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Grunde lag, irgend einen Schatten zu werfen auf die Bestrebungen, Eroberung von Madrid auch die Besiegung Deutschlands und Nord» Nagolds, die Entscheidung der Ortssrage zu seinen Gunsten zu in. lamerika's „bis zur Vernichtung" zu Stande zu bringen. Die Kund- fluenziren. Es liegt in der Natur der Sache und ist nur ein Aus- igebung wäre somit ein erneuter Beweis dafür, daß es in dem er- fluß der den weltlichen und geistlichen Behörden einer Stadt zukom-> habenen Schädel des Prätendenten „nicht richtig" ist. Die Wahrnehmenden Pflichten der Fürsorge für die Interessen derselben, wenn Meinung, welche man schon im verflossenen Jahre machen konnte, «äre den beiden Städten, die schließlich in der Concurrenz einer größeren! also im neuen bestätigt worden.
Zahl von Orten allein noch in Frage kommen, alles geschieht, um den i — Bahnlinie Stra ßbur g - Ul m. Nachdem die neue Befestigung eigenen Ort in das möglichst günstige Licht zu stellen und die End-, StraßburgS durch die die Stadt umgebenden Forts vollendet ist, wird entscheidung für sich zu gewinnen. Ob diese Bemühungen in dem in verschiedenen deutschen Zeitungen, namentlich militärischen, »auf die Gewände amtlicher Eingaben auftrelen, oder ob auch in privativer ! strategische Nothwendigkeit hingewiesen, die beiden größten Waffenplätze Weise zu Gunsten der eigenen Stadt zu wirken versucht wird, ist im im Süden Deutschlands. Straßburg und Ulm, mit einander durch Grunde gleichgültig. In Summa darf und wird sich das Maß der eine direkte Eisenbahnlinie zu verbinden. Die seilherige Verbindung amtlichen und außeramtlichen Bestrebungen in einer für die beiden ^ über Stuttgart sei nicht nur ein beträchtlicher Umweg, sondern für Nachbarstädte so hochwichtigen Frage wohl die Waage halten: keine ^ militärische Zwecke so viel als unbrauchbar, da in dem engen, von der beiden Städte will sich schließlich dem Vorwurfe auSsctzen,' irgend! nicht unbedeutenden Höhen cingerahmten Thalkefsel von Stuttgart bald etwas versäumt zu haben, was zu'ihren Gunsten hätte sprechen können, j nicht weniger als 7 Bahnlinien zusammenlaufen würden, welche schon Ob im Verlaufe der beiderseits so berechtigten Concuren; der j in gewöhnlichen Zeiten eine höchst mißliche Stauung des Personen- angefochtenc Ausdruck von der „heruntergekommenen Fabrikstadt". und Güterverkehrs zur Folge haben, in den Zeiten einer Mobilmachung wirklich gebraucht worden ist, oder nicht, ist sicherlich in der Haupt- aber geradezu unüberwindliche Schwierigkeiten bereiten müßten. Wie fache gleichgültig. Derselbe beruht auf einem seit Wochen in Calw! die „Bad. LdSztg." vernimmt, hat sich auch bereits die erst: strate» mit aller Bestimmtheit auftretcnden Gerüchte und Gerüchte sind selten j gische Autorität des Reiches, General Moltke für die Herstellung der vollständig ans der Lust gegriffen. Es hätte übrigens für Calw die- Bahnlinie Straßburg-Appenweier-Freudenstadt-Reutlingen-Ulm ausge- selbe Bedeutung, wenn von irgend einer Seite her auch nur seine sprachen (mit südlicher Abzweigung nach Sigmaringen). Von badischer Eigenschaft als Fabrikstadl überhaupt benützt werden wollte, um daSeite ist diese Linie von Appenweier bis Oppenau bereits in Angriff raus einen Grund gegen die Wahl Calws abzuleiten. Da wir aber genommen und, wie dasselbe Blatt hört, hat auch die neueste amtliche der Meinung sind, daß der friedliche Streit, den die Städte Calw ^ Karte des Reichseiscnbahnamtes schon die Fortsetzung dieser Linie bis und Nagold um den Vorrang in der Seminarfrage mit einander l Freudenstadt eingczeichnet.
