Die offene Wunde.
Zum oberschlestschen AbstimmunzSfieg, am 20. März 1321.
Ban Bernhard Rausch.
Die großen weltpolitischen Fragen, die mit der Sanktionspolitik im Westen, der Räumung der besetzten Gebiete, dem Sicherheitspakt unä> dem Eintritt Deuschlands in den Völkerbund zusammenhängend haben in den letzten Jahren mehr als es gut war, die Aufmerksamkeit von jener offenen Wunde im Südosten des Reiches abgclenkt, die seit der Teilung Oberschlesiens an unserem Volkskörper brennt. Durch unseren Eintritt in den Völkerbund ist die oberschlesische Frage wieder in den Forder- grund der europäischen Politik gerückt worden, und der fünfte Jahrestug unseres Abstimmungssieges vom 20. März 1921 bietet einen willkommenen Anlag, mit Nachdruck auf die Notwendigkeit hinzuweisen, daß ein besser zu unterrichtender Rat in Genf da» uns zugefiigte Unrecht wiedergutzumachen hat.
Di« ursprüngliche Absicht der Entente war. ganz Oberschlesien den Polen zu geben. Wenn man den Umweg über eine Volksabstimmung zulicß, so nur. um den Schein einer gewaltsamen Abtrennung zu vermeiden. Lloyd Georg« führte am 2. Juli 1919 im Obersten Rat au»: „Meine Sachverständigen sehen eine für Polen günstige Volksabstimmung voraus. Sie denken, dah ein solches Plebiszit den Deutschen künftige Einwendungen unmöglich machen wird." Die Abstimmung erfolgte unter den für Deutschland ungünstigsten Umständen. Ganz Oberschlesten stand unter dem Terror der Korfantybanden, und durch das Abstimmungsreglement wurden wir aus das schwerste benachteiligt. Nach tz 4 de» Anhanges zum Artikel 88 des Versailler Diktats sollten die nach Oberschlesien etngewanderteil Personen stimm, berechtigt sein, wenn ihr Zuzug in einer Zeit erfolgt war, die nicht nach dem 1. Januar 191S lag. Im Reglement wurde dle Stimmberechligung jedoch davon abhängig gemacht, daß der Zuzug vor dem 1. Januar 1904 erfolgt war. Dadurch hat Deutschland mindestens 150 000 Stimmen gerade der Beamten Ingenieure, Facharbeiter usw. verloren, die die Blüte Oberschlesiens geschaffen hatten und der wertvollste Teil der Bevölkerung waren.
Trotzdem war die Abstimmung «in eindrucksvoller Erfolg. 707 393 Stimmen wurden für Deutschland und nur 479 365 für Polen abgegeben. In dem Dunkel der Tage vor 5 Jahren leuchtete nach diesem Sieg die Helle Klarheit unseres guten Rechts auf Oberschlesien. Von der Möglichkeit einer Teilung war in keinem Dokument die Rede. Plötzlich traten die Polen mit dem Anspruch einer Trennung Oberschlesiens durch die sogenannte Korfanthlint« hervor. Im Obersten Rat konnte man sich nicht einigen Lloyd George, der uns hochtönend fair play versprochen hatte, verfiel als schlauer Fuchs auf den Ausweg, die Entscheidung von dem Spruch des BölkerbundSrates abhängig zu machen. Er erfolgte erst nach 7 Monaten, am 20. Oktober 1921. So lange brauchte man, um jene künstliche Konstruktion einer gcmeindcweisen Abstimmung herzustellen, die den Vorwand lieferte, den wertvollsten Teil OberschleflenS den Polen zu geben. Bon einer gemeindeweisen Abstimmung ist aber im Versailler Diktat weder dem Sinn noch dem Wortlaut nach die Rede. An» Artikel 88 geht ganz klar hervor, daß der MehrheitSwIlle für das Schicksal des ganzen Oberschlesten entscheidend sein sollte. Wäre am 20. März 1921 auch nur eine Stimme mehr für Polen als für Deutschland abgegeben worden, hätte der Oberste Rat seine Entscheidung sofort getroffen und ganz Oberschlesien den Polen zugesprochen. Aber obwohl wir unter ungünstigsten Umständen fast eine Diertelmillton Stimmen mehr aufgebracht babe«, wurde un» unser gute- Recht auf Oberschlesten geraubt, dennd i« Entscheidung de» Völkerbundsrate» und der Botschafterkonferen, ist auch unter dem Gesichtspunkt einer gemeindeweisen Abstimmung eine schreiende Ungerechtigkeit.
