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die Befreiung von der Entrichtung der Kapitalsteuer, was nicht min­der erheblich ist. Durch besondere Beiträge kann der Hauptverein dem Centralverein morgen als Angebinde eine Extrasumme von über 1060 fl. mit der Bestimmung übergeben, daß dieselben zur Hälfte an nothleidende Pfarrer und Lehrer Augsburger Bekenntnisses in Böh­men, zur andern Hälfte an bedürftige Wittwen und Waisen von sol­chen vertheilt werden. Die Vertheilung im Einzelnen bleibt dem Cen- traloorstand überlassen. Als besondere Festgaben für den württemb. Hauptverein zur Vergebung sind eingelaufen mehrere Altargeräthe, «ine Altardecke, versilberte Taufkazmen nebst Becken von Märklin, eine Summe von 180 fl. zu einer Orgel, und in Aussicht gestellt eine Thurmuhr für ein neues Kirchlein. Als die 4 Abgeordneten zum Centralverein wurden durch Akklamation gewählt: Stadtpfarrer Rie- ger, Pfarrer Griesinger von Ehningen, OA. Böblingen, Hofgürtler Stähle und Rektor Strölin in Kirchhcim u/T. Die 3 Lurchs Loos ausgeschiedenen Mitglieder des Ausschusses des württ. Haupt­vereins: Stadtpfarrer Rieger, Pfarrer Zahn und Prokurator Neftlen werden durch Akklamation wieder gewählt. In seinen Leistungen an den Centralverein ist der württembergische unter den 43 Haupt- vereinen derjenige, der am meisten abgibt; der einzige Verein, welcher vollkommen und mit Gewissenhaftigkeit den statutenmäßigen Leistun­gen nachzukommen sich eifrigst bemüht, und der zweite in den Ge- sammtleistungen, indem er nur von Düsseldorf überrroffen wird, das mehr auf die eigene Diaspora verwendet, statt statutenmäßig das volle Drittel seiner Einnahmen an den Centralverein abzugeben. Es ist daher angezeigt, daß Württemberg statt der ihm jetzt zustehenden 4 Stimmen im Centralverein, deren Zahl sich nach der Größe der Leistungen richten soll, eine größere Stimmenzahl als bisher cinge- räumt erhalte. Da nun für die öffentliche Versammlung des Cen- tral-VereinS ohnedieß Anträge zur Aenderung des Stimmverhältnisses von Seiten der Hauptvereine Nassau-Homburg, Leipzig und des Rhei­nischen vorliegen und zur Verhandlung kommen, so wird den Abge­ordneten aufgetragen, bei dieser Gelegenheit auf thunlichste Vermeh­rung der Württemberg zustchenden Stimmenzahl hinzuwirken.

Am Montag Nachmittag ist Staatsminister Frhr. Karl v. Wäch­ter-Spittler im Alter von 76 Jahren 5 Mon. in Stuttgart mit Tod abgegangen.

Stu ttga r t, 23. Sept. Gestern Abend 5^2 Uhr wurde am Thurme der Johannes-Kirche die oberste Kreuzblume angebracht und der Thurm damit vollendet. Die Blume war bekränzt und wurde auf den einzelnen Etagen mit Salutschüssen empfangen. Als dieselbe am Thurme angebracht war, wurde ein Choral geblasen, worauf Herr Stadtpfarrer Fischer auf einer im Freien errichteten Kanzel die Weihe rede hielt, in welcher er namentlich dem Gefühle des Dankes gegen Gott und gegen die edlen Spender von Gaben für Errichtung des herrlichen Baues Ausdruck verlieh. Ferner wnrde betont, daß von Beginn des Baues bis zu seiner äußeren Vollendung nicht ein einziger Unglücksfall sich ereignete.

Stuttgart, 24. Sept. Der heutige Markt war mit Tafel­obst so stark befahren, daß für die Verkäufer kaum Platz geschaffen werden konnte. Trotzdem daß der Wilhelmsplatz mit Mostobst ganz überfüllt war, bewegte sich der Preis zwischen 2 fl. 30 kr. bis 3 fl. 12 kr. per Centner. Das Rindfleisch wurde heute zu 12 kr. per Pfund ausgehauen.

