Holz, 200 Stamm schöner Qualität, worunter schöne« Meßholz, 100 Stamm welche» sich auch zu Bauholz eignen würde,

am Donnerstag, den 21. d. M., Vormittag» 10 Uhr.

«ns dem Rathhause hier an den Meistbie­tenden zu verkaufen.

Die Abfuhr auf den Schleifwasen an

der kleinen Enz ist günstig.

Liebhabet find freundlich eingeladen.

Au» Auftrag:

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Anzeige und Empfehlung.

Einem verehrl. Publikum erlaube mir

hiemst ergebenst «itzutheilen, daß ich mich- al» Schlosses hier niedergelaffen, Md em­pfehle mich für alle in mein Fach einschla­genden Arbeiten, insbesondere)» Anfertig- ung eiWrer Mövtzk, Mer Züflcherung soll» der und billiger Bedienung.

Hochachtungsvoll Schlosser Nonnenmann.

Calw, 7. Febr. Bewahr hatte e» den Anschein , als ob der

Winter vorübergehen sollte» ohne daß un» einer der belehrenden Vor träge zu Thell geworden wäre, die den Saal de» Georgenästms in den vorhergehenden Wintern stet» mit einer lernbegierigen, aufmerksamen Zuhörerschaft bi» in die letzte Ecke zu füllen pflegten. Die Befürchtung hat sich jedoch zu unserer Freude nicht erfüllt, indttn Hrn. Hesse Pipern Abend den ersten Bortrag hielt, dem scholl in nächster Zeit uahrere andere folgen sollen. Hrn. Hesse hat un» dießmal mit der au ihm gewohnten äußerst lebendigen und anziehenden Sprechweise in ferne, bisher gänzlich unbekannte Länder geführt, und zwar in das Innere des äquatorialen Afrika, das auf den Landkarten bis jetzt als weißer Neck eiKhien, und um dessen Erforschung sich neben verschie­denen anhern. Krschern, die in der Regel ihren Wissensdrang mit dem Leben ßüßkn, mit beispielloser Thatkraft und Kühnheit die Eng­länder «lb 81»»Iv^ verdient gemacht haben.

ES ist unmöglich, die Erlebnisse dieser beiden Helden, dieser Eroberer auf dem Felde deS Wissens, in den Rahmen einer kurzen Skizze zu- sammenzudrängeu. Nur soviel mag als das Resultat dieser Reisen hier erwähnt sein, daß das Gewässer, das frühere Reisende und auch I-ivingstons noch für den Anfang des Nil hielten, von Stanley mit einem vor keiner Gefahr zurückschreckenden Muthe in Begleitung von 300 Arabern, von denen ihn aber die Hälfte später verlies, bald zu Wasser, bald zu Land verfolgt, und schließlich als der Fluß erkannt wurde, der zuerst unter dem Namen Luaba, später als Congo in den atlandischen Ocean fließt. Es ist damit unwiderleglich festgestellt, daß eine mächtige Wasserstraße die bei Nyangwe schon eine Breite von 9000 Fuß hat, sich zuerst in nördlicher und dann in westlicher Richt­ung durch wilde Länder von unermeßlichem Reichthum der Vegetation hinzieht, freilich vielfach unterbrochen durch mächtige Katarakte, aber gleichwohl ein natürlicher Weg, auf dem der Handel und die christliche Kultur sich Bahn brechen können zu diesen dem menschlichen Geiste so reichen Stoff der Arbeit bietenden Ländern, die vor Stanley noch kein weißer Fuß betreten hat. Staal«^ hat sich diesen Weg in 9 Monaten unter unsäglichen Leiden und in 32 Schlachten mit den Eingeborenen erkämpft, und damit den letzten Wunsch des sterbenden lüvinxstvno erfüllt, er möchte dafür sorgen, daß das von ihm ge­öffnete, Thor von Inner-Afrika nicht mehr geschloffen werde. Be- reits bilden sich Gesellschaften und ist die Anregung dazu auch schon nach Calw gekommen, um Stanle^s Entdeckungen auszubeuten. Wer ein näheres Interesse an derselben hat, der möge Stsnls?« Rcisebriefe lesen, die wohl in Bälde einem größeren Publikum zugänglich sein werden. Dem Hrn. Redner aber sagen wir im Namen seiner Zu- Hörer unfern aufrichtigsten Dank für seine freundliche Bereitwilligkeit, mit der so reich fließenden Quelle seines vielseitigen Wissens ein stets empfängliches Publikum zu erquicken.

