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Neues in der Bibliothek:

.1) Kras Lavoar'r L«ke» unä Wirke», dargestellt von G. Mas- sari, vollständig deutsche Ausgabe von E.Rüffer. Jena 1874.

2) Die moäera« Oxer. Kritik und Studien von E. Hanslick.

Berlin 1875.

3) Die Frauenarbeit und nationale weibliche Hausindustrie auf

der Wiener Weltausstellung.

4) Dar Wachse» äer steiae von A. Müller.

L) De» «agkische» Laxitäa» ckook berühmte drei Reisen um die Welt, von W. Redenbacher, ß) Die8va«e. Vortrag, gehalten von vr. A. Hirsch.

7) Eräbebe» » Vulkane von H. Möhl.

Peter Pauk Kuben» Vortrag von Professor G. Kinkel.

H) Die vatikaaische» Dekrete nach ihrer Bedeutung für die Un- terthanentreue. Eine politische Fragestellung von W. E. Gl ad st o ne.

Calw. Bei der am 28. Januar stattgehabten Wahl der Cal wer Handels- und Gewerbekammer haben im hiesigen Abstim­mungsbezirk von 66 Wahlberechtigten 32 (im Neuenbürger von 98 Wahlberechtigten 39> ihre Stimmen abgegeben. Die von der Z)elegirtenversammlung der Gewerbevereine des Kammerbezirks Borge­schlagenen wurden sämmtliche größtentheils mit allen Stimmen gewählt, s Leonberg, 29. Jan. Auf dem Hof Seehaus bei Eltingen ^ fiel vorgestern ein Knecht beim Hinabwerfen von Fruchtgarben mit auf die Tenne, brach das Genick Md war sofort eine Leiche. In

letzter Zeit kamen hier und in.der Umgegend.in kurzer Aufeinander­folge 4 derartige Todesfälle vor, 2 durch Sturz von der Höhe der Treppe, und 2 durch Stur; von der Bühne in die Scheune. (Sch.M.)

Stuttgart, 26. Jan. Der evangelische Synodus hat sich heute zur Berathung der Vorlagen für die Landessynode wieder ver­sammelt.

Stuttgart, 27. Jan. Die Ratenloose der Württembergs- scheu Commissionsbank dürften, wie wir hören, zu einem interessanten Prozesse Veranlassung geben, wobei die Frage zur Entscheidung kom- men muß, ob die Ratenloose wirkliches Eigenthum der Käufer sind, auch wenn die Raten »och laufen, und nur Depositum der Bank, oder aber ob sie bis zur Zahlung der letzten Rate Eigenthum der Bank bleiben. Sind sie, wie di: Käufer mit Recht behaupten, von Ausstellung der Natcubriefe und der ersten geleisteten Anzahlung an, wirkliches Eigenthum der Käufer und bleiben es, sofern die Raten­zahlungen ordnungsmäßig erfolgen, so bleiben sie von einer allenfall- sigen Gant unberührt, weil sie dann nur als Depositum bei der Bank liegen und den Käufern gegen Restzahlung der noch erübrigen

verbrannt hatte. Inzwischen wurde dann von de m Olts Vorsteher und dem Stationskommandanten, welche das Attentat erfuhren,, der Thäter in dem 21 Jahre alten Sohne einer geachteten Bauernfamilie von Schornbach ermittelt und zur Haft gebracht. Der Mensch gestand auch seine verbrecherische That sogleich, und gab als Motiv an, daß er dem Lehrer habe sein Geld abnehmrn wollen, dessen er bedurft hätte, um einen begangenen kleinen Diebstahl zu verdecken. Er hatte nämlich kurz vorher in einem Wirthshausc eine geräucherte Zunge entwendet, und sollte für dieselbe 1 fl. 30 kr. bezahlen, damit er nicht angezeigt werde. So gebar auch hier die böse That wiederjBöses, ja ein Ve" brechen, und erbärmliche Genußsucht, elende Schleckerei, war die trau­rige Ursache eines Attentats, das nicht allein den Thäter selbst für Lebenszeit elend macht, sondern auch über eine ganze Familie, die seit­her geachtet dastand, bitteres Leid und Unglück bringt. (Schw. M.)

