wesen wäre, eine Spur von ihm zu entdecken.

Der Knabe war mit einer Jacke und Hosen von braun getupftem Sommerzeug, einem weißgefteinten Shawl und einer ebensolchen Weste bekleidet. Wer Mittheilungen über da» Verbleiben d es Kindes machen kann,

_ Stuttgart, 22. April. Zwei hiefize Blätter haben ange-

fangen, dem Wucher ernstlich zu Leibe zu gehen, bis eia Gesetz Seitens de- Reichs die Sache in die Hand nimmt. Dieselben wollen -eine WucheBste anlegen, um Wucherer und andere gemeinschädliche Menschen, welche durch das Gesetz nicht erreichbar sind, zu kennzeichnen -und unschädlich zu machen.

S tutt ga r t, 23. April. Gestern war die volkswirthschaft- ltche Kommission der Kammer der Abgeordneten versammelt, um den Bericht über das neue Eisenbahnbaugesetz und einige kleinere Entwürfe!: Telegraphen' und Postbauten betr., festzustellen. Berichterst. ist der Abg. vr. Elben (Böblingen). Die Regierungsvorlage betrifft die Kredite für die laufenden Bauten, das Abrechnungsgeschäft der älteren Bahnen und enthält den Vorschlag von zwei neuen Eisenbahnen: der kleinen Strecke Ludwigsburg'Beihingen und der nach dem Staatsver- trag mit Baden von 1873 bis 1885 zu vollendenden Strecke Freu- dkn'tadt.Schiltach. Wie wir hören, hat sich die Mehrheit der Kam. Mission für die Strecke Beihingen'Ludwigsburg ausgesprochen; der beabsichtigte Umbau des Bahnhofs in letzter Stadt fand keinen An- stand. Dagegen glaubte die Kommission den Bau der schwierigen Linie Fceudenstadt Schiltach für die gegenwärtige Finanzperiode noch zurückstellen zu sollen.

Stuttgart, 24. April. Die diesjährige Versammlung des Deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege wird am 15., 16. und 17. September in Stuttgart stattfinden. Tagesordnung: 1) Ueber DeSinfettchnsmaßregeln; 2) Schutzmatzregeln gegen die vom Auslande drohenden Seuchen; 3) Anforderungen der Hygiene an Kost- und Logirhäuser; 4) Notwendigkeit der Anlage von Leichenhäusern; ö) Oeffentlicke Badeanstalten.

Backnang, 18. April. Die Nachumlage auf die Mitglieder der vormaligen Gewerbebank, rund 20,000 (od. 25o/g des Ein« -lagrkapitals, so datz es ein Mitglied mit 500 fl. Einlage 125 fl. nach­zuzahlen trifft) hat wiederholt die Gemüther aufgeregt und doch ist baldige Abrichlung des Defizits das einzige Richtige für die Betroffenen. G.-otze Erregung und viele Feindseligkeiten hat der angestrengte Regreß« Prozeß gegen die vormaligen Vorstände und AuSschußmitglkder der Gewerbe-Bank schon hervorgrrufen. Allgemein ist die Ansicht: es möchte ein billiger Vergleich versucht und erwirkt werden.

B esi g he im, 23. April. Diesen Morgen wurde ein schon älterer Handwerksbursche in Freudenthal wegen eines versuchten Di-dstahlS verhaftet und der Ortsobrigkeit übergeben. Bei einer mit ihm vorgenommencn Visitation fand sich eine Damenuhr vor, die er -vkne Zweifel irgendwo hatte mitlaufen lassen. Im Arrest suchte er sich durch Erhängen das Leben zu nehmen, wurde jedoch rechtzeitig daran verhindert.

