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X Stammheim, 8. Nov. Gestern, Samstag, ging ein hiesiger Bürger Morgens in den Staatswald Florsack, um Tannenzapfen zu sammeln. Ungefähr Mittags 12 Uhr wollte er sich von einer Tanne M andern schwingen und erfaßte den Gipfel derselben, welcher aber brach; der Mann stürzte cirka 90100 Fuß hoch herunter ; ein in der Nähe« befindlicher Samensammler hörte den Fall und das Seufzen des Verunglückten, eilte zur Stelle und traf denselben noch bei vollem Bewußtsein an, aber kaum eine halbe Stunde zu Hause angekommen t «folgte der Tod des Verunglückten, der noch nicht ganz 80 Jahre ^ alt und Vater von 4 unerzogenen Kindern ist.

Stuttgart, 5. Nov. Heule fand die Uebrrföhrung'der Leiche des Herrn Präsidenten und Obertribunalraths v. Weber nach Ellwangen statt, wo der Verstorbene zur letzten Ruhe bestattet sein wollte. Stuttgart, 4. Nov. Wie sich derSchw. M." aus Aalen t schreiben läßt, ist es dem dortigen umsichtsvollen und energischen Sta- i tivnskommandanten Schneider gelungen, vor einigen Tagen euren Bahn» hosbediensteten in einem nahe bei der Stadt gelegenen Waldtheile zu überraschen, als er im Begriffe war, ein Fäßchrn gestohlenen Wein« verstecken; ferner wurde ermittelt, daß das Quantum dieses Weins mit ca. 18 Liter genau in einem Faß neuen Weins fehl«, welches in -einem verschlossenen Wagen auf dem Bahnhofe enthalten sei. Die Kla« gen über unverhältnißmäßigen Manco bei Versendung neuer Weine per Bahn sind eine stehende Rubrik in jedem besseren Weinfahr und hatten Heuer die ungeheuerliche Folge, daß mehrere unserer bedeutendsten Weinkäu« er ihren gekauften Wein statt per Bahn, wieder nach der alten Manier, s per Axe aus der Gegend von Neckarsulm hierhergehen ließen.

In München wurde am letzten Dienstag ein Doppclmord be. begangen, der ganz Jsar-Athen in Aufregung versetzt. Das Ver« brechen wurde nach derH.C." verübt in einem Hause, das am Marienplatz, im Centrum der Stadt, dem Rathbause und der Haupt- ! wache gerade gegenüber belegen ist. Die Fenster der Wohnung, in ! welcher die Thal geschah, gehen vorne heraus auf die belebte Straße, eines der Fenster wurde im Handgemenge, welches unzweifelhaft statt« gefunden, zerbrochen, daß die Scheiben klirrend herunterfielen, doch wurde Niemcnv aufmerksam und der oder die Thäter entkamen un« vnfgehalten. Als um 6 Uhr die Aufwärterin der hochbejahrten Brief- stägcrs,Eheleute Kämmerer in deren Wohnung sich einfand, traf sic die beide,, alte» Lutte in ihrem Blute tobt am Boden liegend. Beide unter unverkennbaren Anzeichen, daß sie die heftigste Gegenwehr ge- leistet. Von den Mördern wurde nichts entdeckt, als ein abgebroche­nes Messer und eine abgerissene Papiermanschette, an welcher noch der Knopf (aus röthlichem Metall mit dem Bildn'ß des deutschen Kaisers) steckte. Als Mörder stellte sich der Tischlersgeselle Thomas Aumer, ein Bruderssohn der ermordeten Frau heraus; derselbe wurde ! schon am darauf folgenden Tag Nachts 1l Uhr in Augsburg

