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welches in den Haushaltungsgeschäften er« fahren ist, findet bis Jakobi eine Stelle bei Gottlieb Widmaier.

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Calw, 18. Juni. Wir können nicht unterlassen, unsere Leser auf dieKnnstanzeige" im heutigen Blatt aufmerksam zu machen mit dem Bemerken, daß die Vorstellungen an andern Orten von den Zeitungen sehr günstig recensirt wurden.

Calw, 18. Juni. Am 19., 20. und 21. d. Mts. findet in Pforzheim im Saale desPfälzer Hofes", durch den dortigen Gar­tenbauverein veranlaßt, eine Rosen- und Pflanzen-Ausstel-

1 ung statt, mit welcher eine Preiöconcurrenz verbunden ist. Schon jetzt können wir, nach erhaltener Information, behaupten, daß die Aus­stellung durch Reichhaltigkeit der Sortimente, üppige Pracht der Blüthenund geschmackvolles Arrangement ähnlichen Ausstellungen in größeren Städten sich ebenbürtig zur Seite stellen kann. Dieselbe beginnt Sonnabend Nachmittags 3 Uhr und dauert, wie schon erwähnt, bis Montag Abend. Wir wollen nicht verfehlen, unsere Leser besonders auf den Besuch dieser Ausstellung aufmerksam zu machen und würde sich besonders der Sonnabend und Sonntag, wo alles noch in schönster Frische sich dem Auge bietet, als die geeignetste Zeit empfehlen.

Stuttgart. Se. Majestät der König wird, wie man aus Ulm schreibt, nächsten Samstag dort eintreffen, um eine Truppenschau über die dortige Garnison zu halten und sich dann zum Sommeranfent- halt nach Friedrichshofen begeben.

Stuttgart, 15. Juni. Die Kammer der Abgeordneten be­schloß nach längerer Debatte mit 43 gegen 40 Stimmen über die von einer Anzahl Wirthen eingereichte Bitte um Reform der Weinbefteuruiig zur Tagesordnung überzugehen.

In Reutlingen kam vorgestern ein Brand aus, der jedoch -bald wieder gelöscht werden konnte. Als Anstifter desselben ist der 13jährige Knabe einer dort zur Miethe wohnenden Familie verhaftet, -der Stiesel wichsen sollte und im Aerger darüber ein Zündhölzchen anzündete und in das Stroh warf. Ec ist der Thal geständig.

W innend en, 16. Juni. Die Traubenblüthe geht in erwünsch­ter Weise vor sich; die Menge der Trauben ist so groß, daß die Weingärtner beimVerbrechen der Weinstöcke" auch Trauben abbrechen, ba die^Weinstöcke gar nicht alle Trauben, die angesetzt haben, tragen könnten.

Im Oberland hat die Heu-Ernte allgemein begonnen und «S fällt dieselbe in Beziehung auf Quantität und Qualität sehr be- friedigend aus. Nebenbei wird Heuer sehr viel Klee gedörrt. Der Henpreis fft für den Centner auf 1 fl. 12 kr. bis 1 fl. 30 kr. gesunken. Im März und April zahlte man 4 fl. und darüber.

Gmünd, 15. Juni. Ais Beitrag zur Brutalitätsstatistik ist ein verwichene Woche auf dem Wege von Methlangen (F:lial von Straßdorf) nach Straßdorf auf eine 78jährige Frau von einem nach deren Aussage 2528 Jahre alten Burschen verübtes unsittliches Attentat zu regiftriren, dessen sich die Frau zwar schließlich erwehren konnte, wobei sie aber immerhin übel genug zugerichtet worden ist. Möge es gelingen, den Unhold, welchem man scharf auf der Spur ist, dem Arme der Justiz zu überliefern. Am 12. dieß ist die 3. Serie der Reservisten entlassen worden. Weitere Einberufungen sollen dem Vernehmen nach vorerst unterbleiben.

Ulm, 15. Juni. Heute wurde Max Sänger von Hohebach, OA. Künzelsau, nach vorangegangener zweitägiger Verhandlung von den Geschworenen des Mords und Raubs für schuldig erklärt und zur Todesstrafe, sowie zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte ver> urtheilt. Der seiner Zeit mit ihm in Basel verhaftete Tobias Schneider von Pfrondorf erhielt wegen Hehlerei im Ginne des Z. 259 des D. R.-Str.-G.-B. eine Gefängnißstrafe von 6 Monaten neben dem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte ans die Dauer von

2 Jahren.

Die Großherzoglich Badische, die Herzoglich Sachsen-Alten- burgisch« und die Fürstlich Schwarzburg-Rudolstädtische Regierung haben die Einziehung ihres Papiergelds beschlossen. In Baden hat die Einlösung bis spätestens zum 31. Dez. d. I., in Sachsen-Alten­burg bis zum 30. Juni 1876 zu erfolgen. Je nach der betreffenden Frist verlieren die Scheine ihre Giltigkeit; das Schwarzburg-Rudol-

Gottesdienste.

Am Sonntag, den 20: Juni:

Vorm. (Pred.): Hr. Dekan M czg er. Kinderkebre mit den Töchtern.

