^ s'Lün^aiicn^ ^r,m mit^dem Dcistaiid^ __ Von den F.ildern, 7. April. Auch von hier aus sind leider

... zunehmenden Rohheit und Verwilderung unter der

Jugend zu verzeichnen. Während vor nicht langer Zeit in Bern- Hausen ein lediger Bursche neben andern Körperverletzungen einen Stich in den Kopf erhielt, welcher tief in das Gehirn eindrang und am vorigen Sonntag in Birkach ein Todtschlag siattfand, so wurde in Bonlanden gleichfalls am letzten Sonntag einem älteren Mann, wel­cher Nachts 12 Uhr in den Wald gehen wollte, inder Nähe des Orts von jungen Nuten der Schädel Ungeschlagen. In ollen diesen Fällen waren die Thäter Leute ron 1822 Jahren und wurden ohne son­derliche Veranlassung, nur im jugendlichen Muthwillen begangen.

Frankfurt, 3. April. Das hiesige Schulkuratorium hat be­schlossen, es solle mit Beginn des neuen Schuljahrs in den höheren Schulen nur Vormittags Unterricht ertheilr werden. Der Unterricht würde um 7, rcip. 8 Uhr Morgens beginnen und bis 12 resp. 1 und 2 Uhr dauern. Den übrigen Theil des Tages hätten die Kinder dannfrei.* Es wird nun gegen diesen Beschluß eine Agitation ins Werk gesetzt, weil die neue Einrichtung nicht der bei uns gebräuch­lichen Eintheilung des Tages, wonach die Hauptmahlzeit zwischen 12 und 2 Uhr fällt, entspricht. Der Vorschlag, das Mittagessen der Säule wegen auf eine spätere als die seil undenklicher Zeit gewohnte Stunde ,:n verlegen, stößt auf namhaften Widerspruch. Jedenfalls scheint die Frage noch nicht spruchreif zu sein.

Mannheim, 5. April. Abermals zeigt eS sich. welch' er­freuliches Resultat durch Sammlung von abgeschnittencn Cigarren- spitzen erzielt werden kann, wenn dieselbe in systematisch geregelter Weise erfolgt. So können wir heute die Thotsachc verzeichnen, daß der VereinNur deutsch" in Mannheim aus den von ihm seit einem Jahre gesammelten Cigarrcnspitzen 960 erlöst und damit die Kosten der Bikleidung von 33 armen Kindern bestritten hat.

Dresden, 7. April. Von den Veranstaltern der durch Bei­tritt aus 58 Städten unterstützten NcichstagSpetition ist ein Eisen­

der Ccntralstelle in Beibindung zu treten. Diese Ansicht wird hauptsächlich rcn Mahl bekämpft, der hiebei ein Uebcig,wicht des gießen Grundbesitzes zum Nachtheil des kleinen befürchtet, v. Wcllwarlh stellt den Antrag, die Bitte an die Regierung zu richten, daß entweder Aperiodisch wiederkehrende ViehauSstklluiigen im ganzen Lande mit hohen Prämien, unter Wechsel des Orts, cingeführt werden, in ähnlicher Werse, wie dich schon für ausgezeichnete Priratzuchtpfcrde beim landw. Hanplftste in Cannstatt der Fall ist, oder sie möge den bestehenden Eauvereincn angemessene Beiträge zur Abhaltung von solchen Festen und Auslheilung von höheren Prämien znkcnmen lassen. Dieser Antrag wird fast einstimmigi angcncmmcn. Cap. 5b. Ccntralstelle für LandeSkultursachen 3,120 Cap. 36. Landgeflüte abzüglich der Ein­nahmen 161,178 Cap. 37. Prämien für ausgezeichnete Pnvatzuchtpscrde 18,180 <^. Ter darunter begriffene Beitrag, von 1200 -ttz zu Wettrennen wird aus Humanitären Gründen angefochten, ober verwikligt. Cap. 38. Cen- tralstelle für Handel und Gewerbe, 113,561-ck Darunter ein Beitrag für die Webschnle in Heidcnhcirn, und Beiträge zu GewerbeauSstellungen und Prcis- rerthcilnngkn, wwie zum Besuche der kunstgewerblichen Ausstellung in Mün­chen. Auch wird von Sick auf Streichs Anfrage errre Unterstützung sür ein§ gewerbliches Museum in Gmünd in Aussicht gestellt. Cap. 39. Ccrrtral- EichungSamt 10,100 -A. Cap. 10. Ctraßenbauverwaltnng, 1,717,380 Allerlei Lokalwüusche. Cap. 11. NeckarschisffahrlSfcnds, 31,187 -,/L Cap. 12 Flußbaufonds, 91,300 <-L Cap. 13. Für milde Zwecke, 77,813 Dabei hört man, daß noch 8 Gemeinden unter Staatsaufsicht^ stehen. Cap. 14' DispvsitionSsrnd, 9129 -H, Damit ist das Department dcö Innern erledigt. Wächter fragt noch nach' einer Ctädteordnuug mit Ernährung eines ange­messenen BcsterrrungSrech ts an die Ermeinden. Stuttgart, ü. April. (50. Sitzung der Kammer der Abgeordneten.) Am Ministertisch v, Rrirucr und Oder-Finanzrath v. Ebert. TO. Haupfinanzetat. Cap. 98 Fruarrzdepar- tement. Gesamnitbedarf 2,968,11 2 -1L Cap. 101 E cbärrdekcstcn, 1,188,000 Cap. 102 Steuerkataster. 96,170 Cap. 103 Ctalistisch-topogroph. Bureau, 79,000 Cap. 104 Für Nachlässe an direkten Steuern, 62,000 -M Cop. 105 Zoll- und RcichSsteuerverwaltuug, 121,870 -L Cap. 106 Kalastcrkrm- missrvn, 272,000 c-L Cap. 107 Allgemeine Amtsausgabcn der Kameralkmtcr 190,972 «4L Cap. 1«.8 kaubstäl'.dücie Cnsanremensk-sse, 551,0 0 -/L Die Diäten der Abg. sind hiebei mit 9 43 L (fl. 5. 30 kr.) aufgeführt,

