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Am Sonntag, den 22. August. Vorm. (Pred.): Herr Dekan Mezger.

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Am Dienstag (Bartholomäusfeiertag): Vorm. (Pred.).- Herr Helfer Grill.

Stuttgart, 19. Aug. Se. Kaiser!. Hoh. der Großfürst Con- stantin ist gestern Mittag, begleitet von dem Herrn Geheimrath v. Hourowitz und dem Oberst v. Kirejeff, hier angekommen, von dem Herzog Eugen und dessen Gemahlin, sowie dem kaiserlich russischen Legationsralh von Ozeroff und dem Hofmarschall des Herzogs Eugen, Grafen v. Linden, empfangen. Der Großfürst ist im K. Residenz­schlosse abgestiegen, die Begleitung logirte im Hotel Marquardt. Wie wir vernehmen, werden die hohen Reisenden Sich heute nach Friedrichs­hafen begeben, um die Königliche Familie zu besuchen und von dort die Reise über Lindau und München fortsctzen.

Zur Begrüßung Sr. Kaiser!. Hoh. des deutschen' Kronprinzen werden sämmtliche württembergische Militärmusiken etwa 300 Manu stark ein Concert aufführen. Herr Kapellmeister Mehlbecr vom 7. wurttembergischen Infanterie-Regiment hat die Ehre, dabei zu dirigi- ren und hat gestern in Ludwigeburg mit der Probe begonnen.

Am 18. Aug. Nachmittags um 12 Uhr 50 Minuten hat die von den Schießübungen bei Griesheim zurückkehrende württemb. Artil­lerie per Extrazug Stuttgart passirt.'

Die Bahnlinie Waiblingen-Backnang soll bis 1. Juli nächsten Jahrs eröffnet werden.

In Heilbronn wurde vergangene Woche ein Dienstmädchen wegen Verdachts des Kindsmords gefänglich einoezogen und bei der am Sonntag vorgenommenen Haussuchung das durch Erstickung getödtete Kind vorgefunden. Die Mörderin ist am Mittwoch am Ort der That vernommen morden.

Eßlingen, 18. Aug. In Folge von ehelichen Streitigkeiten erhängte sich gestern Nacht der cegen fünfzig Jahre alte Gottlieb Böhmerle in Serach. Er hinterläßt sieben Kinder. Sein klägliches Ende wird um seiner Kinder willen allgemein bedauert; er war ein geschickter und fleißiger Arbeiter der Maschinenfabrik.

Eßlingen, 15. August. In dem guten Weinjahrc 1874

hatten die württembergischen Staatsanwälte wie noch nie mit Unter suchungeu gegen Weinfälscher zu thun; in Stuttgart, Ulm und Ell- wangen sind gleichzeitig gegenwärtig Untersuchungen gegen unsere Weinverbcsscrer" anhängig. Den interessantesten Fall in diesem Genre hat aber zur Zeit die hiesige Staatsanwaltschaft in Behand­lung. Die Untersuchung ist gegen eine ansehnliche Weinhandlungs­firma gerichtet. Die Träger derselben sind bereits gefänglich Unge­zogen. Nach aktenmäßiger Feststellung ist nachgewiesen, daß die große Firma im ganzen Herbst 1874 nur 15 Eimer neuen Wein gekauft hat. Dagegen ist aus ihren Büchern zu entnehmen, daß sie am 12. Juni Schwefelsäure, eine Masse Zucker und Traubenzucker, Wcinstein- säure und noch vieles andere Zeug zum Weinmachen gekauft habe, um ihre Kundschaft mitguten" alten und neuen Weinen zu bedie­nen. So kam es denn, daß, als die gerichtliche Kommission in das erwähnte Weiulagcr kam, von 47 Weinsorten kaum 10 in Gährung sich befanden, und diejenigen Chemiker, welche mit der Analyse der Wcinsorten beauftragt wurden, entschieden ausgesprochen haben, daß Schwefelsäure in allen sogen. Weinen sei. Neuestcns sind auch noch alle 47 Weine in Mustern an die Universität Tübingen zur chemi­schen Untersuchung geschickt worden und man ist auf das Resultat derselben, wie überhaupt der ganzen gerichtlichen Untersuchung sehr gespannt. (Jnd. Bl.)