N achm. (Bibclstoe:) Hr. Helfer Grill. _

städtische Papiergeld verliert mit Schluß des laufenden Jahres die Giltigkeit als gesetzliches Zahlungsmittel, jedoch sind die dortigen Staatskassen auch noch vom 1. Januar 1876 an zur Annahme des­selben verpflichtet.

M ör s, 11. Juni. Diesen Morgen stürzte bei heftigem Sturm­wind der bald vollendete Thurm der hiesigen katholischen Kirche un­ter donnerähnlichem Krachen zusammen. Fünf Arbeiter waren im Augenblick des Unglücks im Bau beschäftigt, von denen leider zwei sofort als Leichen aus den Trümpiern des Balkenwerks heransgezogen wurden. Ein dritter, der Maurermeister Junk, Uebernehmec des Baues, bedeutend verletzt, würde gleich ins Krankenhaus getragen, wo er nach Is/? Stunden verschied.

Lahr, 15. Juni. Fürst Bismarck dankte unterm 12. Juni für das liebenswürdige Anerbieten der Stadt Lahr, ihm in einer der schönsten Gegenden unseres Vaterlandes einen so beneidenSwerthen Aufenthalt bereiten zu wollen. Cr verheißt seinen Besuch, sobald er an den Oberrhein reisen werde, und schließt mit den Worten:Der Zweck, Beförderung meiner Gesundheit, den Sie im Auge hatten, wird durch Ihr Anerbieten irisofern schon erreicht, als angenehme Eindrücke stets vortheilhafl auf dieselbe einwirken."

In den Orten Mauchen und Ewattingen im Amte Bonn­dorf haben in der Nacht voin 14./15. größere Brände gewüthet und in ersterem Orte die Kirch e und 43 Wohn- und O-konomiegebäude, in letzterem ebenfalls die Kirche und gegen 50 Wohngebäude in Asche gelegt.

Aus Thü ringen. 10. Juni. In diesem Jahre wird Thü- ringen durch die elementaren Raturkräfte arg heimgesucht. Am 7. Juni brannten gegen 50 Häuser, darunter Schule und Kirche des Dorfes Möschlitz im Fürstenthum Reuß Greiz nieder. Das Dorf zählt gegen 900 Einwohner, von denen die Hälfte obdachlos geworden. In Naumburg a. S. ging ein WÄkeiibruch vor einigtn Tagen nieder, der mehrere Menschen mit seinen wild daherflulhenden Gewässern verschlang.

Düsseldorf, 11- Juni. Gestern Abend gegen 12 Uhr hatte sich eine große Menschenmenge am Rhein versammelt, um den abrei- senden Franziskanern Lebewohl zu sagen. 75 Ordensmitglieder aus den Klöstern Rheinlands und Westphalens hatten sich in Düsseldorf zusammengefunden, um die Reise über den Ozean gemeinschaftlich zu machen. Unter den Brüdern befand sich einer, dessen Brust mit dem eisernen Kreuze erster Klasse und einer Reihe Kriegsdenkmünzen ge- schmückt war. Als die Gesellschaft das Dampfbootder König" betrat, sang die Volksmenge: .Wir sind im wahren Christenthum" und bei der Abfahrt brachte einer ans der Versammung den PatreS als denscheidenden deutschen ÄxÜdern" ein Lebehoch, worauf ein Pater mit einem Hoch auf Düsseldorf antwortete.

Berlin. 15. Juni. Der Schluß des Landtages fand soeben Mittags in gemeinsamer Sitzung der beiden Häuser statt.

Am 1. Juli ftitt der Weltpostvertrag, an welchem Europa, Amerika und Afrika vorläufig theiln'ehmen, in Kraft. Für 20 Pf. Porto kann man einen 15 Gramm wiegenden Brief von einem Ende der Erde bis an das andere Mangen lassen.,

In der klerikalen Presse stinkt wieder der'Finger Gottes". Mit ernster Todt-nrichter-Miene wstd darauf aufmerksam gemacht, daß der Bischof Heinrich vonPassäu, der Einzige deutsche Kirchenfürst, welcher die Unterzeichnung der jüngsten Papst-Adresse seinen jDiözesaneii förm- lich verbot, eben an dem Tage der Uebsrreichung dieser Adresse ge­storben ist.

Die Ernteaussichten m Elsaß-Lothring en sind, wie von allenri Seiten het verkantet, die denkbar besten. Neben den Korfnrüchten versp icht der Obstbau Und Astnsö der Weinbau eine Fülle des Er­trägnisses, wie sie, nach glaubwürdigen Versicherungen seit Menschen- gedenken nicht dügewiffen sein soll, so daß wst noch möglicher Vor- ausberechnung vertrauen dürfen, es wette sich dem guten Weinjähre 1874 ein ausgezeichUeteS Wein- und Fruchtjahr 1875 anschließen.

Wien, 15. Juni. Jöstph Wstsinger, der unter sehr geheim, nißvollen Umständen verhaftet worden war, weil er an den Jesuiten.