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Stuttgart, 29. Dez. Nachdem dieser Tage die Mittel für die Reichs bankstelle hier eingetrosfen sind, wird deren Thätigkeit, so- Wie die der Agenturen Heilbronn, Ulm und Reutlingen, am 3. Jan. beginnen, Der Lokalausschuß für hier besteht aus den Herren : Kon­sul v. Georg», Julius Federer. Julius Jobst, Komwerzienrath Roth- schild, Prokurator L. Kaulla, Hr. v. Röder, Karl Ostertag, Rechts- anwalt Dr. Kübel, Konsulent bei der Rentenanstalt.

Obertürkheim, 30- Dez. Als ein Beweis, welch schlimme Folgen oft eine unscheinbare Wunde, die man sich zugefügt, haben fann, mag folgender Fall dienen: Vor Kurzem verletzte sich hier ein Schrcinergehilie durch Stoß durch einen Holzsplitter nicht unerheblich an der inneren Handfläche; der gerufene Wundarzt erklärte die Ver­setzung für nicht sehr gefährlich und wurde dieselbe vom Patienten nicht besonders beachtet. Nach einigen Tagen heilte auch die Wunde Auffallend schnell, worauf der Gehilfe seinem Berufe wieder nachgieng. Atzten Sonntag Nachmittag fühlte er sich unwohl und mußte sich zu Bette legen; des andern Tages stellten sich heftige Schmerzen im Genick und Rückgrat ein, der hierauf gerufene praktische Arzt erklärte hie Krankheit für sogenannten Starrkrampf oder Hundskrampf und yrchnece sofortiges Verbringen des Patienten ins Krankenhaus nach Eßlingen an. Dort rst der Kranke ein junger Mann von 28 Jahren wenige Stunden nach seiner Ankunft gestorben.

Rottenburg, 30. Dez. Ein Bäcker von Bodelshausen war seit dem Besuch des letzten Jahrmarkts hier am 8. November ver- Wißt worden. Kürzlich wurde dessen Leichnam in der Whe der Station Eyach im Neckar aufgefnnden, noch mit Geld versehen.

He>lbronn, 30. Dez. Das Konnte für Einführung der Kettenschifffahrt auf dem Neckar darf als Erfolg seiner jahrelangen angestrengten Bemühungen die zuversichtliche Hoffnung anssprechen, daß im nächsten Landtage eine den Bestrebungen des Komites ent­sprechende Vorlage werde gemacht werden. Ein besonderer Hafen für Langholz wurde von der K. Eisenbahnverwaltung erstellt. Ebenso er« folgte dt» Verlegung der Schiffswerfte und wurde das von dem Fruchthandel längst erwünschte Lagerhaus errichtet. Zu dem Neckar- durchstich bei Neckarsulm hat die Stadtgemeinde durch Abtretung von Areal um mäßigen Preis beigelragen. Auch die Bemühungen des Eisenbahncomites für weitere Entwicklung des die Stadt Heil­bronn berührenden Eisenbahnnetzes waren von erfreulichem Erfolg be­gleitet. Die Bahnen von Heilbronn nach Eppingen, von Jagstfeld Über Neckarelz nach Eberbach zum Anschluß an die von der hessischen Ludwigsbahn von Erbach nach Eberbach und badischer Seits von Eberbach nach Neckargemünd sind durch Staatsverträge gesichert und ihrer Ausführung nahe.

Neckarbischofsheim, 27. Dez. In der Nacht vom 26/27. Dez. v. I., drang ein Individuum mittelst Durchbrechung einer Bqck- steinwand vom Eingang des Rathhauses dahier in das Geschäftszim» iner des Vorschußvereins, in welchem sich auch dessen Kasse befindet. Da jedoch, wie immer, das sämmtliche Geld und die Werthpapiere in dem eisernen Kassenschrank verschlossen aufbewahrt waren, so mußte der Dieb unverrichteter Sache wieder abziehen und konnte nur etwa 30 Mark von der Privatkaffe des Cassiers, welche in der Schublade seines SchreibpulteS sich befand, mitnehmen.

