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^dieselben, besonders die Zweiguldenstücke km für allemal unglltig sind. Sie sagen einfach: „Es gilt schon wieder". Der Schaden, der hierdurch den Leuten erwächst, geht selbstverständlich in die Tausende.
— Nürnberg, 28. Aug. Der Gedanke, daß die Reform der kaufmännischen Zahlungsweise in Deutschland unbedingt nothwendig sei, bricht sich immer mehr Bahn. So hat jüngst die hiesige Handelskammer beschlossen, daß sie, dem Wunsche der oberbaierischen Handelskammer entsprechend, deren eine Reform bezweckende Anträge beim deutschen Handelstag unterstützen werde. Auch die Handels- und Ge- werbekommer für Obnpsolz und Negenkburg Hot sich in der letzten Sitzung mit diesem Gegenstände eingehend beschäftigt und es herrschte dabei viele Uebereinstimmung darüber, daß das in Deutschland ungebührlich lange Kreditgeben und Kreditfordern als ein tiefer Krebsschaden bezeichnet werden müsse, dessen Beseitigung mit ollen Kräften anzustreben sei.
— Salzburg, 29. Aug. Die Sektionen des hier versammelten deutschen Juristentages haben heute ihre Arbeiten geschlossen. Die strafrechtliche Sektion sprach sich für die Heranziehung des Staates zur Leistung von Entschädigungen an ohne ihr Verschulden in Unter« suchungshaft gewesenen Personen aus.
— Wien, 29. Aug. („Allg. Ztg.") Montenegro's offizielle Erklärung zum Beitritt zu den Mediationsverhandlungen fehlt bis jetzt. Deßgleichen der Anschluß Italiens und Frankreichs. Das „Lag- blatt" meldet, daß die russischen Bahnen den Güterverkehr einstellen und Truppen an die Grenze befördern (?). Die Aussicht auf Nach, giebigkeit seitens der Türkei ist gering. — Der Zuzug russischer Ost siziere nach Serbien auch durch Oesterreich dauert unausgesetzt fort.
— Wien, 30. Aug. General Cambell, der Bevollmächtigte Englands im türkischen Hauptquartier, erstattete telegraphischen Bericht nach London, daß die türkische Armee seit den letzten Niederlagen wegen furchtbaren Proviantmangels in vollständiger Auflösung begriffen sei. In vergangener Nacht wurde in Konstantinopcl ein Anschlag der Partei Jußuff Jzzedins (des Sohnes von Abdul Aziz) vereitelt. 14 Offiziere sind verhaftet.
Paris, 22. Aug. Morgen fährt von Rouen der Dampfer „Frigorifique" ab, um eine Ladung frischen Fleisches von La Plata zu holen. Der Erfolg dieser Fahrt wird von der wissenschaftlichen Welt wie von dem Publikum mit großer Spannung erwartet. Der „Frigorifique" wird das erste Schiff sein, welches selbst unter dem Aequator noch eine eisige Temperatur in seinen Räumen haben wird, und die neue Quelle, welche sich für die Ernährung Europas dadurch bietet, wird bei den jetzigen theuren Fleischpreisen unverkennbare Vor. theile bringen. Gelingt diese Probefahrt, so wird eine Flotille von 12 Dampfern den Handel mit frischem, nach dem Verfahren Pellier konservirtem Fleische zwischen Südamerika und Rouen unterhalten. Pellier kann in dem 25 Meter langen Schiffsräume 500,000 Kilo Fleisch unterbringen; auf der ersten Fahrt wird nur eine Ladung von 150,000 Kilogramm eingenommen werden.
Wie der „Fr. Ztg." aus London telegraphirt wird, veröffentlicht -re „Daily News" den Bericht Schuylers (des amerikanischen Generalkonsuls) Uber seine Untersuchung in Bulgarien. Darnach sind 65 Dörfer ganz oder theilweise zerstört und 15,000 Menschen getödtet! Der offizielle Bericht Edib Effendi's enthalte lauter Lügen.
