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Dämlich in Hendaye, Behobie und Birialou, wohnen, auSgtwiksen wer» den sollen. Dieß ist ein harter Schlag für die Carlisten.
Paris, 7. Nov. Nachrichten aus Hendaye zufolge scheinen die Regierungstruppen in Verbindung mit der Besatzung von Jrun dir Belagerer auf französisches Gebiet werfen zu wollen. General Pourcet ist durch neue Instruktionen angewiesen worden, die Verletzung französischen Gebiets zu verhindern.
Spanien. Madrid, 8. Nov., Abends. Die Regierung erhält soeben die Mittheilung, daß Don Carlos seit gestern Abend auf französischem Gebiete weilt. Tie Veranlassung seines UebertrittS ist unbekannt.
Bayonne, 9. Nov. Der spanische Konsul verlangt die sofortige Jnternirung des Don Carlos. Der Konsul hat der französischen Behörde das HauS bezeichnet, in welches spanische Agenten Don Carlos eintreten sahen. Es werden Maßregeln getroffen, um seine Rückkehr nach Spanien zu verhindern.
Bayonne, 8. Nov. Die Carlisten haben gestern das Feuer auf Jrun nicht fortgesetzt. Zwischen ihnen und dem General Loma, der mit 6000 Mann zum Entsatz heranmarschirt, fand ein Zusammenstoß statt.
England. London, 7. Nov. Die von Gladstone veröffentlichte neue Schrift an seine katholischen Landsleute verthei digt seine in der „Revue Conlemporainc" veröffentlichte Publikation über Ritualismus. Gladstone erklärt: Jedermann sei berechtigt, sich gegen den Papst zu verwahren, dessen Bundesgenossen die Indifferenten seien. Das Rom des Mittelalters habe die Weltherrschaft beansprucht, das moderne Rom habe diesen Anspruch nicht aufgegebcn, im Gegentheil sei die,Opposition dagegen seit den vatikanischen Beschlüssen schwächer als im orthodoxen Mittelalter. Rom habe das Credo verändert. Wer zum römischen Glauben zurückkehre, opfere seinen Patriotismus einem fremden Souverän. Rom greife in staatliches Gebiet zu politischen Zwecken über; der deutsche Kirchenkampf beweise dieß. Dieser Kampf verbreite sich auch in andern Ländern, namentlich auch in Oesterreich. Die vatikanischen Dekrete seien offenbar Ursache der gegenwärtigen Gefahren. Man könne von Deutschland sagen, wie früher von Frankreich: „Wenn Deutschland beunruhigt ist, kann Europa nicht ruhig sein."
London, 9. Nov. Die „Times" veröffentlicht ein Schreiben des Erzbischofs Manning gegen die letzte Broschüre Gladstone's, worin der Erzbischof den von Gladstone den Katholiken gemachten Bezicht der Illoyalität widerlegt und ausführt, daß der Gehorsam gegen die bürgerliche Obrigkeit (in Glaubrn»aesetz der katholischen Kirche sei und die vatikanischen Dekrete die Verpflichtung zum Gehorsam gegen die Obrigkeit und die Bedingungen ihrer Ausübung nicht verändert hätten Die Treue gegen den Staat werde von den Katholiken ebenso ausgeübt, wie von allen anderen Christen und allen Menschen» welche an Gott glauben, oder das Sittengcsetz anerkennen. Bei Niemanden sei der Gehorsam gegen die Obrigkeit unbegrenzt, und die Treue gegen
aufhielten, und mit Jusuf in Handelsverbindungen standen. Sie waren der falschen Meinung, daß Jusufs Mörder ein Montenegriner gewesen sei. Diese fünf Montenegriner wurden sämmtlich in einem Gasthause bei ihrem Abendmahl getödtet. Dann stürzten sich die Mörder aus die anderen, zufällig in Podgorica anwesenden Montenegriner. Es waren ihrer zwölf, theils arme Leute, welche ihre Maaren in Podgorica zu Markte brachten, oder dort einkaufen wollten. Auch diese zwölf Montenegriner wurden sämmtlich niedergehauen. Nur ein Archimandrit und ein Lehrer aus Montenegro waren so glücklich, sich in einem Hause verbergen zu können und sich auf diese Weise vom Tode zu retten. Sämmtliche Montenegriner waren unbewaffnet, da nach dem türkischen Gesetze sie gehalten sind, vor ihrem Eintritt in eine türkische Stadt die Waffen den Behörden abzugebcn. Dieß geschah in Podgorica am 6. Abends. Am anderen Tage fand nun eine Razzia seitens der Türken durch den ganzen Distrikt Zetta statt. Alle Montenegriner, welche auf den Feldern angetroffen wurden, und die Zettaner, welche die montenegrinische Kopfbedeckung trugen, wurden ohne Erbarmen niederoehauen. Die türkischen Behörden hielten sich sowohl in Podgorica wie in Zetta ganz passiv und schritten nirgends ein. Die türkischen Soldaten, welche über hundert Mann stark in Podgorica in einem Wachthause sich aufhielten, lieferten sogar zwei Montenegriner, die sich in das Wachthaus gerettet hatten, den wüthen- den Türken aus, die sie vor ihren Augen ermordeten. Als diese Vorfälle in Montenegro bekannt wurden, traf die montenegrinische Regierung sogleich alle nöthigen Anordnungen, um die zufällig in Montenegro anwesenden Türken vor der Erbitterung des Volkes in Schutz zu nehmen. Unter sicherer Bedeckung wurden die Türken über die montenegrinische Grenze geleitet. Zugleich wurde allen montenegrinischen Grenzbehörden die Weisung gegeben, jedem weiteren Konflikt mit Energie entgegcnzutreten. Es ist nun zwar auf energisches Andrängen der Regierung von Montenegro seitens der türkischen Behörden wegen der Vorfälle in Podgorica eine Untersuchung eingeleitet; falls aber nicht von der türkischen Regierung eine ganz eklatante Genugthuung gegeben werden sollte, muß man ernsten Ereignissen entgegensetzen.
