Zimmerleute und Steinbrecherqesuch.

An einem Diaduktbau bei Freudenstadt erhalten etwa 3V tüchtige Zimmer­leute, die in derartigen Arbeiten bewandert find , dauernde und lohnende Beschäftigung. .

Ebenso 8V bis 1VV Steinbrecher auf Arbeit in rothem Sandstein

Näheres Baubureau Olgastraße 48, Hinterhaus. Stuttgart , oder Daubureau von Ouimann Sf Theurer in Dornstettcn bei Freudenstadt.

Frankfurter Goldkours

vom 15. April 1876.

Pistolen, dopp.

16 50 L.

eins.

16 35

Holland. 10 fl.-Stücke

16 65

Dukaten

9 50-55

sl msroo

9 57-62

20-Francs-Stücke

16 21-25

Engl. Sovereigns

20 40-45

Rufs. Imperiales

16 68-73

Dollars in Gold

4 16-19

Reichsbank-Disconto

4°/» G.

.. Standesamtsbezirk Calw.

Vom 9. bis 16. April 1876. Geborene.

7. April 1876. Clara, Tochter des Johannes Haf­

ner, Schneiders dahier.

Gestorbene.

8. April. Catharine Friederike Gehring, geb. Rühle,

Wtw. des Jakob Gehring, 61> Jahre alt.

9. , Georg Achatius Schmidt, Schneider und

Wittwer dahier, 66 Jahre alt.

9. Anonymus, Sohn des Joh. Gottlieb

Mitschele, Hafners dahier._

Heu und Oehmd,

ca. 60 Ctr. verkauft

Carl Leon Hardt, sen.

Ziegenmilch

zur Kur verkauft

Reinhard, Metzgergaffe.

9.

Marie Catharine, geb. Kaufmann, Wtw. des I. F. Buob, Bäckers dahier, 65 Jahre alt.

12.

Paul Wilhelm, Sohn des Paul Schlot­ter, Zimmermanns hier, 1'/, Jahre alt. Louise, geb. Widmaier, Frau d. Malers Dorkewitz in Nagold, 32 Jahre alt.

13.

15- .

Johann Friedrich Mann, Wittwer da­hier, 76 Jahre alt.

Calw, 13. April. Am Montag, den 10. April starb in Stuttgart nach kurzer Krankheit im 74sten Lebensjahre der in weiten Kreisen wohlbekannte landwirthschaftiiche Inspektor Fritz. Derselbe hat auch im hiesigen Bezirke durch seine Vorträge als Wanderlehrer in einer Reihe von Orten sich ein wohlverdientes ehrenvolles Andenken erworben und soll darum nickt versäumt sein, die Trauernachricht allen denjenigen mitzuthcilen, die so oft seinem praktischen, nicht selten von gutem Humor gewürzten Rathe, ein aufmerksames Ohr geliehen haben. Ehre seinem Namen und Friede seiner Asche!

Der I. Nill'sche Thiergarten in Stuttgart

hat sich im Laufe der Jahre eine Stellung errungen, daß er unstrei­tig zu den besuchtesten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten der schwä-, bischen Hauptstadt gehört. Jetzt im ersten Frühlingsschmuck beginnt er auf Alt und Jung, auf Nah und Fern eine besondere Anziehungs­kraft wieder auszuüben, er hat aber auch neue Erscheinungen aufzu­weisen, um die ihn mancher weltstädtische Thiergarten beneiden dürfte. Wir erwähnen hier nur die Bastarde von Eisbär und braunem Bären, seltsame täppisch-lustige kleine Bursche noch nicht viel großer als ein starker Dachshund, daneben die beiden jungen braunen Bären in drolliger Lustigkeit mit den grau-braunen Bastarden wetteifernd, ferner erregt die Verwunderung das Nest der Emu'S (Strauße) dort liegen 18 Eier, groß genug , um daraus für 2 Dutzend Personen einen gediegenen Pfannkuchen zu backen. In den übrigen Käfigen und Anlagen ist ein buntes Treiben. Vögel, Schlangen, Vierfüßler tummeln sich, jedes nach seiner Art, den Beschauer ans die anziehendste und behag­lichste Weise unterhaltend.

