Ich verkaufe im Detail eine Parthie farbiger wollener
(KtruMpfiimgE
aus gutem kräftigem Garn zu äußerst billigen Preisen.
Christ. Lud. Wagner.
Calw.
Stiefelhölzer, Schuhmacher- Leisten
in schöner Auswahl, sowie alle in die Le- derhandlung einschlagende Artikel empfiehlt Friede. Schnaufer. Lederhandlung.
Seidene Shäwlchen
in großer Auswahl von 25 L bis 3 empfiehlt bestens
Pauline Heldmaier.
GM« W«N,
das halbe Liter zu 8 kr., schenkt aus
G. Moros, Restaurateur.
Eine Parthie
leere Weinfässer,
kleine und große, verkauft
Bär, Nonnengasse.
Verkauft wird eine noch neue
Nähmaschine;
zu erfragen bei
Stricker Köhler.
Ein schöner gut erhaltener
Hochofen
ist zu verkaufen; wo? sagt die Exped. d. Bl.
Meine Feuerwehr-Kappe
wurde vorletzten Samstag verwechselt und bitte ich den Besitzer, dieselbe umzutauschen.
Rentschler, Schuhm.
Se. Kön. Maj. haben den Post- und Telegraphendienst in Teinach dem dermaligen Amtsverweser Geyer mit dem Titel „Postexpeditor« gnädigst übertragen. (St.-A.)
— Calw, 20. Sept. Heute früh halb 5 Uhr kam hier ein Feuerreiter von Lieben zell an, woselbst das Haus des Privatboten Groß in Flammen stand.' Schon wenige Minuten nachher fuhren 2 Wagen mit Mannschaft ab, welchen bald die Feuerspritze folgte. Um 3/4 auf 8 Uhr kehrte ein Theil der Mannschaft wieder zurück. Das Glr o ß'sche Hans ist ganz abgebrannt, das danebrnliegende des Bäckers K r ö ck auch beinahe ganz.
— Neubulach. (Berichtigung.) In der vorletzten Nummer des Wochenblatts hieß eS, daß ein Feuerwehrmann von hier am Sonntag, den 12. d. M., vom Eisenbahnwagen herausgefallen sei; dieß ist «ber nicht so, indem sämmtliche Feuerwehrmänner wohlbehalten hier ankamen. Den 20. September 1875. Stadtschullheiß Hermann. (Wie in der betreffenden Notiz angeführt, haben wir die Nachricht dem „Staatsanz." entnommen; daß diese irrig ist, freut uns für die Nen- bulacher Feuerwehrmänner und wünschen wir nur, daß nicht etwa eine Ortsnamenverwechslung, sondern der Unfall überhaupt gar nicht statt- gefunden haben möchte. Die Red.)
— Le 0 nberg. Am 15. Sept. wurde das landwirthschaftliche Fest des OberamtSbczirks Leonberg in Weild erstadt aus eine dem Zwecke entsprechende Weise mittelst Preisvertheilung für Preispflügen, Zuchtsluten mit Fohlen, sprungfähige Farren über 1 Jahr und unter 3 Jahren, Kühe und Kalbeln und Schweine abgehalten. Nachmittags wurde noch ein Verkauf von verbesserten Werkzeugen für Feld- und HauSwirthschaft vorgenommen.
— Böblingen, 17. Sept. Gestern arbeitete der hiesige, etwa 50jährige Todtengräber Hitler in einem Sandbruch. Nachmittags brachte ihm seine Frau das Vesper, ohne zu ahnen, daß ihr Mann solches nicht mehr genießen werde. Abends, als er nicht nach Hause kam und man nach ihm sehen wollte, faud man das Vesper nicht nur unberührt, sondern Hiller verschüttet und tobt. Er muß alsbald nach Entfernung seiner Frau das tragische Ende gefunden haben. Die eingestürzte, von Hiller unterhöhlte Sandwand war etwa 10 Fuß hoch.
— Cannstatt, 17. Sept. Soeben Abends halb 8 Uhr ist das Reiterstandbild des Königs Wilhelm mit Kränzen verziert auf einem rncrspännigeii Wagen unversehrt hier eingetroffen.
— Ulm, 15. Sept. Pavl Schmäht von hier hat sowohl einen von ihm angefertigten neuen Steigerapxarat, als auch eine neue freistehende Rettungsleiter nach Stuttgart geschickt, um darauf Patent zu erhalten. Wir erfahren aus den Angaben des Verfertigers, daß der Steigerapparar bis zu 20 Meter Höhe und darüber höchstens 6 bis 8 Mann zv seiner Bedienung erfordert, von denen 2 Mann zugleich zur Bedienung von Spritzenschläuchen und zur Rettung von Menschen und Werthsachen sich gegenseitig unterstützend verwendet werden können. Die freistehende Rettungsleiter bedarf bis zu einer Höhe von 15 Metern zu ihrem Transport, Ausrichten und Abnehmen bei einem Zeitaufwand von höchstens einer Minute nur eines einzigen Mannes zur Bedienung. In wie weit diese Angaben sich bestätigen, darüber werden die prüfenden Fachmänner und die praktischen Proben entscheiden.
