Alk allgemein als berechtigt anerkannte Ligenlhüslichkeit, alle Welt zu Nutzen. Ihm war nun rin Ring im Werthe von etwa 150 Thalrrn "geflöhten worden und als Zeuge wurde er bei der bezüglichen Gerichts- iverhqnd lung dem Diebe gegenMrStstrllt, der zwar ^fangen.-genommen, !i-ri dem qber das cvrpus ässlieti nicht.mehr.gehende» würde- Zunächst brach Herr. C. nun in rin furchtbares Lamento über.seineuun- ^»s^eu VeMt auS»: Altz dieses'geruhet, fragte der Präsident .den Dlngellagten, was er mit dem Ringe angefangen habe. »Dm Habe ich für 25 Thaler verkauft." Nun hielt eichen.Zeugen nicht Ilänger; M unbeschreiblich komischer Wizth bricht er in dir Worte.aus : „Gaues .^Spitzbube), Warum hast hu, dafür,mir das Ringche nicht zum Kauf Angeboten?" Ungeheure Heiterkeit, selbst seitens des Angeklagten war die Antwort.
— Posen, 22. Frbr. Weihbischof JanÜzewSki ist am Samstag, 7 aus der Haft entlassen, auf Beseht des. Oberpräfidentm aus hen Provinzen Posen, Ost- und Westpreußen und "Sachsen, sowie aus dem Regierungsbezirk Frgnkfurh a.^ h. O. ausgewiesen und bereits über die Grenze dieser Bezirke gebracht worden.
— In Preußen hat trotz aller Warnungen die Auswanderung nach Brasilien noch nicht nachgelassen. 20 Personen, die in der jämmerlichsten Berfaffung aus Brasilien zurvckgekehrt waren und weil sie keinen Heller Geld in der Tasche hatten, im Arbeitshaus in Berlin untergebracht Worden waren, ist endlich freie Fahrt nach West- Preußen bewilligt worden,
— Metz, 14. Febr. Im Bezirk Lothringen sind von den kaiserlichen Forftbeamien im Jahre 1874 45 Wölfe, 285 Schweine und 25 Wildkatzen erlegt worden.
Schweiz. Bern, 21 Febr. Eine öffentliche Erklärung des Professors Friedrich widerlegt die gegen den Altkatholizismus von Pfarrer Peroulaz, erhobenen Anschuldigungen mit dem Nachweis, daß die Neukatholiken, nicht die Altkatholiken vom Christkatholizismus abgefallen seien.
In den Wäldern der berühmten Schweizer Orte Pfäffers, Ragaz, Wallenstadt, Quarten und Wartau, sind in Folge ausgesetzter Schußgelder im Jahre 1874 1495 Eichhörnchen geschossen worden.
Frankreich. Paris, 19. Febr. Die Besorgniß vor einem bonapartistischen Handstreich ist in der Bevölkerung durch die Cassag- uac-Affairr sehr verstärkt. Auch das rechte Centrum hat sich aus diesem Motiv der Linken genähert, und die Regierung machte der Commission für V orberathung der constitutionellen Gesetze annehmbare Vor- . schlüge über die Bildung des Senats.
