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Die tägliche Postbotcnsahrt zwischen Ort und Eisenbahnstation Tein'ach ist vom 15. Mai an aufgehoben und treten dafür täglich viermalige Pvstom- niburshrten zwischm Ort und Eisenbahnstation Tein ach ein, die sich je an die betreffenden Züge anschließen.
— Calw, 14. Mai. Mil dem morgenden Tag (15, Mai) tritt «in neuer Eisenbahn-Fahrtenplan in Wirksamkeit. Die Züge zwischen hier und Stuttgart haben sich nur insoweit verändert, daß der drille Zug um 3 Min. früher, der 4. und letzte um 20 Min. später hier abgeht als seither; somit sind die Abfahrtszeiten MgS., 9^ V., 42 » N.. und 8ir Abds. Bon Stuttgart hiehcr ändert sich der 3. Zug, welcher um 320 N. dort abgeht und um b^AbdS. hier ankommt, um ohne Wagenwechsel um 6" nach Pforzheim abzugehen;
— Blaubeuren, 11. Mai. Seine Majestät der König ist auf seiner Reise über die Alb zum Zweck der Besichtigung der Wasser» Werksanlagen im besten Wohlsein hier cingelroffen und wurde von der Bevölkerung mit Jubel empfangen. Abends wurde eine Beleuchtung der Stadt und der Berge veranstaltet.
— AuS Rheinland und Nassau wird über Wolkeubrüche und Gewitter berichtet, die in der letzten Woche da und dort einigen Schaden anrichteteu. Im übrigen sind die Landleute von frohen Hoffnungen für den heurigen Jahrgang erfüllt.
— Berlin, 12. Mai. Bei dem gestern von dem OffizierkorpS des 1. Gardereg. dem Kaiser Alexander in Potsdam gegebenen Früh»
außerdem ist um 5^ Abds. cm Ellzug nach Ps° N h e m ^ngesch°bm. ^ ^ erhebe ^ ^ Mas. Kaiser Alexander habe der preußi»
während die übrigen Züge dorthin (7^ M../1 V. und rO^ Nach ) S stets viele Beweise von großer Güte und Zuneigung ge»
bleiben. Nach Nagold-Horb 8^°" die -Züge um. 7 ^ g -, ^ s^che ^ch heute durch Theilnahme an diesem Feste an
-9»« Vorm.. 2N Nachm.. 4^ Nachm. (Eilzug) und lO Nachts (di se ^ Im eigenen Namen und im Name» der Armee
nur bis Nagold mit Fortsetzung MorgS, 5 nach Horb). (Fah er seinen tiefgefühltesten Dank für alle diese Beweise der
lenpläne sind bei der Exped.d. Bl. zu haben.) Suneianna aus und hoffe auf deren fernere Erhaltung. Er erblicke
— Stuttgart, 13. Mai. Seine Malestat der König ges ^ ^r gegenseitigen Freundschaft und Waffenbrüder»
Abend von dem zu Besichtigung des AlbwasserversorgnngSwerks '! Kaiser Alexander lebe hoch! Der Kaiser von Rußland erwiederte
nommenen Ausflug wieder zurückgekehrt und haben nunmehr auf der ^ schaff naiM «rexauo ^ ^ ^ .. , > . ., .
Villa bei Berg Wohnung genommen, wohin Ihre Majestät die Königin schon am 11. d. M. übergesiedelt sind. Die geschäftlichen Vorträge werden Seine Majestät, wie sonst, im hiesigen Residenzschlosse «ntgegennehmen. (St.A.)
