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in der Schule" the Vorrecht und bübischer Rohheit, ir 0,5 zu verfügen, ier erfuhren wir n im Staatsan- er obersten folgern I der zur Anzeige rechts von Seiten lei Ansichten chSstrasgrsetz und -Verfügung vom 19. Olt. 1876 ealschulen in der ssigen Gelehrten- 1876, strengstens im 4. Abschnitt die Schulstrafen

enthält, unter Z. 14 unt. and. heißt:Bei Anwendung der in Ziffer 4, (wiederholte und vermehrte Hausaufgaben,) 5. (Zurückbehalten im Schullokal außer der Schulzeit) und 6. (körperliche Züchtigung gegen Schüler unter 14 Jahren) genannten Strafarten sind die Vor- schuften in Z 38. und in tz. 32. Abs. 4 der Ministerial-Verfügung v. 28. Dezember 1870 strenge einzuhalten." Und gleich darauf heißt es weiter:Was übrigens die körperliche Züchtigung betrifft, so hat jeder Lehrer durch seine gesammte Handhabung der Schulzucht darauf hinzuarbeiten, dieses Strafmittel bei seinen Schülern ganz entbehrlich zu machen." Und ferner wird diesen Lehrern in genannter Instruktion zur Aufgabe gemacht, jede körperliche Züchtigung unter Angabe des Namens des betr. Schülers, des Grundes seiner Be­strafung und der Zahl der erhaltenen Streiche tagtäglich ins Diarium (Schultagebuch) einzutragen. Welch eine Aufgabe bei einer Schülerzahl von 30 bis 50 munterer, oft ganz sitzlederloser Knaben I); die andern aber halten sich nur ans Reichsstrofgesetz und sehen jene Ministen»!. Verfügung für sie nicht als bindend an, sondern betrachten sie nur als eine im Wege der Verordnung erlassene Norm discipliniirer Natur. Dies sollte nun schon nicht sein» denn wenn die Richter hierüber selbst nicht klar und einig find, so müssen solches wir arme Lehrer büßen. Wie könnte nun hier geholfen werden? Ich meines Theilr halte dafür, daß es von ganz guter Wirkung wäre für die Lehrer sowohl als für die Eltern unserer Schüler, wenn jeder Oberamts­richter in Gemeinschaft mit dem Oberamtsarzt und OberamtSwund- arzt in seinem Gezirksblatt jährlich oder alle 3 oder 5 Jahre unzwei­deutig und bestimmt bekannt machen ließe, was er unter strafbarer Körperverletzung und Mißhandlung, überhaupt unter einer lieber- schreitung des gesetzlich zugegebenen Zvchtigungsrechts der Lehrer ver­stehe, wonach sich alsdann Eltern und Lehrer zu achten hätten.

Aber nicht nur unter den Juristen gibt es hinsichtlich der Handhabung des Züchtigungsrechts der Lehrer zweierlei Rich- tungen, sondern auch unter den Lehrern selbst. ES gibt nemlich Lehrer, die sich ähnlich wie die Juristen streng an das neue Reichsstrafgesctz und an jme 1870ger Dezember-Verfügung halten und hierin in keinerlei Weise über die Schnur hauen, sich lieber oft halb zu todt ärgern, über gar manches, was in und außer der Schule paisirt, ein Auge zudrückcn u. s. w., und wiederum gibt es Lehrer, di- es treiben, wie man eS früher, d. h. vor jener allzuhumanen Minist.-Berfügung, immer und überall gehalten hat, die eben in Gott's Namen zuschlagen, wie und wo sie rS für nöthig und ange­zeigt finden, die Ohrfeigen und Sitzfleischstreiche austheilen, daß es > nur so patscht. Und merkwürdig, gerade die letzteren gelten wirklich noch für die besten Lehrer und werden von vielen Eltern, ja sogar auch von hohen und höchsten Behörden den ecsteren weitaus vorgezogen, so daß die humaner gesinnten, sich strikte an die ge­setzlichen Bestimmungen sich haltenden oft sehr darunter zu leiden haben, was Einsender dieses mit Beispielen aus selbst eigener Erfahrung beweisen könnte. Ich behaupte also wie gesagt: es ist heutzutage noch so, daß viele Eltern und viele Behörden so urtheilen, der beste Prügrlme.ster sei der beste Lehrer, und doch ist dieses Raisonnement ebenso unhaltbar, wie wenn ich sagen wollte, derjenige meiner Herren Kollegen, welcher bei jener Bezirksschulversammlung die meisten und schlagendsten" Beispiele von Exempeln vorzubringen wußte, sei in der That auch selber der größte Prügelmeister; denn wie gar mancher Schlagehart sucht durch seine übermäßige Strenge nur seine mangelnde Treue und Geschicklichkeit, seinen fehlenden .Fleiß und Eifer hereinzu- holen und zu bedecken.

