Von der
Restitutions-Schwärze
der Odem Apotheke Kottweil
dem vortrefflichen Mittel um abgetragene dunkle, besonder« schwarze Kleider und Möbelstoffe, auch Sammt und schwarze Filzhüt- . ohne sie zu zer- trennen, durch einfaches Bürsten mit dieser Flüssigkeit zu färben, daß ste wie ne«
erscheinen, halten in Maschen zu 25 L, 50 L und 1 die Niederlagen für Calw: beide Apotheken.
Leinach: Apotheker Rösler.
Weil der Stadt: Apotheker Bulach. Merklinge n: Apotheker Vale t._
K. Standesamt Calw.
Dom 2. bis 8. Juni 1879.
Geborene-
31. Mai. Fanny Euqenie Baumann, Tochter des Heim. Fr. Baumann, Fabrikanten hier.
S. Juni. Richard, Sohn beS Fr Heugle, Schuh» machers hier.
Getraut«.
2- » Gg. Fricdr. Hcldmaier, Pflüsterer hier
und Marie Louise Caroline geb. Schwenker.
5. , Gg. Gustav Essig, Bäcker hier und
Marie Agnes Höhn.
Gestorbene.
2. „ Josef Friede. Pfeiffer, Schneider» Wittwe
geborene Schnaufer 85 Jahre alt.
Landwirthschastlicher Pezirksverein.
Am 1. Juli beginnt für neu «„tretende Mitglieder ein neues Abonnement des landwirthschaftlichen Wochenblatts und werden deßhalb diejenigen, welche dasselbe von diesem Termin an zu erhalten wünschen, ersucht, dicß spätestens am
Samstag, d. 14. Juni
dem Unterzeichneten mttzutheilen. Spätere Meldungen können nach neuerer Verordnung erst vom 1. Oct. an berücksichtigt werden.
Calw, 8. Juni <879.
E. Horlacher.
- _ Secr. _
-- Bei der am 5/24. d. M. durch die Prüfungskommission der K. Regierung de» Schwarzwaldkreises vorgenommenen niederen Dienstprüfung im Departement des Innern sind die nachgenannten Kandidaten zur Ucbernahme der in 8- 7 der K. Verordnung vom 10. Februar 1837 bezeichncten Armier sür befähigt erklärt worden: Metzger, Karl Friedrich von Ealw, Wendel, Immanuel Hermann, von Reubulach OA. Calw.
— Stuttgart, 4. Juni. Der Verkehr auf hiesigem Bahnhof war über die Pfingstfeierkage und namentlich aber am Pfingstmontag wegen des starken Besuchs des in Stuttgart gehaltenen Kriegcrtages ein äußerst lebhafter. In den 3 Tagen Samstag den 31. Mai bis Montag den 2. Juni wurden an den Billerkaffen 25,000 Fahrbillete abgegeben. (D'e Besucher von auswärts waren mit Retourbilleten versehen.) Extrazüge liefen in dem Bahnhof ein und aus: Pfingstsonntag 36, Pfingstmontag 43, zus. 79. In den Abendstunden des Pfingstmontag von 6>o bis 1(M Min. wurden abgcfertigt in 14 Personenzügen, zus. 580 Personenwagenachsen 290 zweiachsige Personenwagen) circa 11,000 bis 12,000 Personen. In der Zeit von 8 Uhr Abend» bis 9^, also in 1*/^ Stunden, trafen am Pfingst- Vtvniag ein in 10 Personenzügen, 496 Personenwagenachsen (— 248 zweiachsige Personenwagen), circa 10,000 Personell. Die Züge kur- prteu der Hauptsache nach ganz fahrplanmäßig, insbesondere die von Stuttgart abgehenden. Verspätet waren die Hauptzüge Nr. 50, 32 37, 173 von Nördlingen, Tübingen, Bruchsal und Calw.
— Pfalzgrafenweiler, 4. Juni. Auf dem Jahrmarkt in Alten iaig ereignete sich heute ein gräßliches Unglück. Eine Frau von Ehausen ging auf den Markt nach Altenstaig und wurde daselbst von einer Kuh derart in den Unterleib gestoßen, daß das Eingeweide buch fiä'olich heraushing.
— Gaildorf, 6. Juni. Unser Kappeiisbergtunuel scheint kein besonderes Glückskind zu sein; zwar nimmt er sich an seinen beiden Portalen ganz imposant an-, aber „durchzucken" kann man „bis auf Weiteres" nicht mehr. In Folge des auf dem diesseitigen zweiten Stücke lastenden Drucks des fortwährend zu Bewegungen geneigten Erdreichs, welches von Sickerungen und Quellwassern durchwühlt ist, sollte das in Frage stehende Stück wegen mangelnder Widerstandskraft unseres Steinmaterials ausgewechselt und mit Calwer Steinen neu gewölbt werden. Mit größter Vorsicht wurde das schwierige Werk begonnen, doch das immer mehr und mehr zu Tage tretende Verschieben der Mauerung und des Einbaues und das dabei ertönend: Knistern und Krachen ließ nichts Gutes ahnen; in der Nacht vom 29. auf 30. Mai stürzte das Stück unter kanonenschußarligrm Getöse rin. Em tiefes breites Loch auf dem Bergabhang bezeichnet uns den schlimmen Einbruch, dem auch ein blühender Birnbaum zum Opfer fiel. Es wird einige Monate äußerst schwierige Arbeit geben, bis ber Tunnel wieder hergestellt ist.
