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wird: Durch das Feuer sind Wer tausend Personen obdachlos und

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«ne namhafte Anzahl derselben im buchstäblichen Sinne des Wortes' fähige Töchter hafte^ ließ durch eine^Zcitung.das Gerücht aussprengen.

Amerikanisches. Ein Mann in Nevada, der fieHeg. hei.rMS«

zu Bettlern geworden.

Graz, 15. Juli. Wegen der Katastrophe in Gratwew, wo eüie große Anzahl von Theilnehmern an einer Prozession bei einer Fähre über die Mur umkam, wurden Pater Columbaq List und der Fährmann als schuldtragend in Anklage versetzt.

Spanien. Wie man der »Mn- Ztg.* über Paris mittheilt, drückte König Alfons dem deutschen GeschäftStäger, Grafen Brrchem, als diesen ihm am 12. d. den Schwarzen Adler-Orden überreichte, seine große Freude über diese Ehre aus; es sei die höchste, welche ihm der Kaiser habe erweisen können, da er während seines ganzen Lebens, den Wunsch gehabt , diesen Orden zu besitzen. Er bat den Geschäftsträger, dm Kaiser wissen zu lassen, daß er ihn von allen Monarchen am meisten verehre, und ihm zu sagen, daß er im Nus­lande etwas gelernt habe und Alles ausbieten werde, die liberalen Ideen in seinem Lande in Anwendung zu bringen.

Madrid, 17. Juls. Nach den der Regierung zugegangenen Berichten ist die Nordarmee bis Pennacerrada (in der Gegend von Littoria) vorgedrungen. Einige carlistische Trupps, welche sich diesem Vormarsch« widersetzcn wollten, wurden zurückgeworfen. Die Kär­gsten. im Norden geben die Brrtheidigung ihrer vorderen Linien auf, indem sie andere, weiter zurückgelegene, besetzen. In Folge der letzten Siege der Regierungstrupxen hat sich eine große Anzahl karlistischer Offiziere behufs Unterwerfung bei den Behörden «»gefunden; unter denselben der General Valles und seine beiden Söhne.

Madrid, 17. Juli. Die Carlisten haben auf den benach­barten Höhen von San Sebastian Batterien erbaut und die Bescbie- ßung der Stadt eingeleitet. Die Geschosse haben dieselbe indessen nicht erreicht. Nach einer Meldung des JournalsPolitica* ist von einer karlistischen Abtheilung ein Eisenbahnzng zwischen Barcelona und Saragossa angehalten worden. 16 Passagiere wurden als Ge- sangene fvrtgefithrt und das Gepäck mit Beschlag belegt. Die Car­listen fordern ein bedeutendes Lösegeld für die Freilassung der Gefangenen.

Aus Syrien kommen sehr ernste Berichte über das Umsichgreifen der Cholera. Dieselbe trat zuerst in Hamah auf und wurde von dort durch Militär nach Damaskus verschleppt. In letzterer Stadt sind vom 1.4. Juli 419 Erkrankungen und 147 Todesfälle vorgekommen.

Amerika. Philadelphia, 2. Juli. Anmeldungen aus Deutschland für die Ausstellung in Philadelphia zeigen eine sehr leb­hafte Theilnahme für dieselbe; sie sind jetzt schon so zahlreich ringe- gangen, daß bereits der ganze Raum, welcher deutschen Ausstellern in dem Hauptausstellungsgebäude, der Maschinenhalle und der Kunsthalle zugetheilt wurde, in Anspruch genommen ist. Dabei ist hervorzuhe- den, daß die Ausstellungscommission dem deutschen Reiche den Raum sehr liberal zugemcssen hat. Auch Frankreich und England betheiligen sich bei der Ausstellung auf eine außerordentliche Weise. (Die fran­zösische Nationalversammlung bewilligte für die Ausstellung einen Credit von 600,060 Fr., der Nationalrath in Bern als Bundes- Leitrag für die.; Betheiltgung der Schweizer 250,000 Fr.) Man hat Untersuchungen darüber angestellt, wie viele Gäste wohl im nächsten Jahre in Privathäusern und Hotels untergebracht werden könnten und ist zu dem ResultateAgekommen, daß ganz gut hier eine Diertel-Millon Fremde Wohnungen finden können.

