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Man fagr ja nicht, die Geschäftsstockung sei allein Schuld, v Volt bewahre!

Co lange ein solcher Walzer noch täglich 23 Marl neben brr Last zusammenfechten kann, Mt ihm leine Arbeit rin.

Arbeitslose gab es zu jeder Zeit, oder sie hatten rin Wandrr> buch und darin stand geschrieben, ob und wann sie zum letztenmal arbeiteten und wie sie sich oufführten.

Unsere neuere Gesetzgebung verlangt aber einen solchen Nachweis nicht mehr; jeder hat seinen Paß, ob Lump oder fleißiger Mensch, darüber enthält derselbe nichts, und deßhalb kann auch die Mildthätig« leit keinen Unterschied Mchen zwislhkw würdig oder unwürdig; sie gibt Wri HMHlingS, wtil sie keiSrw wirklich Bedürftigen leer aus« gehen lassen will.

Möge doch hier wieder Abhilfe geschafft werden, und zwar in der Weise, daß Allen ihre Arbeit in ihre» Reisepaß eingetragen werden und daß diesem Eintrag Lberdieß ein Zeugviß über ihr Ver­halten beizufögen ist; dann lann sich Jedermann überzeugen, ehe er gibt, ob er einen Bedürftigen unterstützt oder ob er der Arbeitsscheue und Liederlichkeit aufhilft. Der gewerbsmäßige Vettel wird sich dann bald nicht mehr rentiren.

Die neuere Gesetzgebung berührt dir Tagdiebe und Arbeitsscheuen, wie es einem oft scheinen möchte, dlvs nech mit Elacö-Haudsckuhen, denn was sagt ein ehrbarer fleißiger Laurrn-Taglöhncr dazu, wenn er sehen mich, wie Sin solcher Strolch seine Kleider zerreißt, die ihm das Mitleid kurz vorher gegeben und er den Ortsvorstand, der noch den Mvth hat, derartige Subjekte mit Arrest zu bestrafen, dann zwingt, ihm auf Geweindekosten neue Kleider »nzuschvffui, die er dann im nächsten Ort verschnopkt und andere bettelt, um im 3ten Ort dir gleiche Manipulation wieder anzufong«n?j

Sr sogt einfach, da gehört ein gutes Stück Ehrgefühl dazu, nicht ein Gleiches zu thvn urd 2b Gute, verkünden mit schmaler kost, wären ein heilsames Rezept.

Zu den Neujohrs-Betrochlurgen gekört auch eine Illustration d»a Armen- Wahrsttzs.'seb-a^ meint man dock, es

gebe einen Gesetzes Paragraphen, der etwa heißt:!

Der Gemeinde ficht das Recht zu, einen Lumpen sein Vermögen verprassen zu lassen, sie hat aber auch die Pflicht, ihn und seine ganze Familie zu erholten, wenn er nichts mehr Hot.

Ich will kein Prophet sein, aber es wird, wenn es so fort geht,

NM das arbeitsscheue Gesindel unterbringen zu können und wird es sich nur fragen, ob der fleißige D orn dann nrch in der Lage ist, für

Soldaten die Verhaftung erfolgt war, wegen nicht unbedenklicher Verletzungen in'« Krankenhau» gebracht werden mußte.

Ulm, 3. Jan, Die ,U. S." schreibt: Heute wurde Einer in Neu-Ulm begraben, der sich vor den Leuten mit Verschlingen von Säbelklingen produzirte und schließlich ein Opfer seiner Kunst wurde. Er erbot sich auch bei einer Produktion in Neu-Ulm, die Säbelklinge eine« der anwesenden Soldaten zu verschlingen, versah es aber dabei», verletzte fich im Halse und starb Im Spital zu Neu-Ulm.

