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rin ß.Etr. schweres Faß an» welche- nach desn Frachtbrief .Därme* enWlten..sollte ynd vqn C. Hartmann daselbst an Metzger Spielmann hixx -dresfirt war. Während men diese- Solls bereits 2 Metzzerburschen erwarteten m>d solche» zu Metzger Blankenhörn in die Becherstraße dirigsten lassen wollten', traf rm Schreiben, von der Bersandtstation RLrtingen ein» worin auf eine falsche Deklaration seiten« de- Ab- fvchrrs aufmerksam gemacht und gebeten wurde, da« Faß vor der Ablieferung öfftien zu lasten. Obgleich dasselbe nun bdreiU chttet« Wegs nach der Becherstraße war, konnte es doch nixff zurüDMMt' mch in Gegenwatt von Polizeiofsizianten geöffnet werden. Es Mid sich Mi zu. sehr, bewahrheitet, daß die Deklarirung eine falsche war, ircheni nicht .Därme*, sondern schlechtes, übelriechendes Fleisch den Inhalt bildete. Die Polizei ordnete die sofortige Verbringung des Inhalt- in das Schlachthaus an, und es dürfte nun die gerichtliche Untersuchung, wohl genane Aufklärung in diese dunkle Sache bringen." Es erklärt nun Metzger Spielman« im Znseratentheil des.Neuen Tagbl." daß .bei dieser Sendung sein Name auf schändliche Art miß­braucht worden sei, und daß ex niemals derartige Manipulationen untet- noenznen. habe» noch unternehmen werde. Er habe sofort gerichtliche Verfolgung gegen die Betreffenden einleiten lasten." Metzer Blanken- Horn erklärt ebendaselbst, .daß er von der Sendung nicht» gewußt habe, und daß die Frequenz seiner Metzgerei zu klein» sA Äs W KK Sendung von 6 Etr. Fleisch bei ihm verwendbar wäre."

In Gablenberg schlug ein Schwager dem andern bei einem an sich geringfügigen Wortwechsel das Handbeil dermaßen auf den Sopf, daß äu feinem Aufkommen gezweifelt wird. Der Thäter ist verhaftet.

Geschworene auf das III. Quartal 1877 sind u. A.: Bettsch, Johann Geoxg, Schultheißvon Jgelsloch. Flick, Christian, Bauer und Gemeinderath von Althengstett. Flauer, Addis, Kaufmann von Wildberg. Hartmann, Michael, Bauer bon Unterlengenhardt. Lutz, Friedrich, Bauer und Gemeinderäth von Beinberg. Röhm, Michael, Oekonom, Und Gemeinderäth von Calw. Schleeh, Michael, Anwalt in Hünerberg, Gde. Bergorte. Wolf, Johannes, Schultheiß von Zwerenberg. Wölpoldt, Friedrich, Tuchmacher von Wildberg.

8 adpheim, 28. Aug. Gestern, um die Mitternacht. wurde rin Habergarbentbagen, der in der Nähe des Marktplatzes auf der Straße stand, von böswilliger Amd in Brand gesteckt. Der Wagen mit den GMen Mnntr Hs aE ni ne Eisenthrile nieder. Der Nacht­wächter verfolgte den umthmaßlrchen Thäter, wurde aber seiner nicht habhaft.