Von den Gemeinden Oberschlesten» waren «in deutsch, ohne auch nur eine polnische Stimme, 89, «in polnisch überhauvt
Die dunkle Machtl
SrlnNaattonian »an «r«ch LH«,stet».
Dduer. Topyrtat b, Brrtner L Lomp„ verttn V30.
(Nachdruck «erbaten^
-3. Fortsetzung.
„Run, Herr Lanzinger, ptellekcht ließe sich ja später darüber reden," sagte sie langsam. „Meine Sinder und ich beabsichtigen ohnehin nicht mehr allzulange biec zu breiben. Aber Sie begreifen, daß man so etwa» doch nicht lm Handumdrehen erledige« kann . . . wenn Ae vielleicht i» ein bi- zwei Monate« wieder ««fragen wollte« . .
„Uno wo bleibe ich bi» dahin- Sie sehen, ich bin mit Sack und Pack von der Bah« hterhergetommen. Bloß eine» Koffer stellte ich einstweilen beim Gepäckverwalter ein.'* „Haben Sie denn keine Verwandte» hier, bet denen Are einstweilen bleiben könnten ?" .
.Feine Satze t Weder hier, noch anberSwo." >
„Wie wär'S mit eine,« Hotel »der einer Pension „AnSgeschtassen i Wa» denken Sie denn l Wie könnte Ich da «»gestört arbeite« - Rein, Sie müssen mir schon hier einstweilen ei« Unterkommen schassen, und wär's In einer Dienstbatenkammer l Dann will ich geduldig warten, bi» Sie sich entschließen, mir da» Hau» zu verkaufen. Stören würde ich Sie gar nicht, denn ich habe ja den ganzen Tag zu arbeiten und gehe höchstens gegen Abend ei« Stündchen botanisieren. Von neun Uhr abend» bis morgens um acht Uhr liege ich tm Bett Sie würden «ich als» kau« zu Gesicht bekommend
Wieder blickte Frau Röschen! überlegend vor sich hin. Darm sagte sie r »Aeiu, im HauS habe» wir durchaus keinen Platz, meine Srnder würden e- auch nicht erlauben/ daß ich da eiuen fremde« Menschen hineinnehme.'«
„Aber Sie hatten doch auch früher einen Mieter!'r „O, das war kein Fremder, sondern — ein Freund ver Familie. Aber ich will Ihnen einen anderen Vorschlag machen, sallS Sie nicht anspruchsvoll wären . ,,
„Das bin ich gewiß nicht l"
„ES ajbt am Ende des Garten» ein aemauerke» alte»
keine. In den 36 Städten Oberschlesiens, dked ort mehr als anderswo die Zentren der Kultur sind, waren 80 Prozent der Stimmen deutsch, und selbst die Landgemeinden hatten eine Mehrheit von 51,8 Prozent zugunsten Deutschlans. Dementsprechend hat denn auch der Rechtsbeistand Wilsons auf der Pariser Friedenskonferenz, der amerikanische Jurist Miller, am 5. Oktober 1921 in einem Gutachten ausgeführt: „Ich komm« zu dem Schluss«, daß nach Recht, Gerechtigkeit und Gesetz Deutschland unbczweifelbar berechtigt ist, die Gesamtheit der Abstimmungszone in Oberschlesien als integralen Teil des deutschen Territoriums zu behalten.
Die Fälschung des Abstimmungsergebnisses geschah zu dem von vornherein feststehenden Zweck, Polen in den Besitz der wirtschaftlichen Reichtümer OberschleflenS zu setzen Von dem Gesamtkohlenvorrat Oberschlesiens, der mehr als die Hälfte der gesamten Steinkohlenvorräte Deutschlands ausmacht«, hat Polen 91,5 Prozent erhalten. Von 67 Steinkohlenzechen kamen 53 an Polen. Der Eisenerzbergbau ist vollkommen an Polen gefallen. Bon 16 Zink- und Blcierzyrnben blieben nur 5. von 8 Hochofenwerken nur 3 deutsch. Von 14 Stahl- und Walzwerken kamen 9 zu Polen, der Zink- und Bleihüttenbefiieb wurde ganz polnisch.