Leutkirch, b. Jan. Auf Antrag des hiesigen Gewerbever­eins beschlossen die bürgerlichen krllegien, jedem durchreisenden Hand« werksburschen ein Stodtgeschenk von 40 ^ zu verabreichen. Schon jetzt noch wenigen Tagen ist eine erfreuliche Abnahme' wahrzunehmen. Da der größte Lhril der Ausgabe durch freiwillige Beiträge gedeckt ist, so wird der Ctodtkaffr nur ein kleiner Beitrag zufallen. Wird aber noch ein Vezirksarmrnhau» und dabei für das ganze Oberamt ein Arbeitsnachweis-Bureau errichtet werden, so möchte der Bettel für den govzen hiesigen Bezirk bis auf ein Minimum rrduzirt werden.

In Pforzheim Hot am b. ds. Nachmittags um 8>/z Uhr vor dem Hotel zum schwarzen Adler rin Bijouteriefabrikaut Namens Latz seinen früheren Associs mit 2 aus denselben abgefeuerten Revolver« schlissen zu tödten versucht, glücklicherweise ohne Erfolg. Katz schoß sich in der Meinung, den anderen geiödiet zu hoben, selbst tobt.

Werthrim, 28. Dez. Vor Kurzem wurde in dem bairischen Nachbarorte Rötlboch bei einer Jagd ein Treiber durch Unvorsichtig» keit so unglücklich geschossen, daß er sofort tvdt war; gestern wurde in Cchöllbruun ebenfalls ein Treiber tobt geschaffen, in Faulenkpuch mußte einem Schützen, der einen Schuß in den Unterschenkel bekam, der Fuß abgevvwmen werden. Müssen recht gute Schützen dort sein. Berlin, 5. Jan. Eine schöne WeihnachtSbrlohnung hat die Ehrlichkeit eines armen Schlvssergesellen gefunden. Dem Viehkom« Missionär B in der Brunneustroße zu Berlin war seine Brieftasche mit 11,000 Mk., welche er auf dem Viehhof einkassirt hatte, auf dem Heimwege verloren gegangen. Ohne sich eben großen Illusionen be­züglich der Wiedererlangung der Summe hinzugeben, meldete er den Verlust doch der Polizei und ließ denselben auch an den Straßensäulen ne'öffentlichen. Nicht gering war die freudige Ueberrosckung des Herrn B., als am WeihvochtSobeud eln einfacher Echlvssergeseüe sich bei ihm meldete, um die gefundene Brieftasche mit dem vollen Inhalt Jenem elnzuhäulugeri. Die Ehrlichkeit des Handwerkers verdiente um so höhere Lnr'.kcrrung, als derselbe mehrere Wochen bereits ohne Arbeit und Verdienst ist und die Versuchung, den Fund für sich zu behalten, an manchen Andern wohl leicht herangetreten wäre. Der dasselbe zu arbeiten und zu bezahlen. Daß es die Gemeirdekassen,! glückliche Wiederbefitzer der Brieftasche erkannte die Redlichkeit aber Wie sie derzeit bestehen, nickt mehr ovsbrirgen lönren, ist mit Sicker-souch in glänzender Weise an. »Hier, lieber Freund, sagte er, in beit voraus,useben und der Gemeirdeschodkn ist mcrchen Orts schon! die Brieftasche greiser d, nehmen Sie 1500 Mk. dafür, daß Sie ein

hoch genug.

lieber doS gepriesene Uvterfiützungswvhusitzgesetz etwas z« sogen, köunle denn doch die Nevjahrkftiudcn und Hoffnungen zu sehr verder­ben, deßhalb für diesmal genug, später hierüber weiter.

G. L.

Aui. b. Red. Doipthnttcr Ciuftnduug rcm karte cikssn.n Nii um ls tereitnilligkr die Epattrn uuscieS DlnttcS, als dilscltc in uarniwohrcr Dttise ein Lhima kchantclt, das srgsrkäiiig das aluägiichk Ecspiäch ifl, und das wkhisaeler Nnssrr der urig zu Folge die Nictaliirri cdlnsaNS zu tchcntclu tc- olgüiigte. Eie wird sich nun kiloutcri, in einer der uäüsiin Sttmmcru ihre Ledanken an Torfiehendes anzukrilpfen.

