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ivegen Urkunden-FLlschungen im Amte u. a. V. statt. Das R-sultat derselben! mar dessen Verurtheilung wegen unter mildernden Umständen verübter durch Rechnungsfälschung erschwerter Unterschlagung, amtlick anvertrauter Sachen, wegen Verfälschung einer amtlich anvertrauten össentlichen Urkunde, mehrfacher falscher Beurkundung im Amte, mehrfacher Fälschung von Privat-Urkunden und wegen Beiseitschassung amtlich anvertrauter Urkunden zu der Gefängnißstrase von 9 Monaten, sowie zu der Unfähigkeit zu Bekleidung öffentlicher Aemter auf die Dauer von 2 Jahren. Von der Beschuldigung weiterer durch Rcch- anmgssälschung erschwerter Unterschlagung amtlich anvertrauter Sacken und der Unterschlagung amtlich anvertrauten Geldes und weiterer Verfälschung einer amtlich anvertrauten Urkunde, sowie weiterer falscher amtlicher Beurkun­dungen wurde er freigesprochen, übrigens zum Ersatz der Kosten der Amtsver­wesung rc.verpflichtet. In der letzten.Sitzung am 27. Juni d. I. wurde verhandelt: 1) Die UntersuchungSsache gegen den Bauern und früheren Acci- scr Tobias Jlg von Birkenfcld, OA. Neuenbürg, und die Justine Katharine, geh-Jlg, Ehefrau des Jakob Friedrich Rieth von da, wegen versuchten Diebstahls. Da jedoch der vollständige Beweis darüber, daß die Beschuldigten mittelst Benützung eines falschen Schlüssels in diebischer Absicht in eine Bühncnkammer cingedrungen seien, nicht erbracht werden konnte, und die Ver­suchung, ob sie es nicht aus Neugierde gethan haben, nahe lag, erfolgte die Freisprechung der Beschuldigten. Zum Schluß wurde noch der 'Sägknecht Jo­hannes Fritz von Kälberbronn, OA. Freudenstadt, welcher den früheren Stadt­boten Weick von Wildberg, den er gclegenheitlich der Wässerung und Ableitung des Gültlinger Baches in seine Wiese, wozn übrigens Weick das Recht hatte, betrat, zu Boden schleuderte, so daß er in Folge einer ihm am rechten Knie- » ^ "l^k zugefugtcn Geschwulst 14 Tage arbeitsunfähig wurde, mit 10 Tagen I - V^Gefänanrß bestraft.

H Neuweiler, 30. Juni. Soeben wurde ein völlig aus- gebildetes Kalb mit 2 in stumpfem Winkel einander gegeniiberstehen- dcn Köpfen zur Welt gebracht. Das Kalb ist todt und verursachte auch den Tod der Mutter.

Tübingen, 28. Jun i. Ein Jubiläum

eigener Art wurde am letzten Freitag auf dem hiesigen Sommertheater gefeiert, nämlich das 25jährige Schauspicler-Jubiläum der Frau Urban, geb. Winter, Gattin des Theaterdircktors K. Urban (auch hier in Ealw im besten Andenken). Die beliebte und geachtete Künstlerin wurde an diesem Abend von Seiten eines zahlreichen Publikums durch wiederholte Bei- fallsbczeugungen ausgezeichnet. (St. T.)

Reutlingen, 29. Juni. (Tel. d. Schw. M.) Das SLwä- bische Liederfcst leidet sehr unter dem Regen. Das Wettsingen mußte gestern Nachm, in der Turnhalle gehalten werden. Es wurde mehr- fach sehr gut gesungen. Anwesend zahlreich die Harmonie von Zürich und eine eidgenössische Deputation. Am Schluffe der Festrede ver- kündete der Präsident des schwäb. Sängerbundes, Dr. O. Elben, zu Ehren des 25jährigen Jubiläums des schwäb. Sängerbundes die Er- Nennungen von folgenden Ehrenmitgliedern: der 3 Dichter: I. G. Fischer in Stuttgart, Emanuel Geibel in Lübeck, Viktor Scheffel in Karlsruhe; der 3 Musiker: Musikdirektor Weeber in Nürtingen, Mus.-Dir. Weber in Bern, Hvfkapellmeister Herbeck in Wien; der drei Mitglieder des deutschen Sängerausschuffes: Präsident desselben Professor Scherling in Lübeck, Rechtsanwalt Beckh in Nürnberg und Reichstagsabg. Meyer-Thorn. Heute wieder Regen.

Die Herren Helfer Köstlin in Sulz. Musikdirektor Seitz in Reutlingen und Professor Speidel in Stuttgart sind vom Ausschuß des schwäbischen Sängerbundes für das Reutlinger Liederfest zu Preisrichtern ernannt worden. Zwei weitere Preisrichter wurden von den Musikdirektoren der wettsingenden Vereine gewählt.

