SamStag, den 4. Februar 1939

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Das größte Siedlungswerk Deutschlands

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Dortmund, 3. Februar. Der Stellver­treter des Führers. Reichsminister Rudolf Hetz, legte am Freitag in der Industriestadt Dortmund den Grundstein zu einer groß­zügigen Siedlung für die arbeitende Bevöl­kerung. Das einzigartige Gemeinschaftswerk verdankt seine Entstehung der Initiative des Kreisleiters des Kreises Dortmund und der tatkräftigen Unterstützung durch Reichsmini­ster Rudolf Heß. Die Großsiedlung, die nach den bisher vorliegenden Projekten das größte Bauvorhaben dieser Art in Deutschland werden dürste, wird nach ihrer Fertigstellung einen völlig neuen Stadtteil, die Dortmunder Mittelstadt, bilden und Zehntausenden von schassenden Volksgenossen würdige Heimstät­ten in landschaftlich bevorzugter Lage zu er­schwinglichen Mietpreisen geben. Für den ersten Bauabschnitt, der sofort in Angriff ge­nommen wird, und den Wohnbedarf der Halbmillionenstadt bis zum Jahre 1943 des­sen soll, ist die Errichtung von 45VV Eigen­heim- und Siedlerstellen für mehr als 2V üvü Menschen vorgesehen.

U-n 10.30 Uhr traf der Stellvertreter des Führers in Begleitung von Gauleiter Staatsrat Wagner und anderer führender Männer der Partei, aus Bochum kommend, im Kraftwagen in Dortmund ein. Um 11 Uhr verließ Rudolf Heß unter den brausen­den Heilrufen einer nach Tausenden zählen­den Menge das Hotel, um sich zum alten Rathaus zu begeben. Nach dem Abschreiten der Front wurde Reichsminister Rudolf Heß in den historischen Festsaal des Rathauses geleitet. Der Kreisleiter Hesse ldieck er­innerte in seiner Begrüßungsansprache an die Dortmunder Besuche des Neichsministers vor der Machtergreifung. Oberbürgermeister Dr. Banike hieß den Stellvertreter des Führers herzlich willkommen. 1933 lastete auf der Stadt eine Schuld von über 150 Millio­nen NM. Damals stand Dortmund mit sei­ner Arbeitslosenziffer unter den großen Städten des Reiches zeitweise an er- ster Stelle. Erst der zweite Bierjähres- plan führte zur Beseitigung der Arbeits­losigkeit. Es herrsche wieder Ordnung im Wirtschaftsbestand mehr als je zuvor. In der fast eine halbe Million Einwohner zäh­lenden Stadt schassen heute 230 000 Männer und Frauen gegenüber noch nicht 150 000 vor 6 Jahren. Rudolf Heß dankte den Rednern für den herzlichen Willkomm und versprach ihnen weitere Hilfe im Rahmen des Möglichen.

Auf der Fahrt zum Baugelände bereitete die Bevölkerung dem Stellvertreter des Füh­rers einen begeisterten Empfang. Der vier Kilometer lange Anfahrtsweg zur Baustelle war dicht umsäumt von erwartungsfrohen Menschen. Kreisleiter Hesseldieck erösfnete die Großkundgebung der NSDAP, im Kreise Dortmund und begrüßte die große Anzahl der Ehrengäste.

Gauleiter Josef Wagner, der sodann das Wort ergriff betonte dabei: Der Führer habe auf weite Sicht die Tinge bestimmt, die unsere Entwicklung gestalten sollen. Was sich heute hier vollziehe, sei zugleich Sym- b o l und Aufgabe. Das Neue, das hier entstehe, mache uns besonders glücklich, weil es in einer Stadt des Gaugebietes geschehe, die ihre Wiederaufbauarbeit unter besonders erschwerten Bedingungen beginnen mußte. Was hier gebaut werde, entspreche wirklich nationalsozialistischem Geist. Das neue Werk werde verkünden, daß wir nicht nur gespro­chen. sondern auch gehandelt haben.

