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Schuldklagschreiben

hält vorräthig und empfiehlt

A. Oels chl äger.

Die berühmten Schrader'schen

Ml 282 irs.et-LruLt 2 s 1 teLsu

von Apotheker Jlll. Schräder,

Fenerb«ch Stuttgart,

Per Paquet 6 kr., bei

Carl Störr in Calw.

Unter den Gemeinden, welche in dem Etatsjahr 1874/75 Staats- beiträge zu SchulhauSbautei, erhalten, befindet sich auch Tein ach mit 300 fl.

Calw. (Warnung und Belehrung.) Da bei dem bevorstehen­den Schützenfest vcrschievcne Gauner aus allen Himmelsgegenden voraus­sichtlich sich einfinden werden, um ihr unsauberes Geschäft zu treiben, sp wurden die Stuttgarter Blätter von der Polizeibehörde darauf auf­merksam gemacht, eine Warnung an das dortige Publikum und die während der Festzeit sich daselbst aufhaltendcn Fremden zu erlassen. Da voraussichtlich auch unsere Stadt und Umgebung sein Contingent zu den Besuchern stellt, so wollen wir nicht unterlassen, die von dem ,N. Tagbl." gegebene Belehrung nachfolgend mitzutheilen: Die gefähr­lichen Individuen, welche voraussichtlich das Schützenfest frequentsten wer­den, sind 1) gewerbsmäßige Glücksspielen ^sog. Banernsänger), m ihrem Aeußern meistens elegant gekleidete Herrn, welche sich größtentheils als Handlungsreisende gcriren, andere Fremde, welche sie in ihr Netz zu bringen suchen, als unbekannte Fremde auf der Straße anrcden, nach irgend einer Straße oder einem Hotel rc. sich erkundigen, sich sodann als Begleiter der Fremden andieten, in irgend ein Kaffeehaus einladen, sodann die schönen Aussichtspunkte in der Umgebung Stuttgarts zu zeigen sich bemühen und bei dieser Gelegenheit die Fremden in irgend «in Winhshaus locken, wo verschiedene Bauernfänger entweder fchon anwesend sind oder sich bald nachher versammeln werden, an­scheinend als ob sie der Zufall au dem betreffenden Ort zusammcn- geführt hätte; keiner will den andern kennen, sie setzen sich aber all- rnälig zusammen, spielen zuerst unter sich um Bier oder Wein, unter­halten sich von den üblichen Spielen in den Bädern, spielen sodann bas sogen. 'Napoleons- oder Kimmeiblättchenspiel mit 3 Karten unter sich, wobei stets einer eine gewisse Karte zu errathen hat. Hiedurch wird der betreffende Fremde gereizt und veranlaßt, mitzuspielen, wobei sodsnn zuerst kleinere und nach und nach immer größere Einsätze in baätcm Geld gemacht werden. Nachdem der Fremde ausgebeutet ist. machen sich die Bauernfänger einer nach dem andern aus dem Staube. Die Beule nimmt gewöhnlich einer der beteiligten Spieler in Besitz, welcher anscheinend gar nicht zu der Gesellschaft gehört und auf welchen der Betrogene gar nicht aufmerksam geworden ist. 2) Taschendiebe. Diese treiben ihr Gewerbe vorzugsweise an Plätzen, wo eine größere Menschenmasse znsammenkommt; im Gedränge vieler Menschen stehlen sie den anwesenden Herrn und Damen ihre Geld- dürfen, Brieftaschen, Uhren rc. ans den Taschen. Nicht selten kommt es vor, daß die Uhren von den Ketten mittelst Scheeren rc. abge- schnitten und oft auch die Westen und Rocktaschen ausgeschnitten wer­ben. 3) Dirnen, welche mit ihren Begleitern (sog. Louis) in den Nachtstunden sich Herumtreiben und die schwachen Seiten der Herrn benützen, um letzteren in geeigneten Momenten die Taschen auszusteh­len. Die sog. Louis sind namentlich sehr gefährliche und ganz verkommene Individuen, welche gewöhnlich in der 'Nähe ihrer Dirnen lauern und nicht selten gegen Herrn, welche mit ihren Dirnen ver­kehren, thätlich oorgehen. Also aufgepaßt wer zum Schützenfest geht!

Stuttgart, 27. Juli. Die Firma G. Sontheimer in der Königsstraße hat heute die Besucher des so nahen Schützenfestes mit «mein aus Silbergeld des neuen Münzfußes gut leserlich gebildeten: Willkommen, Schützen!", das in einem ihrer Schaufenster prangt, begrüßt.

Stuttgart, 28. Juli. Die Zahl der einlaufendeu Ehren­gaben ist heute, wenige Tage vor dem Beginn des Festes, noch im Steigen begriffen; sie erreichte heute Vormittag die Summe von 499 Nummern, deren manche wieder ans mehreren Gegenständen zusammengesetzt ist. (Der reichste Gabentempel war bis jetzt der Wiener 1868; derselbe zählte 505 Gaben.) Berlin sandte 7 Stück Silbergeräthe: große Pokale, Schalen mit Fnß und Körbchen. An Sehenswürdigkeiten dürften die Produktionen des Kanonenkönigs Hol- tum und seine erstaunlichen Kraftübungen von besonderem Interesse sein; derselbe fängt eine auf ihn abgeschossene Kanonenkugel auf; er erweist sich stärker als zwei an 'eine Arme angespannte ziehende Pferde.

Gesucht werden

Weißnäherinnen,

welche das ganze Jahr hindurch für ein Weißwaarengeschäft in Anfertigung von Damenweißwäsche auf Stück arbeiten wollen- Anträge wollen gefälligst im Compt. d. Bl. abgegeben werden.