Frankfurt, 22. Aug. In ihrer heutigen Sitzung hatte die hiesige StrafkäMMer über einen der gefährlichsten internationalen Gast, hofdiebe zu exkenncu. Emil Schmidt von Salzwedcl gehört zu einer Klaffe von Verbrechern, die in einer ganz bestimmten Spezialität arbeiten, fr plündert nicht nur mit Vorliebe Reisende aus, sondern bat sein Augenmerk ganz besonders auf die in den Hotels übernachtenden jungen Ehepaare gerichtet. So schlich er sich in einem hiesigen Hotel in ein Zimmer ein, entwendete dem dort logirenden Ehepaare während des Schlafes 480 M. und eine goldene Uhr nebst Kette, zog sich vorsichtig zurück und wandte am folgenden Morgen dem Hotel den Rücken, ohne die Rechnung zu bezahlen. In Brüssel entwendete er auf dieselbe Weise einem englischen Ehepaare 150 Pfd. Sterling; wenige Wochen daraus in Havre gleichfalls durch Einschleichen eine Uhr mit Kette im Werthe von 400 M., ein Portemonnaie mit 100 Frcs. und verschiedene andere Gegenstände. Auch hier entfernte er sich, ohne seine Zeche zu bezahlen. In Rom versuchte er ebenfalls sein Glück, das Ehepaar entdeckte ihn.jedoch in seinem Verstecke, rief den Wirth herbei und überlieferte ihn demselben. Dieser entfernte ihn etwas unsanft aus seinem Hause, ohne die Berichtigung der Rechnung zu verlangen. Schmidt setzte jetzt sein Geschäft in Florenz fort; unter dem Namen Karl Mayer sich in ein dortiges Hotel einlogirend, trübte er die jungen Ehcfreunde eines kurz vermählten Paares durch Ent. Wendung einer 650 Frcs. enthaltenden Brieftasche. In Basel suchte er, einen Wirth durch eine gefälschte Depesche, die er selbst aufgegeben hatte und die ihm eine Geldsendung in Aussicht stellte, zu prellen. Dieser aber wollte sich zu dem gefälschten Darlehen nicht verstehen l und präsentirte seine Rechnung, worauf Schmidt plötzlich verschwand.. Schmidt gesteht die ihm zur Last gelegten Reale zu, führt aber als ! mildernd für sich an, daß der Verkehr in den Gasthöfen ihn zu seinen! Verbrechen verleitet habe. Er habe sich durch den Umgang mit den! Fremden davon überzeugt, wie leicht es sei, dieselben zu bestehlen. ^ Er gibt dem Gerichte sodann eine genaue Beschreibung der von ihm i ausgemachten Schlösser und bezeichnet dieselben als in sehr primitiver^ Art hergestellt, so daß sie zu öffnen eine Kleinigkeit sei. Er will übrigens ! nirgendwo die Thüren geöffnet, dieselben vielmehr überall nur angelehnt gefunden haben. Die Staatsanwaltschaft beantragte unter Berücksich­tigung aller Umstände eine Zuchthausstrafe von vier Jahren. Der Gerichtshof erkannte auf vier Iahte Gefängniß abzüglich der verbüßten!

«td-akti-m, Lnuk und von

Untersuchungshaft von sieben Monaten. Bei AuSmrfsimg. der Straße wurden die im AuSlande begangenen Verbrechen nach den LandeSgesetzen beurtheilt. Al» mildernd ließ der Gerichtshof die Umstände gelten» daß nur vollendete einfache Diebstähle Vorlagen und Schmidt noch keine Strafe verbüßt hat.

London, 24. Aug. Sogar da» brennendeTagcSiNteresse, der orientalische Krieg, wird augenblicklich zurückgedrängt durch die Hungers- noch iL IudK« Die öffentlichen Blätter, soweit sie nicht der Tür- kckiMW ilitgShÄtti, bringen spaltenweise dringende Zuschriften an die Adresse der Regierung, daß sie mit den RettungSmaßregeln in groß­artigem Maßstäb, ohne Rücksicht auf die Kosten, vvrgehr. »Daily News" ziehen eine bittere Parallele zwischen der zärtlichen Rücksicht auf die Bekenner des Islam in Indien, welche die Parteistellung der Regierung in der orientalischen Frage beeinflusse, und ihrer reseroitttn Haltung der indischen HungerSnoth gegenüber: ob dir Sympathien der indischen Muhammedaner durch die Parteinahme Englands für die Tür­kei gewonnen werden, sei zum mindesten problematisch; unfraglich aber sei, daß England der Sympathien der gesammten eingeborenen Be­völkerung von Indien verlustig gehe, wenn die Regierung den Willen oder die Kraft nicht habe, als Retterin in der gegenwärtigen Noth aufzutreten, ^zwischen hat die Sammlung des Lord Mayor» chiNMrdon SA000 Pfund Sterling ergeben, und sollen nun im gan­zen Umfang des Königreichs Kollekten vevanstvttet »«den. Da» Publikum der Hauptstadt wird beuSruhHzt türch »Inen verdächtigen Fund, der gestern in der Themse gemacht worden ist: ein schivim- mendeS Packet mit den Leichen zweier Kinder weiblichen Geschlechts im Alter von 3 Monaten. Man erinnert sich an den Prozeß, der vor Jahren wegen mehrfachen Mords Hingerichteten Margarethe Wa­lers in Brixton auf der Isla Vf Wigst, die Ihren Nachbarn dadurch ausfiel, daß ihr Jahr und Tag Kinder in's Haus gebracht wurden», niemals aber eines ihr Haus lebendig wieder verließ. Sie trug Sorge, durch systematische Vernachlässigung ruchlose Eltern der verhaßten Last bald zu entledigen; ein Gewerbe, das tzsute so wenig ausgeslorben ist, daß man hierzu lande einen technischen A usdruck dafür hat: bnb^-karminA.