Reichsminister Rudolf Hetz

führte dann u. a. aus:

Mit dem ersten Spatenstich, den er heute in die traditionsreiche rote Erde Westfalens tun werde, beginne wiederum ein wahrhaft sozialisti­sches Werk, das Tausenden von deutschen Arbei­terfamilien nicht nur Wohnung geben, sondern «ine würdige Heimstätte schassen wolle, ein Werk, das in seiner Art eines der größten sei, die bis­her in Deutschland geschaffen wurden. Diese neue

Stadt entstehe nicht aus dem Willen eines Indu­striezweiges, einer Kapitalgruppe, einer Stadt oder einer Provinz, sondern nur aus dem Willen der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft. Sie werde damit zu­gleich Ausdruck des nationalsozialistischen Wol­len? und der sozialistischen Zielsetzung dieser neuen Volksgemeinschaft sein, die sich stütze auf die Bedürfnisse von Zehntausenden ihrer Ange­hörigen. Denn nur das deutsche Volk ick seiner sozialistischen Gemeinschaft könne auf die Dauer jedem einzelnen geben, was zu einer würdigen Lebensführung des Deutschen gehöre.

In Anbetracht der unerhörten wirtschaftlichen und militärischen Notwendigkeiten werde vieles, nur langsam geschehen können, aber daß dennoch Schritt um Schritt der Aufbau des deutschen Sozialismus vollzogen werde, dafür seien Beweis:Kraft durch Freude", Schönheit der Arbeit". Urlauberschiffe, Er­holungsbäder, Volkswagen usw. So folgerichtig wie diese Stadt hier gebaut werde, so folgerichtig werde der Nationalsozialismus dem deutschen Volk seine Lebensgrundlagen erhalten und sichern. Daran werden weder eine Pressehetze etwas ändern, noch Nundfunklügen oder Parlaments- debatten. Daran würden auch die Hetzer in west­lichen und transozeanischen Demokratien nichts ändern, auch wenn deren Spekulations- und! Wafsengeschäste darunter leiden sollten.

Wir Nationalsozialisten seien vielerlei gewohnt anStellungnahmen" gegen die autoritäre Staatsform und die Männer, di« sie repräsen­tieren: aber mit einigem Staunen hätle» wir doch von Gedankengängen Kenntnis genommen, die über den Ozean zu uns gelangten. Aus

englischen und amerikanischen Blättern erfuhren wir, daß ein führender Politiker einer Demo­kratie jenseits des großen Wassers die Grenze seines Landes nach Frankreich oder gleich an den Rhein verlegt haben soll. Es kommt dabei nicht ganz klar zum Ausdruck, ob diese Grenze vor oder hinter unserer Westbeiestignug gedacht ist. Gedacht ist denn wo sie wirk­lich liegt, das wissen wir.

Di« Fcstungszone im Westen ist unsere Grenze und nicht der Rhein. Sie ist und bleibt unsere Grenze, mögen sich jenseits noch sovieie Rationen, sei es in tönenden Reden, sei es tatsächlich, nieder- lassen! Das ist dann Angelegenheit Frankreichs! Unsere Grenze liegt jedenfalls fest: Hinter sie wird kein fremder Soldat seinen Fuß setzen - mögen Engländer und Amerikaner ihr« Grenzen verlegen wohin sie wollen.

Wir beginnen dieses Werk des Neubaues einer jungen Stadt des Nationalsozialismus auf west­fälischer Erde mit dem Gruß an den Führer, in dessen Geist wir alle wirken und dem unser Denken m jeder Stunde cntgezcnströint. dein Schöpfer Großdcutschlands und dem Kämpfer für seine Znkunst, dem größten Sozialisten unseres Volkes. Adolf Hitler.

Nachdem das Sieg-Heil aus den Führer machtvoll verklungen mar. schritt der Stell­vertreter des Führers zusammen mit Gau­leiter Wagner an die bereitstehende leere Lore, in die er mit dem ersten Spaten- stic., drei Schippen westfälischer Erde warf. Nachdem Rudolf Heß noch die Arbeits- und Kriegsopfer einzeln mit Handschlag begrüßt und sich mit ihnen kurz und freundlich unter, halten hatte, begab er sich wieder in die Stadt zurück. Im Anschluß an die Kund- gebung nahm Reichsminister Rudolf Heß z u- sammen mit den Arbeitern im HotelRömischer Kaiser" das Mittagessen ein.

