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<Santa»der znrückbevrdert. Der Rückbeorderungsbefehl erreichte ldcn „Albatros" in Christiansuvd, den „Nautilus" in Madeira. Letzterer ist
bereits in Santander eingetroffen.
— Kiel, 11. Jan. Die „Kiel. Ztg. alle Vorkehrungen getroffen, um Dampskorvetten „Viktoria Louise" und Gewässer zu beordern.
Frankreich. Die Botschaft Mac
erfährt, die Admiralität habe nölhigenfallS ohne Zeitverlust die .Augusta" sin die spanischen
Mahons an die National- Versammlung und die daraus entstandene Ministerkrisis macht in den Zeitungen viel Lärm. Es handelt sich dabei um folgenden Kern der Sache. Der Marschall-Präsident verlangt für die 6 Jahre, welche er noch zu regieren hat, vervollständigende VersassungSgesetze. Er versteht aber darunter vor allem die Bildung eines Senates (Oberhaus, Herrenhaus) und für denselben die gesetzliche Befugniß, am 20. November 1880» dem Tage, an dem die Amtsgewalt Mac Mahons ablänft, die Form der Regierung Frankreichs (Kaiserthum, Königthum, Republik) zu bestimmen. Ferner versteht Mac Mahon darunter die Bestimmung, daß für den Fall seines Todes vor dem 20. Nov. 1880 ein anderer Träger der von ihm bekleideten Gewalt unter denselben Bedingungen und bis zu demselben Zeitpunkte eingesetzt werde. Die Nat.-Versammlung hat in diesen Vorschlägen eine
London, 4. Jan. Ueber den Brand des ..Cospatrick* (Nr. i. d. Bl.) liegen jetzt die ausführlichsten Nachsichten vor, da die drei Geretteten mit dem „Nhanza" in Plymouth gelandet sind. Das Feuer brach am 17. Nov. nach Mitternacht bei leichtem Nordwestwind und ruhiger See aus. Aus der Vorderlucke drang Rauch hervor, und Alles stürzte dorthin, um Wasser hmunterzugießen. Gleichzeitig wurde versucht, das Schiff so zu lenken, daß es weniger dem Einfluß des Windes auögesetzt war. Beides war vergebens. Die Flammen griffen um sich, und schlugen in wilder Lohe zu den Lucken heraus. Der Anblick jagte die Passagiere in Schrecken, die in wilder Angst umherliefen und die Mannschaft in ihrem Thun störten. Alle» rannte jetzt nach den Booten, und nichts konnte die Passagiere abhalten, sie zu überfüllen. Nicht weniger als etwa 80, meisten» Frauen, befanden sich im Steuerbord-Boote, als die Gnrten unter der Last nachgabcn, das Boot in die See fiel, umschlug und Alle begrub; sie zu retten war unmöglich- Als der Fock-Mast fiel und die Flammen wilder hervorbrachen, sagte der Capitän, der neben Gattin, Sohn und Arzt am Steuerruder stand, daß jetzt Jeder sein eigene» Leben zu retten versuchen müsse. Der Lieutenant, Hochbootsmann und Andere versuchten die große Pinasse flott zu machen, aber während sie sich bemühten, gerieth das Fahrzeug in Brand. Das Backbord-Boot
Jntngue zu Gunsten eines orleanisttschen Thrones erkannt und Legi- j wurde jetzt in See gelassen, und jder (gerettete) zweite Offizier Mac " ----- Donald begab sich in dasselbe und ruderte von dem brennenden Schiff
weg. Der erste Offizier sprang ins Meer und wurde ebenso wie ein weiblicher Passagier von dem entkommenen Boot ausgenommen» Aber dieses war überladen, denn nicht weniger als 34 Menschen befanden sich in demselben. Das Boot blieb in einiger Entfernung von dem sich schnell verzehrenden „CoSpatrick". Der Hauptmast fiel und mußte eine große Anzahl Personen an Bord getödtet haben. Der
timisten, Bonapartisten und Republikaner haben sie durch ihre Abstim muug zu Fall gebracht, und eine Ministerkrisis herbeigeführt. Mac Mahon ist noch niemals so entschieden für die Orleans in's Zeug gegangen, obgleich er selbst vielleicht in der Stunde der Entscheidung zwischen den Orleans und Napoleons schwanken würde.