— Großaspach, 1. Juni. Dem „Murrthb." wird geschrieben: Ein erschütternder Fall ereignete sich hier. Letzten Montag ging mit sejper Mutter ein beinahe zweijähriges Kind, durch sein liebliches Wesen die Freude seiner Eltern und Angehörigen, in der Fülle seiner Gesundheit, die bi» dahin durch keinerlei Krankheit gestört worden war, mit rosenfarbigen Wangen auf's Rathhau«, um geimpft zu werden. Zwei Tage nach der Impfung erkrankte es bedenklich und wieder zwei Tage darnach war e« eine Leiche zu großem Schmerze der Eltern und ernstem Nachdenken der Jmpffreunde wie der Impf« gegnrr. Ein ganz ähnlicher Fall ereignete sich hier auch vorige« Jahr.
— Biberach, 4. Juni. Diesen Mittag drohte einem Leichen«
zuge große Gefahr. Gerade als Hunderte von Menschen die Leiche des verstorbenen, weit berühmten Glockengießers Konrad Zoller hier begleiteten und ver großartige Trauerzug sich Über den Marktplatz bewegte, rasten blitzschnell zwei scheugewordene Pferde mit den Trümmern ein:« Wagens auf die Mitte de« Zuges los. Erschreckt floh Alles auseiuaader. E« war ein peinlicher Augenblick, Geistlichkeit, Säuger, Musiker, Männer und Frauen, nach allen Richtungen flüchten zu sehen. Glücklicherweise wurde kein Mensch beschädigt, trotzdem es erst am Riedlingerthore gelang, die wüthrnden Thiere einzufangen und zu bändigen.
— Biberach, 4. Juni. Der heutige Pstngstmarkt war, wie solches immer auf Märkten geschieht, mit verschiedenen Schaustellungen besucht. Kurz nach 3 Uhr hatte vor einem Cirkus sich eine große Zaschauermenge, namentlich eine große Zahl Kinder, zusamwenge- drängt, als ein Fuhrwerk zum Riedlinger Thore hereinraste und mitten unter die Menge hineinfuhr. Dort stürzte das scheugewordene Pferd und brachte fünf Kinder unter sich, die mehr oder weniger verletzt vom Platze getragen wurden. Der Besitzer des Fuhrwerks selbst war bedeutend am Kopfe verletzt dürfte aber dazu noch einer strengen Bestrafung entgegensetzen, weil er das ohnedies als wild bekannte Thier nicht am Zügel geführt.
— Mergentheim, 6. Juni. Nm Mittwoch Nachmittag entdeckte ein Taglöhner in einem Wald bei WetkerShcim einen Mann, der an einer junges Fichte zu fitzen schien und von dem Rauch auf- stieg, bei näherer Betrachtung erkannte er den von feiner dritten Frau geschiedenen Schlosser Erhard von Weikersheim, der in fitzender Stellung an einem Stricke hing. In der Entfernung von ein paar Schritten lag eine Legbüchse, bald erkannte man. daß Erhard fick mit der Leg« buchse erschossen haben und zur Vorsorge noch deu Strick, der au einem in den Baum geschlagenen Meisel befestigt war, sich umgelegt haben müsse. Durch den Schuß müssen sich die Kleider entzündet haben, so daß er dev dreifachen Tod, des Erschießens, Erhängen« und Verbrennen«, starb. Das Motiv der That war Furcht vor einer Abrechnung, zu welcher er auf das Rathhaus geladen war.
— Baden, 26. Mai. Ein hiesiger Lehrer hatte kürzlich einem unartigen Buben eine Stunde Arrest diktirt, welche aber der Schüler nicht einhielt und durchging. Dafür bekam er zwei Stunden, und zwar gewiß nach allem Fug und Recht. Der Vater des Schülers kam nun, wie der „Anz. sür Stadt und Land* berichtet, ganz wuth- entbrannt in da« Schullokal und drohte vor allen Schülern, dem Lehrer ven Hals abzuschneiden, wenn er seinen Buben einsperre. Bei der diesbezüglichen Schöffenverhanblung bekam der Vater 14 Tagt Gefängniß. Man kann oft Eltern nicht begreifen, die nicht selten über die Unarten ihrer Kinder klagen, und wenn dann dieselben in der Schule einmal bestraft werden, doch sehr ungehalten darüber sind. Verständige Eltern geben ihren Kindern zu Hause eher nochmals eine derbe Lektion, wenn sie hören, daß sie in der Schule ungehorsam und unartig waren. So war es wenigstens früher!
— München, 4. Juni. Das Bezirksgericht München l. d. Js- pflog kürzlich Verhandlung gegen einen „Wunderdoktor" NamenS Wünzinger. Derselbe machte im heurigen Winter Oberbayern und Niederbayern durch seine Kuren unsicher, bis ihm das Gericht daS Handwerk legte. Sein Heilverfahren bestand darin, daß er sich von seinen Patienten ein 20-Markstück geben ließ, das er angeblich in da« Hemd dr« Kranken einnähte; wenn dann die Kur nicht rinschlug und die Patienten das Goldstück suchten, fanden sie ein Zweipfennigstück ringenäht. Aus diese Art kurirte Wünzinger alle erdenklichen Krank» heilen ; nachgcwiesen find 10 Fälle. Das Urtheil lautet auf 2 Jahre Gefängniß, 60 Tage Haft und 5jährigen Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte.
— München, 4. Juni. Die Delegirten-Konverenz der deutschen Gewerbekammern wurde heute im hiesigen Kunstgewerbeveretn eröffnet. Sie sprach sich mit 14 gegen 4 Stimmen gegen ZwavgSinnuvgen, jedoch für freiwillige Innungen im Sinne der geltenden Gewerbe» ordnung au«.
— München, 5. Juni. Die Delegirtenkonverenz der deutschen Gewerbekammrrn erklärte sich in der heutigen Schlußsitzung mit allen gegen 2 Stimmen für Einführung der obligatorischen Lehrlings»