S luttgart, 11. Febr. In Bezug auf denvielbesprochenenArtikel schreibt d. N.Tagbl.: vom 23. Jan. wird uns aus guter Quelle mitgetheilt, daß durch die von der K. Stadtdirektion vorgenommene sehr eingehende Un­tersuchung die Thatsache der Vergiftung von Vögeln oder der Thier­quälerei als nicht vorhanden herausgestellt hat. Dagegen wurde eine Verfehlung gegen 8- 9 der Ministerialverodnung von 1876 angenommen, wofür dem Hausbesitzer in der ReinSburgftraße eine Geldstrafe an­gesetzt wurde, gegen die derselbe sofort den Rekurs ergriffen hat.

Vom Ob er lande, 8. Febr. In Folge des Rückgangs der Milchpreise find auch die Butter- und Schmalz-Preise nicht unbedeutend gefallen, und ist somit einige Erleichterung für die Konsumenten ringetreten. Das Kilo Butter kaufte man am vorigen Markt um 1 Mk. 90 Pf., somit Abschlag ca. 1520 Pf., Rindschmalz 2 Mk., Abschlag ca. 3040 Pf. Auch die Mehlpreise gingen um ca. 4050 Pf. pr. Ctr. zurück. Die Fletschpreise dagegen behalten ihre gleiche Höhe und hier ist auf eine wesentliche Aenderung zu Gunsten der Konsumenten nicht zu hoffen, nachdem die Viehpreise auf unseren Märkten eher steigen als finken. Die Eier stehen dermalen auf einer noch nie dagewesenen Höhe, indem ein Ei nicht weniger als 8 Pf. kostet.

Vom Bodensee, 8. Febr. Der garstige Fall mit dem Konftanzer DivistonSgeistlichen von dem früher gemeldet worden ist, nachdem der Betreffende vom Amte suspendirt war, nun erledigt

worden. Der kaiserliche DiSziplinarhof, vor dem die Sache endgiltig zum AuStrag kam, verurHecktr den Herrn zur Versetzung und zu einer Geldstrafe von 30 Mk. In Ueberlingen fing ein Fischer mittelst Legangel einen Riesenhecht. Derselbe hatte eine Länge von 148 cm., einen Umfang von 50 cm. und ein Gewicht von 14 Kilo.

München, 11. Febr. Aus Regensburg wird berichtet: »Der Hofbauer von Mettenbuch, auf dessen Grund die MuttergofteS er­schienen sein soll, schlug die Ehre dieses seltenen Besuchs sehr hoch- an. Er verkaufte nämlich die Waldschlücht, welche 15 Dezimalen hält, um 858 Mk. an eine sehr fromme Frau in RegenSburg, die sich überglücklich fühlt, Besitzerin eines Objekts geworden zu sein, für das Niemand mehr als 13 Mk. geboten hätte. Eine Zigeuner­bande stahl kürzlich bei ihrer Durchreise durch Regensburg ein Kind d. k. Gerichtvollziehers Rötzer von dort, ein Mädchen von 3 oder 4 Jahren. Glücklicherweise gelang eS jedoch, die Bande noch recht­zeitig in dem nahen Kumpfmühle einzuholen, und nach Regensburg zurückzuliefern. Das Kind wurde unversehrt seinen Eltern zurückgebracht.