Wachsende Empörung gegen Roosevelt

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Die Empörung über die Kriegstreibereien des amerikanischen Präsidenten im Kongreß und in der Öffentlichkeit wächst ständig. Tie Zeitungen im ganzen Lande berichten darü­ber mit grellen Schlagzeilen/Eine Reihe von Senatoren und Abgeordneten hat sofort gegen Noosevelts Kriegsprogramm Stellung ge­nommen und fordert von Roosevelt, er solle vor dem Kongreß und vor dem amerikani­schen Volk eine offene Erklärung über die wahren Ziele seiner Außenpolitik abgeben. Das amerikanische Volk laste sich nicht ohne seine Zustimmung in einen Krieg treiben.

Das Schicksal der Vereinigten Staaten liegt im eigenen Lande und in keinem ande­ren", erklärte Chadwick, der Präsident des amerikanischen Frontkämpferverbandes Ame­rican Legion in einer Versammlung des Brooklyner Distrikts der American Legion. Auf jeden Fall, so betonte er. sei jetzt keine Zeit für Hysterie.

In der Geheimsitzung des Mili­tärausschusses des Senats wurde am Freitag in Washington die Frage der Be- kanntgabe der Akten einer Untersuchung über die geplanten Flugzeugverkäufe an Frank- reich, die den Anlaß zu den bekannten kriegs.

hetzerischen Erklärungen des amerikanischen Präsidenten bildeten, erwogen. Nach der Ge­heimbesprechung im Weißen Haus am Don­nerstag wurde von einigen Mitgliedern des Ausschusses erklärt, daß dort die gesamte internationale Nüstungslage besprochen wor­den sei. Als einige Mitglieder angesichts der geographischen Lage der Vereinigten Staa­ten die Notwendigkeit des Baues weiterer 3000 Kriegsflugzeuge anzweifelten, hätte der Präsident Noo» sevelt darauf hingewiesen, zu bedenken, daß für gewisseausländische Mächte" die Möglichkeit bestünde,Flugstützpunkte in Brasilien. Pukatan oder Mexiko" einzu- richten (!).

Der republikanische Senator Nye, ein Mitglied des Militärausschusses, erklärte, nach ihm zugegangenen Informationen sei im letzten Sommer ein streng geheim gehaltenes Flakgeschütz angeblich an England verkauft worden. Der Gene­ralstabschef Craig habe im letzten Jahr 47 Millionen Dollar für die Herstellung dieses Geschützes angefordert. Senator Nye kündigte an, daß er eine Untersuchung dieses unerhörten Vorganges beantragen werde.

Reue BombenanWöge tu London

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London, 3. Februar. Nachdem die Lon­doner Bevölkerung in den letzten Tagen von den Aufregungen der geheimnisvollen Bom­benanschläge verschont geblieben war. ereig­neten sich überraschenderweise am Freitag- vormittag zwei weitere Bombenanschläge an wichtigen Untergrundbahn st atio- nen der City. Am Leicester Square und Tottenham Court Road explodierten in der Billettausgabe der Stationen zu etwa glei- cher Zeit zwei Bomben. Glücklicherweise waren nur wenige Personen in der Nähe, so daß Menschenleben nicht zu beklagen sind. Ein Schalterbeamter wurde jedoch ernstlich verletzt, sechs Reisende wurden mehr oder weniger schwer verletzt. Da die

Explosionen von solcher Heftigkeit waren, daß alle Fensterscheiben in der Umgegend zertrüm. mert wurden, ist es nur einem überaus gün­stigen Umstand zuzuschreiben, daß sich keine Katastrophe ereignet hat. Glücklicherweise waren nämlich beide Plätze zur Zeit der Ex­plosionen wenig belebt.

Die Polizei hat umfangreiche Vorkehrun- gen getroffen, um weiteren Anschlägen vor- zubcugen. So sind als erste Vorsichtsmaß­nahme sämtliche U-Bahn st ationen in London von Beamten von Scotlsand Pard scharf bewacht. Die Polizei verfolgt augenblicklich zwei bestimmte Spuren und durchs u ch t aus diesem Grunde die Quar­tiere und Wohnungen von vermutlichen An­hängern der irischen republikanischen Armee.