Und das sollte eben auch wieder nicht sein. Wer und was hier helfen kann, soll helfen; es thut wahrlich noth l Meinen Kollegen und vollends meinen Behörden brauche ich jedoch nicht erst Vorschläge zu machen und zu predigen, sie wissen beide sehr wohl, was in diesem Fall recht und gut ist. Nur eine hierher gehörige Bemerkung kann ich mir nicht versagen noch beizufügen. In dem Bericht über die Bezirks- fchulversammlg. vom 27. Sept. d. I. (in Nro. 117 d. Bl.) wird nemlich behauptet, die Frage, ob jene hyperhumane Minist.-Verf. (die nach der An­sicht des Einsenders in den eigentlichen Humanitätsanstalten, nehmlich in dm Gelehrten und Realschulen, am wenigsten stramm gehaudhabt wird) abzuändern sei, sei einstimmig verneint worden. Das könnte etwa nur so verstanden werden, daß sich nur Eine Stimme gegen die Nothwendigkeit einer Abänderung jener Verfügung habe hören lassen, wovon mir aber nichts bekannt ist. So wie Einsender ds. die Sache aufgefaßt hat, handelte es sich vielmehr darum, ob die Lehrerschaft des Calwer Bezirks die Initiative ergreifen und zuerst vor all-n übrigen Lehrern des Landes eine dahingehende Gesammteingabe an das hohe Kultministerium einreichen solle oder wolle, daß durch d-ese Verfügung die Befugnisse der Lehrer hinsichtlich des Züchtigungs- rechts zu nicht geringem Nachtheil des nachkommenden Geschlechts z u sehr eingeschränkt worden seien. Und da wollten eben die fl Calwer Lehrer denn doch nicht gerade die Ersten im Lande sein, weil

sie sich bewußt find, die Sache kaffe sich besser auf einem ander» Wege (etwa durch eine gemeinsame Motion der vaterländischen Volks« schullehrervereine oder sonstwie) erreichen und weil man sie sonst für die fürchterlichsten Schlagharte und für die größten Gegner des nun einmal zur Herrschaft gelangen sollenden Humanitätsprinzips hätte halten können. __ (Schluß folgt .)

Stuttgart, 18. Okt. Bon heute an ist der Preis für 1 Kilo weißes Brod auf 28 Pf., der für 1 Kilo schwarzes Brod auf 2026 Pf., je nach Qualität herabgesetzt worden.

Stuttgart» 19. Okt. Vor einigen Tagen wurde in einem Hause der Woisramshalde in einer Dachkammer versteckt ein 16 Jahre alter Bäckerlehrling gefunden, welcher io diesem Versteck 4 Tage und 4 Nächte, ohne jegliche Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, zugebracht hatte. Derselbe hatte die Absicht, sich anszuhungern, weil er an einigen Hausthieren Tierquälereien vorgenommen hatte, und sich der Strafe entziehen wollte. Derselbe wurde aber noch recht­zeitig und bei vollem Bewußtsein gefunden.

Göppingen, 17. Okt. Gestern war unsere Stadt in ein festliches Gewand gehüllt, das Rathhaus und die Hauptstraßen waren beflaggt. ES fand die Einweihung unseres neuen Schlachthauses statt. Von der Post aus bewegte sich ein stattlicher Zug mit gut besetzter Blechmusik bis zum Rathhaus, wo sich die bürgerlichen Kol« legten und Beamten dem Zug anschloßen. Die Mezgerzunft, alt und jung, war gut vertreten. Den Schluß bildeten verschiedene Gattungen Vieh in wahren Prachtexemplaren. Vor dem Schlachthaus wurden einige Reden gehalten und dann die Schlüssel dem Vorstand der Mezgerinnung überreicht. Das Schlachthaus ist in jeder Beziehung sehr gelungen und praktisch ausgcsührt.

Obersontheim, 16. Ott. DieN.-Zt." schreibt: Der Müller in Eschenau, Gde. V-llberg, verletzte sich vor einigen Tagen an der innern Fläche seiner linken Hand, ohne die Wunde wegen ihrer Unbedeutendheit zu beobachten. Erst der eingetretene entzündete Zustand des Armes gab Veranlassung, nach ärztlicher Hilfe umzuschauen, die denn auch, leider zu spät, dem Kranken in umfassender Weife zu Theil wurde. Eine Blutvergiftung führte nach vielen Leiden den Tod herbei.

Pforzheim, 17. Okt. Gegenwärtig ist hier eine umfassende Untersuchung wegen in hiesigen Bijouteriefabriken verübten Gvlddieb- stählen im Gange und es sind Hierwegen schon viele Verhaftungen vorgenommen worden.

Mannheim, 16. Okt. Der Ausgang der Gant des Kon­sumvereins hat viele Aufregung veranlaßt» da jedes haftbare Mitglied 93 zahlen soll, welcher Betrag sich übrigens offenbar noch höher gestalten wird, da die Beiträge teilweise nicht beibringlich sein werden. Das Leben, Treiben und traurige Ende dieses Vereins mag allen anderen ähnlichen Vereinen als ein ebenso lehrreiches als abschreckendes Beispiel dienen, da nur durch Unternehmungen, die dem eigentlichen Zwecke des Vereins fremd waren» dessen kläglicher Fall veranlaßt wurde.

AuS Kiel wird berichtet: Wie bekannt, war das .Scebataillon bei der Katastrophe S. Maj. S. Großer Kurfürst veryältnißmäßig am schwersten betroffen, denn von 81 Seesoldaten, welche sich unter Kommando des Lieut. Schnackenberg an Bord des stolzen Kriegs­schiffes eingeschifft hatten, sind nur 22 dem jähen Wellentode entronnen» während 59, 6 Unteroffiziere und 53 Soldaten, in treuer Pflichter­füllung den Tod im feuchten Element gefunden haben. Ein großer Theil der Mannschaft nämlich war im Zwischendeck an den Pumpen thätig und stand hier bereits bis an den Leib im Wasser, als daS Kommando:Alle Mann an Deck" erscholl. Das Schiff kenterte jedoch zu schnell nach Backbord, als daß noch alle Leut: an Deck eilen konnten. Eine Menge Soldaten, bezw. Matrosen erreichten bei den wenigen Luck-n nicht mehr das Deck, während die Treppen ganz vollgedrängt waren, da Alles nach oben zu stürzen suchte. Hier auf den Treppen fanden sich auch bei drn Taucherarbeiten die meisten Leichen vor, und es erklärt sich daher die große Zahl von gebliebenen Seesoldaten, trotzdem sie alle im Schwimmen gut ausgebildet waren. Diesen braven Gebliebenen zu Ehren hat der Kommandeur des See­bataillons, Oberstlieuk. am Ende, auf dem Kasernenhose, dem Portal der Kaserne gegenüber, einen Gedenkstein setzen lassen, welcher am 10. d. in erhebender Weise geweiht wurde. Derselbe besteht in einem Granitblock, welcher in goldener Schrift die 59 Namen trägt, liegt auf einem mit Pflanzen reich geschmückten Hügel, und wird von hübschen Gartenanlagen umgeben.

Berlin, 16. Okt. DieBerl. Freie Presse" weist darauf hin, daß nach Annahme des §. 5 des Sozialistengesetzes die Wahl- Versammlungen für dir Sozialdemokraten unmöglich gemacht seien; eS bliebe also den Sozialdemokraten nichts Weiteres übrig, als in den Wahlversammlungen der Liberalen für die Kandidaten der Sozial­demokratie Propaganda zu machen. Das genannte Blatt schreibt