Gmünd, 18. Aug. Gestern starb der 11jährige Sohn des Schmicdmeisters Oechsle von Hussenhofen, allen Anzeichen nach in Folge eines Hundebisses. Derselbe Knabe wurde vor circa 9 Mo­naten von dem Hunde eines hiesigen Schäfers gebissen. Man scheint

die Sache zu wenig beachtet zu haben. Als der Knabe am letzten Sonntag vom Bade nach Hause kam, klagte er über große Schmerzen au der früheren Wundnarbe. Dieselbe war entzündet, der Fuß fing an zu schwellen, und alsbald traten alle Symptome der Hundswuth, verbunden mit den gräßlichsten Schmerzen, zu Tage, welche sich zu­letzt bis zur vollen Raserei steigerten, und dem jungen Leben nach kaum 14/2 Tagen ein schreckliches Ende bereiteten. (Remsztg.)

Der König von Baiern hat genehmigt, daß von der Generaldi« rektiou der Verkehrsanstalten den Theilnehmern des deutschen Juristen- tagcs am Sonntag den 29. d. M. ein kostenfreier Extrazug von Nürnberg nach Kehlheim via Regensburg zur Verfügung ge­stellt werde.

Bei dem mühsamen Transporte der zur Oberammergauer Kreuzigungsgruppe gehörigen Nebenfiguren über den Ettaler Berg stürzte die 40 Centner schwere Jvhannesfigur während des Versuches, das Rückwärtsgehen der Hinterräder durch Unterlegen zu verhindern, in Folge Uebergewichtes Uber den Wagen und zerschmet­terte den Steinmetzmeister Hauser von München und zwei seiner Ge­hilfen. Die kolossale Christusfigur ist bereits glücklich an Ort und Stelle.

In Franken klagen die Landleute sehr Uber die Unzahl von Feldmäusen, welche auf Feldern und Wiesen großen Schaden anrichten. So hat in der Umgebung von Würzburg ein Mann beim Pflü­gen in ganz kurzer Zeit so nebenbei 80 Stück erschlagen.

Köln. 16. Aug. Die früheren Nachrichten über die Kaiser­glocke scheinen nicht richtig gewesen zu sein, denn heute schreibt die K. Z.":Nachdem einige kleine Abänderungen an der Achse und dem Klöppel der Kaiserglocke vorgenommen worden, versuchte man heute Vormittag wiederum zum ungezählten Male den Erzkoloß durch an­haltendes Schwingen zum Läuten zu bringen. Allein vergebens! Der Klöppel machte dieselben Schwingungen wie die Glocke und konnte allen Anstrengungen zum Trotz nicht aus seiner starren Ruhe heraus­gebracht werden. Eine große Menschenmenge, welche den Läulversu- chen mit gespannter Aufmerksamkeit zugesehen, ging endlich verdrossen und hohnlachend auseinander. Sachverständige wollen behaupten, an der schlimmen Geschichte sei einzig die Einrichtung der Achse schuld. An dieser Achse werde die Glocke niemals zum Läuten gebracht wer­den. Andere verlangen eine Verlegung des Aufhängepunktes des Klöppels, damit dieser andere Schwingungen mache, wie der Glocken­mantel." (Schließlich werden alle Vorschläge in dem Ei des Ko­lumbus sich ein Rendezvous geben!)

Köln, 17. August. Endlich, endlich gestern Abend gelang es, der Kaiserglocke ihre Simme abzuringen, und in tiefem Basse schallte sie laut über die Stadt hin. Zugleich entdeckte man den Fehler an der Achse, der leicht zu repariren sein soll. Welch herrliche Finger- Gottes-Geschichte ließe sich da zu Ungunsten der Klerikalen mit der Hermannsfeier in Verbindung bringen!

Bonn. 17. August. Gestern Nachmittag wurden die Unions­konferenzen geschlossen. Döllinger verkündigte, daß die Konferenzen im nächsten Spätsommer fortgesetzt werden würden. Erzbischof Ly- kurgos und der Bischof von Gibraltar sprachen Döllinger Namens ihrer Glaubensgenossen ihre Freude über den guten Erfolg der Kon­ferenzen, sowie die Hoffnung aus, daß die getrennten Kirchen einander immer näher gebracht und endlich zu der einen allgemeinen Kirche wieder vereinigt werden würden. Zum Schluß betete Bischof Rein- kens lateinisch ein Tedeüm und sprach ein kurzes lateinisches Gebet, um die Einheit im Glauben und in der Liebe."