> verhaftet; er ist des Verbrechens geständig und wurde nach München

! geliefert. DerAllg. Ztg." wird von da unterm 5. Nov. geschne-

i den: Zur Entdeckung des Verbrechers hat hauptsächlich der am Ort

der Thal Vorgefundene Manschettenknopf, zu welchem sich alsbald auch die zweite Manschette mit gleichem Knopf vorfand, geführt. Beide Knöpfe waren erst vor einigen Tagen gekauft worden und es konnte sich der Verkäufer der Person des Käufers so genau erinnern, daß er eine nähere Personalbeschreibung liefern konnte. In Folge dessen konnten mehrere Personen des betreffenden Hauses versichern, daß die so beschriebene Persönlichkeit sich am kritischen Abend in die Wohnung der unglücklichen Eheleute Kämmerer begeben habe. Der Doppel­mörder, auf welchen schon den ganzen heutigen Tag über sowohl ans dem Bahnhof als vor der Frohnfeste und dem Polizeigebäude dichte Menschenschaarcn harrten, wurde heute Nachmittags !3 Uhr 40 Mi- nuten mit .dem Augsburger Postzuge hieher gebracht. Eine große Menscheiunenge hatte sich am Bahnhof eingefunden Vom Perron bis zu dem für den Verbrecher bereit gestellten Fuhrwerk hatte eine Reihe von Polizeiüeamten und Gendarmen Spalier gebildet. Als Anmcr, ein hübscher Bursche, der ziemlich elegante Kleidung trug,

. gefesselt und an einer Hand verbunden war, nach dem Wagen geführt

> wnrde, ertönten vielfach laute Ruse der Entrüstung, und die Bewachung ! hatte alle Mühe, den Burschen, welcher indeß wenig Reue zeigte, vor - handgreiflichen Ausbrüchen der Entrüstung zu schützen. Bei der Aüs-

fahrt aus dem Bahnhof vermochte der Wagen kaum und nur lang­sam durch die ihn umringende Menge zu kommen.

Koblenz, 5. Nov. Der anhaltend fallende Wasserstand des liheins ist nunmehr ein derartiger geworden, daß auch die Köln-Düs« seldorser Dampfschiffahrt sich gezwungen gesehen hat, die planmäßigen Fahrten auf der ganzen Rheinstreckc einzustellen. So lange die Dampf, slhifffahrt auf dem Rheine epistirt, wissen wir uns keiner Zeit zu er- >>mern, in welcher die Fahrten von hier abwärts durch niedrigen Wasserstand haben unterbrochen werden müssen.

Gera, 29. Okt. Heute wurde durch den Fürsten der Landtag i für Reuß j. L. in Person eröffnet. Der Eröffnungs-Rede entnehmen

wir zunächst folgenden wohlklingenden, in Thronreden nur selten ge» hörten Satz:Zur Vermeidung eines zu starken Steuerdrucks habe- ich die Entschließung gefaßt, einen Theil der in nächster Zeit zu be«-- streitenden außerordentlichen Ausgaben aus meiner Kammer-Caffe zu decken". Nachdem der Fürst sodann die einzelnen Gesetzentwürfe ausgezählt, fährt er fort:Außer den LandeS-Ausgaben im engeren Sinne werden auch die AüfwLnde für Reichszwecke in nächsterZeit mehr betragen als bisher. Ilm so lebhafter beklage ich, daß die dazu von den einzelnen Bundes­ten gegenwiirtig nach Maßgabe der Bevölkerung ztt leistenden Beiträge noch nicht durch Lndcrweite Einführung von RcichSsteuern haben ersetzt werben können. Bis dieses durch die Reichs-Verfassung vorgesteckte Z»el erreicht wird, ist einige Erhöhung der Terminen-Zahl der Classen- und Einkammenstener im Füvstcn- thnm »vermeidlich. Wie aber wir alle an der Größe.und Mücht des gemein­samen Vaterlandes dankbar theilnehmen, so wollen wir Luch die Lasten, welche dasselbe uns auflczt, willig tragen rc. rc." (Eine Mittheilung derFrkf.Ztg." sagt, der Zuschuß des Fürsten beziffere sich in einem einmaligen Betrade auf 860,000 Thlr. und solle in 10 Jahresraten bezahlt werden. Da« Ministerium glaube, nach 10 Jahren wären die Finanzen des Landes in solch blühender Lage, daß ein fernerer Zuschuß des Fürsten ans der KLmmütasse Nicht mehv nothwendig sei. In den Kreisen der Abgeordneten vertäute- daß eine solche Offerte unter keinen Bedingungen angenommen werden könne.)

