Wagen
Einen noch ganz gut erhaltenen eisernen
Heerd
lür eine Wirtschaft oder Oekonomie sich eignend, sucht aus Auftrag zu verkaufen Chr. Erhardt, Schlosser. Eberspiel.
Ungefähr 40 -50 Ctr. gut eingebrachte« verkauft
^ Alt Michael Kappler.
2 Prunnen-Iüber,
worunter einer noch neu sowie mehrere
Dung
verkauft
Fiied. Schnaufer. Neubulach.
1000 Mark Psteggeld
hat gegen gesetzliche Sicherheit auf 3 Posten auszuleihen
Ad. Friedr. Roller.
Calw.
VS«
Megschastsgeld
hat sofort auszuleihen
Fried. Schnaufer.
Einige Wagen guten
Mi«k-l-rwg
verkauft
Nachtwächter Degenhardt.
K. Standesamt Calw.
Vom 14. bis 20. April 1879. Geborene.
13. April Maria Magdalena, Tochter des Christian Waidelich Fuhrmanns hier.
19. , Eugen Joief, Sohn des Josef Weiß,
Heizers hier.
Gestorbene.
17. , Carl Gustav Jehle, lediger 24 Jahre
alter Feilenhaucr.
18. . Heinrich Müller, 76 Jahre alter Tuch-
scheerer.
19. „ Friedrich Rentschler Eisenbahnarbeiters
Ehefrau von Kenntheim, 48 Jahre alt
— In Folge der im Monat März mit 401 evangelischen und israelitischen Echulaspiranten abgehaltcnen Vorprüfung sind u. A. nachstehende Schüler zur Vorbereitung für den VolksschuUehrerberuf mit Aussicht auf Staatsunter, pützung ermächtigt worden: An sei, Hermann, von Calw. Bau ser,Christian, von Simmozheim. H a yh Adolf von Neuhengstett. Kaufmann, Michael, u. Lutz, Hermann, von Althengflett. Micnhardt, Wilhelm, von Würzbach. Pfromm er, Karl, von Calw. Rathselder, Georg, von Ottenbronn.
— Von der K. Regierung des Schwarzwaldkreiseö wurde unterm 15. April zum Schultheißen der Gemeinde Oberkollbach O.A. Calw, Jakob Roller Bauer und Gem. Rath daselbst, ernannt.
§r. Kreisgerichtshof Tübingen.
Geschworene auf das II Quartal 1879.
Lörcher, Ulrich, Gcmcinderath von Nmdulach, OA. Calw. Müller, Emil, Kaufmann von Calw. Schröter, Johannes, Stiftungs- Pfleger von Unterreichenbach, OA. Calw
— Urach, 19. Npr-l. Milten in die Bestellung der Felder hinein ist gestern und vorgestern wieder Schnee gefallen, der hier zwar so zirmlich wieder vcrschwund-n ist, auf der Alb aber überall 1i/z Fuß hoch, an einzelnen Stellen bis zu 6 Fuß hoch liegt. Gestern konnte man noch nicht bahnen, denn hinter dem Bahnfchlitten drein hätte der Wind wieder alles zugeweht, da es aber seit gestern Abend zu schneien aufgehört hat, muß das Oeffnen der Bahn heute in aller Frühe das erste Geschäft der Albgemcinden sein. Der Bauer hat Sorge für seine Herbstsaaten, die mitunter ohnebin schwach zu Tage gekommen sind. Auch hat der Schnee an den Bäumen vielen Schaden gemacht.
— Reutlingen, 17. April. Am Dienstag den 15 April stierte Sebastian Tochlermann, Roihgcrber hier, seinen 101. Gebnrts. tag; kr legte also an diriem Tag sem lOOstes Lebensjahr zurück.
— Von der Alb, 12. April. Die Pferdekrankheit, von der kürzlich ein Fall berichtet wurde, scheint einen epidemischen Charakter anzunehmen. In einem Orte der Alb erlagen derselben in ku.zer K 't 5 Pferde verschiedener Racc. Man schreibt die Ursache allge- we n dem schlechten Gehalt des heurigen Futters zu.
— Vom Fuße der HeubecgS, 16. April. Der St.-U."
schreibt: Das Verschwinden eines in Württemberg und Baden viel bekannten Geschäftsreisenden macht von sich reden. Derselbe verließ vorige Worbe, nachdem er sich mehrere Tage im Bezirk anfgehalten und in Äalmgen, Ebingen namhafte Beträge Ungezogen, lrtztece Stadt mit der Bahn, um vorgeblich über Ulm nach Stuttgart, seinem Wohnsitz, heimzukehren, .ist jedoch seitdem sammt dem Geld spurlos verschwunden. Bereits sind Vertreter d:S betreffenden Hauses in Balingen und Ebingen gewesen, um nähere Erhebungen über das Treiben des Verschwundenen anzustellen. Das Ergebniß dieser fatalen Enquete ist die bittere Erfahrung, daß der ungetreue Diener sich Unterschlagungen im Betrag von mehreren Tausenden hat zu Schulden kommen lassen. !
— Langcnburg, 17. April. Nachdem vor ungefähr 14 Tagen die Renovation der hiesigen Brunnenleitung mit dem auf ca. 25,000 berechneten Voranschlag zur Submission ausgeschrieben war, geschah die Eröffnung der eingrlaufenen Offerte vorgestern auf dem Narhhaus dahier. Es waren deren 30 an der Zahl, darunter je eines von Köln, von Bad Ems, von Leipzig und von Ruprcchtsan im Elsaß mtt Abgeboten bis zu 25 und 38o/„; sicherlich eine drastische Illustration zu der gegenwärtig herrschenden Stockung und Geschästslostgkeir.
