Temach.
Cnten und Gänse
dürfen während der Laichzeit (von Anfang Oktober bi« Mitte Februar) nicht in die Teinach und ihre Nebenbäche gelassen wer- den. Zuwiderhandelnde hätten sich den Verlust ihres Geflügels selbst zuzuschreiben. Die betreffenden Herren Ortsvorsteher sind gebeten, dies ihren Gemeindeangehörigen zu eröffnen.
Ba dverwaltung.
Breitenberg.
Gelö-HMch.
Für zwei Ortsangehörige sucht 950 und 1050 gegen doppelte Pfandsicherheit.
Schultheiß Kübler.
Hof Lützenhardt bei Hirsau.
Einen 2jährigen
MMN,
<PlattenscheS), sehr gut im Ritt, für eine Gemeinde paffend, hat als entbehrlich zu verkaufen
G. Dornfeld.
S a l ».
<Kss- ausMihsn.
1000 Mark ,Pfleggeld find gegen gesetzliche Sicherheit sogleich auszuleihen.
Fried. Beiße r. Ein freundliches, möblirte»
Zirrruttr
ist sogleich zu vermiethen. Bahnhofstraße Rro. 542.
Mein oberes
Calw.
In meiner Behausung im Kronengäßle
ist das
Logis
bis Georgii zu vermiethen
Ehr. Bozenhardt, Gerber.
Bis Georgii habe ich ein freundliche»
Logis
zu vermiethen.
Ehr. Mörsch.
habe ich bi» Georgii zu vermiethen _ _Er nst Hä berle.
Lis Logis
hat bis Georgii zu vermiethen!
Kar! Käu ffele. Maurer im Haag gäßle .
Ungefähr 40 Ltr. unberegnete»
Heu und Kehmd
verkauft wegen Bühnen-Räumung billig Fried. Beißer. Bäcker.
K. Standesamt Calw.
Vom 27. Januar bis 2. Februar 1879.
Geborene.
25. Jan. Wilhelm Friedrich, Sohn des Gustav
Schule, Fabrikanten hier.
26. , Hermann Otto. Sohn des Karl Otto
Müller, Apothekers hier.
26. , Carl Friedrich Otto, Sobn des Johanne-
Winghardt, PostamtS-SecrctiirS hier. Gestorbene.
28. Jan. Bertha, Tochter des Georg Gottfried Pfrommer, Bäckers hier, 4 Monate alt. 30. „ Ioh. Eduard Schüßler, Rothgerbergeselle
aus Gemündenin Bayern, 50 Jahre alt.
Am Donnerstag, den 6. d«., Abends 8 Uhr,
l Unteroffizier Bude vom 9. Jnf.Reg. dahier ist beendigt und wird der I fragliche Fall unter der Anklage auf fahrlässige Tödtung demnächst
hält Herr Professor G. Weil brecht aus Stuttgart im Saale des v°r dem hiesigen MilitärbezirkSgerichte zur Verhandlung kommen Georgenäüms einen öffentlichen Vortrag über die Frage: ^
Was ist Fortschritt?
Der Eintritt ist für Jedermann frei, es werden jedoch am Eingang in das Gebäude freiwillige Gaben in Empfang genommen, die für wohlthätige Zwecke verwendet werden.
Der Verwaltungsrath.
Calw, 3. Febr. Ein höchst beklagmSwertheS Unglück hat gestern die Familie des Kfm. Bauer in schwere Trauer versetzt. Die Magd hatte einen Kübel mit heißem Wasser in das Zimmer gestellt, um später damit aufzuwaschen. In diesen Kübel fiel das im Zimmer spielende 3^ jährige Töchterchen rückwärts hinein und verbrannte sich, obwohl schnell Hilfe zur Stelle war, derart, daß es Nachts 2 Uhr den Geist aufgab. Die Theilnahme ist eine allgemeine.
— Einen in seinen Folgen sicherlich wohlthätigen Beschluß hat in
der vorigen Woche der Gemrinderath gefaßt. Es soll nemlich nach dem Vorgänge Leonbergs das Stadtgeschenk nur noch an solche Hand-
werksbursche abgegeben werden, welche zuvor im Spitalhofe 6 Scheiter > ständigen Einziehung de» Welfenfonds ermächtigt würde, tannen Holz gesägt und gespalten haben. Für diese Leistung bekommen! da» anderweitig bezweifelt und Schwierigkeiten an hoher Stelle vor» sie eine Marke, welche von den Wirthen bet der Armenpflege umge« § hcrgesehen. Auch wurde angenommen, die Regierung werde nicht so bald
Bude hat einen der tüchtigsten Vertheidiger, RechtSkonzipienten Heim, wodurch die Verhandlung ein um so größeres Interesse gewinnt.
