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Eöskunäk Makz-Tletraet,
das ächte Präparat der deutschen Pharmakopoe, gegen Husten, Heiserkeit, Katarrhe, Athmungsbeschwerden, Magenleiden; von Prof. vr. Niemeger anstatt Leberthran ausdrücklich empfohlen. Iiöürmä's ULl2-2xtrLLt mit 2issil, gegen Bleichsucht und Blutarmuth das wirksamste, von Aerzten und Patienten allgemein bevorzugte Mittel. — ULl2-2xtro.Lt mit Odiiüu , ein neues Kräftigungsmittel für Frauen und Reconvalescenten. — ULl2-2xtrs.Lt mit nach vr Reich, wird gegen Lungenleiden, Scrophulose und englische Krankheit vielfach ärztlich empfohlen. — Uslx- 2xtrLLt mit ?svsin ist ein aus Labmagen bereitetes diätetisches Mittel gegen Magenleiden, die aus mangelhafter Verdauung ent- springen. — IMrmä's ULl2-2xtrLLt-2onhons sind außerordentlich schleimlösende, sehr leicht verdauliche Husten-Bonbons und von vortrefflichem Geschmack. — I-östrmä's DnäsrimlirrmZ, das bekannte Extract der Liebig'schen Suppe für Säuglinge, liefert durch einfaches Auflösen in warmer Milch die nahrhafteste und billigste Kinderspeise und vollständigen Ersatz der Muttermilch. — Die Präparate der Firma 2ä. I-öüuuä in LtuttZ^rt sind vorräthig in den Apotheken in Tokio, Liebeazekk unä Teinack.__
_ Calw. Der Pforzh. Beod. berichtet von der ungewöhnlichen Ruhe
in der Neujahrsnacht, in der außer einem von den Zinnen eines Hauses, über ine Stadt hinschallenden iChorale, einigen unvermeidlichen Schüssen und etliebcn Toasten aus den Räumen der Wirthschaften nichts u vernehmen gewesen sei. Ganz wie bei uns; obgleich keiner lei Verbot des Schießens und Lännens ergangen war, hörte man doch viel weniger Schüsse als in früheren Jahren, und von rohem Lärm war nirgends eine Spur. Es mag dieß vielleicht seinen Grund auch darin haben, daß gerade die Verbote manchmal einen gewissen Reiz zur Uebertretung in sich tragen. Die erste Probe, die mit der Unterlassung des Verbotes gem icht wurde, ist nicht zu Ungunsten des Publikums ausgefallen.
Nagold. Bericht über die natiirwiffenschgstl. Zusammenkünfte - auf der Post. Wie bekannt, findet seit Beginn des Winters alle 14 Tage auf hiesiger Post eine gesellige Zusammenkunft von Freunden der Naturwissenschaft statt, wobei Gelegenheit gegeben ist, interessante und anregende Miltheil ungea aus dem Gebiet der Naturkunde und verwandter Fächer zu geben oder zu vernehmen. Seit unserem letzten Bericht haben mehrere solcher Versammlungen stattgefunden, welche den Beweis lieferten, daß dieselben einem vorhandenen Eedürfniß entsprechen, und daher jedesmal rege Theilnahme fanden. Am 14. Dez. /fand eine solche statt, unlcr außerordentlicher Bekheiligung von Sei ten hiesiger und auswärtiger Naturfreunde. Eine kleine Ausstellung von Naturgegenstündeii, besonders aus dem Mineralreich, (worunter eine Anzahl höchst interessanter Krebse und Pflanzenrcste der ältesten Gebirgsformationen), sowie ein aufgestelltes, prachtvolles Mikroskop gab insbesondere Veranlassung, den naturwissenschaftlichen Besprechungen ein reges Interesse zuzuwenden. Hr. Doktor Schüz von Calw demonstrirte eine Anzahl sehr seltener Individuen aus der Tiefe des Meeres und knüpfte dann eine Erklärung über die Handhabung und Verwendung des Mikroskops zum Zweck der Untersuchung solcher winzigen Lebewesen. Apolh. Kober fuhr an seinem 14 Tage zuvor begonnenen Thema über die Darwinsche Lehre fort, und wies an der Hand der aufgestellten Naturalien und verschiedener geognostischer Karten auf die merkwürdige Thatsache hin, daß.sicb innerhalb der Gebirgs
hütete durch schnelle Hilfeleistung eine Feuersbrunst.