dgßer sieben Fässer mit Gold in seinem Keller habe; in 5 Monatexz waren alle Mädchen vcrhcirathet. Auf einem Bahnhöfe in Chicago verabschiedete sich kürzlich ein Ehepaar, und der nach Europa abrejstnde,

Gatte sagte: »Vergiß mich nicht, und höre nicht auf, mich^zu liebest

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»Niemals! niemals!* schluchzte die Frau, zog ihr Taschentuch herauf und machte einen Knoten darein, damit sic sich de? Versprechen?, erinnere. In New'Aork haben gefallsüchtige Damen auf den. Promenaden ein neues Mittel in Anwendung gebracht, um zu wissen^ ob Herren, die ihnen begegnen, ihnen Nachsehen. Um sich nämsich das Umblicken zu ersparen, da? doch nichtanständig* ist, haben siz. in die Fächer, die ihnen zugleich als Sonnenschirme dienen, kleine. Spiegel eingesetzt, die ihnen alles zeigen, was auf der Straße hinstx ihnen geschieht. Sie sehen also auch, wenn sie mit »Nachsicht* be­wundert werden. Die Localzcitung von Graß Valley schrieb kürzlich:Das hübscheste Mädchen in unserer Stadt hält sich der Promenade leider nicht genug aufrecht.* Wie Woche gingest, nun alle Mädchen der Stadt kerzengerade, und jedes Mädchen sagttz^ Die abscheuliche Zeitung! Mama, gehe ich nicht gerade?" TA. Ne.-D. H.-Ztg. * entnimmt einem Blakte in einem Landstädtchen von N.- braSka in den Bereinigten Staaten folgenden recht gemächlichen Wochenbericht:Abgesehen von dem Doppelmorde, dem großen Feuer, dem verwegenen Raube und einigen Durchbrennereien ging es wäh­rend der letzten Woche bei uns sehr ruhig, ordentlich und friedlich, her.* Bei einem Gericht im Westen Nordamerikas sagte jüngst der Richter zu einem etwas vorlauten Zeugen:Junger Mann, wenn Sir in diesem Tone weiter sprechen, so wird dieser Gerichtshof seine Würde vergessen und Ihnen Eins auf Ihr gottvergessenes Mgyl schlagen, daß Ihnen die Zähne klappernd in Ihren Magen hinunter­fahren!* Diese würdevolle Ermahnung soll einigen Eindruck aus den Zeugen gemacht haben.

Vermischtes.

Einige Wirthe im Harz leisten in der Ausbeutung der Som- merfrischler geradezu Erstaunliches.- »Da sitzen wir*» schreibt man der Volks-Zeitung, »auf der Piazza eines Hotels dicht bei den rauschenden Wasserfällen. Ein junger Mann, augenscheinlich ei» Engländer, trabt auf einem Eselchen vergnügt und munter über die Brücke. Harmlos will der Reiter auf der geraden Straße weiter reiten, als der Ritter Langohr diesen Intentionen zuwider in kurzem Bogen dem Hotel zujagt. Esel und Reiter gerathen in einen schweren Conflict. Der Esel will zum Hotel, der Reiter geradeaus. Der Kampf zwi­schen den streitenden Mächten nimmt gewaltige Dimensionen an. Der Reiter prügelt auf den Esel los, der Grauschimmel bockt, schlägt aus und parrdautz fliegt der Sohn Albions in schlankem Bogen in den Graben . . . Neben mir steht der Oberkellner und betrachtet das Kampfspiel mi schadenfrohem Grinsen. Als nun der gestürzte Reiter seinen Hut tanfliest, die Kniee abwischt und fluchend mit dem renitenten Esel dem Hotel zulenkt, flüstert mein Nachbar mit ver­traulichem Lächeln:Den Sturz hafte sich der Herr ersparen können. Auf dem Esel kommt Keiner biem Hotel vorbei, der nicht absteigt und etwas verzehrt. Wir haben den Esel ans Futter gewöhnt.* Kluge Vorsicht erfindungsreicher Wirthe. du beschämst Renz, Carrs und Polski SalamonSki.

