!, 3. Februar 1939

Gchwarzwald-Wacht Seite S

-^us Stadt und Kreis Calw

Neber 10000 RM. für dos WHW.

Das Ergebnis der Sammlung amTag der deutschen Polizei"

Die von Polizei, SS., Feuerwehren und Bahnschutz Ende letzter Woche durchgeführte Reichsstraßensammlung für das Winterhilfs­werk ist im Kreis Calw mit einem glän­zenden Ergebnis abgeschlossen worden. Aus dem Verkauf der Straßenverkehrs-Ab­zeichen wurden 6245 RM. erlöst. Durch die Sonderspende der Polizei" und das in Calw veranstaltete WHW.-Konzert des Musikkorps des Panzer-Regiments 8 konnten weitere 3960 Reichsmark dem Winterhilfswerk zugeführt werden, so daß das Gesamtfpendeergebnis die ungewöhnlich hohe Summe von 10 205 RM. ausmacht.

Beförderungen im NSKK.

Zum 30 Januar wurden im NSKK.-Motor- sturm 16M 53 folgende Beförderungen ausge­sprochen: Zu Ooertruppführern die Truppführer Fritsch in Unterreichenbach und Räale in Calw; der Sanitätstruppführer Dr. Aöbele in Calw wurde zum Sanitätsober­truppführer befördert.

Ab heute Reifeprüfung an der Oberschule Calw

Zum zweiten Male seit dem Vollausbau der Gchule findet in den kommenden Tagen in der Oberschule Calw wieder eine Reifeprü­fung statt. Waren es im Vorjahr 9 Prüf­linge, so ist Heuer ihre Zahl erfreulicherweise auf 16 Schüler und eine Schülerin angewachsen, Wohl der beste Beweis dafür, daß der Ausbau unserer Oberschule durchaus berechtigt war. Die Prüfung erfolgt in diesem Jahr unter schärferen Bedingungen. So wird u. a. erstmals innerhalb des gesamten Geschichtsstoffes ge­prüft werden, ferner wird jeder Schüler mündlich in Biologie geprüft. Die schriftliche Prüfung nimmt vier Tage in Anspruch; ihr schließt sich die mündliche Prüfung an.

Marguerite durch drei"

Aufführung der Württ. Landesbühue in Calw

Reizend belustigendes Theater, Spiel um des Spieles willen ist das Schwiefertsche Lustspiel Margucrite durch drei", das uns gestern abend die Württ. Landesbühne bescherte. Geistreich und schalkhaft läuft die lustige Handlung ab. Freude am Spiel, Lust an der heiteren Ver­wandlung und ein klein wenig auch an harm­loser, scherzhafter Verulkung bilden den Antrieb des Ganzen und vermischen sich zu einem un­übertrefflich amüsanten Scherz der Liebe.

Schauplatz des Spiels ist eine Junagesellen- wohnung, wo drei Freunde: Ludwig oer Arzt, Karl der Kaufmann und Lorenz der Schau­spieler, mit einem Superlativ von einem alten Diener em nach allen Regeln der Behaglichkeit ausgestattetes Leben führen. An diesem Abend scheint eine kleine Störung in dem friedlichen Junggesellen-Jdhll auftreten zu wollen. Jeder der Drei erwartet zu einem kleinen gemütlichen Souper einen netten Beiuch. Streitfrage: wem gehört für den Abend die Wohnung? Eine tele­fonische und eine telegrafische Absage entscheiden oen Konflikt. Das Feld gehört dem lachenden Dritten, Lorenz, dem optimistischen Schauspie­ler. Drei Stunden sitzt er mit seinem Souper da und wartet vergeblich. Sie kommt nicht.

Am zweiten Abend steht für jeden des Trios wiederum Damenbesuch mit kleinem Abend­essen aus Diesmal klappt cs mit der Zeit- und

Wohnungseinteilung. Keiner weiß vom andern. Lorenz empfängt Mar, für ihn der Jdealtyp der modernen, sachlichen, unsentimentalen, der geistig klarer," Frau; Karl soupiert mit Rita, der Frauvon ganz großem mondänem For­mat", und Lorenz ist eine Stunde lang glücklich mit seinem Margueritchen. dem Urbild der einfachen, natürlichen, häuslichen, liebenden Frau".