Stuttgarl, 8. Mai. (15. Sitzung der Kammer der Abgeordneten.) Hohl berichtet Namens der Legitimationskommission über die Wahl des OberamtSbezirkS Cannstatt, wo Staatsanwalt Elben gegen Kaufmann Sting gewählt wurde. Die gegen diese Wahl eingelausene Beschwerde von Cann- statter Wählern ist auf zwei Beschwerdepunkte brgründet: 1) darauf, daß in Cannstatt bei 2860 Wählern nur ein einziges Wahllocal und nur ein einziger Wahltag statt zwei bestimmt waren, so daß 2800 Wähler innerhalb 9 Stunden abstimmcn mußten, was eine absolute Unmöglichkeit sei; auch hatten 1200 Wähler nicht dazu gelangen können; 2) seien in'Stetten Couverte außerhalb des Wahllokals abgegeben»und Stimmzettel eingelegt worden, statt innerhalb ß«S Wahllokals, wie der Artikel 14 des Wahlgesetzes vorschreibe, und dritte Personen, die keine Funktion bei der Wahl gehabt, im Wahllokal anwesend! gewesen, was verboten sei. Die Commission HM beide Beschwerdepunkte für nicht erheblich genug, um daraufhin die Ungiltigkeitserklärung der Wahl zu begründen. Sw beantragt daher: die Giltigkeitserklärung der Wahl des Abgeordneten Elben. Probst findet die Gründe, besonders den, daß eine gröbere, Zahl von Wählern nicht zur Abstimmung gelangen konnte, für wichtig genug zu dem Antrag, die Wohl für ungiltig zu erklären, nnd die Regierung um Einleitung einer Neuwahl zu bitten. Schund, Lenz und Fetzcr sprechen sich für den CommissionSantrag, Gutheinz und Oestcrle für den von Probst aus, welch letzterer mit 51 gegen 23 Stimmen abgelehnt, die Wahl also für gültig erklärt wird. Als Bedarf der Staatsschuld werden sodann 9,270,780fl. 14kr. oder 15,892,766 M. 13 Pf. vcrwilligt, um 576,252 fl. 21 kr. mehr als im Vorjahr.
— Reutlingen, 10. Mai. In der Werkstätte des Rothgerbers Seb. Bihler wollte der etliche 20 Jahre alte Sohn mit einem Arbeiter einen Weichkasten für Häute — ein etwa 9 Fuß tiefes, ausg« mauerteS Loch — leeren und reinigen. Auf dem Boden desselben hatte sich etwa I V? Fuß tiefer Schlamm angesammelt; um diesen heranszuschöpsen stieg der junge Bihler an einer Leiter in den Weich- kosten, während der Arbeiter obm blieb, um die gefüllten Kübel Schlamm in Empfang zu nehmen und wegzutragen. Kaum war jedoch Bihler unten angelangt, der Kübel war noch nicht zur Hälfte gefüllt, so stürzte derselbe, ohne einen Laut von sich zu geben oder einen Versuch zum Rückzug zu machen, in den Schlamm. Der Arbeiter stieg sogleich hinab, um seinen Herrn zu retten, stürzte aber auch, ob der hier angesammelten Kohlensäure und den sich entwickelnden Ammoniak» und Kohlenwasserstoff-Gasen, alsbald in den Schlamm. Ein Knabe, der oben stand, rief um Hilfe, woraus die Nachbarn herbeieiten. Schulamtßzögling Maier, der im Hause wohnt.
den Toast auf das Wohl Kaiser Wilhelms und seines braven ersten Garderegiments. Beide Kaiser umarmten und küßten sich darauf.
Berlin, 11. Mai. Fürst Gortschakoff, der russische Staats» kanzler, welcher schon gestern Nachmittag dem Reichskanzler einen Besuch abstattete und längere Zeit mit demselben konferirte, wiederholte heute Vormittag diesen Besuch.
_ Berlin, 12. Mai. Fürst Gortschakoff wurde gestern Nachmittags von der Kaiserin, heute Mittag vom Kaiser, hierauf vom Kronprinzen empfangen. Kaiser Alexander besuchte gestern nach der Rückkehr von Potsdam die Feldmarschälle Graf Moltke und Frhrn. v. Man» teuffel. Heute findet Galadiner im königlichen Palais bei den Majestäten statt, wozu 120 Person«, eingeladen sind, darunter Fürst Gort» schakoff, die russische Botschaft, die Feldmarschälle und die Kamman» deure der Regimenter, deren Chef Kaiser Alexander ist. Abends ist Ball im Opernhause. — Der deutsche Kronprinz kehrt morgen nach Italien zurück.
— Berlin, 13. Mai. Kaiser Alexander ist heute Morgen 8^ Uhr nach Ems abgereist.
_ Berlin, 10- Mai. Abgeordnetenhaus. Das Klostergesetz
wurde in dritter Berathung bei namentlicher Abstimmung mit 243 gegen 80 Stimmen angenommen.
