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Für die Hagelbeschädigten in Hirsau und Ottenbronn

empfing der Unterzeichnete mit Dank durch Hrn. vr. Wurm Antheil am Ertrag eines von den Kurgästen in Teinach veranstalteten Concerts 50 ^

Verzeichniß weiterer Gaben folgt. Hirsau, den 9. August 1875.

Eduard Zahn.

Kunstmühle in Calmbach.

Kleie und Guttermehi

erlasse ich wegen großer Anhäufung billigst.

Aug. Lutz.

Engelsbrand.

Schildwirthschasts-

Verkauf.

Wegen Erwerbung eines andern Geschäfts bin ich ge­sonnen , meine Wirtschaft zum Rößle ander Straße nach Neuenbürg nebst Gras- und Gemüse- Garten beim Haus am

Montag, den 9. August, l

an den Meistbietenden zu verkaufen. Auf, Verlangen können auch Güter dazu erwor-! ben werden. Der Verkauf findet in mei-^ nein Hause selbst statt. Zu bemerken ist, daß in demselben die Bäckerei mit gutem Erfolg betrieben wurde und es für einen tüchtigen Bäcker ganz geeignet wäre. s

Rößleswirth Burghardt.

Weltenschwann.

15W si. Meggeld

sind gegen gesetzliche Sicherheit zum Aus­leihen parat bei

Michael Pfrommer.

Ein ordentliches

Llms-Miidchell

wird gesucht. Wo? ist bei der Exped. d. Bl. zu erfragen. _

Vorhang-Stoffe,

in schmal von 8 kr. an per Meter, in breit (brochirt) von fl. 1. 36 kr. an bis zu fl. 40. per Stock.

Bei Abnahme ganzer Stücke ä 22 Meter

L".. Rabatt,

ferner:

reichhaltiges Lager in sämmtlichen Aussteuer-Artikeln zu ganz billigen Preisen bei

istivuurenkager sii »ro8 A on äotail, Stuttgart, _ Ecke der Langen- und Calwerstraße. _

Blaue Frühkartoffeln

verkauft

Schwanenwirth Holzapfel. Ein kleines

Logis

hat bis 1. September zu vermietben

CH. Kraushaar, Bäcker. Auch findet dort ein

mutiger Junge

eine Lehrstelle.

klnen.

1 ««« fl. Anlehe»

^ , sind sogleich, und 1000 fl. in

14 Tagen zu haben; bei wem? sagt die Exped. d. Bl.

Meine mittlere

Wohnung,

bestehend in 3 großen Zimmern nebst allen Erfordernissen ist bis Lichtmeß zu vermiethsn.

Wagner Geiger junior.

(S a l w. F-rucht-Dxeise am 7. August 1875.

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Stadtschultheißenamt.

Aus Wildbad erfährt dieN. Bztg.", daß Prinz Peter von Oldenburg so weit wieder hergestellt war, daß er am Mittwoch wieder die Rückfahrt nach Hanse antrcten konnte. Die Kurkapelle spielte zum Abschied uoch einige Piecen. Die Zahl der Kurgäste betrug bis zu diesem Tage 4715, die der Passanten 1386.

Vom Strohgäu, 7. August. Herr Oekonom Essig von Leonberg hat in letzter Woche schon einige Mal mit Hunden den Bahnhof passirt, heute allein reiste er mit 15 Prachtexemplaren ab. Fünf derselben kamen nach Grottau in Böhmen, 3 nach Charlotten bürg, 4 nach Berlin, 2 nach Coblenz, einer nach Cöln.

Stuttgart, 6. Ang. Se. Maß der König erschien gestern um 4 Uhr, von 50 Kanonenschüssen begrüßt, in den Schießständen. von enthusiastischem Zuruf der Schützen aus allen Gauen begrüßt, und wurde von dem Vorsitzenden des Zentralkomiteö, Herrn Oberbürger­meister Dr. Hack, und Herrn Schützenmeister Föhr empfangen. Hie­rauf besichtigte Sc. Mas. die Schießhalle in eingehendster Weise, nahm auch Einsicht von den Büchern und der Art der. Ausmessung der Treffer in den Standscheiben. Der König ließ sich ferner die Bundesvorstände des Deutschen Schützenbundes vorstellen, und unter­hielt sich aufs Huldvollste mit denselben. Von der Schießhalle aus begab sich der König auf den Festplatz, wo derselbe beim Betreten der Festhalte unter begeisterten Hochrufen der versammelten Menge mit der KönigShymne begrüßt wurde. Se. Maj. machte einen Rundgang durch die Festhalle, die Küche und die Keller, überall von Hochrufen begleitet. Am Gabentempel verweilte der König mit be­sonderem Interesse und trank Len vom Schützcnmeister Föhr kredenzten Festwein, indem er ans das Gelingen des Schützenfestes ein Hoch auebrachte. Stürmischer Zuruf folgte diesem Trinkspruch. Durch die Bierhalle wo die Tyroler Schützen Se. Majestät mit jauchzendem Zuruf begrüßten, verließ der König den Festplatz, um später zu der

Aufführung lebender Bilder in der Festhalle zurückzukehren. Ebenso wie dem Gesangskonzerte, erging es den Bildern und dem Prolog. Die Zuschauer-Anzahl war zu groß, als daß die nöthige Ruhe hätte hergestellt werden können. Obgleich Frau Willfür, die den Prolog sprach, mit ihrem ausgiebigen Organe Uebermenschliches leistete, und auch die Darsteller der Bilder es an nichts fehlen ließen Prolog und lebende Bilder blieben einem guten Theil der Anwesenden mehr oder weniger unverständlich und unsichtbar. Die Festhalte hätte müs­sen amphiiheatralisch gebaut sein, um eine solche Aufführung zu er­möglichen, wenn überhaupt derartige feine Genüsse ans einem Volks­feste von Erfolg wären, was aber nie der Fall ist, denn eine große Menge festlich gestimmter Menschen läßt sich schwer in ruhiger Pas­sivität erhalten.

Bei dem Donnerstagsfestbankctt, dem auch Se. K. H. der Her­zog Eugen von Württemberg anwohnte, der an diesem Tag einen Becher herausgeschossen halte, verabschiedeten^ sich die Schweizer. Landammann Saxer aus St. Gallen erhielt daS Wort: Er versicherte in längerer Ansprache, daß es den Schweizern in Stuttgart gefallen habe; eS sei gut, daß die schweizerische Schützenfahne einmal wieder auf deutschem Boden aufgepflanzt worden und gerade unter dein bie­dern Schwabenvolke, das treu zum deutschen Reiche halte und doch Schwaben bleiben wolle. Mancher Nebel zwischen der Schweiz und Deutschland werde dadurch zerstreut. Die kleine Republik, die von ihnen aufrecht erhalten bleiben wolle, biete Deutschland, dem großen, starken und mächtigen, die Bruderhand. Die Bürgerlugend lebe bei ihnen, sie lebe auch bei uns, besonders auch in dieser Stadt, darum ein Hoch auf die Bürgxrtugend des Gemeinsinns und Opfersinns. Wilh. Wiedemann von Stuttgart erwiedert und^toastirt auf die Ver­brüderung zwischen Deutschland und der Schweiz. Am Freitag verabschiedeten sich die Oesterrcicher.