Ueber den Ulm er Wollmarkt geht demSt.A." folgender Gcsammt- bcncht zu: Das Geschäft auf dem eben beendigten Wollmarkt war ein äußerst lebhaftes und für die Verkäufer ein sehr günstiges, namentlich hat zu letzterem Las viel beigetragen, daß unter den sehr zahlreich erschienenen Käufern mehr Fabrikanten als Händler vertreten waren, und diese, besonders die Kämerer, un­sere bessere Bastardwolle stets gerne kaufen. Unter den Käufern befanden sich auch Sachsen, Rheinländer und Franzosen. Im allgemeinen waren die Wäschen sehr schön, weßhalb die Käufer, wenn auch ungern, dennoch die vorjährigen Preise und für ganz gut behandelte Wolle sogar fl. 34. mehr anlegtcn. Von 511 Produzenten wurden 4642 Ztr. (167 Ztr. mehr als voriges Jahr) dem

Markte zugeführt. und diese Lager vollständig ausverkauft. Die Preise üell-

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len sich >ür deutsche Wolle fl. 92100, rauh"Bastard fl. 104116, Bastard fl. 11812V.

Fulda, 27. Juni. Neuerdings verlautet, es sei nicht der Bischof von Paderborn, sondern der Bischof von Ermland mit der Redaktion des gemeinschaftlichen zu erlassenden Hirtenbriefes betraut worden. Man will daraus auf eine mehr versöhnlich: Richtung der Konferenz schließen.

Fulda, 29. Juni. Gestern sind Vermittlungsvorschläge nach Berlin abgegangen. Von der Antwort auf dieselben wird cS abhän- gen, ob der gemeinsame Hirtenbrief der Bischöfe erlassen wird.

Berlin, 28. Juni. Das offiziöse preußische Volksblatt ent­hält heute Abend einen geharnischten Artikel gegen die Strebungen des Papstthums. Es heißt darin u. A.:Bei dieser Sache ist es wirk­lich absonderlich, an eine Nachgiebigkeit des Staates oder an eine Sistirung des Kampfes mit der Hierarchie zu denken. Die Bischöfe und ihre untergebenen Geistlichen sind die letzten. gegen welche der Kaiser Gnade für Recht ergehen laffcn kann, denn gerade ihre Ver­höhnung und Verachtung der Gesetze und der Behörden verwirrt die

Redisirt. gedruckt und ve

Gemüiher der Menschen und schädigt die öffentliche Sittlichkeit auf das Tiefste. Unser Staat kann Angehörige, die das Gesetz mißachten und gegen dasselbe freveln, nicht gebrauchen, und muß solche Individuen ent­weder unschädlich machen, oder ausstoßen. In dem Conflikt handelt es sich nur um die Autorität des Gesetzes, und wer das Gerücht ausstreut daß Kaiser Wilhelm der Renitenz gegen die Gesetze Vorschub leisten werde, von dem kann man wohl mit Recht annehmcn, daß er gegen besseres Wissen spricht. ... Die Regierung wird gewiß mit allen Patrioten den Moment auf das freudigste begrüßen, an welchem die Bischöfe ihre rückhaltlose Unterordnung unter das Gesetz als ihre hei­ligste Pflicht anerkennen, aber nur diese Auerkenntniß wird die trauri­gen Maßregeln zu sistiren vermögen, zu deren Ergreifung die Regie­rung gezwungen worden ist. Die Organe der öffentlichen Meinung sollten sich hüten, den Wahn zu nähren, als könnte aus dem Entschlüsse der Regierung und der Durchführung derselben irgend etwas geändert werden."

Berlin. 29. Juni. DieKreuzzeitung" behauptet der Mel­dung derPost" gegenüber, daß von der Bestätigung des kriegsgerichtli­chen Urtheils gegen den Kapitän zur See. Werner, nichts bekannt sei»

Im Kriege von 1870 wurde ein deutscher Fuhrmann Fritz aus Wintersburg von Franktireurs ermordet. Bismarck ließ nicht nach, bis die französische Regierung den drei Kindern des Ermordeten eine Entschädigung zahlte; diese beträgt 8000 Franks und ist kürzlich dm Kindern ausgeantwortet worden.