Paris, 10. Jan. Der Herzog von Broglie hat erklärt, daß er ein neues Kabinet nicht eher bilden könne, als bis fick die Natio
nalversammlung über die konstitutionellen Gesetze ausgesprochen habe. warf seine Frau ms Wasser und sprang chr nach, und ihnen
— Im heutigen Ministerrathe legte Mac Mahon die Ergebnisse seiner ^ der Arzt mit dem So^ie des Capitans ,n den Armen. Alle Besprechungen mit verschiedenen Politikern dar und erklärte, die Bll-> E ^ 2^tzt fiel auch der BeMmast, aber noch immer hielt
düng eines neuen Kabinets würde sich, so lange als die Affemblee! ^ ln der Nahe des Schiffes, und nahm noch einen
über die konstitutionellen Gesetze noch nicht Beschluß gefaßt hat, als i "chen, der lange Zeit auf einer Planke sich erhalten halte, auf- schwierig erweisen. Er verlangte demgemäß, daß die Minister weiter! ^ dasvorher umgesturzte Boot von ewigen Matrosen
sunktioniren. — Man hofft, die konstitutionellen Gesetze «werden Ende der Wole nach Erledigung des Armeekadres-Gesetzes zur Berathung kommen.
Ein Hauptgrund, warum kenr neues Ministerium sich finden will, ist der, daß man vor der Berathung der Verfassungsvorlagcn steht, wo es ohne Niederlagen des Ministeriums nicht abgehcn wird. Nun halten die Herren de Broglie, d'Audifsret-Pasquier, de Fourtou, Dufaure u. s. w. dafür, es sei besser, das seitherige Kabinet nehme die in Aussicht stehenden Schlappen noch mit, weil es dann in einem hingehe; das neue Kabinet dagegen dürfe sich mit einem solchen Konto nicht von vornherein belasten lassen. Sollten die Verfassungsgesctze, was auch nicht unmöglich wäre, ganz durchfallen, so würde das Odium aus die Kammer und nicht auf das neue Ministerium fallen.
Spanien. Barcelona, 9. Jan. Die Fregatte mit dem König AifonS an Bord ist heute früh 10 Uhr in den hiesigen Hafen cingelaufen. In der Stadt sind Vorbereitungen zu einem glänzenden Empfange getroffen. Mehrere Körperschaften von Catalonien haben telegraphisch die Königin Jsabella eingeladen, in Barcelona Aufenthalt zu nehmen, wenn sie Frankreich verlasst. — König Alfons ging um 11 Uhr ans Land, von allen Behörden und Körperschaften und einer großen Volksmenge enthusiastisch begrüßt. Der König begab sich zu- nächst »ach der Kathedrale und wird sodann eine Truppen-ReoueA abnehmen.
aufgerichtet und ausschließlich mit Männern besetzt worden. Da sie keinen Offizier hatten, baten sie Mac Donald, die Lenkung des Boots zu übernehmen. Das that er und nahm, da das Backbord-Boot gar zu überfüllt war, drei Männer m das andere Boot mite Die beiden Boote blieben bei dem Schiff, bis es am 19. um 5 Uhr Nachmittags sank, und vertheilten dann die Ruder unter sich. Das Boot Mac Donalds erhielt nur 1>/g Ruder und kein Steuer, besaß weder Mast noch Segel und hatte nicht einmal Wasser und Lebensmittel. Eine junge Jrländerin aus dem andern Boot gab ihren Unterrock her, und dieser diente als Segel. Man versuchte dem Cap der guten Hoffnung zuzusteueru. Beide Boote hielten am 20. und 21. zusammen, dann erhob sich ein Wind und in der Nacht hatten die Boote einander verloren, und weder Pfeifen noch Schreien konnte sie zusammenbringen. Jetzt beginnt die eigentliche Leidensgeschichte des Mac Donald'schen Boots, in welchem sich 30 Männer, darunter 23 Passagiere, befanden. Am 22. fingen die Unglücklichen über Durst sehr zu Üagen an. Ein Mann, der steuerte, fiel über Bord, und drei Männer starben, nachdem sie in Folge des Genusses von Seewasser wahnsinnig geworden waren. Ihre Leichen wurden über Bord geworfen. Am 23. ging die See hoch, ein Wind erhob sich, und man mußte schwer arbeiten.