— In Berlin hat die Polizei am vorigen Samstag vom Konzertprogramm des berühmten Erl'schen Männergesangvereins, der zumeist aus Lehrern besteht, das bekannte Volkslied aus dem 16. Jahrhundert: »Als wir jüngst in Regensburg waren* wegen Unsittlichkeit des Texte» gestrichen. Da« Verbot hat großes Aufsehen gemacht, es soll auch vom Polizeipräsidenten nicht gebilligt worden sein.
— Vielfach herrscht im KleinoerkehrSleben die Unsitte, daß Verkäufer ihren Kunden, die ein viertel Pfund verlangen, 120 Gramm statt 125 zuwägen, somit 4 pCt. weniger geben als bezahlt wird. In Berlin ist jüngst ein Kaufmann, welcher Salz und Zucker in Viertelpfunddüten von seinem Lehrling mit nur 120 Tramm abwiegen und für ein viertel Pfund verkaufen ließ, wegen Betrugs mit, Ge- fänznißstrafe belegt worden.
— Berlin, 30. Jan. Der Keuzz. zufolge wäre wirklich von einem Gesetzentwurf die Rede, durch welchen die Regierung zur voll«
Man hatte
lauscht werden kann. Hoffentlich kommt hierdurch Calw bei den Stromern, die ja nicht arbeiten wollen, so in Verruf, daß sie es lieber links liegen lassen und wird die fühlbare Folge hievon eine Abnahme des in schönster Blüthe stehenden Häuserbettels sein. Der eigentliche Handwerksbursche, der Arbeit sucht, ist meistens bescheiden; der Stromer aber, der arbeitsscheue Tagdieb, der das Mitleid des Publikums mißbraucht, und dessen abgerissener Zustand immer wieder mildthätige Hände öffnet, cultivirt den Häuserbettel mit einer Gewandtheit und unverfrorenen Keckgeit, die ihn selbst an den verschlossenen Häusern die Glocke ziehen und brutal die Oeffnung der Thüre verlangen läßt, unbekümmert um Polizei und Arrest, der ihm oft sogar erwünscht ist. Das Geschäft blüht besonders in der Mittagsstunde, wo der Stromer weiß, daß die Polizei zu Hause mit sich selbst beschäftigt ist. Wenn im ganzen Lande consequent das OrtSgeschenk nur gegen Arbeit verabreicht würde, so würden gewiß die Preußen und Bayern, die uns überlaufen, in kurzer Zeit an der württ. Grenze umkehren und wir wären ohne großen Apparat von einer Landplage befreit, gegen die, wie die Erfahrung allerwärtS lehrt, alle polizeiliche Thätigkeit nicht ausreicht. --
— Geislingen, 31. Jan. Gestern Abend wurde in Alttlistadt «in der Anstiftung des Brandes in der Staub'schen Baumwollspinnerei in der Nacht vom 17.—18. d»., sowie eines neuen BrandstiftungS «ersuche« dringend verdächtiger Arbeiter de» genannten Etablissement» verhaftet und dem K. Oberamtsgericht eingelieferl.
— Würzburg, 31. Jan. Die Untersuchung gegen den durch die vielbesprochene Studrntenangelegenheit Stecken bekannt gewordenen
einen Fonds preisgeben» der, wie man gewöhnlich glaubt, für Preßzwecke angewendet wird, während derselbe nach einer andern Lesart großentheil» für militärische Bedürfnisse dient.
— Berlin, 30. Jan. Die „Trib." hört von „gut unterrichteter Seite", daß die Erörterungen über den projekttrten Getreidezoll im Wesentlichen folgenden Verlauf gehabt haben: „Der vom Reichskanzler der Tarifrevifions-Kommisston übergebene Vorschlag ging auf eine Besteuerung des einzuführenden Weizens mit 50 L der übrigen landwirthschastlichen Produkte mit 30 L pro Zentner. Die Tariskommission hielt diesen Vorschlag praktisch nicht für geeignet. Sie wies in einem Schreiben an den Reichskanzler auf die Unzu« träglichketten und Unsicherheiten hin, die aus einer verschiedenen zollamtlichen Behandlung der einzelnen Getreidesorten an der Grenze entstehen müßten und sprach sich dem Vorschläge entgegen für einen einheitlichen Zollsatz aus, dem alles fremde Getreide unterliegen und der 25—30 L betragen solle. Der Reichskanzler scheint zwar die technischen Bedenken der Kommission, nicht aber deren Tarifsatz acceptirt zu haben,, denn er antwortete, daß. wenn schon ein etnheit- . sicher Zoll auf fremde» Getreide überhaupt gelegt werden solle, dieser dann nicht 25 oder 30, sondern 50 Pfennig betragen müsse. — Bei dieser Rückäußerung steht die Sache im Augenblick; ein Entschluß der Tariskommission über den 50-Pfrnnigzoll für Getreide jeder Gattung ist noch nicht erfolgt."
— Berlin, 31. Jan. Der BundeSrath ist durch den Reichs» kanzler ausgefordert worden, alsbald sich über dir dem Kaiser zu unterbreitenden Vorschläge zur Berufung der Mitglieder des Reich»»