— Schon wieder ein „Distanzritt" unternommen. Ein Herr Paul s^alvi reitet von Pest nach Paris. Am 8. Vormittags ritt Salvi von Pest ab.' Das Pferd heißt Radamant, siebenbürgischer Abstammung. Der 175 Meilen lange Weg soll in 15 Tagen zurückgelegt werden. Am 8. Tag, somit am 16., soll er in Urach eintreffen.
Schweiz. Zürichs 6. Uetlibergbahn eröffnet worden.
Mai. Am 10. d. M. ist die
einer der ersten auf dem Platz, und stieg alsbald die Leiter hinab, um die Verunglückten ans dem Schlamm zu ziehen, doch kaum hatte er einen derselben erfaßt, als auch er bewußtlos in den Schlamm fiel. Einem Metzger, der gehalten von Männern nun hinabsteigen wollte, drohte gleiches Schicksal» und er mußte halb betäubt wieder zurückge-
Mersrisches.
In der nächsten Zeit findet die durch das Reichsmünzgesrtz verordnet« Einführung der Reichem arkw ührun g für den Verkehr statt und wird eS dabei manchem schwer werden, von der so beliebten Guldenwährung sich zu trennen und in das neue Münzsystem einzuleben, umsomehr als erst vor einigen Jahren auch unser Maß und Gewicht eine Aenderung erlitt und hiedurch ganz andere Zahlen und Preise als seither für die verschiedenen Objekte bedingt sind.
Um nun dem rechnenden Publikum bei Umwandlung der Preise war! helfend unter die Arme zu greifen, hat sich ein bewährter, praktischer
Techniker, Eise nbahnbau»Jnspektor G. Preu, der Mühe unterzogen, Tabellen zu entwerfen, durch welche mit Leichtigkeit und Sicherheit die Umwandlung des Preises für württem» belgisches Maaß und Geldwährung in das metrische System und umgekehrt vorgenommen werden kann. In diesen
zogen werden. Nun ließen sich Männer Seile um den Leib binden,!Tabellen sind nicht blos die gewöhnlichsten, beim Bau vorkommende» und so wurden nach und nach die drei Verunglückten Heraiifgezogen,! Maaße, als: Fuß>, Quadratfuß, Quadratruthe, Kubikfuß, Schacht»
und in völlig bewußtlosem, todlähnlichem Zustand auf die Lohhaufen j vor dem Hause gelegt und Belebungsversuche von den herbeigerufenen Aerzten veranstaltet. Bei den zwei zuletzt in die Grube gefallenen konnte man bald Hoffnung haben. Der Arbeiter konnte nach einer halben Stunde nach Hause geführt werden, der Schulamtszögling konnte noch am Abend sein Bett verlassen. Bihler dagegen kam nicht mehr zur Besinnung, und starb trotz aller angewandten ärztlichen Mittel nach IVz Stunden in Folge der Vergiftung durch die einge
ruthe rc. in Berechnung genommen, sondern auch sonstige im täglichen Verkehr häufig vorkommende Maaße wie: Elle, Morgen, Eimer, Schoppen, Klafter, Simri rc., so daß diese Tabellen sowohl für Bauleute und Baumeister, als auch für sonstige Gewerbe» treibende, Holzhändler und Kaufleute ein ganz nützliches, unentbehrliches Hilfsmittel für ihre Umrechnungen sein dürften.
Diese 26 Umrechnungstabellen sind zweckmäßig in Taschenformat gebunden, mit der nöthigen Anweisung und einigen Rechenexempeln
alhmelen tödtlichen Gase. Allgemeines Mitleiden wird der Familie versehen, zu dem billigen Preise von 1,03 M. und 1,80 M. in der zu Theil, der Vater war auf einer Geschäftsreise nach Münsingcn > Buchhandlung von Rud. Roth in Leutkirch zu haben und können diesel» nnd wurde telegraphisch von dem Unglück in Kenntniß gesetzt, die j ben durch alle Buchhandlungen bezogen werden. Die Form des Büchlein- Mutter wollte morgen in das Krankenhaus nach Tübingen, um bei! gestattet eine leichte Handhabung desselben und sein Inhalt ist als durchau- der Amp utation ein es jüngeren Sohnes zugegen zu sein. j dem Zweck entsprechend Jedermann auf's Beste zu empfehlen. Bl.
Redigirt? gedruckt ULdHegt^von B^Oclschlägcr^" (HiezuNro. 19 des UnterhaltungsblalrS.)