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Versteigerung

Der Unterzeichnete hält am nächsten Montag, den 12. d. M., von Vormittags 9 Uhr an, ln der Wohnung seines verstorbenen Vaters eine^Versteigerung von verschiedenem Hau» rath gegen baare Bezahlung, und ladet Käufer hiezu freundltchst ein.

Wilhelm Schüler.

Weilderstadt.

WeinMiipfehImig,

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HVvU a.

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bringe ich in empfehlende Erinnerung.

Aut. kLIläz?,

Firma ^«8. L'eril. I

Logis-Gesuch.

Auf Georgii wird eine, womöglich int der Mitte der Stadt gelegene Wohnung.; mit 56 Zimmern zu mierhen gesucht. Anträge vermit telt die Redaktion.

5 ^ wurde von hiev

-^G^jPkjMdeN'' «ach Hirsau ein-' ^ «euer Filzhut-. kO»-H ^ der Eigenthümer kann ihn gegen ^ Ersatz der Einrückungsgebühc> abholen; bei wem? sagt die Exped. d. Bl.

Arumpflängen

habe ich ca. 2 Ctr Seronenstücke abzugeben Hemrich Hutten, Cigarrensabrik.

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Christoph Widmann.

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Jakob Jourdan.

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Jakob Braun.

Von der K. Regierung für den Schwarzwaldkreis wurde unterm 5, März 1877 Friedrich Holzäpfel, Goldarbeiter und Gemeinderath in Ernstmühl, zum Schultheißen daselbst ernannt.

Am 5. März wurde von der evangel. OberschuIbehSrde die Schulstelle in Maisenbach dem Unterlehrcr Hipp in Ruilh übertragen.

Stuttgart. Dem Paris-Wiener Schnellzug, welcher Mit, tags 1 Uhr 10 Min. von Straßburg hier eintreffen soll, widerfuhr letzten Montag Nacht ein schreckliches Unglück, indem derselbe bei der Station Gagny, zwei Stationen von Lugny, auf einen Güterzug stieß, der sich in Folge eines falschen Manövers auf diesem Geleise befand. In furchtbarem Zusammenstöße wurden sechs Wagen zerschmettert, die beiden Lokomotiven ganz zertrümmert und die anderen Wagen zu Boden geworfen. 15 Reffende wurden schwer verwundet, (die uns zugehenden Nachrichten sprechen von den Angestellten nicht, unter denm eS gewiß auch Opfer gab) und trotz der sofortigen Pflege, die sie erhielten, starben vier derselben innerhalb 2 Stunden nach dem furcht­baren Unfall. Eine Dame, die nach Stuttgart reiste, befand sich in einem der Coupss und kam unverletzt davon.

Stuttgart, 8. März. Heute Morgen verbreitete sich die Kunde eines schrecklichen Verbrechens in der Stadt: Schneider Grei- ner, der mit seinem Bruder in der Weißenburgstraße seit kurzem eine Schweinemetzgerei betreibt, hat heute Nacht seine Frau und 4 Kinder im Alter von 15 Jahren ermordet. Die Frau und .3 Kinder wurden früh 6 Uhr erdrosselt, da« vierte Kind mit gespaltenem Schädel aufgefunden. Bei seiner Vorführung durch die Polizeimannschaft soll Greiner angegeben haben, daß er mit seiner Frau verabredet habe, sie wollen sich beide mit einander um« Leben bringen. Gericht und Staatsanwaltschaft sind sofort an Ort und Stelle eingeschrtttcn.

Aalen. In der Nacht vom 25 /26. Febr. d. I wurde die Tochter des Privatier A. Zeller in Wasseralfingen in ihrem Schlaf- zimmer von einer unbekannten Person, welche sich in diebischer Absicht eingeschlichrn hatte, im Bett überfallen, durch ein Betäubungsmittel in einen bewußtlosen Zustand versetzt und ihr, als sie wieder zu sich gekommen war, von dem Eindringling, der inzwischen einen Kleider, kästen auSzuräumen begonnen hatte, mit einem Strick der Hals zuge- schnürt, sie sodann unter Drohungen an ein Fenster geschleppt, durch welches der Thäter, ehe sie um Hilfe rufen konnte, durch einen Sprung ins Freie entkam. Das Mädchen hatte sich dergestalt zur Wehre ge- setzt, daß der Thäter nicht ohne einen Denkzettel im Gesicht, der mög­licherweise zu seiner Entdeckung führen könnte, davon kam.

Konstanz, 6. März. In der schweizerischen Güterhalle wur­den gestern Abend zur Vertilgung der Ratten mehrere mit Arsenik vergifte» krautköpfe gelegt. Heute früh entdeckte man, daß drei der- selben gestohlen waren, und die Polizei ist nun in Thätigkeit, um den

Resattion, Druck und Verlag von K. Öelschläger in Salto.

Dem Fräulein T). zu ihrem

17. Wiegenfeste

herzliche Gratulationen und Glückwünsche und ein dreifach donnerndes Hoch, daß der g anze Marktplatz un d Badische Hof zittert.

Briefkasten.

Der jetzt bekannten Schreiberin des anonymen Briefes vom 5. März meinen herzlichen Dank, verbunden nut der Bitte, ferner sich in fremder Leute Angelegenheit nicht mehr zu mischen, da überhaupt an der von Ihnen so herzlich gut und warm be­sprochenen Sache gar nichts zu ändern ist, sondern gerade das Gegentheil, auch bin ich, Gott Lob. volljährig. also keiner Vor« müriderin mehr bedürftig. Kehre somit ein Jedes vor seiner eigenen Thüre. _ M. Äl.

Dieb vor einem unfreiwilligen Selbstmord zu bewahren.

Berlin, 5. März. Es stellt sich immer mehr heraus, daß für die Fabrikation und Verbreitung der falschen Zwanzig Pfennig­stücke eine weitverzweigte Faischmünzerdande in Thätigkeit sein muß, denn die FaWcate tauchen jetzt allerorts auf. Wie in München, so wurde jüngst bei der Reichsbank-Hauptstelle zu Frankfurt a. M. unter einer größeren eingezahlten Summe ein Posten von nicht weniger als 45 falschen Zwanzig-Pfennigstücken entdeckt, die gleichfalls den echten sehr kunstvoll nachgemacht waren. Nach den angestcllteu Ermittelungen- ist anzunehmen, daß die Verausgabung in Spezereigeschäftm, Wirth- schäften, bei Bäckern» Metzgern rc.» überhaupt im kleinen Verkehre be­wirkt worden ist. Eine Verumthung, aus welcher Gegend die Falsi­fikate stammen, hat sich bis jetzt noch nicht aussteUe» lassen.

Kiel, 5. März. Das stürmische Wetter der letzten Februar- tage hat auf See wieder viel Unheil angenchrel, und manches Schiff ist verloren gegangen. An der Küste der Insel Sylt (NordschleS- wig) find in den letzten Tagen mehrere Wrackftücke angelrieben und die Sylter sind eifrig bemüht, das Strandgut zu bergen. An der jütischen Küste sind 7 Leichen und auch viele Schiffstrümmer angetrieben.

Belgrad, 7. März. Heute Morgen um 9 Uhr verließ die türkische Armee Alexinatz und zog nach Nisch ab. Die serbische Ar­mee zieht um 11 Uhr em. Der serbische und der türkische Komman­dant lauschten Freundschaftsversicherungen aus.

Jassy, 5. März. Ein 72stündigeS weitverbreitetes Schnee­gestöber hat sämmtliche russische Truppenbewegungen sislirt. Der Eisenbahnverkehr ist allenthalben größtentheilS eingestellt. Die seid 4 Tagen von Jassy nach Roman, Jtzkany und Bottosant abgegange­nen Eisenbahnzüge sind verweht.

New-Aork, 2. März. Seit einiger Zeit nehmen die euro­päischen Dampfer mehr Passagiere hinaus, als sie hereinbringen. Bei den schlechten Zeiten wird der Wunsch, nach dem alten Vater­lande zurückzukehren» vielseitiger, die Ausführung aber auch schwieriger. In dieser Flucht vor dem Hungertod sind alle Nationen vertreten. Tie Bureaux der Dampfschifffahrt«'Gesellschaften werden täglich von Hunderten bestürmt, die nach Europa zurückzukehren wünschen, aber die Mittel dazu nicht besitzen; Viele bieten ihre Dienste an, Andere versprechen Zahlung in Hamburg oder Bremen. Die Agenten sind überzeugt, daß Tausende nur aus Mangel an nöthigem Reisegeld ab­gehalten werden, nach Europa zurückzukehren; häufig verkaufen Hand­werker ihre gesammte Habe, um die Mittel aufzutreiben, mit ihren Familien nach Europa zurückkehren zu können; alles dieses beweist, wie trostlos und schrecklich die Zustände unter dem Handwerker- und Arbeiterstande in N ew-Jork gegenwärtig sind.

Hiezu Nrö. "l 0 de« Unterhaltuirg«ilatt«>