Ulm, 15. April. Unsere früheren Mittheilungen über die Gründung freier Genossenschaften der Bäcker, Uhrcmnacher, Schneider, Schreiner haben wir dahin zu vervollständigen, daß die Ans- und Fortbildung dieser Einrichtungen stetige Fortschritte macht. Die Schuhmacher, Drechsler und Spengler (Flaschner) stehen im Begriffe, sich auf ähnlichem Fuße rinzurichten. Die hier emgeführten Statuten und Lehrvertragsformularc werden vielfach von auswärtigen Hand- Werksgenoffenschaften reqairirt. Der hiesige Gewerbrverein hat sich die Veranstaltung von LchrlingSprüfungm und die Vorbereitung von Produktivgenossenschaften zur nächsten Aufgabe gestellt. Die Genossen­schaft der Schneider hat einen Sparverein gegründet, welcher nach I Vs jährigem Bestände und einer Wochcneinlage von 1 vjik bereits ein Kapital von 1600 angesammelt hat, welches dazu bestimmt ist, den Genossen durch Gewährung kleiner Darlehen unter die Arme zu -reifen. Die Genosienschaft der Schreiner hat ebenfalls eine Spar, kaffe gegründet und ist bemüht, den gemeinschaftlichen Ankauf von Rohstoffen, sowie den Verkauf der Fabrikate zu organisiren.

Laupheim, 22. April. Gestern am 21. d. M. war unser K. Oderamtsgertcht mit den Gerichtsärzten mit der Erhebung des ThatbestandeS einer Mordthat, die in der Nacht vom 19. auf den 20. d. M. auf der Markung Wiblingen verübt wurde, be­schäftigt. Am Sonntag in der Frühe wurde der Leichnam kines Bürgers von Donaustetten, Ott, 58 Jahre alt, Familienvater von 5 Kindern, in einer Kiesgrube bei der Dvnaubrücke zwischen Gögglingen und Ulm aufgefunden. Der Schultheiß von Gögglingen hatte den muthmaßlichen Thäter, einen Burschen von 23 Jahren aus Gögglingen, noch am Sonntag verhaften kaffen. Der Verdächtige wurde geschloffen nach Wiblingen gebracht, entfloh aber gefesselt und

Gottesdienste am 27. »pril.

Morg. 9 Uhr (Pred.): Hr. Dekan Ne zgek. Abendmabl der Neukonfirmirlen- Nachm. 2 Uhr Liturg. Gottesdienst mit Altarrede Hr. Helfer HL ring.

Donnerstag, den 1. Mai.

Morg. (Pred): Hr. Pf. BlumHardt aus Voll _ Nachm. MisfionSfest. _

lief der Iller zu, wurde aber vom Stationskommandanten eingeholt und eingevracht. Die Legalinspektion ergab gewaltsame Tödtung, dir Schläfe waren eingeschlagen, der Kiefer vom Kopfe getrennt. Der Ermordete war beraubt. Der Mord scheint im Walde geschehen zu sein und der Mörder schleifte und trug die Leiche bi« an die Kiesgrube, wo er sie niederlegte. Uhr und Geld de« Erschlagenen fehlten. Der Verdächtige ist im hiesigen OberamtsgerichtSgefängniffe in Haft. Dir K. Staatsanwaltschaft leitet die Untersuchung.

GundelShetm, 23. April. Kaum sind eS einige Wochen, daß in unserer Nähe bei dem letzten württemb. Ort Böttingen ein dem Schiffer Kühnle von HaSmersheim gehöriges und mit Steinsalz beladen gewesenes Schiff gesunken ist und schon wieder trifft heute die Hiobspost ein, nach welcher vergangene Nacht bei dem badischen Dorfe HasmerSheim der Schleppdampfer Nr. 2, welcher von Heil­bronn nach Heidelberg fahren wollte und bei HasmerSheim übernachtete, gesunken ist. Die auf dem Schlepper übernachtende Mannschaft konnte nur mit Noth das Leben retten. Die Ursache des Unglücks ist noch nicht bekannt.

