakobi.

Näheres bei der Exped. d. Bl.

14.

Juni.

A. Standesamt Calw.

Vom 16. bis 22. Juni 1379. Geborene-

Hermann Julius Secger, Sohn des

16.

Martin Seeger, Schlosser.

Anna Louise, Tochter des Fr. Bauer»

15.

Posthalter hier.

Gestorbene.

Gottlieb Ludwig Breitling, Müllers

15.

Ehefrau, Elisabethe geb. Heldmaier, 72 Jahre alt.

Grözinger, Georg Michael, Schullehrers

21.

Wittwe, Sophie geb. Dreiß.

Ungemach, Jakob, Bauer, 52 Jahre alt.

Ealw. Frucht-Preise am 21. Juni 1879.

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Stadtschultheißeaamt.

Calw, 22. Juni. In der Versammlung des Gewerbevcreins am Mittwoch den 18. Juni, zu der auch andere Gewerbetreibende eingeladen waren, hat Herr Notar Haffner den angekündigten Be­richt über die Verhandlungen der Delegirten der deutschen Gewerbe­kammern in München am 4/6. Juni erstattet. Die Grundlage dieser Verhandlungen bildete eine von Hamburg, dem Vorort der Gewerbe­kammern, ausgegebene Denkschrift, welche eine Reihe von praktischen Vorschlägen für die Reform der seit 1872 bestehenden deutschen Ge­werbeordnung enthält. Schon 1874 hatten Berathungen einer freien Kommission über die Revision dieser die Gesundheit des Gewerbs- lebens manchfach hemmenden Gew. O. stattgefunden, deren Vor­schläge aber vom Reichstage unbeachtet blieben. Erst die lange Krisis und d-e mehr und mehr im Gewerbestande sich Bahn brechende lieber- zeugung, daß er einen Theil der Hebel in sich selbst zu suchen habe, veran'aßte weitere Bestrebungen zur Abhilfe und wurde deßhalb der Boroit Hamburg mit der Ausarbeitung von Vorschlägen beauftragt, in denen eine gänzliche Umarbeitung der bestehenden Grundsätze, ins­besondere der Rcchtsbildung verlangt wurde, die keineswegs den Be- dürfn-ffen des Gewerbestandes entsprach, sondern von den Juristen eben rinfach nach ihren Anschauungen abgefaßt worden war. Hamburg -stellte nun die Forderungen deS Gewerbestandes zuerst in 5 Thesen zusammen, die hauptsächlich darauf berechnet waren, den Grundsatz der Gewerbefreiheit, der in der Gew. O. des Norddeutschen Bundes von 1869 in so hohem Maße ausgebildet war, über den Haufen zu werfen und eine Zunftordnung alten Schlages wieder einzufühnn. Dieser extremen Richtung wegen wurden diese Thesen aber vielfach bekämpft und darum in München schließlich von Hamburg selbst zu­rückgezogen, ausserdem aber durch Abstimmung noch ausdrücklich abge­lehnt, um sie für immer zu beseitigen. Dagegen wurden die praktischen Vorschläge der erwähnten Denkschrift, die nicht in den Thesen ent- halten waren, sämmtlich angenommen, und ist das Resultat der ge­faßten Beschlüsse, bei denen nur die in den meisten Staaten mit Ausnahme von Preußen und Baden staatlich anerkannten Gewerbe- kammern milwirken durften, Folgendes:

1) Der Delegirtentag bezeichnet die Bildung fachgewerblicher Cor- porationen und daS Zujammenfaffen derselben in einem städtischen ober Bezirks-Innung« Verband für das Gedeihen des Gewerbe­standes erforderlich. Der Beitritt zu den Innungen soll jedem Gewerbetreibenden freistehen; wo solche Innungen nicht auS freiem Antrieb der Gewerbetreibenden zu Stande kommen, sollen dir staatlichen und kommunalen Behörden die Bildung derselben in die Hand nehmen und betreiben. Die Innungen sollen mit gewissen Rechten und Befugnissen ausgestattel werden, welche -einem geordneten Meister den Beitritt zn einer solchen begehrenS- wrrth machen.