M Blum hetzt wetter zum Kriege

kran2Ö8i8eii6 ^arxi8l6npartei forciert Waffenlieferung an Kompanien

Paris, 3. Februar. DerPopulaire" ver­öffentlicht einen aufreizenden Appell des Ständigen Verwaltungsausschustes der So­zi a l d e m o k r a t i s ch e n P a r t e i an das französische Volk zur Belieferung Rotspa­niens mit Lebensmitteln lind Waffen. Dieser Appell hat. wie die Blätter melden, keines­wegs Einstimmigkeit im Verwaltungsaus­schuß der Sozialdemokratischen Partei ge­sunden, im Gegenteil: das spanische Problem habe die feit langem bestehende Spal­tung im sozialdemokratischen Parteivorstand mehr denn je offen­bart. Mit nur 17 Stimmen der streitlustigen Blum-Anhänger, darunter vor allem die jü­dischen Vorstandsmitglieder, gegen 15 Stim­men der Anhänger Paul Faures, der für seinegemäßigte Haltung" bekannt ist, konnte der Wortlaut knapp angenommen werden. Paul Faure und seine Anhänger haben gegen den Appell geltend gemacht, daß eine

derartige Kundgebung durch die militärische Lage in Katalonien unnütz geworden und für den Frieden inopportun und sogar höchst gefährlich sei.

Ein bezeichnender Fall von Ein­mischung in den spanischen Krieg ist der nationalspanischen Negierung zur Kenntnis gekommen. In Bordeaux wurden in der letzten Hälfte des vergangenen Monats von dem DampferWinnipeg" der France Navi. gation tausend Tonnen für Rotspanien be­stimmtes Kriegsmaterial ausgeladen. Zu der Ladung gehörten 80 Flugzeug­motoren und 60Flugzeuge, die über- wiegend sowjetrussischer Herkunft sind. Das Kriegsmaterial wurde unmittel­bar nach der Ausladung mittels 60 Lastkraft­wagen und mit der Bahn nach dem an der Mittelmeerküste gelegenen Hafen La Nouvelle transportiert.

Bombe vor Budapest» Synagoge

Budapest, 3. Februar. Vor der größten Budapester Synagoge wurde Freitag abend in die aus dem Tempel strömende Juden­menge eine Bombe geworfen. Dreizehn Juden wurden verletzt, darunter vier schwer. Es sollen zwei Handgranaten ge­worfen worden sein. Die Untersuchung ist im Gange. Die Polizei verhaftete drei Personen.

Spanische Kunstschatze abtransportiert

Genf sichert sie vor Franco für Franco

Paris, 3. Februar. Nach einer Meldung aus Perpignan befindet sich hinter der Grenze auf rotspanischem Gebiet ein Militärtroß von Lastkraftwagen, die mit den wert­vollsten spanischen Kunstwerken beladen sind und baldigst die Grenze passieren sollen. Führende Persönlichkeiten des franzö­sischen Museumswesens sind bereits in Per- pignan eingetroffen, um die Kunstschätze in Empfang zu nehmen. Es handelt sich um die seltensten Stücke verschiedener spanischer Mu-

Mair gräbt uns

-en Golfstrom ab/

Es sind freundliche Menschen, diese Amen- kaner, wirklich liebe und gute, sanfte und humane Menschen. Angesichts der bevorstehen, den deutschen Einfälle in die Vereinigten Staaten ist jetzt Professor Dr. I. Boon, Physiker einer Universität in der Provinz Dallas (nicht Dalles!) im Staate Texas, auf die Idee gekommen, die einem echten Texas- Jack alle Ehre gemacht haben würde; die näm. lich, man möge doch sekundlichst ganz Euro­pa in Schnee und Eis erstarren lasten und aus dem alten Kontinent ein zweites Grön. land machen. Wie das? Sehr einfach, wirk­lich, sehr einfach: indem man uns nämlich das Wasser abgräbt, genauer gesprochen: den Golfstrom, der ja bekanntlich für unsere nördliche Halbkugel so etwas wie eine natürliche Zentralheizung darstellt und besten Verschwinden unsere Durchschnitts - Jahres­temperatur um einige zehn oder zwanzig Grad herabdrttcken würde. Das einzige, was dazu getan werden müßte, wäre der Bau eines Dammes zwischen Florida und Kuba; und dann wäre der Bart ab. Der Golfstrom würde diesen Erdenbereich in einen einzigen warmen Dampfkessel verwandeln: Europa aber und leider auch die Ostküste der Ver­einigten Staaten wäre innerhalb weniger Jahre von einer starrenden Eisschicht bedeckt.