was Einige zu dem (nur durch Gesetz möglichen) Wunsche der Abrundung veranlaßt. Cap. 109 Reservefonds, 105,000 darunter die Kosten für Bohr« versuche, ausCtein- n. Braunkohlen, Cap. 110 Leistungen au dae dcutschrNcich

6,001,108 Tie Bcrathuug g-ht nun über aus tie Einnahmen, berechnet ... . - - - -

ung einer Tarifreform, Beseitigung der Differentialsrachten, Einführ­ung kürzerer Lieferfristen und strengere Haftpflicht nach Muster des SSiweizer Transportgcsetzes. Der Verein wird in Folge der wärt- tenrbergischen Kammerbeschlüsse den sächsischen Landtag anffordern, statt des abgelehnten Antrags auf Durchführung des Reichseisenbahn. Zrrteresse der ärmeren Dxsxtzxs xj Eisenbahntransportesetz in jenem Sinne zu verlangen, r Kannmr"der^Ab^ Wien, 6. April. DiePolit. Korr." meldet aus RagusaC Gestern

L LL'" Zw-ck b,Mb-° ,s,

tragen 683,000 Mk. TieForflverwaltung nach Abzug derAuSgabcu b,398,588Mk.

Für Bewirthschaflung von KörperschaflSwaldungcn durch die Stäali-soistver- waltung werden, bis sichere Erfahrungen versiegen, 112,000 Mk. in Ein­nahme angenommen. Weiter exigirtc 15,960 Mk. werden nach lebhafter Debatte abgelehnt. Cap 111 Aus Holzgärten (nach Abzug der Ausgaben mit 507,112 Mk. noch) 32,708 Mk. Beutler und Retter greifen das Institut der Holzgärten an, die von Renner und Mohl im Interesse Volksklasse und des kleineren Bedarfes der Beamten rc. in S

finger. TO-'Finanz-Etat. Kap. 115 Von den Berg- und Hüttenwerken Gjurizrtsch, Zimmunitsch, Radovltsch, Petrovrtsch, ^otzltscha nebst 20 her- Reinertrag 520,000 Mk. Cap. 116 von den Salinen Reinertrag 172.000M- vorragenden Unteranführern ein. Abends fand sich bei denselben der russ.

"7 -Bleich- rind Appreturanstalt Weißenau Reniertrag 15.068 Mk. ^ ^ Wesselitskh als mit Vollmachten Gvrtsctzakoffö ausgerüstet ein ».

Kap; 122 Ertrag der Münze, lieber chuß 100,000 Mk. Kap. 123 Verschiedene ". n " . er

Einnahmen bei der Staatshaupikasse; zusammen 1,055,350 Mk. Kap. 118. erklärte den versammelten Jnsurgcntenchefs, der Cza. rathe ihnen lneritst- Eisenbahnen, Einnahmen 31,030,000 Mk. Ausgaben 21,500,000Mk. Ueber- i ester Weise, Frieden zu machen und die Reformen des Sultans gutwillig schuß 12,530,000 Mk. und unter Zuschlag von im Laufe des Jahres neu tmrunebmen Die Jnsuroenteuchefs erklärten, im Laufe der Nacht üben hmzukommenden Bahnen mit 75,000Mk. Ertrag 12,605,000 Mk, Rentabilität >../^ an-iv-lieLtu'« Rer atlmna abstalter, ru matt?»

nach- Prozenten des Anlagekapitals. 3,, Durchschnitt aller deutschen Bahnen > d'e Eröffnungen WefselitSky s «era Yung avyalten zu wlM,.