Ell w an g en, 29. Jan. Die beiden Raubmörder Schuhma­

cher Johann Gottlieb Daferner und Taglöhner August Satzmcher von Manolzweiler, OA. Schorndorf, welche wegen eines vollendete» und versuchten Mords, sowie wegen zweier Verbrechen des Raubs schuldig erklärt und unterem 18. Dezember o. I. von dem Schwurgerichtshof zum Tode verurthrilt worden sind, werden, nachdem heute die König­liche Entschließung eingetroffen ist. wonach dieselben zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt sind, morgen in das LandeSgefängniß nach Stutt­gart verbracht. (Schw. M.) '

Lauphe im. 29. Jan. Kaum ist die Aufregung über den Selbstmord des Stationslommandanten beschwichtigt, so ist hier Alles durch einen grauenhaften Raubmord in Schrecken versetzt. Ein israe­litischer Handelsmann O. war mit seinem Sohn in Geschäfts- reisen die ganze Woche abwesend und niemand als die alte ledige Haushälterin in dem an frequenter Straße stehenden Hause daheim. Heute früh wurde sie von dem Milchweib todt in ihrem Blute schwimmend aufgefunden. Die Wohnung zur ebenen Erde war offen. Die Ermordete lag im Wohnzimmer mit durchschnittenem Halse, Stich- und Schlitzwunden in der Brust und am Unterleib. Die Mordwaffen, ein Rasir- und Küchenmesser, lagen bei der Leiche. In der Wohnung des obern Stockes sollen die Werthsachen auSgeraubt sein. Der Mörder nahm sich Zeit, sein Hemd zu wechseln, das er mit Kragen und Halsbinde liegen ließ. Die ruchlose That scheint zwischen 10 und 11 Uhr Nachts verübt worden zu sein, Polizei und Gericht sind in voller Thätigkeit, die ganze Stadt ist in Bestürzung.

Pforzheim, 30. Jan. Es ist nun definitiv bestimmt, daß

Herr Hofrath RohkfS am Aschermittwoch den 10. k. M., Abends 7 Uhr in der Turnhalle den kürzlich angekünoigten Vortrag abhalten wird. Die große Wichtigkeit, welche die Erlebnisse des kühnen Afrika­reisenden für die gesammte Länder- und Völkerkunde haben, sichern gewiß ein zahlreiches und dankbares Publikum. (Pf. B.)

München, 28. Jan. In dem Protest der baierischen Bi-

den Raten ausgefolgt werden müssen. Nach dem Wortlaut der Ra­tenbriefe und nach allgemeinen Rechtsgrundsätzen sind sie aber Eigen- schüfe, der heute imPastoralblatt" veröffentlicht wird, heißt eS: thum der Käufer und nur als Depositum bei der Bank. Gleichwohl! Das C ivi lehe g esetz stehe im schneidendsten Widerspruche mit soll vom Masseverwaller seit Erklärung der gerichtlichen Vermögens, dem baierischen Konkordat und sei die rücksichtsloseste Kränkung der Untersuchung die Annahme weiterer Ratenzahlungen und damit auch! Katholiken. Der König von Baiern möge Maßnahmen ergreifen,

die Auslieferung der Loose verweigert worden sein. Nur bei Nicht Zahlung der Raten verfallen sie der Bank. Daß sie als Eigenthum der Käufer auch von der Bank angesehen worden sind, beweist die­jenige Bestimmung der Ratenbriefe, wornach etwa auf die Loose ent- fällende Gewinne den Käufern und nicht der Bank zukommen, nalür- lich immer vorausgesetzt, daß die Ratenzahlungen richtig erfolgt sind.