Mit übertriebener Genauigkeit offenbart sich jedem in der eingeladenen Dame sein Traum-

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bild des weiblichen Geschlechtes. Mar, Rita und Margueritchen sind aber nichts anderes als Frau Emmi aus dem Haus von gegenüber, die sich einmal einen ganz tollen Scherz machen wollte. Als dreifache Marguerite mimt sie mit überzeugender Sicherheit die sachliche, die mon­däne und die häuslich-einfache Dame, arrangiert mit Geschick Beginn und Ende jedes Rendez­vous und führt jeden der drei Männer im necki­schen Spiel mit seinen festen Vorstellungen von der Frau rut ubsuräum.

Die Württ. Landesbühne brachte das amüsante Lustspiel unter der Spielleitung des Intendanten so glänzend zur Aufführung, daß der Beifall des überfüllten Hauses die Künstler immer wieder auf die Bühne rief. Thoddy Kraus ließ als die Dame alle Künste ihrer frohgelaunten Wandlungsfähigkeit spielen. Wie sie das Trio der Herren ausgezeichnet darge­stellt von Wolf Martini, Günther von Broschek und Oskar Goertz herein­legt, ist schon hinreißend! Bleibt als letzter Heribert Doberauer als Diener Jean; er gibt den Alten mit echtem Mutterwitz und lockerer Verschmitztheit in den Zügen. Alles in allem: eine temperamentvolle Aufführung, an die man mit Vergnügen zurückdenkt!

Gesunde Gemeindefinanzen in Nagold

In einer Besprechung von Bürgermeister Maiermit den Beigeordneten und Ratsherren auf dem Nagolder Rathaus wurde die Fest­stellung des Haushaltsplans und der Haushalts­satzung für 1938 vorgenommen. Der ordentliche Haushaltsplan schließt in Einnahme und Aus­gabe mit 697 579 RM. ab. Neben den zwangs­läufigen Einnahmen und Ausgaben sind einge­

stellt: Zur Fortsetzung der Nagoldkorrektion II, letzter Bauteil, eine 2. Rate von 10 000 RM., eine 3. Rate von 20000 RM. zum Schulhaus­und Turnhallenneubau, insgesamt angesammelt 50 000 RM. Der reine Schuldenstand ist seit dem letzten Jahr durch ordentliche und außer­ordentliche Tilgung von 300 000 RM. auf 245 000 RM. zurückgegangen.

Nach der Haushaltssatzung wird die neue Grundsteuer mit einem Hebesatz von 145 Proz. der Meßbeträge der land- und forstwirtschaft­lichen Betriebe und von 110 Prozent aus den Meßbeträgcn der sonstigen Grundstücke (be­baute) und die Gewerbesteuer mit dem Hebesatz von 300 Prozent.wie im Vorjahr und endlich die Bürgersteuer mit einem Hebesatz von 500 Prozent der Meßbeträge erhoben.

Die weiteren Beratungen drehten sich um die Beschaffung eines Schweinestalles für dreißig Schweine des Ernährungshilfswerkes der NSV. Falls ein geeigneter Stall nicht aufgebracht Wird, wird die Stadt einen Schweinestall samt Anrichtküchc beim Farrenstall mit einem Auf­wand von 56000 RM. sobald wie möglich bauen. Die Kleinsiedlung in der Hermann- Maier-Siedlung wird fortgesetzt. Gebaut werden Heuer wieder etwa 15 Gebäude.

Anläßlich des 50. Geburtstags des Reichs­statthalters hat die neue Uferstraße an der Nagold vom Haus des Schreinermeisters Kaupp bis zur Altensteiger Straße durch Entschließung des Bürgermeisters die BezeichnungWilhelm- Murr-Straße" erhalten.

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Wettervorhersage bis Freitag abend: Fort­dauer der herrschenden Witterung, meist hei­ter, nur in den tieferen Lagen und im Alpen- vorlande Neigung zu Nebel und Hochnebel. Kalt, kräftiger Nachtfrost, in der Hohe mild.

Süddeutschland bleibt weiterhin unter dem Einfluß des Hochdruckgebiets über Nordweft- deutschland In Bodennähe wird dabei kalte Luft aus Osten herangeführt, in der es nachts zu kräftigen Frösten kommt. In der Höhe überschreiten die Temperaturen dagegen von 1000 Meter an vielfach den Nullpunkt.