Willsbach, 28. Dez. Heute, als der Zug 114 5'/4 Uhr hier ankommcnd, vom hiesigen Bahnhof abfuhr, wiederfuhr lautN.- Ztg." dem Soldaten Gottlieb Hörger von Reisach, der im Begriff war, in den Hall zu fahrenden Zug, welcher ihn noch in seine Gar­nison Mergentheim bringen sollte, cinZusteigen, das gräßliche Unglück, daß er aus dem Wagentritt ausglitt, unter den anfahrenden Zug' gt- rieth und durch sofortige Zermalmung des linken Unterarms mit Hand und des linken Unterschenkels, endlich Abtrennung des Kopfs vom Rumpfe bis auf die unterste Halshaut, augenblicklich getödtet wurde. Der Schrecken für die Paffagiere sowohl dieses Zugs als des Stunde später nack Hellbronn fahrenden und des Personals war rin 'großer. Eine Verschuldung des Personals liegt nicht vor. Untersuchung wurde sofort eingeleitet. Abermals eine der neuerdings so vielfach sich ausprägenden Warnungen., beim Ein- und Aussteigen Me Vorsicht zu beachten , ja nicht in den schon.angefahrenen Zug zu springen oder noch von dem Tritt aus Händedruck rc. zu wechseln, wie man es leider so oft sehen muß', ohne daß Warnungen des Per­sonals etwas fruchten.

Am Dezember verunglückte auf der Eisenbahnstation S öf- li n gen der Postbote und her Poffeppeditor Mack von Söflingen, M er bei dem Zuge 151 Nachmittags2,Uhr.15,Min. die Post­sachen übernehmen Wollte. Derselbe scheint vor hem vollständigen Mhalten stes Zuges dem Postwagen zu nahe gekommen und von Hmselben »faßt.worden .zu . sesn, in Folge wovon er zwischen Tender Md Postwagen gnf die Schienen fiel und dprch -ep letzteren derart Überfahren wurde, daß er augenblicklich den Tod fand.

Pforzheim, 31. Dez. Heute Mprgen gegen 2 Uhr riefen

die Allarmsignale unsere Feuerwehr abermals an eine Brandstätte Im Hause des Schreinermeister Groß in der Lammstraße war im Keller oder der Werkstätte Feuer ausgebrochen, welches sich so rasch der Treppe mittheilte, daß die vielen Hausbewohner mittelst Seilen und Leitern gerettet werden mußten. Hiebei verunglückte die Frau des Groß nebst einem 18 Wochen alten Kinde. Es riß das rettende Seil und die Frau fiel mit dem Kinde, das sie im Arm hielt, auS beträchtlicher Höhe zur Erde; dieselbe erlitt einige Verletzungen, es scheint jedoch für die Frau glücklicherweise keine Lebensgefahr vorhanden zu sein, während das Kind seither gestorben ist. Den vereinten Be« mühunzen der Feuerwehr gelang eS mit Hilfe der Wasserleitung, des Feuers nach etwa 1 Stunde Herr zu werden unv dasselbe auf seinen Herd zu beschränken. Der Schaden ist ziemlich bedeutend, da sehr viele fertige Schreinerwaaren, für das neue Volksschulgebäude be­stimmt, in der Werkstätte aufbewahrt waren, welche mehr oder weniger beschädigt sind; auch soll der Beschädigte nur theilweise versichert sein. Ueber die Entstehungsursache ist noch nichts bekannt.

Karlsruhe, 30. Dez. Das Gesetzblatt verkündigt die An- nähme der Städteordnung durch die Stadt Bruchsal; die bezüglichen Vorschriften treten für Bruchsal vom 1. Jan. 1876 an in Krgft. (Der Art. 3. der Städteordnung stellt den Städten über 3000 Ein­wohnern die Annahme der Städteordnung durch Gemeindebeschluß mit Genehmigung des Ministeriums des Innern frei). Daß eS her Regierung ernstlich um die Annahme des Dotationsgesetzes für ,dre Geistlichen zn thün ist, und zwar auf den Grundtagen des vorgelegten Entwurfs, beweist die bezügliche eingehende' Erwiederung her KarlSr. Ztg. gegenüber den Darlegungen.der Badischen Korrespondenz.