Beuthen, 25. Juni. Mit Rücksicht auf die im Kreise Beu- then verbreitete und besonders in Godullahütte wüthende Cholera hat die Regierung in Oppeln das Verbot der Wallfahrten, welche am Tage Mariä Heimsuchung (2. Juli) und an dem darauf folgen­den Sonntage (5. Juli) nach Demsch-Pickar unternommen werden, für dieses Jahr ausgesprochen und die Verwaltungsbehörden des Be­zirks angewiesen, mit Strenge die Durchführung des Verbots zu überwachen.,

Wien, 28. Juni. Es gilt hier als sehr wahrscheinlich, daß die Brüsseler Konferenz, sobald sie die ihr vorzulegenden völkerrecht­lichen Fragen erörtert hat, einer zu wählenden Kommission die Auf­gabe überläßt, die Konsequenzen aus den prinzipiellen Vereinbarungen zu ziehen und das Gesammtresultat zu redigire», und daß die Konfe­renz selbst dann zur eventuellen Genehmigung der also redigirten Be- schlösse im Herbst nochmals nisammentritt.

Frankreich. Pa ris, 29. Juni. DasJournal offiziel" ver«' öffentlicht einen von Mac Mahon aus Anlaß der gestrigen Revue an die Armee gerichteten Tagesbefehl, worin derselbe die Soldaten wegen ihrer guten Haltung und ihres guten Geistes beglückwünscht und sagt: Es ist Sache der Armee, mich in der Ausführung der Aufgabe zu unter­stützen» mit welcher die Nationalversammlung mich betraut hat: für die Dauer von 7 Jahren die Ordnung und den öffentlichen Frieden aufrecht­zuerhalten. Kommen wir dieser Verpflichtung bis zum letzten Augenblicke nach, indem wir überall die Autorität und das Gesetz aufrechterhalten!"

Spanien. Madrid. 29. Juni. Bei Muro in der Nähe von Estella hat ein Gefecht stattgefunden, in welchem General Concha getödtet wurde. Die Armee selbst hat keine erheblichen Verluste er­litten. Zum Nachfolger Concha's im Oberkommando der Nordarmee ist Zabala ernannt, der heute Vormittag nach dem Hauptquartier ab­geht. Cottoner ist zum Kriegsminister, Sagasta zum Konseilsprä- sidenteu ernannt.

Madrid, 29. Juni. 18 Geschütze sind in aller Eile der Nordarmee zugeschickt worden.

Der Tod Concha's ist für die Sache der spanischen Republik ein empfindlicher Schlag. Seit dieser General das Oberkommando übernommen hatte, war Planmäßigkeit in die Kriegführung gekommen, und die Erfolge, die derselbe fortwährend erzielte, eröffneten zum ersten, male eine Aussicht auf nicht allzu ferne Beendigung des Bürgerkriegs»

Bayonne, 29. Juni. Nach ferneren Berichten Uber die Kämpfe bei Estella warfen die Regierungstruppen am Donnerstag und Freitag d'e Carlisten aus den ersten Linien heraus. Der rechte Flü- gel versuchte Sonnabend die Erstürmung der die Stadt Estella be­herrschenden Höhen, wurde aber in Unordnung zurückgeworfen. Die Flucht wurde ein allgemeine, als General Concha tödtlich ver­wundet fiel. Die Artillerie deckte den Rückzug der Division Echague gegen den hierauf erfolgenden allgemeinen Angriff der Carlisten. Wäh- rend der Nacht wurden sämmtliche Geschütze zurückgezogen, die Trains bereits am Samstag nach Tafala dirigirt. Die Verluste der Regie- rungstruppcn werden auf 4000 Mann geschätzt, die der Carlisten gleichfalls als bedeutend angegeben.

Madrid, 30. Juni. Die Regiernngsarmee ist bei Tafalla concentrirt. Der neue Oberbefehlshaber, General Zabala, ist auf den. Kriegsschauplatz abgereist und wird die Operationen gegen Estella so­fort wieder anfnehmcn. Ein neues Armeekorps ist bei Alaca aufgestellt»

D:S Lalisce L' erschein! '.röchen mal: Dienstag, tag u. Kamst Samstagsnum «in Unterhalt beigegcbcn. mentspreishal durch die Post l Bezirk 1 fl. 16 k ganz Württem'

Nro.

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Aufforde Kapital-, rufs'Eink 1874 beh

In Ge setzes vom S. 236) w der Best Kapital-, rufs -Ein 18 74 nach I. Die September des Gesetze neten Steue Stellvertret aushaltende tigten derl, nach und der Ji selben vom Juni 1872 und Reg.B nach §. 1

zusammeng testens bis die Ortsster Termin erachtet, i Erklärung ;>) ob ft sitze steuer ten (Ziffe und wie h diesem Ta der Steuer entscheidet d) wie russ-Ei in veränd 11. 2.) bei men ist na das verän gebnisse de o) was Fassion bi II. No Septembe des Gesetz der Beste 1) da und Re s) der oder Aus oder nutzt Darlehen dere Obln verzinslich rungen;

b) Rer Zeitrentei msbesond in Art. Grund-,

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