Rom, 7. Febr., Abends. Die Verschlimmerung im Befinden des PabsteS trat heute früh 4 Uhr ein. Sämmtliche in Rom an­wesende Kardinäle wurden sofort nach dem Vatikan entboten. Am Mittag trat eine weitere Verschlimmerung ei», nach 1 Uhr begann der Todeskampf. Kardinal Panebianco reichte dem Pabst die Sterbe­sakramente. Sämmtliche Kardinäle und päbstliche Würdenträger waren bei dem Eintritt des Todes anwesend. Der Tod erfolgte durch Ein­tritt des Wassers in die Brusthöhle. Der Pabst hatte noch gestern einige Besserung verspürt und sich in Bewegung gemacht, man glaubt, daß hierdurch die Verschlimmerung herbeigeführt wurde.

No« Kriege.

London, 8. Febr. DemStandard* 'zufolge ist in 6en Waffenstillstandsbedingungen die Bildung einer neutralen Zone verab­redet worden, wobei Bojuk-Tschekmedje für die Russen, Rustschuk- Tschekmedje für die Türken die Demarkationslinie bilden soll. (Die Türken wären also auf den kleinen Zipfel des Landes eingeschränkt, auf welchem Konstantinopel liegt, etwa auf eine Fläche von zwei württembergischen Oderämtern )

London, '8. Febr., Abends. ,Unterhaus. Northcote theilt die Bedingungen des Waffenstillstandes mit. Räumung der Ver- theidigungslinien Koustantiuopels. Die Lage sei ernst. Ruhestörung in Kovstantinopel sei zu befürchten, daher sei ein Theil der Flotte nach Konstantinopel zum Schutze von Personen und Eigenthum beordert. Dieses wurde den Regierungen angezeigt unter Einladung, wenn ge­neigt, dem Schritte sich anzuschließen. Der Schritt wurde an Rußland mitgetheilt (Beifallssturm). Nach längerer Debatte wird der Krebst mit 328 gegen 124 St. angenommen, s

Wien, 9. Febr. Die Polit. Korresp. erfährt, daß im Palast Dolmabagdsche Vorbereitungen für eine in Tschataldja geplante Zu­sammenkunft des Sultans mit dem Großfürsten Nikolaus getroffen werden.

London, 11. Febr. Reuter meldet au» Konstantinopel den 10. d. (über Bombay) die Britenflotte ist noch nicht in die Dar­danellen eingelausen.

Die Zahl der in Rußland befindlichen türkischen Kriegsge­fangenen beträgt nach offiziellen Angaben 120,000 Mann, die in Kars, Sofia u. s. w. Vorgefundenen Kranken und Verwundeten nicht mitgerechnet. In Ardahan wurden 1000, in Nikopolis und auf den Aladja-Höhen ze 7000, in Kars 17,000, in Gorny-Oubnik 4000 und in TeliS 3000, in Plewna 44,000 im Schipka 32,000 und bei Belestitza 3000 Gefangene gemacht. Die Zahl der genommenen Geschütze beträgt etwa 1000, die der gefangenen Paschas 30.

Wien, 7. Febr. DiePresse* meldet aus Athen: Die Pforte rief die Intervention der Mächte an, damit Griechenland seine Truppen zurückziehe, und gab das Versprechen ab, die Jvttrcssen ihrer griech­ischen Provinzen selbst zu schützen.

Die Polit. Korr, meldet aus Athen: Nachdem mehrere der fremden Mächte den Hellenen den Schutz ihrer nationalen Rechte zugesagt, wurde General Soutzo beordert, bis zum Zasammentritt und dem eventuellen Ende der Konferenz definitiv in seinen Stellungen z« bleiben. Die Rüstungen werden einstweilen fortgesetzt.

Redaktion, Druck und Verlag von S. OelschlSger in Calw.