Geislingen, 23. Sept. Heute kurz nach Mittag bemerkte man hier, daß es in dem zum Amte Göppingen gehörigen Orte Sa- lach bei heftigem Ostwinde brenne. Nach 2 Uhr kam durch den Telegraphen, als bereits 10 Häuser in Flammen standen und der Brand sich immer noch auszudehnen drohte, ein dringender Hilferuf an das hiesige Oberamt, worauf sogleich alle verfügbaren Mannschaf

montanen die national-liberalen Meininger unterstützen sollen, die einen unserer Todfeinde, den Juden Laster, in den preußischenReichstag" als ihren Vertrauensmann geschickt haben. Siebentens ist uns nicht erinnerlich, daß Protestanten, Preußen und Nationalliberale z. B. für das abgebrannte ultramontane Wasserburg sich irgendwie in Un­kosten gesetzt hätten. Zehntens geht es uns wider den Mann, uns von dem Vertrauensmann der Meininger ins Gesicht spucken und um unser gutes Recht bringen zu lassen und hin'erdrein für eben diese Leute unsere Taschen zu leeren. Siebzehnten« haben wir Arme und Hilfs­bedürftige genug in nächster Nähe. Zwanzigstens sind die national­liberalen Meininger gar nicht einmal so hilfsbedüaftig, da ihnen ca. die Hälfte ihres Schadens von verschiedenen Assekuranzgesellschaften vergütet wird. Schließlich ist uns das katholisch-bairische Hemd im­mer näher als der nationalliberal-protestantische Rock eines Anderen, und endlich wollen wir überhaupt nicht. Sorgen wir für unsere Leute, und lassen wir die Liberalen für die ihrigen sorgen, so gleicht j sich's- aus!"

Wie dieBonner Ztg." ausdrücklich hervorhebt, haben auf der Unionskonferenz in BonnVerhandlungen mit den Angehörigen der deutschen evangelischen Kirche nicht stattgefunden', wie denn ja auch zu solchen Verhandlungen längere und eingehendere Vorarbeiten und die Theilnahme einer größeren Anzahl von deutschen evangelische» Theolo­gen erforderlich gewesen sein würden."

Bertis, 22. Septbr. DerReichsanzeiger" bringt einen Er­laß des Oberkirchenraths Uber die in Folge des Civilstandsgesetzes der Regelung bedürftigen Punkte der kirchlichen Ordnung. Die Haupt­bestimmungen sind: Der kirchlichen Trauung geht ein einmatiges Aufgebot mit Fürbitte voran, dasselbe erfolgt aber erst nach An­ordnung des bürgerlichen Aufgebots. Die kirchliche Trauung findet erst nach der bürgerlichen Eheschließung statt und zwar möglichst ohne Verzug. Die kirchliche Trauung kann :m Geltungsbereiche der neuen Synodalordnung nur nach dem in dem genannten Gesetze angeordneten Verfahren versagt werden, bei anderen Landestheilen bewendet es bei den Vorschriften der bezüglichen Kirchenordnungen. Durch die Auf­hebung des bürgerlichen Tauszwanges wird die kirchliche Pflicht, die Kinder taufen zu lassen, nicht berührt. Die Kirchenbücher werden mit einigen Aenderungen fortgesetzt.

Hamburg, 22. Sept. Die Führer der österreichischen Nord­polexpedition, Payer und Kepes, sind, von Schweden kommend, Hierzein« getroffen und von einer Deputation der Geographischen Gesellschaft auf dem Bahnhofe begrüßt worden. Am Hafen sind große Men­schenmassen versammelt, Payer und Kepes, fortwährend umringt, wer­den mit Fragen bestürmt nach Abenteuer-Details. Beide sind in heiterster Stimmung. Von Sammlungen mußte alles Voluminöse Zurückbleiben, doch sind alle ausgestopften Thicre, Skripturen, Zeich­nungen, Spirituspräparate rc. gerettet.