Wer geht in -re Kolonie?

Die kolonialfrage wird aktuell, daran ist nicht mehr zu zweifeln. Und sie wird gelöst werden; denn wir haben nicht nur das Bedürfnis nach einem weiteren Lebensraum für unser Volk, sondern wir haben auch»die jungen Menschen, die tatkräftig und hart genug für die schwere Pionierarbeit in Ueb-r- see sind. Das Leben in den Tropen verläuft nicht immer so angenehm und wohlgeordnet wie da» zu Hause, mau braucht da ganze Kerle... wie die Männer pnd Frauen aussahen, die früher zur Kolonistenarbeit auszogen, wie das Leben drau­ßen abläuft, das wird Ihnen unsere Wochenbeilage »Schwäbische Sonntagspost" in einer Reihe von fesselnden Erlebnisberichten erzählen. Sie erhalten so eine wertvolle und lebendige Ergänzung zu dem politischen Material über die Solonialfrage, da« die Tageszeitung ln der nächsten Zeit zu dielen haben wird. Als erstes bringt die »Schwäbische Sonnlagspost" in der neuen Ausgabe eine inter­essante Seite »Das Schloß in der wüste" mit interessanten Bildern und Berichten von »»se­ren ehemaligen Fort» ln Südwestafrika.

HdrwsrLes» örett

NSKK.-Motorsturm 16M53, Trupp Eakw.

Heute Freitag, 3. Febr., tritt der ganze Trupp um 20.15 Uhr amBad. Hof" in Calw an. Jeder Führer und Mann hat unbedingt zu er­scheinen.

Reiterschar Lalw. Am Sonntag ab 8.30 Uhr Reitdienst. Sammelplatz: Hof der Brauerei Hiller.

Ebhausen, 2. Febr. Am letzten Sonntag fand imWaldhorn" in Ebhausen der Großappell der Kriegerkameradschaft statt. Obwohl 8 Tage vor­her die Kameradschaft schon einen Appell abge­halten hatte, hatten sich beinahe alle Kameraden der Kameradschaft eingefunden, um den neuen Kreisknegerführer zu hören. Dieser klärte die Kameraden über die neue Gliederung und über die neuen Aufgaben des NS.-Reichskriegerbun- des auf. Den längeren Ausführungen des Kreis- krieaerführers schloß sich ein gemütliches kame­radschaftliches Beisammensein an.

Nusringen, 2. Febr. In seltener geistiger und körperlicher Frische kynnte GottlobSchmid, Schuhmachermeister, seinen 80. Geburtstag feiern. Der Bürgermeister überbrachte ihm die Glückwünsche der Gemeinde, und der Musik­verein ehrte ihn mit einem Ständchen

Mit Florett und Säbel

Zur Einführung in die am Sonntag beim Fechter-Mannschaftskampf in Calw vorherr­schenden Waffen schreibt uns der TV. Calw: Das Florett, eine Stichwaffe, ist die leichteste und eleganteste Waffe, die deshalb auch als ein­zige der Waffenarten von den Frauen gepflegt wird. Der Säbel als Hieb- und Stichwaffe ist kürzer als das Florett. Sein Griff ist durch einen Korb geschützt und die Klinge ist breiter. DaS Säbelfechten fordert vollendete Fechtkunst, wie das Fechten überhaupt, um es wettkampsmäßig zu betreiben, langjährige Uebung verlangt. Mut, Entschlossenheit und Gewandtheit sind Voraus­setzung, um ein guter Fechter zu werden. Diese Eigenschaften aber sind es gerade, die heute mehr denn se gefordert werden und die zu bilden ein besonderer Vorzug des Fechtsports ist.

Stntkgarker Schlachtviehmarkk

vom Donnerstag. 2. Februar Austrieb: Ochsen 39, Bullen 109. Kühe I9S. Färsen 74. Kälber 486, Schweine 444. Schase 122.