Gemeinnütziges.

Ueber die praktische'Anwendung der in jeder Apotheke zu haben, den Salicylsäure (bei welcher jedoch darauf zu sehen, daß es echte, geruchlose sei) als Conservirungsmittel werden als Ergänzung unserer in Nro. 64 d. Bl. gemachten Mittheilung noch folgende Fingerzeige gegeben: Riechendes Fleisch wird in wässerige Salicylsäure (auf 1 Liter warmes Wasser etwa 1 Gramm gerechnet) eine Stunde lang gelegt, dann gut abgespült und gewaschen; ist eS sehr stark riechend, so nehme man etwas mehr. Eier werden in eine solche Lösung etwa eine Viertelstunde lang eingelegt, sn der Luft getrocknet und auf Eierbretter gestellt; sie Hallen sich monatelang frisch. Reine Kuhmilch, mit 0,04 bis 0,05 pCt. trockener Salicylsäure vermischt, kommt bei gewöhnlicher Temperatur 37 Stunden später zum Gerinnen als saust. Die Milch bleibt wohlschmeckend und die kleine Menge Salicylsäure ist durch den Geschmack nicht wahrnehmbar, auch verliert die Milch weder ihre Eigenschaft, Sahne abzuscheiden, noch sich buttern zu lassen. Bier wird durch Zusatz von 0,03 Gramm auf den Liter vor Pilz- und Schimmelbildung dem sog. Kahmigwerden behütet. Einge­machte Früchte, Fruchtsyrupe, Fruchtsäfte n. s. w. werden vor Gäh- rung und Schimmelbilduna bewahrt, wenn man» ohne die Buchsen hermetisch zu verschließen, obenauf eine Prise Salicylsäure vertheilt. Zu eingemachten Gemüsen mischt man eben so? kleine Mengen Salicylsäure hinzu, um sie vor Verderben zu schützen, oder verfährt wie so eben vorher beschrieben.

(Desinficirende Eigenschaft des gebrannten Kafste's.) Nach dem Journal d'Alface* soll der gebrannte Kaffee einer der kräftigsten Stoffe sein, um thierische und pflanzliche Ausdünstungen zu zerstören und unschädlich zu machen. Ein Gemach, worin längere Zeit Fleisch gelegen hatte, das sich in vorgerücktem Zustand der Fäulniß befand, wurde augenblicklich von dem Ablen Geruch befreit, als ein offener Kaffeeröster, in welchem sich ein Pfund frisch gebrannten Kasfee's befand, dort aufgestellt wurde. Ebenso wurde der durchdringende Ge­stank, welcher sich durch die Reinigung einer Senkgrube im ganzen Hause und in allen Zimmern verbreitet hatte, durch Räucherungen mit gebranntem Kaffee in kurzer Zeit beseitigt. Eisschränke nehmen in Folge der Aufbewahrung von Fleisch und Fischen nicht selten einen üblen Geruch an. Es gibt kein besseres Mittel sie davon zu befreien, als gebrannten Kaffee. Wenn man Wildpret mit gemahlenem Kaffee bestreut, erhält es sich mehrere Tage frisch. Das Wildpret wird aus­genommen, das Blut mit frischem Wasser abgewaschen und abgelroa- net und zwischen die Federn oder Haare der Thiere etwas Kaffee­pulver gestreut. Der gebrannte Kaffee ist auch ein gutes Räuche­rungsmittel in Krankenzimmern und bei ansteckenden Krankheiten, jeden­falls angenehmer als Chlor und Carbolsäure._ ,

Redigirt. gedruckt und verlegt vvn A. OelschlLger-