führen, auch im Frieden zu Ende geführt werden sollte, Animosität — Eßlingen. In der vorigen Woche wurde auf cinerlSandbank ten also, die aus dem Streite um Worte so gern entspringen, deßhalb ! im Neckar b. OE. die Leiche eines unbekannten jungen Mannes aufgefun- ferne gehalten werden müssen, so wollen wir gerne von einer weitere« j den. Trotz des oberamtlichen Ausschreibens im Staats.Anzeiger soll Auslassung über dieses Thema abschen. Unsere Absicht bei dem frag.; Name und Heimath des Mannes noch nicht in Erfahrung gebracht lichen Artikel war nur eine gute, ncmlich die, die Hoffnung wieder > worden sein. Wie man hört, sind die Hosentaschen der ziemlich gut aufzufrischcn, die sich manche hatten rauben lassen durch das von ^ gekleideten Leiche auffallender Weise umgestülpt herausgehangrn; auch Nagold her zu uns gedrungene Gerücht, als ob die Sache bereits zu war, außer ein Paar Zündhölzchen, in den Kleidern lediglich nichts Gunsten Nagolds definitiv entschieden wäre, während wir doch aus ^ aufzufinden. Die Legalinspektion isoll indeß mit Sicherheit ergeben zuverlässiger Quelle wissen, daß in der Ortssrage noch keine Entschei- > haben, daß kein Verbrechen, sondern ein Unglücksfall oder Selbstmord düng getroffen worden ist. Hoffen wir also auch fernerhin, und freuen vorlicge. Immerhin wäre es aber wünschenSwerth, über die Person soll eS uns, wenn das angenehme Gefühl, das die Hoffnung gewährt, des Mannes Näheres zu erfahren. —- Auch in hiesiger Stadt war auch den Nagoldern» mit denen wir gute Nachbarschaft halten wollen,! die Legalinspektionskommission neulich in Thätigkeit; es hatte sich ein die Sache mag sich entscheiden, wie sie will, nicht so bald verloren dem Trunk ergebener älterer Mann vermittelst eines mit Wasser ge- geht. Die Redaktion. ladenen Karabiners in seinem Keller erschossen. Die Wirkung des
"— Stuttgart. 20.Jan^ Der gestrigeBortrag de^sozialdemo- Schusses war derart, daß beim Auffinden der Leiche an der Stelle kratischen Reichstagsabgeordncten Valteich im großen Saale des Bür- des Kopfes nur einige Hautfetzcn sich zeigten, gerwuseums war äußerst zahlreich besucht und fand der Redner vielen — Pfuhl in gen, 21. Jan. Vorletzte Nacht wurde ein 18jäh. Beifall, indem sich seine Rede sowohl nach Form als nach Inhalten«" junger Mensch bei einer Schlägerei lebensgefährlich verletzt und sehr vortheilhaft von den bis jetzt gehörten sozialen Reden auszeichnete, iff die Untersuchung bereits im Gange.