Rouher soll bei Gelegenheit des sAustrittS deS kaiserlichen Prinzen aus der Schule von Woolwich seinen Agenten in Her Provinz einen Bericht znoesandt haben, um denselben änzudeuten, aus welche Weise dieses freudige Ereigniß auSgebeulet werden müsse. In diesem Berichte wird behauptet, daß der kaiserliche Prinz eigentlich die Nummer I verdient habe, da er in der ^Taktik, der Strategie und allen sonstigen Militärwissenschaften der Erste gewesen sei, aber nur die Nummer 7 erhalten habe, weil er in der englischen Sprache nicht stark genug gewesen sei. Diese Schwäche des kaiserlichen Prinzen wird von Rouher dadurch erklärt, daß er zu sehr Franzose sek, und daher alle seine freie Zeit auf das Studium der französischen Sprache, in welcher er sich auch immer mit seiner Umgebung unterhalte, verwandt habe. Der Bericht bespricht die Begeisterung, welche der zukünftige Herrscher Frankreichs nicht allein bei seinen Schulgenossen, sondern in ganz England erregt habe, und erzählt, daß der Herzog von Cambridge ausgerufen habe: »Woolwich wird das BrienneL(Ar- tillerieschule wo Napoleon l. erzogen wurde) des 19. Jahrhunderts werden." Schließlich wird in diesem Bericht von der großen Freude gesprochen, welche die Nachrichten aus England in Elsaß-Lothringen «rregt haben, und behauptet, daß das neue Oberhaupt des Kaiserreichs der würdige Nachfolger seines Großonkels sei, daß er die ruhmvollen Traditionen des ersten Kaiserreichs aufrecht erhalten, für Waterloo und Sedan Rache nehmen, die Parlamentarier und Advokaten, die Landplagen Frankreichs, zu Paaren treiben und Frankreich seinen alten Ruhm und Glanz zurückgeben werde.
Paris, 20. Febr. Bekanntlich hat sich Prinz Napoleon seinerzeit darüber beschwert, daß er von der Armeeliste gestrichen wurde. Der Staatsrath hat beschlossen, seine Beschwerde zu verwerfen; er habe keinen Grund, sich darüber zu beklagen, daß sein Name aufgehört habe, auf der Liste des großen Generalstabs der Armee zu figuriren.
England. London, 18. Febr. Die Kadetten der Akademie in Woolwich brachten gestern dem scheidenden kaiserlichen Prinzen eine Ovation. Der Prinz setzt vorläufig privatim feine Studien in Chiselhurst fort. Der »Morning Post" zufolge wäre es nicht unwahrscheinlich, daß er zur praktischen Erlernung des Dienstes einem englischen Regiments attachirt würde.
Italien. Rom . Die Encyklika an „Unsere Ehrwündigen
RediqirtHednrckt und vntegt
Brüder die Erzbischöfe und Bischöfe in Preußen" ist datirt Rom bei .S, Peter, 5. Febr. im Jahre 1875, unseres Ponlificates XXIX. Pius ?. k, IX. Die Hauptstellen sind einmal die auf die preußischen Mäigesetze bezüglichen, lautend: ES erfordern die Erniedrigung der .bischöflichen. Würde, die Verletzung der Freiheit und der Rechte der Kirche,, die Verfolgungen,, von welchen die Diözesen PrtußenS ge- drückt Werden, von Uns, daß Wir klagend die Stimme erheben gegen jene Gesetze, welche die Quelle der bereits verwirkten und vieler noch zu befürchtenden Uebelthaten sind, und daß Wir für die durch gött- lose Gewalt nstdergetretene kirchliche Freiheit mit aller Entschiedenheit und mit der Autorität des göttlichen Rechtes austreten. Um 'diese Pflicht Unseres Amtes zu erfüllen, erklären Wir durch dieses Schreiben ganz offen Allen, welche es angeht, und dem ganzen katholischen Erdkreise, baß jene Gesetze An gilt ig sind, da sie der göttlichen Einrichtung der Kirche ganz und gar widerstreiten. Denn nicht die Mächtigen der Erde hat der Herr den Bischöfen seiner Kirche vorgesetzt in' den Dingen, welche den heiligen Dienst betroffen, sondern den.H. Petrus, dem Er nicht bloß seine Lämmer, sondern auch seine Schafe zu weiden übertrug. — Eine andere Stelle wendet sich gegen die Altkathöliken und sagt: Wir erklären, daß jene Gottlosen und Alle, welche in Zukunft sich durch ein ähnliches Verbrechen in die Regierung der Kirchen eingedrängt haben, gemäß den heiligen CanoneS rechtlich und thatsächlich der größeren Exkommunikation verfallen sind und ver« fallen, und Wir ermahnen die frommen Gläubigen, daß sie sich von dem Gottesdienst derselben fernhalten, von ihnen die Sakramente nicht empfangen, And so sich vorsichtig des Umgangs und Verkehrs mit denselben enthalten, damit nicht der böse Sauerteig die gute Masse verderbe. Schließlich wird den Bischöfen Lob gespendet und gesagt r Jene, welche Euch feindlich gesinnt sind, mögen wissen, daß Ihr, indem'Ihr dem Kaiser zu geben verweigert, was Gottes ist, der königlichen Autorität kein Unrecht zufügen und ihr nichts entziehen werdet. Denn es sieht geschrieben: »Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen". Zugleich auch mögen sie wissen, daß ein jeder von Euch bereit ist, dem Kaiser Abgaben zu geben und Gehorsam zu leisten, nicht aus Zwang, sondern um deS Gewissens willen in Allem, was der bürgerlichen Herrschaft und Gewalt untersteht. Indem Ihr so beide Pflichten in rechter Weise erfüllet und den Anordnungen Gottes gehorchet, seid freudigen Muthes und fahret fort, wie Ihr angefangen habet k _
Vermischtes.