Man wird nicht abstreiten können, daß dieser Vorschlag einesmenschenfreundlichen" Uankee noch einige Grade verrückter und ge­fährlicher ist als Roosevelts Kriegsfanfaren und Herrn Pittmanns Hungerblockade gegen Deutschland. Er krankt nur an dem einen Umstand, daß leider neben Deutschland. Nor. wegen, Schweden, Frankreich. England und einigen anderen europäischen Ländern auch die USA. erheblich ln Mitleiden­schaftgezogen würden. Aber einem Süd. Nordamerikaner kann es ja letzten Endes egal sein, was einem Nord-Nordamerikaner zustößt. Die alte Trennungslinie zwischen Nord und Süd existiert zweifellos ja auch heute noch; und den Leuten in Florida. Palm Beach oder Dallas kümmert es einen feuchten Kehricht, was aus den Kollegen in Neuyork, Boston und Washington werden mag. -

seen, insbesondere des Museums in Barce­lona. Der Havas-Meldung zufolge soll dieser Abtransport der unschätzbaren Kunstwerte unter der Kontrolle der Genfer Liga vorgenommen werden, das garantiere, daß die Kunstschätze nach Beendigung des spa­nischen Bürgerkrieges der dann herrschenden Negierung zur ücker st atret werden.

Berards Mission in Buenos

Besprechungen über dringliche Fragen

Paris, 3. Februar. Der cm Donnerstag in Richtung Pyrenäengrenze abgereiste ehema­lige Justizminister, Senator Leon Berard, ist am Freitagvormittag an der französisch- nationalspanischen Grenzstation Hendaye mit dem Pariser Expreß angekommen. Er wurde von einem aus Jrun einqetroffenen national­spanischen Kraftwagen abgcholt und begab sich alsbald auf die Fahrt nah Burgos. Im Ver­laufe seines Aufenthalts in Burgos wird Berard, wie Havas hierzu aus Jrun meldet, mit den nationalspanischen Behörden Bespre­chungen besonders über die Lösung dringlicher Probleme führen, die aus dem Rücktrans­port der katalanijchen Flücht­linge und dem Schicksal der politischen Gefangenen entstanden sind, sowie sich aus dem Vormarsch oer nationalen Truppen auf die Pyrenäengrenze ergeben. Berard werde bereits nächste Woche in Paris zurückerwartet. Die Frage einer offiziellen Vertretung Frank­reichs in Burgos werde erst später und nach einem Ministerrat geregelt tverden.

Ratlonalspanlscher Ministerrat

Flüchtlingslager in Burgos

Saragossa, 3. Februar. Unter dem Vorsitz von General Franco trat der nationalspa­nische Ministerrat am Donnerstagabend zu­sammen. General Franco stellte in seiner Rede die entscheidende Bedeutung des Falles von Barcelona für den Endsieg heraus. In­nenminister Serrano Suner berichtete aus. führlich über die Lage in Barcelona sowie über die sofort in Angriff genommenen Arbeiten und Maßnahmen zur Normalisie­rung des täglichen Lebens. So werden ab Freitag wieder die Untergrundbahnen in Betrieb genommen und ebenso ist auch die Versorgung der Stadt mit elektrischem Strom sichergestellt. Der Finanzminister erstattete Bericht über den Steuereingang im Jahre 1938: der Uebertrag aus dem Vorjahr beträgt 410 Millionen Peseten. Um dem er» höhten Bedarf an Brot genügen zu können, der infolge der Befreiung Barcelonas und Kataloniens aufgetreten ist, legte der Landwirtschaftsminister dem Ministerrat ein Dekret vor, wonach alle Mühlen zur vollstän- digen Ausmahlung des Getreides gezwungen werden.

Der nationalspanische Sender gibt bekannt, daß in BurgoS ein UebergangSla- ger für Flüchtlinge, die über Frank­reich eintreffen und sich in BurgoS melden» eingerichtet worden ist. In diesem Lager werden die Flüchtlinge kostenlos verpflegt.