Slnilgoit, 7. Hon. Die Luche der kewmoi Uni dn. Henri GeneraiS, Eererol der Infanterie von Cüwarzkrppm, ist dem Wunsche der Hinterbliebenen genäß am 7. d. Mts. Nachmittags 5 vlr 42 D iit-n ren hier reck Derselirx ütergesührt urd dort cm 8. d. NechmittegS 2 Uhr beigesetzt .worden. Die Veibringrirg der Leiche rack dem Bahnhof er folgte vom Trcuerhause cvs (Ecke der Kriegsberg- urd Eöthesioße) mit militärischen Ehren, in Betreff deren, außerdem daß schcn seit dem 6. Jcruar, wo die Leiche in den Sorg gelegt worden, Unteroffiziere des Armeekorps die Woche bei dem dohinaeschiedene» General übernommen hatten, taS Nähere cus-

zu ^

d.m

körn«l'schl».Vrcu»ik!orwlskNs tcv drei Strolchen argifcllen urd mit eir-m Piügei cus den jlepf gisülcgin, dcß er bewußtlos zu kvdeu sank. Ehe ober die Drei rock dczu giftvmen wann, ihn seines Geldes zu bercvben, wurde SporerMrren hörbar, worauf zwei von

Born Kriege.

K erst antrnvpel, 6. Jan.Agence HavaS" meldet: Die Russen besetzten Scfia, ohne Wiederstand zu finden.

Konstantinepel, 7. Jan. Bon Truppen aus dem Festung»-

fest;,ballen wurde, viterkifiew wer röw-lich dem letzeien das Be-!/'^,.. ^ -

wnßtsein zurüchgekehrt und jetzt wechselten die Rollen. Der Strolch, D ---17k -

wnßtsein zurüchgekehrt und jetzt wechselten hotte sieb nvn selbst seiner Haut zu wehren urd wurde ron dem Ar deren so dura geprügelt» coßer, als mit Hilfe der inrwischen herbeigekommenen

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so ehrlicher Kerl sind, und hier Hoden Sie 100 Mk. extra, damit Sie sich ein fröhliches Weihi ochlsfest bereiten körnen." Der redliche Finder hat es gewiß daran rucht fehlen lassen.

Bern, 5. Jon. Heute früh durchlief die Stadt Bern die Trauerlrvte, daß die Herren Wildholz Vater und Cohn in ihrem Bunan ln rnstU.ssii >u Lhüi.r lull crfg-furden worden seien. L ährend die Eir en behaupten, man hätte sie an ihren Pulten sitzend cvgelreffen, sogen die Anderen, daß dieselben im Nebenzimmer, im PnvolLudilnzziwn er diS Hrn. Wildholz Vater, der Vetter auf dem Ruhebett, der Cohn ans Kamin gelehnt, tvdt gefunden worden seien. Mor nimmt en. daß entweder eir« GekonsfiiVmung oder Kvhlevdämpfe den Tod hkibriglsührt haben. Tic Einen glauben, sie hätten an der Bilanz gearbeitet und müßte ein unvirlchlcssener Hahnen Gas NUS« gestromt hoben. Die Anderen wollen w ffev, der Sohn hätte seinem schon longe unwohl gewesenen Vater NoLIwoche gehalten. Im Zimmer befindet sch ein Komin, dessen Fclle ron selbst zugrschlcgen und dann Kohlen! Lmpic enlwickelt bebe. Die Nachricht hat hier keine gelinge Vestürtzung heivorgebraät, da die beiden Herren sich als Sachwalter und Nvtarim eines großen Zutrauens erfreuten.

In Wien ist der Feldmaischoll-Lieritenant v. Berede! (aber v'cht der bekennte F-Oherr ron 1866) on ein-m Hührmovge gestvtben.

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