Preise für 0.5 Kilogramm Lebendgewicht in Npf.: Ochsen »> 43.545.5. d> 38.541 5. es 30 bis 36.5; Bullen s> 42 543.5. d> 38.539 5; Kühe ss 41.543.5. d, 35.539.5. c) 25335. äs 1824: Färsen »> 43-44.5. b> 4040 5: Käl- ber a> 6365. b> 5759, es 45-50, 6i 30- 40; Lämmer und Hammel a>. bs 47- 50: Schafe a> 4V. b). cs: Schweine a> 58. bs 1. 57. d> 2 56. es 52. <t>. 49. es 49. k,. gs 1. 57. gs 2. . k>. is 56

Marktverkauf: Großvieh: Ochsen. Bullen. Färsen, a- und b Kühe zugeteilt, c- und 6 Kühe Markt frei, belebt. Kälber zugeteilt. Schweine zu- geteilt. Schafe Markt frei, ruhig.

dlL.-krvsso Württemberg O. m. b. ü. LvSLwtleltuvg: 6. 8 o e g v e r. Stuttgart. k'rieäriOdstrLÜs 13.

VerlLgsleitor onä verantv. LekrUtleiter kür Oosruyt» iQkslt äer LebverrvLlä-WLckt oiosobiieüljeü ^vrslgsvtsU k'rlvüried 8»as Sekvvtu.

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Spark maß das Wasser und schickte dann einen Blick zu dem fernen Sandsteinufer bei Patschau. Er konnte keinen Kuli mehr auf dem Deich entdecken, sie hatten es anscheinend alle geschasst. Das war sehr gut. dachte er. Tann sah er Pu an.Wenn Sie meinen, daß es Aussicht hat", knurrte er,ich für mein Teil befinde mich auf dem Deich wohler als bei einem solchen Rennen. Er wird wohl eine Weile halten. Und irgendwann kommt doch wohl ein Schiff vorbei."

..Gut, Sir", erwiderte Pu mit Gemüts- ruhe, drehte sich um. steckte seine kurze Pfeife an und begann zu paffen. Niemand verließ den Deich.Es kann nämlich sein", fügte Spark nach einer sehr langen Pause hinzu, daß das Wasser noch zum Stehen kommt. Und dann märe es gut, wenn jemand da wäre, um die Fangdeichkrone auszuflicken. Das da drüben . . ? er wies mit einer weiten Bewegung auf das Land, das frie­rend und zitternd hinter den Deichen lag. verdient schon geschützt zu werden, wenn man es schaffen kann. Und wenn wir es nicht tun . . . wer sonst?"

Dem Mädchen mitten unter den unbeweg­lichen. schweigenden Männern war es plötz­lich, als müßte es^u schreien beginnen, laut, lange, grell schreien bis zur Besinnungs- losigkeit. Sie sah einen nach dem andern mit flackernden Augen an. Fast alle waren

älter als sie; fast alle hatten schon ein Leben hinter sich. Und alle waren Männer, nur sie nicht. Männer, die vielleicht dazu da waren, auch dann auf ihrem Posten zu blei­ben. wenn der Tod sehr nahe war.

Aber sie eine Frau, mußte sie bleiben? Sie hielt die Hände fest in die Taschen ge­stopft. damit niemand sah. wie sie zitterten, drückte das Kinn tief in den hochgestellten Kragen, damit niemand ihre haltlosen Lip- pen erblickte. Endlich, sie hielt es nicht mehr länger aus ging sie mit ein paar hastigen Schritten zu Spark, der sich wieder ein wenig abgesondert hatte, nachdenklich mit der Stie- felspitze im nassen Lehm bohrte.

Wir haben heute nacht doch nicht ge­träumt". sagte sie leise; sie sprach deutsch damit die Chinesen, die alle Englisch konn­ten. sie nicht verstünden, und die ihr unge­wohnte Sprache klang komisch und rührend zugleich;ich doch nicht, und Sie doch nicht! Und trotzdem tun Sie, als wäre nichts. Trotz- dem stehen Sie hier und warten, daß der Strom ganz heraufkommt, und denken nicht daran, daß es sich lohnen könnte, für daS Leben zu sorgen!"

Erst", fragte Spark mit verletzender Deut­lichkeit.sehr heldenhaft sein, länger aus» halten als die Kulis und alle Menschen am Strom? Und dann noch den letzten richtigen Augenblick erwischen und türmen? Die Sorte Heldentum liegt mir nicht. Mir nicht."