Hinrichtung eines Anonymus In NimeS (Frankreich) war Jemand wegen Mordes zum Tode verurtheilt worden, doch harten die Behörden die Execntion bisher verzögert, da der Verbrecher jede,Auskunft über seine Persönlichkeit verweigerte. Man nahm Anstand, einen Menschen ohne Namen zu guillotinire». Am 2. d. M , Morgens 5 Uhr, endlich wurde dem Delinquenten verkündet, daß er nur noch wenige Stunden zu leben habe. Er war keineswegs bestürzt, nicht einmal überrascht, und er erklärte, täglich diese Mittheilung erwartet zu haben. Man drang nunmehr in ihn, seinen Namen zu sagen; er erwiederte jedoch, daß er darüber selbst alsdann schweigen würde, wenn man ihm an den Stufen des Schaffots Begnadigung gegen Nennung des Namens verheißen würde. Er fügte hinzu: „Ich sterbe zufrieden, weil ich in dieser Weise die Ehre meiner Frau und meiner Kinder rette. Ich habe alle Vorkehrungen getroffen. und Niemand wird je erfahren, wer und woher ich bin." Mit der größten Kaltblütigkeit ertrug er die Vorbereitungen der Toilette für den letzten Gang. Auch auf dem Wege zum Richtplatz bewahrte er eine vollkommene Ruhe, und auf dem Schaffst angelangt, betrachtete er mit einem Lächeln die Guillotine. In dem Augenblicke, als er den Hals unter das Fall- beil legte, bat er, noch einige Worte zur Menge, die sich aus dem Richtplatz eingefnnden hatte, zu sprechen. Er wiederholte hier, daß er zufrieden sterbe, weil Niemand seinen Namen wisse und er dadurch die Ehre seiner Familie rette. Kaum hatte er das letzte Wort gesprochen, als das Fallbeil niederfuhr.
Des Amerikaners Peabody Name glänzt als ein Stern unter den Wohlthätern der Menschheit. In der alten und neuen Welt hat er viele Millionen, die er sich durch Talent, Fleiß und Glück verdient hat, zu Werken der Bildung und Barmherzigkeit gestiftet. Noch vor seinem Tode stiftete er ein Kapital von mehr als 600,000 Pf. Sterling zur Errichtung von Arbeiterwohnungen in London. Von diesem Kapital sind bis jetzt Häuser für 1376" Familien gebaut worden. Die Arbeiter haben wöchentlich 4 Mark Miethe für je eine Familie zu bezahlen, einschließlich des Gebrauchs für Wasser zum Trinken und Waschen und für Bad- und Waschanstalten. Und diese Ar- beitcrhäuser sind so gesund, daß die Sterblichkeit ihrer Bewohner weit geringer ist als in den reichsten und besten Quartieren Londons. Die Hälfte des Stistungscapitals ist noch übrig, von A. OelschlLger.