— Konstantinopel, 25. Aug. Die Verhältnisse auf Kandia nehmen einen immer ernsteren Charakter an. Der Generalgouverneur Reouf Pascha, bereist häufig die Insel, um die Gemüther zu beruhigen. Er kündigte der Bevölkerung an, daß er in Konstantinopel die Er- mächtigung verlangt habe, die Nationalversammlung zu einer außer- ordentlichen Session einberufen. Die Bevölkerung erblickt aber darin nur einen Vorwand des Gouverneurs, um bis zur Ankunft der verlangten Verstärkungen Zeit zu gewinnen. Admiral Hobart Pascha erhielt den Befehl, sich von den Kandischen Gewässern nicht zu ent- fernen, um das Einführen von Waffen und Munition zu verhindern. Die Pforte bereitet eine Art Memorandum vor, in welchem sie die Gründe auSeinandersctzen wird, aus welchen sie den größten Theil der kretischen Forderungen verwerfen mußte. Dieses Memorandum ist von Kadri-Bey unterzeichnet, der letzthin als kais. Kommissär nach Kandia entsendet wurde, und wurde vom Justizminister Khalil Cherif Pascha unter Mitwirkung einiger anderer Minister ausgearbeitet.
Belgrad) 29. Aug. (Amtliche Meldung.) Nachdem der 27. August ohne Kamps verlaufen war. ließ sich gestern auf der ganzen Linie Alexinatz-Nisch Gewehrfcuer vernehmen. Die Türken griffen unter Benützung des Waldterrains Mittags den linken Flügel der Serben an. Der Kampf im Walde dauerte bis 5 Uhr. Die be- ständig geschlagenen Türken erneuerten ihre Angriffe mit großer Kraft; endlich wurden sie durch einen Bajonetangriff deroutirt und ließen ihre säwmtlichen Todten, auch viel Munition und Waffen auf dem Schlacht felde zurück. Namentlich erlitt die Kavallerie der Baschibozuks und der. Tscherkessen große Verluste an Menschen und Waffen. — Ein
Redaktion, Druck und Lerlag von S.
Angriff der Türken gegen Klein-Zwornik an der Drina wurde zurück» geschlagen.
Belgrad, 30. Aug. Amtlich. Die Türken, welche auf allen Punkten des rechten MorawauferS geschlagen sind und einer Umgehung ausgesetzt waren, sind in voller Flucht. Ihre Morawabrücken wurden zerstört. Die Serben verfolgen den Feind und besetzten die Höhen und Verschanzungen der Türken auf dem rechten Morawauser, von welchem der Feind vollständig vertrieben ist.
— Belgrad, 30. Aug. (lieber London) Man glaubt hier, daß die Pforte die Vorschläge zu einem Waffenstillstand nicht an» nehmen werde. Die Stimmung der Bevölkerung ist andauernd kriegerisch. Eine Montenegriner Legion ist in Bildung begriffen.
In der Umgebung von Nodosto am Marmora-Meer wurden zwei Dörfer des Distrikts Rodosto von einer Anzahl Türken Und Tscherkessen, die sich zu diesem Zwecke vereinigt hatten, vollständig ausgeplündert und sämmtliche Bewohner, ohne Unterschied des Geschlechts und des Alters, ermordet. Ein Engländer, der sich in einem dieser Dörfer befand, entkam mit genauer Noth nach Konstantinopel, und am 23. hielten die dortigen Engländer ein Entrüstungsmeeting und telegraphirten das Vorgefallene nach London.
Texas. Die sogenannte „Viehkönigin von Texas" Frau Robb von Corpus Christi ist die Besitzerin von 75,000 Acres Land, welche durch einen 23 engl. Meilen langen Zaun eingefricdigt sind und auf welchen jährlich 15,000 Ochsen für den Markt gemästet werden. — Das Abfeuern von Kanonensalven zur Feier politischer Siege wurde kürzlich von den Munizipalbehörden in Buffalo, N.-A., verboten, weil es „nutzlose Geldverschwendung, ein öffentlicher Unfug und von keinem Nutzen für irgend eine Partei sei."
Gemeinnütziges!
(Schluß.)
Alle diese Futtermittel stellen sich nicht nur, wenn man ihre Nährkraft mit der des Heus vergleicht, im Preise billiger als Heu, sondern sie ermöglichen auch eine nützliche Verwendung einer größere» Menge Strohs. Wird eine solche größere Menge Strohs anstatt Heus gefüttert, ohne Beisütterung von Kraftsuttermitteln, so wird daS Stroh nicht richtig ausgenützt, viele Bestandtheile desselben gehen unverdaut wieder ab.
Für diejenigen Landwirthe, welchen die Zusammensetzung richtiger Futterrationen nicht geläufig ist , weil sie bisher gewöhnt waren, den Thieren von den vorhandenen Futtermitteln der eigenen Wirthschaft blos nach Gutdünken oorzulegen, bald reines Klecfutker, bald vorzugsweise Heu, oder wenn der Heustock zusammengieng, vorzugsweise Stroh und etwa Rüben u. dergl., wollen wir einige zusammengesetzte Rationen als Rezept mittheilen. Soll ein Thier entweder als Arbeitsoder Milchthier vollen Nutzen geben, so braucht es täglich auf jeden Centner lebendes Gewicht 3 Pfund Heu oder heugleiches Futter. 1 Milchkuh von 8 Ctr. z. B. braucht demnach täglich 24 Pfund Heu. Statt 24 Pfund Heu können wir nun mit dem gleichen oder doch annähernden Nutzungserfolg 10 Pfund Heu, 10 Pfund Stroh und 4 Pfund Malzkeime, oder 5 Pfund Heu, 15 Pfund Stroh, 2 Pfund Malzkeime und 2 Pfund Oelkuchen geben. Bei Hülsenfrüchten (Erbsen, Wicken, Ackerbohncn) dürfte zu den angegebenen Mengen von Heu u. Stroh schon eine Zugabe v. 3 Pfd. per Tag u. Stück genügen.
Bei einer Winterfütterungsperiode vom 1. November bis 15. April, somit von 166 Tagen, wäre der Bedarf an Malzkeimen nach dem ersten Rezept 664 Pfund, was bei dem angegebenen Preis eine Auslage von 29 -M 88 ^ verursachen würde; diese Auslage würde aber nicht nur durch den ungeschmälerten Milchnutzen, sondern auch durch die Erhaltung der zu überwinternden Thiere in voller Gesundheit und Leibesftärke reichlich ausgewogen, während schlecht gehaltene Thiere eitel Schaden sind.
Daß der Darreichung solcher reichlichen Mengen von Kraftfuttermitteln bei Vielen Hindernisse cntgegenstehen, wissen wir wohl; aber wenn dieselben auch in kleineren täglichen Portionen dem Stroh beigefügt werden, wird großer Nutzen für unsere Vichhalter und für die ganze Volkswirthschaft daraus fließen. Besonders bedauerlich wäre es, wenn das Jungvieh bis zum zurückgelegten ersten Lebensjahr unter dem Futtermangel leiden müßte. Ohnehin ist die unnatürliche und unkräftige Ernährung des Jungviehs ein wahrer Krebsschaden so vieler Viehhaltungen, und erlauben wir uns deßhalb die dringende Aufforderung auszusprechen, das Jungvieh unter dem Futtermangel aus übel angebrachter Sparsamkeit nicht leiden zu lassen. Am meisten empfiehlt sich als Beigabe zu Heu und Stroh ganzer ungeschro- teuer Hafer, den junge Thiere, im Gegensatz zu älterem Rindvieh, ganz gut verdauen. Zum Schluß bemerken wir noch zur Malzkeime- sütterung, daß dieselbe am zweckmäßigsten nach einer Fütterung für die nächstfolgende in dem zuvor ganz sauber gereinigten Gesäß mit Wasser mäßig angefeuchtet wird, da bei Fütterung der trockenen der Staub den Athmungswerkzeugen leicht sch ädlich wird. ^
O elschlüger' in' Calw!' .(Hiezu viro.38 des "Unterhaltungsblatts.)
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