Vermischtes.
Von Neujahr ab werden bei allen Reichskassen die neuen Reichs- münzen in Düten derart verpackt, daß dieselben in Zwanzigmarkstücken 2000 Mark, in 10 Markstücken 100O Mark, in goldenen 5 Markstücken 500 Mark, in silbernen 5 Markstücken 200 Mark, in 2 Markstücken und in 1 Markstücken 100 Mark, in 50 und 20 Pfennigstücken 50 Mark, in 10 und 5 Pfennigstücken 10 Mark, in 2 u. 1 Pfennigstücken 2 Mark enthalten. Zur Verpackung der Goldmünzen wird rosafarbenes,, zu Silbermünzen weißes, zu Nickelmünzen blaues und zu Kupfermünzen schmutzig graues Papier verwendet.
den Staat daher bei jedem Menschen, welcher an Gott glaube oder durch sein Gewissen gelenkt werde, in diesem Sinn: getheilt.
London, 4. Novbr. Anknüpfend an die große Desertion in der englischen Armee, welche im vorigen Jahre an 8000 Mann betrug, befürwortete das Parlamentsmitglied, Oberst North, gestern in einer Rede zu Banbuiy den Vorschlag, allen Deserteurs als Wiedererkennungsdenkmal ein v auf die Schulter einzutätowiren. (Ob wohl dann der Herr Oberst zum Voraus bestimmen würde, wer zu den Deserteurs zählen wird, da das Wicdererkennungsdenkmal doch vor dem Desertiren wird eintätowirl werden sollen?) .
Rußland. Petersburg, 3. Nov. In dieser Nacht hat in ^
Ein Rezept, um auf die leichteste Art altes Geld in neues und neues in altes umzurechnen:
Seht Euch die Zahl der Kreuzer an Und hänget eine Null daran,
Und theelt mit sieben dann hinein:
Was dann herauskommt, daö wird sein,
Wenn Jhr's verdoppelt, allemal Genau der Mark und Pfennige Zahl.
Sind Mark und Pfennige Euch bescheert.
So macht es einfach umgekehrt:
Theilt nur mit zwer in deren Zahl,
Nehmt, was herauskommt, siebenmal,
Und streicht die letzte Ziffer fort,
Dann steht die Zahl der Kreuzer dort.
Kroustaet ein bei scharfem Westwinde ausgebrochenes und mit rasen der Schnelligkeit verbreitetes Feuer 197 Gebäude, Magazine rc. bis auf den Grund niedergelegt. Eine umgestürzte Petroleumlampe soll an dem großen Unglücke schuld sein.
Türkei. Aus Cettinje schreibt man der „Franks. Ztg." un- term 28. Oktober: Trauer und Entrüstung erfüllt ganz Montenegro. DuS Volk verlangt von Seilen der Negierung der hohen Pforte eine eklaiante Genugthuung. Die Aufregung ist eine allgemeine. Die Vorfälle in Podgorica im albanesischen Distrikte Zetta, welche diese Aufregung auf dem ganzen schwarzen Berge hervorgerusen haben, sind folgende: Am 19. Oktober erschoß ein türkischer Unterthan aus Kutschi in Albanien in Podgorica .inen der reichsten dortigen türkischen Kaufleute, mit Namen Jusuf Mntschin, aus Rache, weil ihn de: Bruder des Jusuf, während er Kaimakam in Podgorica war, des größten TheileS seines Vermögens beraubt hatte. In Folge dieses Vorfalles griffen die Freunde und Verwandten des Jusuf zu den
Lud. Müller.
(Z. B. 3 fl. 37 kr. ^ 2170: 7 ^ 310 X 2 ^ Mark 6,20.
Die Rechnungsart ist besonders für kleinere Beträge geeignet.)
Der Heurige richtet in .den Weinlanden allenthalben viel Unheil an, weil er gar zu gut schmeckt und allzuleicht in den Kopf steigt. In Höflein z. B. in Oesterreich hatten die jnngen Burschen Rupp, Schön, Schwärzt und Johann Esel dem süßen Heurigen gewaltig zugesctzt und er ihnen, also daß sie im Rausche auf dem Heimwege eine Brücke zerstörten. Sie konnten vor Gericht nicht leugnen, Esel allein wußte von gar nichts. Präsident: Daö ist doch auffällig. Wie viel hatten Sie getrunken? Esel: Zahlt haben wir nix, weil wir eing'laden waren und da schütt halt Jed's auf, was trägt. Präs.: Waren Sie bewußtlos? Esel: Dos nöt, aber g'wußt hob i nix nöt ob. i a Mandl oder a Weibel bin. Der Präsident fragt die Andern, ob sie wüßten, was der Esel gethan, sie konnten nichts sagen. Das Ende war, daß die Andern zu 14 und 8 Tagen Gefängniß vernrtheilt
wurden und Johann Esel frei auszing. Da wendete sich Schwärzt Waffen, tödtetcn den Angreifer zur Stelle und hieben den todten! halb zu den Herren vom Gericht und halb zu seinen Kameraden und Körper in Stücke. — Als dieser Akt beendet war, fielen sie über fünf sagte: „I loss' mir's nöt nehma, der Esel is holt alleweil Montenegriner her, welche sich gerade an diesem Tage in Podgorica s d e r Gesche rtest e; er Hot mehr g'soffa wie wir und Hot ka Straf."
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