5,Prozent. Kap.119 Postverwaltung, Ausgaben 1,638,600 Mk. Einnahmen ! Pest, 1. Apnl. Die 20,000 Einwohner zahlende Stadt CsllN- 1,883,600 Mk. Ueberschuß 215,000, Mk. Kap. 120. Telegraphenverwalt-i grad steht zum großen Theil unter Wasser. Der Bürgermeister tele- ung, Ausgabe183,175 Einnahme 198,175 -H. Ertrag 15,000 ! graphirte nach Pest:Unsere Lage ist verzweifelt, schon jetzt sind

Stuttgart. Die Staatsschuld betrug am 11. März d. I.

331,720,393 9 L, woran 197 Mill. zu 41/2 Proz., 51 Mill.

zu 4 Proz., 44 Mill. zu 5 Proz. und 27 Mill. zu 3V2Proz. ver­zinst werden. Dazu kommen 10,285,714 «M 29 L Staatspap'ergeld.

Göppingen. Donnerstag AbendArhängte sich in seiner elter­lichen Wohnung der 17 Jahre alte Sohn eines hiesigen Bierbrauecei- besitzers. Die Motive des Selbstmords sind nicht bekannt geworden.

Ulm, 4. April. Se. Maj. der König haben vermöge Ent­schließung vom 3. April das Abschiedsgesuch deö Hrn. Generallieute­nant Frhrn. v. Stark lass genehmigt und demselben das Groß­kreuz des k. Militärverdienstordens verliehen.

Ulm, 5. April. Schon vor Wochen haben wir von dem räth

zahllose Familien obdachlos und ohne Nahrung , ein großer Theil der Häuser ist eingestürtzt; Viele konnten sich vor den hereinbrechenden Fluthen nicht retten und flüchteten sich auf die Giebel der Häuser und Schober, kurz die Stadt und deren Gemarke sind vollständig ruinirt; GotUweiß, wie viele Menschen schon verloren sind!" Szegedin und mit ihm das Leben und Vermögen von 100.000 Menschen ist in hohem Maße gefährdet. Zum Schutze gegen die andrängenden Wogen der Theiß werden nicht nur die alten Dämme mehr befestigt, son­dern auch gleichsam als zweites Treffen dahinter neue Schutzdämme von 27 Fuß Höhe errichtet, so stark, wie es die Umstände erlauben, indem zwischen zwei Wänden von starken Brettern Erde sestgestampft wird. Wie die Theiß wälzt auch die Save der Donau riesige Was-

selhaften Verschwinden zweier allgemein geachteter hiesiger Bürger be-strmafsen zu, wodurch im untern Donaugebiet neue Ueberschwemmun richtet, deren Familien Jedermann die vollste Theilnahme zuwendete. ^ gen verursacht werden. Bei Semlin ist die Noth arg.

Endlich ist einer derselben, Gärtner Keller, bei Leipheim in der Donau ausgefundkn und hier beerdigt worden. Die mancherlei Gerüchte, welche über den Fall kursirten, haben sich als unbegründet erwiesen. So berechtigt die Trauer der Angehörigen bei einem solch tragischen Todes­fall ist. so liegt doch eine Beruhigung darin, endlich nach manchen sorgenvollen Tagen und Wochen Gewißheit über das Geschick des Vermißten erhalten zu haben.

. Kaltenweste n, OA. Besigheim, 7. April. Bei der heute vorgenommenen Legalinspektion eines gestern auf hiesiger Markung durch einen Gemmrigheimer Fischer aus dem Neckar gezogenen Leich­nams stellte es sich nach Kleidung^ und sonstigen Anzeichen als sehr wahrscheinlich heraus, daß der Ertrunkene einer der drei am 6. März bei Nürtingen verunglückten Pioniere ist. Das Hemd ist mit N. V.bezeichnet.

Schweiz. Bern, 3. April. Der Unternehmer des großen Gotthardtunnels, Favre, hat vorgestern nun doch beim Bundesgcricht in Lausanne gegen die Gotthardbahngesellfchast eine Klageforderung eingereicht. Dieselbe schließt mit den Anträgen: 1) daß genannte Gesellschaft angehalten werde, Favre für die zukünftige Bezahlung seiner Arbeiten Garantie zu leisten ; 2) daß, falls genannte Gesellschaft diese Garantie zu leisten verweigert, die Verträge, welche die Aus­führung des großen Tunnels zum Gegenstände haben, aufgehoben werden; 3) daß die genannte Gesellschaft Favre 12 Millionen Ent-, schädigung zu zahlen habe; daß endlich 4) Favre berechtigt sei, die Installationen und Arbeiten deS großen Tunnels bis zum Augen­blicke, wo er für alles, was man ihm schuldig, bezahlt sein wird, zurückzuhalten.