Ein Besuch dieses Thiergartens wird zu den angenehmsten Er­innerungen an Stuttgart gehören.

In Folge der am 28. März und den folgenden Tagen abgehaltencn Lehr­amtsprüfung ist für befähigt erklärt worden: Für Kollaboratürstellen an Re­alschulen: Johs. Berner, Hausvater an der Rettungsanstalt in Stammheim.

Die Vorprüfung für die Zulassung zum Schulstande haben bestanden: Bauser, Wilhelm, von Simmozheim. Demmler, C.,u. Deuschle, Fr., v. Calw. Eisenhart, Gottlieb, von Dachtel. Faißlcr, Johann, von Deckenpfronn.- Gehring, Ludwig von Gechingen. Goller, Georg von Gechingcn. Schmidt, Julius, von Gechingen. Staiger, Christian, von Calw. Jäck, Robert, von Oberhaugstett.

Bekanntmachung, Tarifirung von Wolle betreffend. Mit Wirk- kung vom 1. Mai l. I. ab tritt im internen wüctlembergischeu, sowie im bai°risch-n>vrttembergischen Güterverkehr eine Aenderung in der bisherigen Tarifirunq des ArtikelsWolle" insofern ein, als derselbe schon dann als gepreßt zu erachten ist, wenn solcher in Ballen runder oder cylindrischer Form von mindestens 100 Kilo, statt der bisher bestimmten 125 Kilo, zum Versandt gelangt.

Böblingen, 14. April. Gestern früh nach 1 Uhr brach in Magstadt ein großer Brand aus. In kurzer Zeit war der Dach- stuhl und das obere Stockwerk des isoiirt am Ende des Marktfleckens stehenden Korsettfabrikgebäudes in vollen Flammen. Daselbe ist drei­stöckig, 140 Fuß lang, 35 Fuß breit und 54 Fuß hoch. Das hohe Kamin und die in Heller Feuergluth erglänzenden Stockwerke stürzten nach einander zusammen; erst in späteren Morgenstunden ward das Feuer in dem Ruincnhaufen großentheils bewältigt. Ueber die Ent­stehung der Feuersbru'ist läßt sich noch nichts Sicheres sagen. Der jetzige Fabrikbesitzer, Gemcinderath Boßler (früher d'Ambly von Stutt­gart), konnte nur noch mit schneller Hilfe sein Vieh, dessen Stallung ebenfalls zu Grunde ging, und einen größeren Theil des Hansgeräthes im Erdgeschoß? retten; die Einrichtung der Fabrik, die neuerdings ca. 40 Arbeiter halte, ist vollständig vernichtet, da beis Entdeckung des Brandes die obern Stockwerke nicht mehr zugänglich waren; auch fremdes Eigenthum war nicht mehr zu retten. Boßler selbst wurde

.beim Heraustreten aus dem Hause durch herabfallenden Brandschutt

schwer verletzt. Der Versicherungsanschlag der Fabrik aus dem Jahr 1866 beträgt 13,000 fl.

Leonberg, 15. April. Da kürzlich ein wuthyerdächtiger Hund mit mehreren Hunden in hiesiger Stadt gerauft hat, ohne daß man seiner habhaft wurde, so sind heute die bisher getroffenen Vorsichts­maßregeln dahin verschärft worden, daß eine sechswöchentliche allgemeine Hundesperre angeordnet worden ist?' Namentlich dürfen während dieser Zeit keine Hunde auswärts verbracht werden.