Gottesdienste.

Am Sonntaq.den 1, August.

Vorm. (Pred.): Herr, Dekan Mexger.

_ Nachm. (Pred.): Hr. Dr. Gundert. _

Ebenso ist zu erinnern an die zum Feste erscheinende Lappländer Familie unter der Direktion von Bchle und Emma Willardt. Die Polarmenschen sind drei Männer und eine Frau; sie zeigen das Fa­milienleben, die Jagd, die Spiel«, die Arbeit» den Gesang der Be­wohner jener höchsten Breiten des Nordens; ferner CircuS Loisset, Salon Agoston u. A. m.

Stuttgart, 28. Juli. Die ersten Festgäste zum V. deut­schen Bundesschießen treffen heute um 1 Uhr 25 Min. hier ein. Es sind 4 Repräsentanten der Schützengesellschaft von Baltimore., die von Hrn. W. Widemann, dem Vorstand des Empfangscomitss, werden begrüßt werden. Scbon von heute Nacht an wird das Empfangs» comitö seine Thätigkeit beginnen. Von Oesterreich werden 6 Ex­tra-Schützenzüge. aus der Schweiz ein solcher von St. Gallen, ein anderer von Zürich u. s. w. erwartet.

! Ucber die am letzten Sonntag in Stuttgart stattgehabte Ge­neralversammlung der württembergischen Vorschußvereine (Gewerbe­banken) geht derN. Bztg." u. A. Folgendes zu: Vorort ist die Stuttgarter Handwerkerbank. Vertreten waren 40 Banken (darunter Calw (Vorschußbankj, Herrenberg. Nagold, Weil d. Stadl, Leonberg, Magstadt, Böblingen rc.) mit über 60 Abgeordneten. Die sämmt« liehen Banken durch Circuläre zngestellte Tagesordnung erstreckte sich über nachstehende Punkte: 1. Rechenschaftsbericht, 2. Aushebung de« Giroverkehrs, 3. Empfehlung doppelter, d. h. getrennter Cassabuchfüh. rung, 4. Besteuerung der Genossenschaftsbanken, 5. Stellung der Vor- schußbanken unter das Gcnossenschaftsgesetz, 6. Empfehlung des Südd. Börsen- und HandelsbkatteS als Organ der Banken rc. Nach em- gehender Besprechung dieser Punkte kam man zu nachstehenden Resul­taten : Von dem nach dem Caffenbcricht verbleibenden Ueberschuß von 364 M. 12 Pfg., Mark 100. für Zwecke des deutschen Genossen- schaftsverbandes aus Veranlassung des Jubiläums des Gründers der deutschen Genossenschaften, Hrn. Schulze-Delitzsch, zu bestimmen und regere Betheiligung bei diesem Verbände anzustreben; den bisher bestehenden Giroverkehr als namentlich durch Aufträge, welche die Post vermittelt, überflüssig aufzuheben, den Banken eine getrennte Buch- führung und zwei Unterschriften bei sie verpflichtenden Schulddokumen- ten, da wo es möglich zu empfehlen und hinsichtlich der Besteuerung als einfachste Art derselben ihnen anzurathen, die jährlich sich ergeben­den Dividenden der Mitglieder selbst zu fatiren und die Steuern hieraus zu bezahlen. Sodann wurde der dringende Wunsch ausgesprochen, daß diejenigen Banken, welche noch nicht den Bestimmungen des Ge­nossenschaftsgesetzes entsprochen, durch Veröffentlichung der bereits Ein­getragenen und nicht Eingetragenen veranlaßt werden sollen, dem Ge­setze, das keine Zwangskraft hat. aus freien Stücken nachzukommen, da die Vortheile bei Erwerbungen von Realitäten rc. und die Bestim­mungen des Handelsgesetzes gegenüber dem gewöhnlichen Civilverfah« ren einleuchtend hervorgehobcü wurden. Endlich wurde das Südd. Börsen- und Handelsblatt als Organ für die Banken bestimmt und von verschiedenen Rednern dringend empfohlen. Als Vorort wurde wieder Stuttgart, in den Berbandsausschuß: die Bankoertreler von Eßlingen. Cannstatt, Heilbronn, Gerabronn. Ulm, und eoent. Calw gewählt. Ein einfaches Mahl und nachher Besuch des Fest- pkatzes znm Deutschen Bundesschießen bildeten den Schluß der Verei­nigung, die durch den Austausch der Meinungen und Erfahrungen namentlich in der Jetztzeit nicht zu unterschätzen ist.

Ein Beweis, wie förderlich die feuchtwarme Witterung dieses Sommers der Vegetation war, ist der Umstand, daß seit einigen Ta­gen auch außerhalb der Südfrüchtehandlungen, wo sie längst zu haben sind auf dem Stuttgarter Markte nud bei den sog. Händlern bereits reife Trauben feilgeboten .werden. Mit dem Umschlag deS Windes und des steigenden Barometers steigen die gesunkenen Hoff­nungen auf einen guten Ertrag an Korn, Obst und Wein.

Ludwigsburg. 28. Juli. Eine sehr schätzenswcrtbe Beihilfe zur Einbringung der Ernte wird unfern Landleuten durch die bei den T ruppen eingetretene Erntcbeurlaubung geleistet, wonach die Kompagnie bis zu 40 Mann beurlauben kann.

! Nächsten Sonntag backt

j Laugenbretzeln

C. Dierlamm. Calw.

Transparente

?-Schmierseife,

eigenes Fabrikat, empfiehlt bei Abnahme von mindestens Vr Ctr. billigst

Chr. Schlottere r.