„Ein seltsam schöne», hervorragende» Ganze" hat Goethe Oberschlesten genannt, das er durchwanderte. Und was schon von Natur aus eine Einheit bildet, ist erst recht durch die wirtschaftlich«? Entwicklung zusammengcschmiedet worden. Die gcwa'tsann Zerreißung der miteinander verflochtenen und aufeinander angewiesenen Berg- und Hüttenwerke mutzt« von den verbängnisvolliten Folgen sein. Da» ging schließlich auch der Botschafterkonferenz auf, zumal sie, was Briand offen aus sprach, von den Polen befürchtete, daß sie mit dem hochindustriellen Gebiet nichts anzufangen wissen würden. Deshalb wurde ein Wirtschaftsabkommen zwischen Deutschland und Polen für 15 Jahre erzwungen, dessen Unterzeichnung am 15. Mai 1922 in Genf erfolgte. Eine gemischte Kommission unter dem Vorsitz Dr Calonders und ein gemischtes Schiedsgericht sollen die Durchführung dieses Vertrages überwachen.
Aber was vorauszuseben war. ist etngetreten. Das Ziel des Genfer Vertrages, die Wirtschaftseinheit Oberschlesiens auf- rrchtzuerhaltrn. ist nicht erreicht worden. Die Jndustrieunter- nebmungen ebiderscits der neuen Grenze sind unter dem Zwang verschiedener Rechts- nud Wirtschaftsverhältnisse gründlich umgestalten worden. Seit dem 1. November 1923 ist die polnische Mark das alleinige gesetzliche Zahlungsmittel ln polnisch Oberschlesien, und das einstige Juwel deutscher Wirtschaft wurde unter der berühmten .polnischen Wirtschaft" rasch und gründlich ruiniert. In dciS ChaoS, in dem ganz Polen steckt, weil «S für seine Staatsbetriebe, Eisenbahnen, Bergwerke, Hütten. Salinen usw. die erforderlichen Zuschüsse nicht mehr aufzubringen vermag, ist auch polnisch Oberschlesien mit hineingezog. worden. Wir sehen, wie Polen das sich als StaatSwesen noch längst nichts konsolidiert hat. u. bei seiner traditionellen staatl. Unfähigkeit nie konsolidieren wird, seinen Raub mich wirtschaftlich nicht zu verdauen vermag.
Den Mächten aber, die In ibrer Siegerpsychose da» Unrecht vom 20. Oktober 1921 verschuldet haben, sollte eS zum mindesten unter weltwirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht gleichgültig sein, ob einer der wichtigsten Werte schaffenden Zentren Europas in polnischen Händen verkommt, oder durch deutschen Fleiß und deutsche Intelligenz zu seiner alten Blüte gelangt. Ihnen sei am 5. Jahrestag« der Abstimmung gesagt, daß sich die oberschlestsche Wunde nicht eher schließen wird, als bis das un» Entrissene zurückgegeben worden ist, denn eS kann keinem Zweifel unterliegen, daß Deutschland seinen vollen Rechtsanspruch auf ganz Oberschlesten nie verloren hat.
Garlenyaüs» oa» zwei Räume enthält. Wenn «an die instand setzte . .."
„Richtig i Das alte Gartenhaus i Jetzt erinnere ich mich erst daran l Ausgezeichnet! Da» ist mir ja noch lieber ai- das Haus selbst, denn da kann ich noch ungestörter arbeite». Wollen wir gleich hingehen? Darf ich e» ansehe« ?"
„Ja, und wenn eS Ihnen bewohnbar scheint» müßte« Sie nnr selbst er» iventg helfen beim Herausschaffe» der überschüssigen Möbel. Denn ich halte keinen Dienstboten, und da ich in der Nachbarschaft keinerlei Verkehr unterhalte, wüßte ich auch nicht, wo rasch jemand hernehmen."