Madrid, 6. Januar. Castelar trifft Anstalten, vorder Ankunft des das Fahrzmg von Wasserfrei zu halten. Vier Männer star« Königs Alphons nach Frankreich auszuwandern. Kein anderer unserer re-j ben an diesem Tag, aber so hungrig und durstig waren Mittlerweile pnblikanischen Führer beabsichtigt, das Land zu verlassen. Der König hat ! die Schiffbrüchigen geworden, daß sie es über sich gewannen, das (N^uer telegraphischen Depesche an die ^rovisorstche ^egierun^ du Furros ! Blut der Todten zu trinken und zwei Lebern zu essen. An demselben
"" Tag verlor das Boot das einzige Ruder, das dem Manne, der beim
bestätigt. Er drückt die Hoffnung aus, „daß seine Ankunft in Spanien .... Pfand des Friedens sein und eine loyale und patriotische Vereinigung aller Parteien in dem Entschlüsse, vergangene Zwietracht zu vergessen, herbeiführen werde. Das Pronunciamento zu Gunsten des Prinzen Alphons hat jedoch bis jetzt keine deprimirende Wirkung aus die unter Waffen stehenden Royalisten auSgeübt. Die Karlisten argumentiren, daß, obwohl die Alphonsisten zahlreicher sind, ein großer Unterschied in dem Charakter der beiderseitigen
Steuern in Schlaf gesunken war, entfiel. Am Dienstag wurde der Sturm heftiger, und sechs Personen starben. Am Mittwoch, den 25., wehte ein milder Wind, aber es war furchtbar heiß, und durch dm Tod einiger Insassen war die Zahl der Ueberlebenden auf acht
Anhänger vorhandenffei. Die karlistischen Edclleute seien eben so bereit, Ihr ! reducirt, und von diesen waren drei wahnsinnig. Der Tag lastete Vermögen zur Verfügung der Sache zu stellen, als sie es waren, das Schwert - schwer auf den Unglücklichen; früh am Donnerstag wurden ihre Lei-
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seinen Anhängern nur ein Zehntel der Opfer, welche die Karlisten brachten ,! trotz ihrer Anrufe ZU bemerken. Wieder starb Einer, und d,e Ueber- verlangen würde, dürfte er bald finden, daß er sehr wenig von ihnen zu er- «lebenden fuhren fort, das Blut der Todten zu saugen. Am Freitag warten hätt^ waren die fünf Ueberlebenden nur noch stark genug, eine Leiche über
Gnech^lialld. Athen, 0/, 3an. Em heute stattgehabtes Pisto- Vaid zu werfen, die zweite mußte im Boot bleiben. Nur ein Paffa- Icnduell zwischen dem russischen Gesandten (saburow) und dem rta-^j^ von den 23 war noch am Leben, aber wahnsinnig, und er hatte
liemschen Konsul endete mit der Verwundung des Ersteren und hat die diplomatischen Kreise in Aufregung gebracht.
England. London, 10. Jan. Prinz L. Napoleon wird am 22. d. sein letztes Examen in der Artillerieschule zu bestehen und da- mit seinen Woolwichcr Kursus beendet haben. (Kln. Ztg.)
dreimal bereits den Selbstmord versucht. Jetzt tranken alle See- waffer. An diesem Tag kam der „British Sceptre" ihnen zu Hilfe. Mac Donald schlief gerade und wurde durch den Biß eines Wahnsinnigen geweckt, als er das Schiff bemerkte. Fünf wurden ach Bord genommen, aber trotz der besten Pflege starben zwei.
otsöi.irt. gedruckt und verlegt von Ä. Oelschläger.