2) Für größere Kreise sollen als staatlich anerkannte Vertretungen de» Gewerbestandes Gewerbekammern zur Wahrung der be­sonderen gewerblichen Interessen errichtet werden. Die Mit- glieder derselben werden von den Juuuag-vrrbänden gewählt.

3) Siimmtliche Gewerbe-Gehilfen, auch wenn sie über 21 Jahre

> alt sind, sollen gehalten sein, Arbeitsbücher zu führen.

! 4) Das Lehrlingswesen soll von dem JnnungSvrrband beaufsichtigt

werden. Jeder Gewerbe-Lehrling ohne Ausnahme soll nach Ablauf der Lehrzeit gehalten sein, sich einer Prüfung zu unter- ziehen. Wer dieß unterläßt, soll keinerlei Legitimationspapiere als Gewerbegehilfe erhalten.

5) Beschränkung der Wanderlager und des Hausir-Gewerbebetriebs.

6) Beschränkung der Wirthschaftsconcessioneo auf die Fälle dess Bedürfnisses.

Der Redner hob zum Schluffe ausdrücklich hervor, daß die Ver- Handlungen Zeugniß gaben von einem ernsten Streben nach Verbesser­ung der gewerblichen Verhältnisse, von einem Streben, dem ehrsamen deutschen Handwerk nicht mit künstlichen Mitteln, sondern in einer einfachen naturgemäßen, den Zeilverhältnissen angemessenen Weise die Achtung gebietende Stellung wieder zu erringen, die es so lange ein­genommen hat, die aber Noth zu leiden droht, wenn nicht für die Erziehung des nachwachjenden und für die moralische und sachliche Kräftigung des bestehenden Gewerbestandes Sorge getragen wird.

Reicher wohlverdienter Beifall folgte den klaren, von einer innigen Vertrautheit mit dem Gegenstände, wie von einem warmen Gefühle für die Schmerzen des GewerbestandeS zeugenden Ausführungen des Hrn. Redners, und Jedermann thrilte den Wunsch, mit dem derselbe schloß,daß die Bestrebungen des Münchener DelegirtentageS von Erfolg begleitet sein mög e n." __

Calw, 23. Juni. Wenn wir in der Ankündigung der Zither'

Concerte des Pforzheimer Zither-Clubs dem Publikum etwas AuSge" zeichnete« in Aussicht gestellt haben, so haben wir kein Wort zuviel gesagt; im Gegentheil sind unsere Erwartungen noch übertroffen worden und haben die Künstler aus der lautlosen Stille während ihres Spiels und aus dem rauschenden Beifall, der jedem einzelnen Stücke zu Theil wurde, entnehmen können, wie hoch ihre Leistungen von unserem Publikum taxirt wurden. Schon das für uns völlig neue Zusammenspiel von mehreren Zithern, sowie das Borführen eine» ganz eigenartigen Instruments, des Streich-Melodion, eines Mitteldings zwischen Zither und Violine, hat die Aufmerksamkeit des Publikum» im höchsten Grade in Anspruch genommen. Wer aber Vergleichungen anzustellen in der Lage war zwischen sonst schon Gehörtem und dem uns gestern und vorgestern Gebotenen, der mußte aufs Angenehmste überrascht sein von der wunderbaren Weichheit, Reinheit und Feinheit dieses Spiels, das entfernt nicht« gemein hatte mit dem Saiteu- Zerren der meisten Zitherspieler und eS ist der Grund dieses höchst wohlthuenden, so äußerst sympathischen Eindrucks gewiß nicht allein in der Vortresfllchkeit der neuen Instrumente mit L Stimmung (theils sächsisches, theilS Stuttgarter Fabrikat), sondern ungleich mehr in der künstlerischen Behandlung derselben und in dem feinen musi­kalischen Verständniß zu suchen, das der Typus dieser Produktionen war. Nur die vollste begeisterte Hingebung an da» Instrument ist im Stande, diese hohe Befriedigung selbst der weitgehendsten Ansprüche an Musik zu gewähren und wir wünschen den anspruchslosen Künstlern von Herzen Glück zu ihren Bestrebungen, können aber dabei unser