München, 23 April. Die am 22. d. M. abgehaltene Generalversammlung der prioilegirten Hauptschützrngesellschaft in München bot auch für wettere Kreise ein Interesse, da über die Abhaltung des nächsten deutschen BundrsschießenS im Jahr 1881 Beschluß gefaßt wurde. Derselbe lautet dahin, daß das Schützen« meisteramt ermächtigt wird, dem Vorstande des deutschen Schützen­bundes die Erklärung abzugeben, daß sie k. priv. Hauptschützenge > scllschaft in München erböcig ist, die technische Leitung des nächsten deutschen Bundesschießens im Sommer 1881 zu übernehmen, falls die Genehmigung der kompetenten Behörden zur Abhaltung derselben ertheilt und die Abhaltung selbst gesichert erscheint. Seine Majestät der König hat auf eine deßfallstze Eingabe durch das k. Aabinets« sekrelariat erwiedern lassen, daß er als Protektor der Hauptschützenge­sellschaft keinen Einwand habe, wenn diese sich um das deutsche Bundesschießen bewerbe. Von den städtischen Behörden und Kollegien, die bis jetzt allen nationalen Ausstellungen und Versammlungen, welche in München abgehalten wurden, ihre Sympathie und Beihilfe entgezen- gebracht, steht zu erwarten, daß sie auch die deutschen Schützen thitkräftig unterstützen werden.

Metz, 20. April. Die .Lothringer Ztg.' schreibt: Beim Herannahen des Geburtsfestes des Kaisers war dem Bischof von Metz die Anfrage zugegangen, ob er die hiezu geeignete kirchliche Feier in den Kirchen der Diözese veranstalten wolle. Der Bischof hat ablehnend geantwortet. Die gleiche Haltung hat bei diesem An­lässe auch der Bischof von Straßburg eingenommen.

Berlin, 2t. April. Man sieht als wahrscheinlich an, daß zur goldenen Hochzeit des Kaisers im kommenden Juni auch die Kaiser von Rußland und Oesterreich in Berlin erscheinen nerden, wenn auch eine offizielle Bestimmung darüber wohl noch nicht ge­troffen ist. Nach der Kreuz Zeitung übrigen« würden zunächst nur die dem deutschen Kaiserpaar näher verwandten Fürstlichkeiten erwartet. Der Besuch des Kaiser« von Oesterreich wäre danach noch zweifelhaft.

Berlin, 21. April. Während der beiden letzten Jahre sind in Berlin eine ganz unverhältnißmäßig größere Anzahl von Bettlern auf­gegriffen und verhaftet worden, als in den früheren Jahren. Während in Berlin im Jahre 1876 nur 8738 Bettler aufgegriffen wurden, sind im Jahre 1877 22,442 und im Jahre 1878 23,2t6 Bettler verhaftet worden. Zn dieser ungewöhnlichen Vermehrung trug ein im Jahre 1876 ergangenes Reskript des Ministers des Innern und eint Verfügung des hiesigen Polizeipräsidiums bei, wonach dem Ueberhand- nehmen des Bettlrrwesens mit verschärften Maßnahmen entgegenge« treten werden sollte. Es wurden von der Polizei besondere .Bettler- Patrouillen' Schutzmänner in Civil für diejenigen Stodttheile gebildet, in denen die Bettler am meisten sich aushaiten.

Berlin, 22. April. Baden hat nachträglich eine Rechnung für besondere Leistungen im deutsch-französischen Krieg eingereicht, welche der Bundesrath ohne Zweifel anerkennen und bezahlen lassen wird. Die Kln. Z. berichtet darüber: Die badische Regierung hatte nach dem Gesetz über die fravzös. KriegSkostenentschädigung nachträglich eine Reihe von Ausgaben für gemeinsame Zwecke im Kriege liquidirt. Diese Forderungen waren den vereinigten Ausschüssen für Landheer, Festungen und für Rechnungswesen überwiesen worden. Diese Aus­schüsse haben jetzt beantragt, die betr. Forderungen mit 643,149 1b vorbehaltlich der dem Rechnungshöfe obliegenden Prüfung, anzuerkennen

wolle dieselben richten an den Vater _ Mart. Fuchs, Steinbrecher.

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hat zu verkaufen

Holl, Lohmüller.