Hamburg, 23. Sept., Abends. In ver Sitzung der geo­graphischen Gesellschaft berichtete Payer: Die Expedition entdeckte einen 100 Meilen langen nordwärts verlaufenden und 90 Meilen breiten Sund, der die Läudermassen in 2 große Complexe theilt. Der Abschluß des Vormarsches geschah am 12. April bei 81 Grad 57 Mi­nuten nördlicher Breite, das Land wurde jedoch nach Norden bis über 81 Grad gesehen. Die Expedition ist überzeugt, daß die Errei­chung des Nordpols wegen der Beschaffenheit der Ländermasse eine Unmöglichkit ist, wie sie ebenso von der Unhaltbarkeit der Theorie eines offenen Polarmeeres überzeugt ist.

Wien, 22. Sept. Der Kaiser hat mittelst Handschreibens vom 20. dem Oberlieutenant Payer und dem Linienschiffs-Lieutenant Weyprecht in Anerkennung der mit hingebungsvoller Aufopferung und unter den größten Lebensgefahren mit seltener Energie und That-

ten mit Extrazug auf den Brandplatz entsendet wurden. Soviel im Jnteresse'der Wissenschaft geleisteten Dienste das Ritterkreuz

von hier aus Abends 5 Uhr beobachtet, ist man des Feuers noch nicht z ^ Leopoldordens verliehen.

Ntnst» geworden.^ ^ ^ ^ ^ am 22. Sept. ein Knabe?zur! I" der Schweiz wird in den einzelnen Kantonen mtt Aufhebung

Erde bestattet worden, der in Ulm, wo er das Gymnasium besuchte, durch Verschlucken eines Zwetschgenkerns ums Leben kam.

Große Entrüstung erregt im Süden und Norden unseres Vater­landes folgender Artikel desBayer. Vaterland" (Nr. 211):Wir erhalten einenAufruf" mit einem sieben Ellen langen Schweif von Namen hiesiger Fortschrittler, Preußen u. s. w., um Aufruf und Na­men imVaterland" abzudrucken. Man will von uns, daß Wir da­mit eine Sammlung von Meiningen unterstützen sollen. Wir müssen

der Klöster energisch vorgcgangen. Der solothurnische Kantonsrarh hat mit großer Mehrheit das Kloster Mariasteiu und die beiden Stifte in Solothurn und Schöncnwerd aufgehoben; Bern hat jüngst einen schon früher gefaßten Aufhebuugsbeschluß bezüglich des Urselinerinnen- klosters in Pruntrut vollzogen; Aargau steht im Begriffe, seine übrig gebliebenen drei Frauenklöster zu sekularisiren, nachdem das Stift in Rheinfeldcn in jüngster Zeit bereits aufgehoben worden, und in St. Gallen bildet die Aufhebung der dortigen Klöster eine stark ventilirte

dieß ablehnen und zwar aus folgenden Gründen. Erstens sehen wir l Fsage m den Debatten über die künftige Versa,sungsrevyr . nicht ein, warum wir für die Norddeutschen sammeln sollen, da un- Eidgenossenschaft selbst, bezw. dre Bundesverfassung, sieht^ l

sereö Wissens die Norddeutschen außer für das halbpreußische Jmmen- stadt niemals für uns Süddeutsche gesammelt haben. Zweitens be- greifen wir nicht, warum wir Katholiken nicht bester unser Almosen nothleidenden katholischen Mitbrndern zuwenden sollen. Drittens vermögen wir uns nicht klar zu machen, daß wir baierischen Ultra-

Hinsicht nichts vor, sondern überläßt die Entscheidung den Kantonen.

Frankreich.Union" theilr unter ihren militärischen Nachrichten mit, daß man Tag und Nacht in den Gewehrfabriken und Arsenalen an der Umbildung des Chassepotgewehrs in das Gewehr vom System Gras arbeitet.

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Redijnrt. gedruckt und vertegt von A. Oelfchliiger.

(Hiezu Nr. 39 des Urtterhaltuiigsbl.)