Berlin, 30. Dez. Der bekannte Defraudant Pilz ist gefaßt. Die N. Freie Presse schreibt darüber: Der hei der Berlin-Göslitzer und Halle-Sorau-Gnbener Eisenbahn-GeseÜschqft als Hauptkaffenren- dant Mgestellt gewesene Gustav Pilz, welcher nach Unterschlagung von behobenen 90,000 Thlrn. aus Berlin am 1. Jan.,st875 flüch­tig geworden, wurde vor einigen Tagen.im Markte Urfahr bei Linz durch den dortigen Gemeindesicherheitswachmann aufgegriffen und seine Verhaftung veranlaßt. Pilz hatte schon seit mehreren Wochen in Urfahr gewohnt, war dort auf den Namen Pohl gemeldet und gab sich afs Privaten aus. Er lebte auf sehr großem Fuße, hielt sich zwei Equipagen und hatte vor Kurzem eine Brauerei angekauft. Kr stgnd als reicher und splendider Mann von feinen Manieren unter den Urfahrer Bürgern in großem Ansehen. Dem wachsamen poli­zeilichen .Auge war übrigens bas Großthun Pilz' und,der Umstand ausgefallen, daß hie Personalbeschreibung des in den Späheblättexn fignMirten. Pilz gqnz auf den angeblichen Pohl passe. Der Wach­st, ann requirirte eine,. Photographie Pilz'S worauf er nicht länger mehr zweifelte, daß er seinen richtigen Mann habe. Durch sein erfolg­reiches. Handeln hat sich her Polizist die ausgeschriebene Prämie von 500 Thlrn. wohl verdient.

Berlin, 30. Zez. Dem Reichstag wird nach seinem Wie­be,rzufgsnmentritt u. A. ein Zusatz zur Strafnovelle zugehen, wonach strengere Bestrafung fahrlässiger Handlungen beim Gebrauch von Dynamit und ähnlichen Sprengstoffen statlfinden soll.

Der frühere B r e Dl au e r Domkapitylar Frhr. v. .R ich th ofe n ist, mach Wittheilung desN. Evangel. Gemeindeboten", da er im AltkatholizisinuS seine Hoffnung nicht erfüllt sah und sein religiöses Bedürfnis hier nicht rechte Befriedigung fand, zur evangelischen Kirche übergetreten und hat am 12. Dezember in der Nikolaikirche zu Leip­zig das Abendmahl nach evangelischem Ritus empfangen.

In Wien sind in zwei Häusern in der Carolinengaffe in der Nqcht.ppm 25. zum fl6. Dezeiyber mehrere,Personen in Aosge einer Ausströmung von.Leuchtgas, erstickt. Nester die Mache des Unglücks schreibt die ,D. Z.":Man fand, daß in hrp Carolinengaffe sin dreizölliges Hauptrohr her Gasleitung, das schon seit dem Jahre 1857 dort liegt, schadhaft geworden'sei. Die Gqsgesellschaft schil­dert den Vorgang folgendermaßen:Durch bas anhaltende. Thauwet- ter senkte sich da» Erdreich, das anläßlich der vor drei Jahrey er­folgten. Legung der Röhren her Hochguellenleitung picht genügend ge­stampft wurde; das Äqsrohr entbehrte deßhalb des festen Haltes nach.Mten upd brach,, dem Prucke von oben uachgebend." Wer weiß wie viele Gasrohre nach solchemDrucke.von oben" uachgeben wer­den, wenn, reicht bald die ,englische Gasgestllschaft zur Einlösung ihrer Vertragsmäßigen Verpflichtung,, sin. neues Rishzenyetz zp iegsn, ge­zwungen wird; wenn da der Herr Bürgermeister keinen ausreichenden Pruck von osten" auszuüben vermag, wird es das Strafgericht kön­nen. Pas alte schadhafte Gasröhrennetz ist eine ständige Gefahr für dst B-Mphner Wiens."

Frankreich Paris, 30. Dez. Das Preßgesetz ist votirt; ,der Belagerungszustand wird Lach der. Forderung her Regierung zwar in dm.Weistfl« Departements ansgehphrn« «her .st, j»,en, großen.Htqhjen beibehaltev werden. Das ist da« Ergrbniß der gestrigen aufgeregten