Ludwigsburg, 29. Jan. Am letzten Mittwoch Morgen wurde in Neckarweihingen und in dem 2 Stunden weiter aufwärts

um der Schädigung der Religion und dem Konkordatbruche vorzubeugen. . Der Bischof von Re ge ns bürg hat an den Klerus seines BisthumS eine Instruktion betreffs der Civilehe erlassen. Neue Ge­sichtspunkte sind in derselben nicht enthalten; es wird vom Stand­punkt des Tridentinums ans die Eheschließung als ein Sakrament ausschließlich für die Jurisdiktion der Kirche in Anspruch genommen, da die Spendung jedes Sakraments der Kirche ausschließlich von Gott verliehenes Recht sei. Die Konsequenzen dieses Standpunktes für die

gelegenen Neckargröningen je der Leichnam eines ca. 4050 Jahre! Trennung der geschlossenen Ehe ergeben sich von selbst, alten gut gekleideten Mannes aus dem Neckar gezogen. Einer der- > Die Anerkennung des Königs Alfons durch den deutschen Kaiser selben hatte am Kopfe bedeutende Verletzungen. Die amtlichen Unter- ^ ist gutem Vernehmen nach durch den Empfang des spanischen Ge­suchungen haben ergeben, daß beide Männer noch lebend ins Wasser ^ sandten Rascon als erfolgt anzusehen; dir Akkreditirung des diessei- gekommen und ertrunken sind, wo und wie, darüber konnte bis jetzt!tigen Gesandten für Madrid wird folgen. Die drei Kaisermächte nichts erhoben werden; auch ist über ihren Namen, ihre Heimath und! werden in Form der Anerkennung ziemlich gleichmäßig verfahren, ohne sonstigen persönlichen Verhältnisse noch nichts bekannt geworden. (StA.) dieselben zu einem gemeinschaftlichen, gleichzeitigen Akte zu machen.

Schorndorf, 29. Jan. Gestern Nachmittag wurde auf Das KanonenbootAlbatroß" ist, wie derReichS-Anzeiger" mel­den Lehrer von Necklinsberg» welcher auf dem Heimwege von Schorn- l det, am 26. Jan. von Devonport nach Santander in See gegangen, dorf begriffen war, ein Raubanfall gemacht. Bon Schorndorf an!Berlin, 28. Jan. DieNordd. Allgem. iZtg." meldet: folgte ihm ein junger Mensch bis gegen die Oelmühle, überholte ihn!Das auswärtige Amt hatte auf Grund eingezogener Ansichten höhe- dort, und machte sich bald darauf etwas zu schaffen. Als dann der rer Autoritäten der Reichsjustiz der mecklenburgischen Regierung an« Lehrer in seine Nähe kam, ging ihm der Bursche entgegen, und schoß heimgegeben, ein Strafverfahren in contumaciam wegen des gegen ihm bei der Begegnung eine Pistole ins Gesicht. Der Schuß traf j die BriggGustav" begangenen Seeraubes gegen die Thäter und die die linke Gesichtsseitc voll, der Betroffene hielt sich aber aufrecht und > dafür verantwortlichen Personen«! einznleiten. Die mecklenburgische ries dem Burschen einige Worte der Entrüstung zu. Dieser hatte Regierung hat dagegen die Einleitung eines solchen Verfahrens abge- augenscheinlich erwartet, daß sein Schuß den Mann zu Boden strecke, lehnt wegen Zweifels an der Kompetenz ihrer Gerichte und weil und lief, als dicß nicht zutraf, auf und davon. Der Angefalleneder mecklenburgische Strafprozeß ein derartiges Contnmacialverfahren

fühlte sich verwundet und machte sich deßhalb so schnell als möglich nicht zuläßt."

nach Hause. Zum Glück stellte sich heraus, daß die Wunde nur von! DieN. A. Zlg." widerspricht der durch di-Zeitungen gehenden

einem Pfropfen herrühre, sowie dem Pulver» das ihm das Gesicht Mittheilung, daß der in Preußen in der Vorbereitung begriffene Ent»