Dom Kriege.

Petersburg, 29. Aug. Offiziell wird aus Gorni-Stuben vom 28. Aug. gemeldet.- Seit gestern Abend hörte das Gewehrfemr im Schipkapaffe beinahe gänzlich auf. Heute früh ist alles ruhig. Unsere Truppen behalten ihre Position. Die Türken, hinter den umgebenden Bergen verborgen, stehen entfernt von den Batterien. Der Generalstabschef Nepskoitschitzky ist auf den Schipkapaß gesandt worden, um die Lage zu besichtigen. Die Gesammtzahl unserer Ver­wundeten vom 21. bis 27. August beträgt 2480, darunter 95 Offi­ziere. Die Zahl der Tövttn ist noch unbekannt.

Petersburg, 29. Aug., Vormittags 11 Vr Uhr. Nach den letzten vom Schipkapaß an amtlicher Stelle hier eingetroffenen Nach­richten, welche bis gestern reichten, macht sich in den tückischen An- griffsbewrgungen allmählig eine unverkennbare Erschlaffung geltend- Die bisherigen Stürmvecsuche der Türken waren vergeblich und ohne nachhaltigen Erfolg. Dagegen wird der »Times" aus Schn mla vom 28. telegraphirt: Suleiman Pascha hat am Montag den 27. nach neunstündigem Kampfe fast sämmtlichc russische Positionen am Schipkapaß erstürmt. Der russische Verlust beläuft sich aus 3000 Todte und Verwundete. Nach Telegrammen von »Daily News" undDaily Telegraph" befinden sich die russischen Erdwerke an der Mündung des Schipkapafses sämmtlich in türkischem Besitze. Die Russen werden an beiden Flanken angegriffen.

Wien, 29. Aug. Wie verlautet, bereitet die Pforte ein Ulti­matum in Betreff der Haltung Serbiens vor. Vorläufig haben die Truppen in Widdin Ordre erhalten, an die Timok-Grenze zu mar« schircn. Aus Novibazar sind bereits türkische Truppen an die serbische Grenze abmarschirt.

Wien, 30. Aug. DiePolitische Korrespondenz" meldet osfi- ziell von rumänischer Seite aus Bukarest, 28. Aug.: Ein Thcil der rumänischen Truppen passirten bei Korabia die Donau. Sobald die Brücke vollständig errichtet ist, folgt der Fürst mit dem Gros der Armee. Rumänien hat keine Militärkonvmtion mit Rußland ab­geschlossen und wird solche auch nicht abschließen; es bewahrt seine Individualität unter dem Fürsten, wenn es gleich rm Einklang mit der russischen Armee operirt. Die bei Plewna stehende rumänische Divi­sion stieß mit den Türken zusammen und hielt sich tapfer.

Bukarest, 27. Bug. (N Fr. Pr.") Mehrere Cholera- kranke wurden gestern von Zimmca nach Bukarest geschafft. Die Dysenterie richtet furchtbare Verheerungen in den Spitälern an, auch in der Civilbevölkerung kommen häufige Fälle vor. Man glaubt, daß, wenn General Zimmermann darauf besteht, in der Dobrndscha zu bleiben, er mehr als den vierten Theil des Effektivstandes seiner Truppen verlieren wird. ^>--

iralw?"" (Hiezu Nro. 35 des ÜnterhaliungsblattS.)