— Gestern Abend entstand in der äußern Silbcrburgstraße am Hanie, — Karlsruhe, 21. Jan. An mehreren Orten des Landes wie wo die Frau Keppler und ihr zwölfjähriger Knabe durch den berüch- auswärts ist festliche Begehung des Geburtstages unseres einheimischen ligten 26 Jahre alten Mechaniker und früheren Schiffskellner August Dichters, Joseph Viktor Scheffel (geb. den 16. Febr. 1826), in Hetzel in raubmö'rderischer Weise angefallen wurden, ein Volksauflaus; Vereinskreisen beabsichtigt. Die Gegenwart ist gerechter als die Verein Schutzmann war rasch bei der Hand und nahm einen dem steck, gangenheit in der Anerkennung der Zeitgenossen, brieflich verfolgten August Hetzel ähnlich sehenden ijungen Mann fest. ^ — Konstanz, 19. Jan. Letzten Sonntag Abend zwischen 6 und Der Betreffende war der 24 Jahre alte geisteskranke Bruder des 7 Uhr ereignete sich in Hugelshofen ein sehr bedauerlicher Unfall,
Verbrechers und war vor 3 Monaten von der Irrenanstalt Hofheim über den ein Einsender der „Thurg. Ztg." Folgendes mittheilt: Der
bei Darmstadt in die hiesige Irrenanstalt im Bürgerhospitalc abge- Bauer Jakob März und seine Frau wollten eine etwa 8 bis 10 liefert worden, gestern aber daraus entsprungen. Maaß haltende Flasche Branntwein in eine andere umschülten und
— Stuttgart, 22. Jan. I. M. die Königin ist heute Vor- brachten dieselbe dabei zu nahe an das Licht, so daß die geistige Flüs-
inittag um 10 Uhr mittelst Extrazuges zum Besuche Ihrer schwer sigkeit Feuer fing, die Flasche platzte und im Augenblick eine fürch»
erkrankten Schwester, der Großfürstin Marie Nikolajewna von Ruß- terliche Flamme entstand, welche die ganze in der Wohnstube anwe-
land Kaiser!. Hoheit, nach St. Petersburg abgereist. Die Abwesen- sende Familie (Mann und Frau, eine Tochter von 16 undeinPfleg-
heit Ihrer Majestär von hier wird voraussichtlich einige Wochen bau- kind von 7 Jahren) ergriff und derart verbrannte, daß namentlich rrn. Die Königin erschien im Bahnhöfe cm Arme Sr. Mas. des an dem Aufkommen der beiden Kinder gezweifelt werden muß. Eine
Königs sund begleitet von Sr. K. Hoh. dem Prinzen Eugen, der Mahnung, solche Geschäfte mit größter Sorgfalt und womöglich ohne
seine Gemahlin, die Großfürstin Vera, Kais. Hoh., am Arme führte. Licht vorzunchmen.
Ihre Maj. verabschiedete sich von den anwesenden Herren und Damen — Berlin, 21. Jan. Reichstag. Die Strafgesetznovelle wurde auf's Leutseligste und bestieg dann den Zug. Dieser besteht aus 3 bis Z. 247 wesentlich nach den Anträgen der Kommission in zweiter Salonwagen, darunter der eigene der Königin; aus einem Personen- Lesung genehmigt.
und aus einem Gepäckwagen. Der Zug fährt bis Eidtknhnen, hat! — Berlin. In Reichstagekreisen wird versichert, der Reichstag bis Nördlingen württemb., bis Hof bairisches, dann sächs. Fahrpersonal i werde bereits nach Ostern in einer außerordentlichen Session behufs u. s. w. und wird an der russischen Grenze vom Salonznge des Kai- Erledigung der Justizgesetze zusammentreten; im Herbst würde der fers abgelöst. Nachdem der Zug den Bahnhof verlassen, begaben sich. preußische Landtag einberufen, um über die Verlegung des EtatsjahreS Se. Moj. der König und Herzog Eugen mit Gemahlin nach dem K.. und die Abänderung der verfassungsmäßigen Fristen für die Berufung Residenz schlosse zurück. des Landtages zu beschließen. Man betrachtet als zweifellos, daß die
— Stuttgart, 22. Jan. Durch die Blätter geht ein kurzer! Regierung beabsichtige, bei dem Landtage die Ermächtigung zum Ver- Auszug aus einer neuen Kundgebung des Don Karlos. Es ist eine! kaufe der preußischen Eisenbahnen an das Reich nachzusuchen.
Art Neujahrsansprache, in welcher der Präsident allem Ernstes die, — Berlin, 20. Jan. In Folge der Mittheilung einiger Blätter Möglichkeit einer Kriegserklärung gegen Deutschland und die vereinig- daß Louise Lateau erkrankt sei, hat die „Germ." an Ort und Stelle
ten Staaten erörterte und seinen Anhängern die Versicherung gibt, daß er mit einigen Bataillonen nn Stande sein werde, außer der
telegraphisch angefragt und nun die Antwort erhalten: „Sie leidet seit dem 1. Jan uar große Schmerzen an den Stigmata. Die Aerzte