„I, da» werde» wir scho« besorgen, Fra« Roschenk l"
Da» Gartenhaus war «in fester Bau am äußerste« End« de» Gartens, also ziemlich weitab vom HauS gelegen. Hollunder- und anderes Gebüsch umgaben eS rechts und links. Mit der Rückwand stieß es an den Gartenzau», in dem sich etwa zehn bi» zwölf Meter link» ei» kleine» Pjörtchen besaud.
Innen enthielt e» zwei Räum«. Eine Art Borkammer, in der sich ei« kleiner tragbarer Sparherd befand, und ein recht behaglich, wenn auch mit sehr abgenutzten Möbeln eingerichtetes runde- Wohngemach, da- groß und hell war. denn es besaß nach drei Himmelsrichtungen je ein Fenster.
„Herrlich l" sagte Professor Lanzinger, „da habe ich Licht genug zum Arbeiten und vollkommenste Ruhe l Wie aber steht e» nun mit der Verpflegung? Selbst kochen wäre mir zu umständlich, auch versteh« ich nicht viel davon. Gibt eS in der Nähe irgendwo ein Gasthaus
„Nnr de« Kapuztnerkellee unten beim Kloster, ehe Man in den Hafnerriegel einbiegt."
,FD weh --- da muß man täglich den Berg herauf machen ^.. keine leichte Sache, wen« man siebzig Jahre ist! Näher gibt es keine Wirtschaft
„Nein. Wenn Sie aber mit dem zufrieden wären, was tch für meine Tochter und mich loche, könnte ich Ihnen schließlich auch die Kost geben/r
„Sie sind ein Engel, Frau Roschenk k Natürlich kirr
Der türkisch-französische
Freundschaftsvertrag.
Von Dr. Karl M e g erle- Hamburg.
Der kürzlich von dem türkischen Außenminister Tewfik Ruchdi Beh und dem französischen Oüerkommissar von Syrien de Jouvenel in Angora unterzeichnet« Vertrag soll nach dem einstimmigen Urteil der türkischen Press« eine neue Epoche der Freundschaft und der Annäherung zwischen den beiden Staaten einleiten. Die Freude auf türkischer Seite war groß und de Jouvenel erklärte: .Fortan werden die Beziehungen zwischen Frankreich und der Türkei nur glücklich sein " In auffallend kurzer Zeit hatte man diesen Vertrag abgeschlossen. London reagierte mit Bestürzung nach innen, mit Gleichgültigkeit nach außen.
Wägt man die Meldungen über den Inhalt des Vertrages kühl und auf Grund des seitherigen Zustande» ab. so ergibt sich etwa folgende Lage: Der neu« Vertrag schließt sich, wie mit Recht in Paris betont wird, an jenen Dolchstoß an, den Franklin Bauillon am 20 Oktober 1921 mit dem ersten Vertrag von Angora in den Rücken der englischen Front in Vorderasien geführt hat. In jenem Vertrag sind schon die Grund- bestlmmungrn über die syrisch-türkische Grenze und über die Bagdadbahn festgelegt und im Frieden von Lausanne unverändert anerkannt worden. Danach fällt eine Strecke von rund 170 Kilometern der Bahnstrecke an Syrien, der Rest in einer Ausdehnung von rund 360 Kilometern verläuft auf türkischem Gebiet und untersteht türkischer Oberhoheit. Im Osten, bet Nussobin, geht die Bahn wieder durch syrische» Gebiet nach dem englischen Gebiet Irak. Es sind also zwei Stellen die der türkischen Hoheit entzogen sind und es ihr unmöglich machen, Truppentransporte nach Belieben nach dem Osten der besonders empfindlichen Jrakgrenze zu werfen. Indessen sind nach dem Angoravertrag von 1921 sowohl die Franzosen als auch die Türken berechtigt, den syyrischen und türkischen Teil der Bahn bis Nussobin zu Truppentransporten zu benützen, ohne daß eine einschränkende Bestimmung über Stärke oder Zweck der Transporte getroffen worden wäre. Der neue Vertrag hat nach englischen und türkischen Quellen in dem wichtigen Vahn- dreieck nördlich Aleppo den Türken Gebietsteile abgetreten. Dle .Times" lassen sich sogar berichten, daß der ganze bis jetzt französische Teil der Bagdadbahn an die Türkei abgetreten worden sei. DaS ist sicher nicht richtig. Möglich ist, daß den Türken in jenem Eisenbahndreieck von Aleppo soviel an Gebiet gegeben wurde, als sie brauchen, um eine eigene Verbindungsbahn von Meidan-Ekbes nach Tchobanbey zuz bauen und auf diese Weise von Frankreich unabhängig zu werden Die englisch Presse stürzte sich vort auf diese Möglichkeiten u. behauptete entsetzt, daß eine solche Abtretung undenkbar sei. Für England wäre natürlich eine solche Regelung äußerst unangenehm, da dadurch türkische Trupenbewcgungen sehr beschleunigt werden können. Tatsache ist, daß der größte Teil der die Grenze bfl- ' denken Bagdadbahn auf türkischem Boden verläuft und daß ! sich die beiden Mächte schon bisher fiele Benützung der gesamten Strecke zugesagt haben- Mag der neu« Vertrag noch Einzclhei- ! ten der Grenzfcstsetzung und der TranSportfiage bringen, grund- j legend Neues ist nicht zu erwarten.