F rcudenstadt, 13. April. Heute wurde ein Bäcker, welcher sich von der Kniebisstraße zur Mühle am Vorbach begeben wollte, von einem schwarzen Spitzerhunde angefallen und in die Hand gebissen. Er eilte sofort in die nahe gelegene Wirthschaft zurChristophsaue", wo er glücklicherweise den Oberamts-Wundarzt Dr. Kaupp antraf, der sofort die nöthigen Gegenmittel verordnet« und den Straßenwart, welcher den wuthverdächtigen Hund, der seinen Kurs in die Stadt einschlug, verfolgte. Unterwegs raufte der Hund mit mehreren anderen, welche er verwundete, bis es dem Straßenwärter gelang, die Bestie mit einer eisernen Gabel niederzuschiagen und die betreffende Anzeige zu erstatt?!!. Der Hund indeß erhob sich noch einmal und biß einen weiteren seines Geschlechts, bis es den Herbeieilenden gelang. diesem Treiben ein Ende zu setzen, indem ein Schuß des hiesizen StationS- kommandanten das Thier zu Boden streckte.

Ravensburg, 13. April. Gestern Abend wurde laut ,O. A." bei hiesigen kinderlosen Bürgersleuten die Hausglocke geläutet. Die Ehefrau gieng nun, die Hausthüre zu öffnen, fand aber statt einer erwachsenen Person vor ihrer Hausthüre in einem Strohkörbchen ein ausgesetztes neugeborenes Kind, welches durch Wimmern sich be- merklich machte. Die Frau nahm es in die Stube und haben ine beiden kinderlosen Ehelente einstweilen ihre große Freude an dem Findling.

Ulm, 13. April. Der ledige Kaufmann, welcher sich am Sonntag Nachmittag mit Eyancali und Salzsäure vergiftete, hat mit eigener Hand seine Todesanzeige für das hiesige Anzeigeblatt geschrie­ben und die Jnsertionsgebühr dazu gelegt. Einige Briese, in weichen er Bekannte von seinem Entschlüsse in Kenntniß setzte, hatte er selbst einem Dienstmann mit dem Aufträge übergeben, dieselben an ihre Adresse zu befördern, so bald er höre, daß er der Auftraggeber, todt seie. Bei der Sektion zeigte es sich, daß seine inneren Organe in vollster Auflösung sich befanden und sein natürlicher Tod in nächster Zeit er­folgt sein würde, wenn er nicht selbst Hand an sich gelegt hätte. Seine Baarschaft, die er hinterließ, betrug 18 Außerdem hinter­läßt er eine von seiner Mutter stammende Haushaltung im Werthe von etwa 1000 fl.

Crailshim, 11. April. Das peinliche Dunkel, das seit längerer Zeit über dem plötzlichen Verschwinden eines 7jährigen Mäd­chens gewaltet hatte, ist beute gelichtet worden. Bei Tagesanbruch wurde das Kind von den Bewohnern der Heldenmühle, einer am Jaxt» fluß i/z Stunde unterhalb der Stadt gelegenen Mühle, am Rechen des Mühlekanals vollständig angekleidet, gefunden. Der Umstand, daß die Leiche erst jetzt nach mehr als 4 Wochen an die Oberfläche des Wassers gekommen ist, und die äußeren Wahrnehmungen an dem Leichnam weisen mit großer Wahrscheinlichkeit darauf hin, daß das Kind vorher ermordet und dann mit Steinen beschwert, in den Fluß geworfen wurde. Die Eltern des KindeS sind als der That ver­dächtig seit einiger Zeit inhaftirt.

Villingen, 11. April. Der unlängst gemeldete Selbstmord in Dürrheim hat gestern im benachbarten Dauchingen, wie derSchw." berichtet, eine traurige Nachahmung gefunden, indem sich die schon längere Zeit geistesgestörte Ehefrau eines dortigen Wirthes im Keller ebenfalls mit Petroleum begoß und sich darauf anzündete, wie man nach der Sachlage nicht anders annehmen kann. Durch den aus den