— Vorstadt Heslach. 1. Jan. Das altherkömmliche Neujahrschießen hat hier kür einen junge» Arbeiter der Klaviaturfabrik von Friz und. Maier böse Folgen gehabt. Als er nämljch hinter dem Gebäude seiner Prinzipale einen Schuß abfeuerte, platzte der Lauf der Pistole und zerschmetterte ihm die Hand dergestalt, daß sie ihm im Katharinenhospital, wohin er sofort gebracht worden war, vollständig omputirt werden mußte.
— Stuttgart, 30. Dez. Heute war hier allgemein das Gerücht verbreitet, der Raubmörder Hetzet sei gestern Abend oder in der Nacht hier verhaftet worden. Es war dem leider nicht so; Polizei-Inspektor Kern ist noch in dessen Verfolgung begriffen. Es hat sich bestätigt daß Hetze! in Waiblingen sich Lufgehalteii hatte und dann sich von dort entfernte. Später war er bei Eßlingen und Leon erg gesehen worden. Er streift also aus Mangel an Geldmitteln in der Nahe umher.
— Stuttgart, 2. Jan. Nachdem die Volksküche als gemeinnützige Anstalt so großen Anklang gefunden hat, ist, wie dem „N.- T." berichtet wird, von dem Ausschüsse nun beschlossen worden ne« dem.dem Mittagessen, das bisher verabreicht wurde, auch Morgens Kaffee und Abends Suppe abzugeben. Der Preis, welcher hiefür festgesetzt wurde, ist bei Kaffee für ca. Vs Liter (mit Milch gemischt) 9 Pf., mit einem Wecken 12 Pf.; beim Abonnement auf eine Woche wird der Kaffee mit dem Wecken sogar um den äußerst billigen Preis von 10 Pf. verabreicht. Die Abendsuppe, gleichfalls ca. i/, Liter, wird auch mit 10 Pf. berechnet und im Abonnement für e>nc Woche mit 9 Pf. die Portion. Wir zweifeln nicht, daß diese Maßregel des Komitees von den weniger Bemittelten des Stadtviertels in der Nähe der Volksküche mit Freuden begrüßt wird.
— Stuttgart, 4. Jan. Aus Reutlingen erhalten wir die höchst schmerzliche Nachricht, daß Regierungsrath v. Kolb daselbst, «bge- ordneter des Oberamts Ulm, heute früh 5 Uhr am Typhus gestorben ist.
— Tübingen, 2. Jan. Heute Nachmittag 4 Uhr ist S. M. der König mittelst CxtrazngS hier eingetroffen und hat sich sofort
schichten eine wirklich stufenweise Entwicklung der Organismen von'der! nach .Betzenhausen begeben, um in den nächsten Tagen Jagden im niedersten Stufe bis zur höchsten verfolgen lasse. Zum Schluß erfreute! Schönbuch zu halten.