Der Schwerpunkt liegt auf einem anderen Gebiet, sozusagen tm Reich« der Imponderabilien. Von Bedeutung ist zunächst der Zeitpunkt des Vertragsabschlusses. England hatte ver- ' sucht, in Abmachungen mit Jouvenel vor seiner Abreise nach Syrien, Frankreich vor seinen Mussulwagen zu spannen und tm nahen Osten gemeinsame antitürkische Politik zu machen, auf alle Fälle aber Frankreich von Verhandlungen mit Angora solange zurückzuhalten, al» die Msffulfiage nicht gelöst war. Indessen lag Frankreich da» syrische Hemd näher als der Rock.
tch mit allem zufrieden und kreiden Sie nur tüchtig auf, damit Sie nicht zu Schaden kommen!"
Frau Roscbenk lächelte verschmitzt zufrieden. Der neu« Mieter schien ihr immer mehr ein großer GlückSsall. !
Da begann sie mit seiner Hilfe alles Ueberflüssize zu entfernen, denn man hatte in letzter Zeit das Gartenhaus ein wenig al» Rumpelkammer benützt.
Mit ihr um die Wette schleppte der alte Mann Gartnr- möbel, Stehleiter, schadhafte Kübel und allerlei Gartengerät hinüber in das Wohnhaus, wo es eine hübsch«^
dunkelhaarige junge Dame schweigend t» Empfang nahm.
„Meine Tochter Gerda," hatte Frau Roschenk kurz vorgestellt, uns Fräulein Roschenk senkte dabei kaum merklich den stolz getragenen Sovf.
„So und nun sehe« Sie sich einstweilen ein wenig den Garten an, während ich hier Ordnung mache und das Bett beziehe," sagte Frau Roschenk dann, nachdem das >
letzte nicht hingehörend« Stück aus dem Gartenhaus ent- i
fernt worden war. i
Herr Lanzinger ließ sich das nicht zweimal sagen, s
lchlenoerte kreuz und quer durch den wenig gepflegten, aber i
durch seine Wiesen und ObstbLume freundlich wirkende« Garten, den er dann verließ, um sich draußen weiter uwjusehen.
Fräulein Gerda Roschenk sah ihn eine Weile später von ihrem Zimmerfenster aus den Fußpfad zur Svitze des Hügels hinanstctgen, wo ein Rondell von Bänken unter Platanen stand und schöne Ausblicke über die Stadt gewährte.
Eilig lief sie hinab zur Mutter, die un Gartenhaus i bei weit osfinstehenden Fenstern fegte und Staub abwischte. §
„Mutter, was hast du getan l Wie konntest du nur einen Fremden ins Hau- nehme« t Karl wird wütend sein !"
. Frau Roschenk lächelte überlegen. ' !
„Karl wird gar nicht wütend sein, wenn ich ihm mitteile, daß der alte Mann, der übrigens ganz harmlos und fast kindisch ist, beinahe eine Million besitzt und ganz allein auf Erden steht I" .
, Gerda schüttelte zweifelnd den Kopi, '' !