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Lalw im Schwarzwald

Donnerslaq, den 9. Zedruar 1939

Nr. 34

Mbrswllben -rr Drmolratim um Franko

Oiomale ä'Ilalia": Nrankreick briekl seine Neutralität / kotliäuptlinM betätigen sick^uk kranriösisekem Loclen

Paris, 8. Februar. Einer hier vorliegen­den Meldung zufolge haben sich der franzö­sische Botschafter, der englische Geschäftsträger und der sogenannte rotspanischeAußen­minister" Del Vayo über die Grenze zu dem gegenwärtigen AufenthaltsortMinisterprä­sident" Regrins in der Nähe von Aguillana begeben. Im Laufe dieser Zusammenkunft wurde, wie es heißt, zunächst die Frage des Gcfangenen-Austausches erörtert, doch stehen besondere Interessen Londons außerdem zur Debatte.

Die Aktion zur Sicherung der eng­lischen Interessen in Spanien wird von der Londoner Presse vorsichtig und zähe iveitergetragen. Demokratischer Tra- dition gemäß wird der Eigennutz mit dem bekannten Humanitären Mäntelchen verhüllt, indem man von der notwendigen Einstellung der gerade auch durch britische Manipula­tionen bis heute aufrecht erhaltenen Feind­seligkeiten spricht und zugleich die national- spanische Regierung umwirbt. Von unter­richteter englischer Seite wird mitgeteilt. daß die diplomatischen Kontakte mit beiden spanischen Parteien fortgesetzt wür­den. Es bestehe britischerseits jedoch nicht die Absicht, irgendwelche Vorschläge für die Aus- nähme von Friedensverhandlungen zu ma­chen. Gleichzeitig wird jedoch von britischer Seite erklärt daß im Vordergrund der gegen­wärtigen engen Fühlungnahme mit den bei­den spanischen Teilen der Gedanke eines Waffenstillstandes und einer allgemeinen Amnestie >!> stehe.

Senator Börard. der von seiner Bur- gos-Neise nach Paris zurückgekehrt ist. wurde gegen Mittag von Außenminister Bon net empfangen mit dem er eine Besprechung hatte. Beim Verlassen des Luai d'Orsay er­klärte Berard Pressevertretern er habe einen ausgezeichneten Eindruck von Burgos und sei bereit, mit einem zeitlich begrenzten Auftrag nach Burgos zurückzukehren.

Gegen das französisch-englische Doppelspiel

Als Neutralitätsverlehung durch Frankreich bezeichnet »Giornale d'Jtalia" die Tatsache, daß es den rotspa» niscl>en .Ministern" auf französischem Boden gestattet wird eine politische Tätigkeit aus­zuüben. Diese roten .Minister" hätten bis heute noch nicht abgedankt und in der be­freundeten englischen und französischen Presse könne man leien, daß Negrin und del Vayo mit den Vertretern der französischen nnd englischen Regierung Verhandlungen über eventuelle Friedensbedingungen führen, sich also noch als Vertreter einer Regierung de- ! trachten wollen. Diese neue, auf französisches! Gebiet verlegte Ideen, und HandlungSgr- ! meinschaft zwischen der rotspanischen und französischen Negierung eröffne einen neuen Abschnitt im spanischen Bürger- krieg. .Sin grundlegendes Prinzip des in­ternationalen Rechts lautet, daß keine Ne­gierung ihre Tätigkeit aus dem Gebiet eines anderen Staates ausüben kann, ohne daß dieser Staat seine Neutralität aufgibt.'

Im übrigen beschäftigt sich das halbamt- liche Blatt mit der strategischen Lage, um zu erklären, daß Franros Sieg außer iedem Zweifel stehe. Madrid scheine sich zwar noch verteidigen zu wollen, werde aber bald kapitulieren müssen, zumal Franco bereits einen Teil der in Katalonien sreigewordenen Truppen nach Madrid werfe. Ein Wider- stand Miajas könne den Krieg und die Einnahme Madrids nur etwas hinausschie- den. Was schließlich die Flucht der roten Milizen nach Frankreich anlange, so habe man durch den Uebertritt Tausender von Angehörigen der internationalen Brigaden den eindeutigen Beweis, daß ihre von der Völkerbundskommission bestätigte angebliche heimschafsung lediglich ein offenkundi­ger Betrug war.

Das letzte Aufräumen

Die Liguidation des bolschewistischen Un­ternehmens in Spanien geht unaufhaltsam weiter. Die Bonzen, die nicht mehr in

Schönheit den Heldentod sterben wollen, ha- den sich in Sicherheit gebracht und mtrigie- ren aus dem sicheren Hinterhalt in Frank­reich oder der Schweiz gegen das nationale Spanien. Entsprechend den demokratischen Prinzipien, wie sie diese aussassen. haben die Maulhelden die Bevölkerung dem Schrecken und der Panik überlassen. Inzwischen passie­ren riesige Mxngen Kriegsmaterial die französische Grenze. Als einziger größerer Ort in Sowjetkatalonien ist Figueras nunmehr das Ziel der weiteren Operationen der nationalspanischen Truppen. Tie Trup­pen rücken in Eilmärschen heran, um Greuel, taten der Anarchisten, die jetzt dort die Macht übernommen haben, zu verhindern. In dem großen französischen Sammellager bei An- geles-sur-Mer. in dem bereits 100 OOOrot- spanische Flüchtlinge untergebracht wurden, kam es wiederholt zu Streitigkeiten und Ausbrüchen aus dem Lager. Wie die

sowjetspanischen Milizen jetzt Frankreichs Unterstützung danken, dafür spricht ihr schändliches Betragen. Wurden doch von ihnen Villen ausgeplündert und Weinberge schwer beschädigt. Tie Nationalen sind übrigens nur noch 18 Kilometer von dem Grenzort Puigcerda entfernt. Auch dort herrscht' bereits ein anarchistisches Ter- rorregiment.

Die französische Grenze bereits erreicht

Die Entfernung bis Figueras beträgt jetzt noch zehn Kilometer. In den anderen Ab- schnitten tragen die Operationen den Cha­rakter einer Säuberung, da der Feind nirgends mehr ernsten Widerstand leistet. Im Abschnitt Seo de Urgel nähern sich die nationalen Truppen dem Grenzort Puigcerda. Westlich dieses Ortes erreichten sie bereits an verschiedenen Stellen die französische Grenze.

Araber gegen englische Svaltungsversuche

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London, 8. Febr. Kolonialminister Mac­donald will seine Bemühungen fortsetzen, den Gegensatz zwischen den beiden zur Palä­stina-Konferenz eingeladenen Arabergruppen ausHUgleichen. Nach der Kabinettssitzung will er die Vertreter der Naschaschibi-Gruppe emp­fangen. Sollte sich einEinigungsversuch" als unmöglich erweisen, so will Macdonalo San­der v e r ha n d l u n g e n mit der Na- schajchibi-Gruppe führen. Auf der Konferenz ständen der britischen Regierung dann also zwei arabische und die Mische Gruppe als getrennte Partner gegenüber. Gegen diesen durchsichtigen Versuch der Eng­länder, die Einheit der arabischen Forderungen »urch Zuziehung der Naschaschibi-Leute als aleichberechtigter Partei zu zerschlagen, hat der Präsi'' nt des Palästina-Arabischen Komitees in Kairo, Mohammed Ali El Taher, energi­schen Protest eingelegt.

Das Palästina-Arabische Komi­tee hat weiter Telegramme geschickt an die arabischen Vertreter bei der Londoner Palä­stina-Konferenz, in denen es auf die Normen- digkeit hinweist, an die britische Regierung fol­gende Forderungen zu stellen:

Schluß mit den Greueltaten der Engländer in Palästina! Freilassung der Gefangenen, deren Zahl sich auf 8000 beläuft! Aufhören' mit den Exekutionen von Arabern! Verhin­derung weiterer jüdischer Einwanderung nach Valästina!

1. Abschluß eines Vertrages ähnlich wie mit dem Irak und Aegypten;

2. Errichtung einer repräsentativen ara­bischen Regierung,

3. Ausweisung der Juden, die nach dem Weltkrieg von der britischen Regierung mit Gewalt angesicdelt worden sinddenn wir wollen sie in Palästina unter keinen Um­ständen haben".

Der Präsident des syrischen Palästina- Verteidigungskomitees hat an die arabischen Vertreter bei der Londoner Konferenz ein Telegramm gesandt, in dem es heißt, die Fernhaltung Syriens von der Kon. serenz halte dieses nicht vom äußersten Ein­satz für die Sache Palästinas ab. Mil­lionen Araber und Mohamme. daner beobachteten hoffnungsvoll die Einigkeit in der Abwehr der zionisti­schen Bedrohungen. England könne ihren Entschluß, das arabische Palästina tap- ser zu unterstützen falls die Konferenz zu­sammenbreche. nicht übersehen. Anläßlich des heutigen Besuches des französischen Lberkom- mistars in Aleppo hatten sämtliche Ge- schäfte zum Zeichen des Protestes gegen die derzeitige Syrien-Politik Frankreichs geschlos- len. Die Presse in Beirut meldet Trans­jordanien habe angeblich an die Lon- doner Konferenz eine Eingabe gemacht, in der der Anschluß Syriens an Transjordanien bzw. an Palästina gefordert wird.

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Es ist schon ein merkwürdiger Gegensatz der Auffassungen, der zwischen den einstigen Bolschewistenhäuptlingen in Katalonien und den »Regierenden" im zur Zeit noch roten Madrid besteht. Tenn während Aza na bereits in der Schweiz gelandet >st und den Zeitungsreportern unmißverständlich erklärt hat, daß er den Fortgang der Ereignisse in Ruhe und »Sicherheit" abwarten wolle, pre­digt eine wutschäumende Madrider Bolsche- wistenpresse ein Weltgemetzel. Ter rotspa­nische »Staatspräsident" Azana ist weder von seinen Genossen dazu zu bewegen nach Valencia zu fliegen, um von dort einen neuen Widerstand zu organisieren, noch gibt er sich der törichten Hossnungen hin. dast etwa gewisse Kreise der Genfer Liga in sei­ner Sacl)e etwas unternehmen könnten.

Die Madrider Presse glaubt ihre Leser be­lehren zu müssen daß ein Weltkrieg letzt un- umgänglich notwendig sei. um so die »menschliche Gesittung ebenso wie l9l4" zu verteidigen. Natürlich steckt hinter diesem wutschäumenden Appell »an das menschliche Gewissen" nichts als eine üble demago­gische Hetze. Im restlichen Rotspamen verspürt von den »Truppen" nicht eine ein- zige Formation mehr die Neigung, auch nur noch einen Schuß abzuseuern. Die Leute be­neiden im Gegenteil diejenigen Söldner, die jetzt die sichere Zone der französischen Grenze überschreiten dursten. Dennoch, eine Gefahr dieser Hetze aus Madrid dars man nicht ver- kennen: man ist sich darüber >m klaren, dah die bolschewistischen Milizen dem Restkamps keine entscheidende Wendung mehr verschossen können. Man wartet auch in Madrid auf den Augenblick, wo die Hacken der bolschewistischen Schützen zu fliegen be- ginnen, aber man spekuliert wieder einmal aus die Hilfe fremder Mächte. England und Frankreich und vor allem Noosevelt sollen helfen. Roosevelt. der doch der rotspanischen Sache so viel Sympa- thien entgegengebracht hat könnte, so fol­gert man in Madrid. Rotspanien doch un- möglich im Stich lassen! Welch absurde Ideen: Wenn England und Frankreich oder wenigstens die führenden Staatsmänner die. ser beiden Staaten, die Absicht gehabt hätten, zu helfen, dann wäre diese Hilfe direkt oder indirekt früher gekommen. Klare und unmiß­verständliche Absagen sind gekommen. Und Herr Roosevelt? Er hat sich über die Gefahr seines Eingreifens in Europa von seinen eigenen Landsleuten >n den letzten Tagen so belehren lasten müssen, daß er be­strebt ist. seine eigene Säbelrastelei ungehört zu machen!

Es will scheinen, als konzentriere sich jetzt das Interesse gewisser Kreise Englands und Frankreichs auf etwas ganz anderes, als auf einen Weltkrieg, um die rotspanische Situa­tion zu retten. Ueberlegungen. die zur Zeit angestellt werden scheinen dahin zu gehen: Wie verdienen wir etwas für un. sere Vermittlertätigkeit zwischen den Roten und dem General Franco? Aber auch dieses Aufgebot an Interesse dürste einer besseren Sache würdig sein, denn eS gibt kaum mehr noch etwas zu vermitteln, weil die Anerkennung des alleinigen Sieges Fran. cos das einzig Mögliche ist. weil die Herren in Madrid und Valencia nichts mehr zu fordern haben!

Wer sollte sich noch m die Schanzen schla- gen für ein aussichtsloses Unternehmen, nachdem die Welt gesehen hat wie ein Halle Selassie. ein Schuschnigg, ein Benesch und nun Herr Azana den Weg alles Irdischen gegangen sind? Tie derzeitig noch zuständige Stelle für Valencia und Madrid wäre doch einzig und allein Herr Stalin. Er wird doch im Kreml ebenfalls die Zeitungen lesen und erfahren haben, wie schlecht es seinen Legionen und den Verfechtern seiner Mensch, heitsbeglückungsindee geht. Tie Roten in Spanien haben und das ist di? Lehre der jetzigen Entwicklung, ihre Kräfte bei weitem überschätzt. Sie haben an die Schlag­kraft Franros nicht geglaubt, weil sein menschliches Mitgefühl im spanischen Bürger, krieg allzuost obsiegte. Nun hat sich daS schlagkräftige Heer Franros gezeigt. ES hat die Macht und das Recht aus feine Seite ge- bracht. Darüber gibt's kein Debattieren und kein Kuhhandeln mehr, und daran vermag auch das Wutgeheul in Madrid nicht« zu ändern. V. k.