— Mannheim, 15. Sept. An Stelle der befürchteten hohen Getreidepreise ist die Sorge getreten: für die im Auslande angekauften Massen von Brodfrüchten genügende Absatz-Kanäle zu finden. Noch nie lagerten solche Mengen Getreide am hiesigen Platze. Alle Fruchtschuppen und verfügbaren Räumlichkeiten sind vollgepfropft. Von 600.000 Sack Weizen und 100,000 Sack Roggen, die unser rühriger Handel mit der Bestimmung nach hier im Auslande gekauft hat, mag jetzt etwas über die Hälfte eingrtroffcn sein, die kleinere Hälfte wird noch erwartet. Die Ernte im Auslande stellt sich besser heraus als man erwartet hat. Die Kartoffel- und Obsternte läßt sich als vorzüglich bezeichnen. Auf der ganzen Linie von Marseille Lis Romanshorn sind alle Getreide - Magazine überfüllt. Unter die
sen Umständen darf mau sich der Hoffnung hingeben, daß die Brod* preise und damit wohl manche andere nach und nach einen laugerwünschten Abschlag erfahren werden.
— Müncben, 16. Sept. Der Kaiser von Oesterreich trifft nächsten Sonnabend Mittag zum Besuch seiner Tochter, der Prinzessin Gisela, in München ein und wird mehrere Tage hier verweilen.
— München, 16. Sept. Wie der »Allg. Ztg." versichert wird, darf als feststehend betrachtet werden, daß auch in dem Fall, daß der Landtag ohne eine iThronrede eröffnet werden sollte — es soll dieß noch unbestimmt sein — von Seile ultramontaner Abgeordneten eine Adresse an den König beantragt werden wird. Es soll dieß auch schon in einer der ersten Sitzungen der Kammer geschehen und der Gegenstand möglichst beschleunigt werden, damit die Adresse jedenfalls vor der in Folge der Einberufung des Reichstags in Aussicht stehenden Vertagung unserer Kammern erledigt werden kann.
— München, 12. Sept. Wie bekannt, ist als Ursache der jüngsten drei Entgleisungen auf der Strecke Simbach-Marktel bereits die Bosheit eines Bahnwärters nach dessen eigenem Geständnisse fest- gestellt worden. Die Untersuchung hat indeß auch noch eine andere Wahrnehmung ergeben, die von allgemeiner technischer Bedeutung für alle Bahnverwaltungen ist. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß durch die Selbstthätigkeit der Heberlein'schen Schnellbremse, die auf den bäurischen Staatsbahnen bei allen Zügen verwendet wird, die bei Entgleisungen fast unvermeidlichen Körperverletzungen, Verluste an Menschenleben und Zerstörungen von Betriebsmaterial bei den drei Zügen, die entgleisten, vollständig verhindert wurden. Die Reisenden selbst sprachen sich sehr befriedigend Uber die Wirkung der im Momente, als die Entgleisung stattfand, sich selbst auSläsenden und somit den Zug bremsenden Heberlein'schen Vorrichtung aus, und die Untersuchung konstatirte gleichfalls, daß bloß durch den Gebrauch der Heberlein'schen Schnellbrcmse im Momente der Gefahr größeres Unglück verhindert wurde.
— In dem amerikanischen Circus Myers zu München hielt ein Thierquäler seine brennende Cigarre an den Rüssel des Elephanten. Dieser nahm den brutalen Menschen beim Schopf, und schleuderte ihn so wuchtig auf die Erde, daß er sein Lebenlang an die wohlverdiente Strafe denken wird.
— In Thier st ein in Baicrn kaufte ein Wagner einen alten Buchenstamm und findet bei Bearbeitung desselben ein uralte» Dohlennest und in demselben eine Uhr und ein Petschaft aus der Zeit des 30jährigen Krieges. Da sicht man, daß auch eine Dohle nichts so fein spinnt, was nicht endlich an dir Sonne kommt.,
— Berlin, 17. Sept. Man telegraphirt der „Köln. Ztg." : Die Reise des Kaisers nach Mailand zum Besuche des Königs vom Italien ist jetzt endgiltig beschlossen; nur über den Zeitpunkt schweberr noch die Verhandlungen. Entweder wird die Abreise gleich nach der Feier des Geburtstages der Kaiserin, gegen den 3. oder 4. Oktober, von Baden-Baden au«, oder erst gegen Mitte Oktober stattfinden.
— Wie verschiedenen Zeitungen aus Berlin telegraphirt wird, hat Baron v. Keudell, der deutsche Gesandte in Rom, den Fürsten Bismarck im Namen des Königs von Italien und der italienischen Re» gierung eingeladeo, deu Kaiser auf seiner italienischen Reise zu begleiten.
— Liegnitz» 1b. Sept. Das erste Feldmanöver fand heute Vormittag in Gegenwart des Kaiser« und des Königs von Sachsen statt und war um 1 Uhr Mittag« beendet. Die Fürstlichkeiten und deren Gefolge nahmen das Diner auf dem Schlöffe ein; die Truppen bivouakiren.
— Die Liegnitzer hatten seither — wegen ihrer Schreibart — bei dem Kladderadatsch einm Stein im Brett (al« guter Kunde), seit einigen Tagen haben «sie auch bei dem Kaiser und bei den eifersüchtigen Städten einen Stein im Brett. Sie haben dein Kaiser und seinen Gästen ein Gartenfest auf ihrem Schützenhofe veranstaltet» da- an Schönheit, Geschmack und Pracht alle« überlraf. Sogar