Sie duckte sich ein wenig.Schlagen Sie nur immer zu!" murmelte sie.Sie wissen, daß ich stillhalte. Sie täten es auch nicht, wenn es Ihnen so gleichgültig wäre, wie Sie spielen."

Ich habe keine Zeit, jetzt über Privat­angelegenheiten zu reden. Ich habe zu tun. Weine Arbeit."

Ja", sagte sie. ^.aber einmal iverden Sir Zeit haben. Für sich und für mich. Zeit haben müssen."

Pu näherte sich ihnen. Er hatte die Pfeife aus dem Mund genommen.Da kommt ein Schiff, scheint mir", sagte er.

Sie blickten stromauf. Wirklich, da kam ein Schiff. Es fuhr nicht einmal sehr schnell, machte nur gerade Fahrt genug, um steuer­fähig zu bleiben. Spark überschaute die Dämme. Jetzt ragte die Krone des Frmg- deichs nur noch augenblicksweise aus dem Wasser, immerfort zogen die Wellen über sie weg. und dahinter dehnte sich das Wasier schon weit.Geben Sie also Signal. Herr Pu", meinte er müde. Er blickte lange sein schönes, halbfertiges Leitwerk an das der Strom nun vernichten würde.Geben Sie Signal", wiederholte er mechanisch, ohne zu sehen, daß Pu bereits auf einem Steinblock stand und mit seiner Jacke wild winkte.

Das Mädchen berührte vorsichtig seinen Arm. Er schien es nicht zu spüren. Sein Gesicht war so versteint vor Traurigkeit, daß sie die Hand wieder sinken ließ. Sie verstand nicht, was er dachte, fühlte: aber sie sah. daß er jetzt mit seinen Gedanken bei dev Dämmen war nicht bei ihr.

Es war nicht leicht für Kapitän Avon, seine Leechuen festzubekommen, so daß er die zehn Ingenieure aufnehmen konnte. Seine Leute murrten und brummten, es gav an­genehmere Halteplätze im Strom als die be­rüchtigte Tungtfebarre bei Hochwasser. Nach langer Mühe lag der Dampfer endlich so weit fest, daß sie das Boot aussetzen und die Fremden einholen konnten.

Die Leechuen war überfüllt mit Leuten, die Avon mehr oder weniger im letzten Augenblick irgendwo ausgelefrn batte. Sie

war vollgestopft mit Kummer, Weinen. Ster, ben. und irgendwo im Raum schrie in Kin­desnöten eine Frau. Trotzdem war Kapitän Avon aufgeräumt und guter Dinge. Er hattt noch reichlich Whisky in seiner Kabine, er erwärmte damit die neuen Fahrgäste, er. ließ für Maud Ferrar. die er ausführlich und mit der betonten Grandezza eines alt­gedienten JangtfeschifferS bewunderte, einen Eiergrog Herstellen.

Während das Schiff weiterfuhr, mit ver­doppelten Ausguckposten, um keinen Men­schen in der Flut zu übersehen, plaudert« Avon, als säße er auf dem Schaukelstuhk seiner Junggesellenwohnung in Schanghai. Glauben Sie nun", fragte er Spyrk nach einer Weile,daß Sie mit dem Strom nicht fertig werden?"

Spark zuckte die Achseln.Das ist wotzl Ihre Meinung?"

Freilich", gab Avon lächelnd zurückso hat Marco Polo diesen Strom kennengelernt, und so wird er bleiben. Und unter uns wenn Sie ihn so zahm machten wie die Themse, bester Herr, würde es gar keinen Spaß mehr machen, darauf zu fahren."

. Standpunktsache", brummte Spark ärger­lich.

Ach. seien Sie nicht beleidigt. Wir haben noch ein Paar Tage bis Schanghai, lieber Herr. Soll ich so lange ein gekränktes Ge­müt befördern? Seien Sie nett. . ."

Ich fahre nicht bis Schanghai", erklärte Spark trocken.Sobald es möglich ist. setzen Sie mich wieder an Land. Kapitän. Mich.."» er sah um sich,mich und Herrn Pu!"

Wie Sie wollen", meinte Avon verwun­dert.Wenn ich auch nicht verstehe, waS Sie jetzt noch hier oben wollen . .

..Gleich wieder am Ort sein, soball» da» Wasser fällt." (Fortsetzung folgy