Dr. Schüz die Versammlung auf deren Bitte durch eine Reihe! — Eßlingen, 2. Jan. Gestern Nachmittag traf ein Pharma- lebensfrischer, höchst anziehender Schilderungen ans seiner Orientreise,! ceut aus einem Spaziergang nach Sulzgries ein blühendes Exemplar auf welchen er Gelegenheit hatte, namentlich auch die türkischen Ver- einer Art des Hahnenfußes, was umsomehr als eine Naturseltenheit häitnisse in staatlicher und häuslicher Beziehung kennen zu lernen.! bezeichnet werden kann, wenn man bedenkt, deß die Kälte in den er- Dieser Versammlung folgte am 28. ds. ohne besondere Ankündigung! sten Tagen des Monats Dezember 15—17 Grad erreicht hatte, eine dritte im engeren Kreise, bei welcher Apoth. Kober die Darwin-! — Geislingen, 3. Jan. Heute fand auf dem hiesigen Rath- sche Theorie zum Abschluß brachte. Dieselbe beschränkte sich absicht-! Hause die erste Civiltrauung statt. Das Brautpaar erschien mit 2 lich auf einen kleinen Kurs von Fachmännern, da die Besprechung Zmgey, Der Rathhaussaal war zweckentsprechend auSgestattet. Der Akt mehrerer Entdeckungen, Beobachtungen und Beweise, besonders für die ^ seibst.ist kurz und würdig. Der bürgerlichen Trauung folgte die kirchliche, sogenannte Selektionstheorie, sowie eine Reihe Erscheinungen aus dem! — KünzelSau, 3. Jan. Gestern hat sich hier ein seltsamer Gebiete der Embryologie doch sich theilweise weniger für ein größeres,. Fall zugetragcn. In einer ziemlich weit von der Stadt entfernten
gemischtes Publikum eigneten und doch der Vollständigkeit wegen noch zu behandeln war.
— Böblingen, 1. Jan. Das Schlittschuhlaufen auf unfern Seen hätte in der letzten Woll e des alten Jahres für zwei junge Leute leicht einen tödtlichen Ausgang haben kiü-nen. Das durch das lange Thauwetter reduzirte Eis brach mit ihnen, und zwar an einer ziemlich tiefen Stelle, ein. Der Eine wurde in Folge alsbaldiger Hilfeleistung mit geringer Gefahr seinem unfreiwilligen Bade entrissen, während der Andere sein Leben nur der Geistesgegenwart des elfjährigen Töchterleins des Maschinenmeisters Schill verdankt. Ale bas Mädchen nämlich das Einbrechen des Eises und zugleich das Versinken des Schlittschuhläufers bemerkte, eilte sie der Stelle zu, erfaßte Lie . rwch ,si.Hihg>s§.> Hände^ de?. Veningllickten und brachte denselben nicht ohne Anstrengung und, eigene-, ÄbknLgesahr..Uber das. Niveau des Wassers und dann auf- das Eis. Sie allein^ vollfühfte diese lebenSrettende Thal und verdient vorerst diese öffentliche Aocr- .'ikmnpng..—.'Am Dilvefft.er-Abend zündete im Spital ein Gei- '-steskrankcr kurz nach ^Eintritt-, in sein Logis die Mätraze seines LiDrS an. Der Brandgeruch entdeckte dem Hausmeister die Thal und ver-
Gerberswohnung sprach ein Handwerksbursche ein und bat um einen (GffJ^--AeHrpfennig. Die Frau , war allein, in der Stube. Als sie eben im Begriff war, nach ihrer Kasse zu gehen, um eine Gabe herbeizuhülen, brach der Handwerksbursche zusammen und war augenblicklich eine Leiche. Ein Herzschlag halte seinem Leben ein Ende gemacht. Den Schrecken der Frau kann man sich denken. Nach erfolgter amtlicher Anzeige wurde die Leiche in das TodtenhauS gebracht. Der Verstorbene ist aus Euerdorf in Baiern.
—^ Reutlingen, l. Januar. Am Christfest Morgen ging die Rpsenwirrhin von Sondelsingrn mit dem Licht in den Stall, um zu melken. Als ihr langes Ausbleiben auffiel, ging man in den Stall, fand die Laterne leuchtend, aber von ihr keine Spur. Trotz aller Nachforschung ipiixde sie erst gestern .in dem..sonst' bedeckten..Müllen- loch vor dem Hause todt gefunden, Man perniuihet, daß sie Schwer- muth zum Selbstmord getrieben habe. Tragisch, war. auch das Ende ihres Sohnes, des Lehrers Äst, von Psullsiigep, der bei einem Besuch der Hayinger Hohle, vor etwa 5 Jahren durch den Umsturz eines Kahnes dm Tod fand.
— Undingen auf der rauhen Alb, 1. Jan. Ein trauriger Fall«,