— München, 18. April. Unsere Stadt wurde heute durch das Bekanntwerden eines in letzter Nacht verübten Familienmordrs in große Aufregung versetzt. Der 37 Jahre alte Drechslermeister Wilhelm Schauffler, erst vor Kurzem verheirathet, erschoß zuerst seine Frau nebst seiner 11jährigen Adoptivtochter mit einem Revolver und tödtrte sich dann selbst mit derselben Waffe. Die Beweggründe zu dieser traurigen Thal sind zur Zeit noch nicht aufgeklärt. Man spricht davon, daß Schauffler an BerfolgungSwahnfinn gelitten habe, ferner,
daß Eifersucht das Motiv gewesen, endlich, daß er durch finanzielle Schwierigkeiten zu diesem Schrille veranlaßt worden sei. Die Frau war erst 24 Jahre alt und befand sich in gesegneten Umständen.
— Mannheim, 16. April. Bei Neckarhauseu stürtzte gestern Nachmittag 'in Kind in den Neckar. Ein in der Nähe befindlicher Feldhüter, Vater von 4 Kindern, sprang ihm nach und versuchte es zu retten. Leider mißlang dieser Versuch und ertrank sowohl der Mann wie das Kind.
— Wiesbaden, 18. April. Der Kaiser traf um 9 Uhr heute Vorm, hier ein. Am Bahnhofe begrüßte ihn der Kronprinz, die Landgräfin von Hessen, Prinzessin Luise von Preußen, Herzog Wilhelm von Mecklenburg und die Spitzen der Behörde. Ein zahlreiche» Publikum brach in freudige Zurufe aus.
— B erl in, 17. April. Der Berliner Magistrat hat an dm Reichstag eine Petition eingereicht um Ablehnung der Vieh- und Getrcidezölle. Die Petition beleuchtet an der Hand der im statistischen Bureau aufgestellten Zahlenangaben den Getreide« und Viehhandel Berlins und sucht namentlich nachzuweisen, daß die blühende Berliner Mühlenindustrie, welche im Jahre 1877 80 Mill., im Jahre 1878 83 Mill. Kilogramm russischen Roggens vermahlen habe, durch Getreidezölle schwer geschädigt würde.
— Berlin, 18. April. Der Kaiser hat unterm 15. April den General v. Werder, Kommandirenden des 14. Armeekorps in Karls- ruhe, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches unter Erhebung in den Grafenstand und Gelaffung in seinem Lerhältniß als Chef des Jnf.-Reg. Nr. 30 mit Pension zur Disposition gestellt und Len Geneialadjutanten, Divisionsgeneral o. Obernitz zum Kommandirenden des 14. Armeekorps ernannt.
— Berlin, 18. April. Die Berufung des Feldmarschalls Frhrn. v. Manteuffel zum Statthalter der Reichslande gilt jetzt als sicher. — Die Motive und Anlagen des Zolltarifs, 136 Quartseiteu stark, werden heute Abends den Reichstagsadgcordneten zugesaudt.
— In Benin sind neuerdings viele falsche ReichSkaffenscheine über 50 Mark in Umlauf gesetzt worden. Das Papier derselben ist'weniger grünlich und das Format ein wenig größer als das der echten, das Panzerhemd der rechtseitigen Figur reicht nur bis zur Mitte des betreffenden Flügels, die Linien der SLrasfirung des rechten FußeS der rechtselligen Figur sind bei den Falsifikaten weiter von einander als bei den echten Scheinen, auch fehlen die die Zehen markirenden Striche; die Diamantschrift in dem untern Ranöc: „der Kassenscheine rc." ist verzogen und das Wort „Strafe" fast unleserlich. Das Wasserzeichen ,50" in dem rechten und linken Rande erscheint ver wischt und unleserlich; das auf dem Revers des Scheines befindliche abgekürzte Wort „AuSgcf." ist fast unleserlich.
Ror schach, 12. April. Am gestrigen Abend fuhren 6 Herren von St. Gallen auf einer kleinen Gondel in den Sec hinaus, welcher ziemlich bewegt war. Einige hundert Meier vom Land entfernt schlug die Gondel um, deren Jnsaßen riefen um Hilfe, welche Rufe glücklicherweise von dem Kapitän Gagg auf dem Württ. Dampfer König Karl im Hafen hier gehört wurden. Derselbe ließ ohne Verzug sein Rettungsboot ins Wasser und suhr auf die Hilfsbedürftigen zu, er fand einen derselben auf dem umgeschlagenen Schiffchen sitzend, zwei hielten sich an der Gondel zur Nokh fest, 2 weitere aber waren so ziemlich unter Wasser, und es war höchste Zeit, diese zu reiten. Der Kapitän zog zuerst diese zwei in sein Boot und legte dieselben in nahezu bewußtlosem Zustande befindlich darin nieder. Nun ging eS an die Aufnahme der drei übrigen, und er gelangte mit den fünf Schiffbrüchigen glücklich ans Land. Der sechste hatte da« Glück, sich vor Eintreffen des Rettungsbootes durch Schwimmen zu retten. Die von dem Kapitän mit ganz besonderer Aufopferung vollzogene Rettung wird allgemein mit besonderem Lob anerkannt.