Berlin, 5. Nov. (Reichstag.) Erste Berathung des Land» sturmgesctzes. Kriegsminister v. Kamele bezeichnet dir Vorlage als eine Ergänzung des Reichsmilitärgesetzes, die bei der Berathung de» letzteren verheißen sei. Die Regierung hofft, daß der Reichstag dem Entwürfe zustimmen werde. Die Auffassung der ausländischen Presse, welche in dem Gesetze Eroberungsgelüste gefunden habe, sei vollständig grundlos. Der Landsturm bilde kein Element zur Eroberung, sondern lediglich zur Vertheidigung. Nach kurzer Debatte, worin Gras Balle« ström gegen, Koch, Duncker und Bethusy-Huc für dir Vorlage sprechen, wird der Entwurf einer Kommission von 14 Mitgliedern überwiesen. Es folgt die erste Lesung des Gesetzentwurfs, betreffend die militärische Kontrole der Personen des Beurlaubtenstandes, der an dieselbe Kom-

"'Das^ueue Landsturmgesetz wurde hauptsächlich durch die Er« fahrunge» im letzten deutsch-französischen Kriege, sowie die Verhand- lungen des Brüsseler Congress-s über das Kriegsoölkerrecht hervorge« rufen, indem dieselben gezeigt haben, daß das Aufgebot ungeübter und unaeschnlter Massen nur zu nutzlosem Blutvergießen führt und ü'oer- dieß-den Feind, der ihnen den Anspruch auf militärische Rechte ver- sagt, zu blutigster Strenge reist. Diese Erkenntniß ließ der deutschen Heeresleitung keine andere Wahl, als entweder auf die Hilfe der Landsturmpflichtigen ganz zu verzichten, oder sie zur wirklichen Mili- tärmacht heranzuziehen, sei es als selbstständigen Truppentheil, sei eS zur Ergänzung der Landwehrbataiüone. Da nun durch das neue Te» setz all- weder dem Heere noch der Marine angehörige Wehrpflichtige vom 17. bis zum vollendeten 42. Jahre den Militärgesetzen und den Militärgesetzen und den DiSciplinarschristm unterstellt werden, mithin auch alle die alten Soldaten, welche bereits ihrer Landwehrpfilchl Ge« nüge geleistet haben, so wird damit in der Thal eine Verlängerung der Dienstzeit geschaffen, die 'für das Volk- unü Familienleben von höchster Bedeutung ist. Die gute Absicht, ja die Nothwendigkeit, auf diese Art -ine erhebliche Stärkung der Militärmacht Deutschlands ins Leben zu rufen, ist unverkennbar; denn die Möglichkeit darf nicht außer Acht gelassen werden, nach verschiedenen Seiten hin eine kriege- rische Stellung nehmen zu müssen. Das dem Reichstag vorliegende Gesetz räumt jedoch der kaiserlichen Gewalt einen so weiten Spiel« raum ein. daß sich die Volksvertretung 'der Verpflichtung nicht über- boben fühlen kann, erst noch gesetzliche Bürgschaften für die militärische Verwendung der betroffenen älteren Mannschaften zu verlangen, und zwar dahin, daß der Landsturm nach den Grundsätzen der Billigkeit zunächst znr Vertheidigung und nur im äußersten Falle zum Angriff und zu wirklichem Kampfe verwendet wird. In wie west die neue Formation schon jetzt oder erst mit der Zeit eine weitere Steigerung des Militäretats bedingt, wird bei den bevorstehenden Verhandlungen ebenfalls znr Sprache kommen müssen.

Der höhnische Jubelruf derGermania" über die Fortsetzung geistlicher Amtshandlungen durchgesperrte" Geistliche in der Laurentius« kirche zu Trier, welche sich durch allerlei List und Hinterthürchcn den am Hauptportal aufgestellten Polizeibeamten bisher immer zu entzie. hen gewußt, hat endlich ein klagendes Echo gefunden. Sie erzählt, daß der ausgewiesene Caplan Schneiders in Trier, während er in der Lonrentiuskirche das Hochamt hielt, zum übergroßen Schmerze des katholischen Volks von Gensdarmen !und Polizisten vor dem Altar ver­haftet wurde. Wer träg' die Schuld, daß es so weit kommen mußte? Kann der Staatsgewalt ein Vorwurf gemacht werden, wenn sie die ihr Trotzenden da sucht, wo sie sie findet? Bet aller Achtung vor der dem Gottesdienste geweihten Stätte wird sic doch den Wahn zerstreuen müssen, als sei der Altar die Stelle, von der aus der Staat und seine Gesetze ungestraft verhöhnt werden dürfen.

Bei der Verhaftung des Caplans Schneiders gab es einen unerhörten Scandal, über welchen die Trierer Zeitung berichtet: Herr: