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tchrcht uvd »it MHz», und Blumen geschmvckk. Auch au« Frank- reich »arm zahlreiche Besucher eiuzetroffen.

Part«. DH Pariser Schwurgericht verurtheiltr gestern den 88jährige« Magrrl au« Wim» welcher der Banque de Pari«, dri der al» Chef der Korrespondenz ungestillt war, «it Hilfe von Fälsch« unzm in dm Büchern in Jahresfrist die Summe von 550,000 Ult entwendet ha«», davon ihm der größte Thril zur Deckung von Börsm- diffrrenzeu diente, unter Zulassung mildernder Umstände zu zehnjähriger Einschließung und zur Erstattung eine« Schadenersatzes von 50.000 Fr. am dir Banque de Paris.

Paris, 21. Aug. Der Morschost-Präsident Mac Mahon hat kein Glück bei seiner Rundreise. In Cherbourg hatte sich bei

seiner Abreise eine große Menschenmenge, »an sagt, gegen 20,000

Personen am Bahnhofe versammelt, um da« Staatsoberhaupt abfahrm zu sehen. Sl« Mac Mahon mit seinem Gefolge erschien, brach der »telstiwmige Ruf: r« lebe die Republik! e« lebe Thiers! los. Darauf begann die Menge die Marseillaise und den Odant ein öspart zu fingen und noch jeder Strophe rief man vom Neuen: vive Tiners I -rive In rspvdliqns! So gieng r« fort, bi« der Zug abgefahren war. Die Beamten und Offiziere, welche den Präsidenten der Repu­blik zumfBahnhofe begleitet hatten, konnten, so erzählt man, ihre Be- ftürtzung und Verlegenheit nicht verbergen.

Pari« , 82. Aug. Der gestrige Ministerrath beschäftigte sich

«it den seiten« der Präfekten eingelaufenen Berichten über die Eröff­

nung der Generalräthe, die alle eine außerordentliche Erregung der Geister und vielfach stürmische Zwischenfälle konstatiren. Man spricht von Befehlen an die Präfekten, jeden Generalrath sofort zu schließen, Ser sich mit der Politik und mit Debatten über den 16. Mai be­schäftige.

Ehre stiania, 16. Aug. Von hier schreibt man den Hamb. Rachr.: Das vom amerikanischen Professor Bell erfundene, höchst merkwürdige Instrument für mündliche Mitteilung auf größere Ti« stanzen, der Telephon, ist in diesen Togen hier in Christiania geprüft worden. Ein norwegischer Ingenieur hat nämlich aus Amerika einen kleinen Apparat erworben, wie verlautet, der erste, welcher hier in Europa bisher angewandt ist, und nachdem günstige Proben im hie­sigen Eisrnbahnbunau angefiellt worden waren, wurde gestern eine Korrespondenz mittels de« Telephons zwischen Christians und Drammen (5 geographische Meilen) geführt, indem zwei Telephonopporate an den beiden Enden eines der Telegraphevdrähte, welche die genannten Städte verbinden, befestigt wurden. Die Proben sind höchst befrie­digend ausgefallen und die Wirkung auf die Anwesenden war sehr überraschend. Man konnte nicht nur jedes Wort, welche« in der Nochbarstadt in da« Mundstück hinein gesprochen wurde, verstehen, sondern auch deutlich die Stimmen unterscheiden, und wenn es Be- kannte waren, welche miteinander redeten, am Empfangsorte genau angeben, wer gesprochen hatte. Es war jedoch der Umstand mit dem Gebrauche des Telephon« verbunden, daß er nur die Rede deutlich hrrvorbrachte, wenn die nebenan lausenden Telegrephenlinien nicht zum Telcgraphiren benutzt wurden. Der angewandte kleine Apparat ist so einfach, daß er vermeintlich für eine Kleinigkeit geliefert werden kann, es sei denn, daß die Patentvergütung sehr l och werten sollte. Er be­stand aus einem hölzernen Mundstücke, welchem sich ein Zylinder, drei bis vier Zcll lang und ebenfalls aus Holz, avschließt. In diesem Zylinder liegt dicht unter dem Mundstücke eine eiserne Platte, welche dergestalt hergeflellt ist, daß ihre V biationen den Laut wiedergeben, nnd senkrecht daranf ruht ein mit einem Drohte umwundener Mangnet Das ist Alles. Wenn man nun den Apparat brauchen will, steckt man den Telegrophei droht in das untere Ende des Zylinders hinein, und wenn der Draht dort befestigt ist, ist der Telephon zu Reden be reit, so weit nnd so lange man es wünscht.

Asien. Der Kaiser von Elina hat im ganzen Lande, besonders stber ollen Beamten, Gelehrten und Soldaten, das Opium Rauchen verboten. Diese erstaunliche Nccknät meldet die jüngste chinesische Post. Der kaiserliche Erlaß ist auf Nachsuchcn von Kwvh Suug Tao und seines Kollegen, des ck nesischen Gesandten am großbritan- nischen Hofe, ergangkn. Ten Opium Rauchern 'st eine Frist von 3 Jahren gegeben. Bis dahin sollen seitens der Generäle und Gouver­neure die nöthigen Anordnungen je noch den örtlichen Verhältnissen

szetroffen werden. __

Dom Kriege.

P etersburg, 22. Aug. Amtlich wird aus Gcrny> Stuben vom 21. gemeldet. Heute früh griffen 40 Bataillone unter Führung Sulerman Paschas den Eckrpka-Paß an, wurden jedoch wiederholt zu rückgeschlogen. Der Kampf dauert fort ungeachtet der bereits einge- Iretenen Dunkelheit.

Konstantinopel, 20. Aug. Die Pforte hat die unverweilte Lonzenlriruvg von 50,000 Mann Mustehafiz (Landwehr) 2. Klasse

i» Adrianopel, Sofia and anderen Punkten Bulgarien« beföhle«. Der Sultan ordnete die Bildung einer zweiten Reservearmee au« 60,000 Maun der anatvlischen Mustehafiz an. welche in Sonstantinopel for» mirt wird.

Konftantlnvpel» 21. Aug. Ein Telegramm Suleiman« vom 19. meldet die Wirdnbesrtzuvg de« Dorfe« Echipka. Euleima, hatte bei seiner Ankunft in Kasanlik reguläre Kavallerie und Tischen kessen gegen drei Eskadronen Kosaken zwischen Kasan!« und Schtpk» entsendet. Nach einem Gefechte, in welchem 10 Kosaken getödtet wurden, zogen sich die Kosaken über das Dorf Schipka hinaus hinter Berschauzungen zurück, worauf die Türken da« Dorf Schipka? besetzten.

Au« Adrianopel wird über diePazifikation" berichtet: Haben noch vor Kurzem bulgarische Insurgenten in unerhörter Weist gegen die mohamrdanische Landbevölkerung mit Feuer vod Schwert grwüthet, so liefert jetzt die Thätlgkeit der türkischen Kriegsgerichte ein schauerliches Pendant dazu. ES vergeht kein Tag, wo nicht in diesem oder jenem Orte 10 bis 15 TodeSurtheile an mit den Waffen in der Hand ergriffenen Bulgaren in summarischer Weise vollstreckt werden. In der Regel werden starlstämmige und vielästige Bäumr zum ExekutionS-Instrumente gewählt, und man sieht nicht selten 67 Brrurtheilte an einem einzigen Baume aufgeknüpt. Wenn diese Bo» gänge und Szenen sich noch einige Zeit so abwechselnd fortschleppm, so wird Bulgarien aufgehört haben, ein Objekt welcher Administrativ immerzu sein.

Bukarest, 21. Aug. In der letzten Woche hat der russisch Generalstab ernstlich erwogen, ob nicht, da vor dem Winter der Feld­zug doch nicht beendigt werden könne, die Armee auf das linke Do­nau-Ufer zurückzuziehen sei. C« wurde indessen beschlossen, die Ope­rationen wieder aufzunehmen und freiwillig keinen Punkt aufzugeben. I

Die Nachricht von der Besetzung Küstendsche'S durch dir Türken ist falsch. Küstendsche wurde von den Russen sehr stark be­festigt nnd mit schweren FestungSgeschützen armirt. In der Dobrud- scha treffen zahlreiche Verstärkungen für das Korps Ziwmermann ein. Die telegraphische Verbindung mit Tschernawoda ist unterbrochen. Lei TuSla, unweit Tschernawoda, lagern 5000 Mann Egypter.

In Folge der Rüstungen Griechenlands sind zahlreiche Griechen aus Odessa als Freiwillige »ach Athen abgegangen.

Dem Briefe eines aus dem Kriegsschauplätze anwesenden preußi­schen Offiziers entnimmt die Nordd. N. Z. folgende Stelle:Die russischen Verwundeten sagen aus, daß die in den Reihen der Türken dienenden Engländer versucht hätten, dieselben von Grausamkeiten zurück zu halten, die Polen dagegen hätten sie dazu angestachelt."

Redaktion, Dtuck rmd Verlag von S. Oelschläger tu Salw.

Vermischtes.

Von einer neuen Spezies Coloradokäfer wird uns aus Gotha berichtet: dort werden die jungen Mädchen, welche in der geographischen Anstalt von PcrtheS in großer Avzohl beschäftigt find, Landkarten zu coloriren, scherzweise Coloradokäfer genannt/ Die viel dieselben zur Vernichtung der Kartoffeln beitragen, läßt unser Gewährsmann unerwähnt.

Sächsisch. Vor einigen Togen trat ein Engländer in ein Gl- schüft in Dresden, an dessen Ladenfenster die verlockenden Morte: Oll parle frakiysi's und Lnßliscd spoleen prangten. Der Fremde trat hinein und verlangte in seiner Landessprache einen Gegenstand. Da man ihn nicht verstand, so richtete er die Frage französisch an die Ladenmamsel; auch dieie Frage blieb unbeantwortet. Endlich fragte der Engländer in deutscher Sprache, und richtig, da kapirte man dm Herrn und bediente ihn. Als nun ober derselbe sich verwundert dar­nach erkundigte, wer denn eigentlich französisch und englisch in dem Geschäfte spreche, erhielt er die allerdings sachgemäße und ihn gewiß befriedigende Antwort:Merschtentheels die Fremden*.

Zur Vertilgung der Erdflöhe: 1)Man streue auf die betref­fenden Beete bei trockener Witterung Luckenasche, jedoch nicht zu dünn, und innerhalb 24 Stunden ist von diesem Ungeziefer nichts mehr zn finden. Außerdem dient diese Asche als ausgezeichnetes Düngungs- mittel. Jedenfalls dürfte zu empfehlen sein,- jeden Gemüsegarten ir> Frühjahr, bevor die Pflanzung stattfindet, mit solcher Asche zu ver­sehen, weil das Ungeziefer sie nicht vertragen kann." 2) Gegen Erd­flöhe und andere lästige Insekten ist das sicherste, billigste, die Vege­tation der Gewächse nicht beeinträchtigende, vielmehr durch seine außer­ordentliche Tüngkraft erhöhende Mittel der Ofenruß, welchen bei der immer mehr sich verbreitenden Kohlenfeuerung die Zugösen und Schlä» zum Verdiuß mancher Hausfrau sehr ausgiebig liefern. Boden und Pflanze sind mit demselben dünn zu bestreuen; auch genügt eine Ver­mischung mit Eraunkohlenasche, welche keineswegs so lvcrthlos >fl- um nutzlos auf Schutthaufen geworfen zu werden." Die Mittel haben sich vollkommen bewährt und sind vom besten Erfolge beglep tet gewesen.... . . .

(Hjezu'MöT^deS^terMnngSblatt-.)