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nicht durch Abnagen von den Eichhörnchen, sondern auö spontaner Thötigkeit des Baums erklärte, welcher Ansicht die Professoren Dr. Hegelmaier und Tr. Jäger beitraten. 5) Professor Dr. Bronn er von Calw über ein chemisches Perfahren zu Ersetzung der Holzschnitte, mit Demonstration. 6) Professor Dr. Hegel, maier von Tübingen Uedergangsforme» von Pflanzen» mit Demonstration. Pilzentwicklung. 7) Kaplan Dr. Müller ans Essendorf über Tryozoen und andere Versteinerungen OberschwobenS, mit De- monstration. 8) Dr. Lenze von Ulm Priorität der Bereitung der Fäkalsteine als Brennmaterial. 9) Kaufmann Drauz von Heilbronn legte die getrockneten Körper der Eintagsfliegen (sogen. Augst) als gutes Futter für Singvögel vor, 10) OberarntSthierarzt Leytze von Calw Darmsteine vom Pferd, worunter einer von enormer Größe, 11) Mcchan. S ch l e sin g c r vrn Stuttgart schöne physikalische Justru- mente. 12) Rcvierförster Hepp von Hirsau eine schöne Hängtanne (?inri8 sbies pencluls), vor dem Eingangsins Georgenäum aufgepflanzt, auch war 13) eine von Kreisgcrichtsrath Mauser in Calw zum Behuf des Zeichenunterrichts geschenkte Sammlung von getrockneten
Lage des deutschen Vaterlandes lauten wörtlich so: I. 1) Die heftige Verfolgung , welche vie katholische Kirche in einige» Staaten -Europa'S und Amerika's erduldet, bewahrheitet den Ausspruch des hl. Vaters, dah die anti- christliche sog. moderne Civilisation unverträglich ist. 2) Das unausbleibliche Resultat des Planmäßig eingcleitcten Kampfes gegen die Kirche Jesu Christi, sowie gegen den christlichen Staat und die wesentlichen Grundlagen der Gesellschaft ist die Auflösung der soziale» und politischen Ordnung, endloser Kriegszustand und Zerstörung des Völkerrechtes. Z) Die Wiederherstellung einer dauernden staatlichen und völkerrechtlichen Ordnung ist nur dann zu erwarten, wenn dem hl. Stuhle die polnische Selbstständigkeit wicdergegcben und alle j Rechte wieder anerkannt werden, welche dem Oberhaupte der katholischen Kirche ! kraft göttlicher Anordnung und geschichtlicher Entwickelung zukommen. II. 1) Die Verfassung des Deutschen Reiches, insofern sic weder der persönlichen Freiheit», noch der Selbstständigkeit der Staaten, Stände und Korporationen gebührenden Schutz gewährt, vermag das wahre Wohl des deutschen Volkes nicht zu begründen. 2) Der Einfluß der sog. nationalen Partei, welche die wesentlichen Rechte tes deutschen Volkes und der Volksvertretung Preis gibt, gereicht dem Deutschen Reich zum Verderben. 3) Die Ausnahmegesetze, mit welchen das durch gemeinsame Opfer gegründete Deutsche Reich ein Dritttheil seiner Bürger wesentlicher Rechte beraubt, untergraben den Frieden und die Kraft des Deutschen Vaterlandes. 1) Die maßlose Entwickelung des Militarismus ist unvereinbar mit dem natürlichen Rechte, der bürgerlichen Freiheit und dem
W-W.d der
Isrud von Professor Hart mann IN St. Gallen, einem Wnrttem^ des gesammlen Schulwesens durch die Claalsgewau bei gleichzeitiger Untere berger, ein, nämlich ein kolossaler Strauß der schönsten Alpenrosen. des der Kirche und der Familie zuko'mmenden Erzie^ungSrcchtes^ist
welcher sofort vor dem Präsidenten ausgestellt wurde und ebenso bei der Mittagstafel. Dem freundlichen Spender wurde telegraphisch ge- dankt, der Strauß aber nach aufgehobener Tafel unter die Mitglieder vertheilt. — Die Verhandlungen dauerten von IO 1/2 bis I V 2 Uhr dann ging man zum Mittagessen in den Badischen Hof» wobei sich 69 Theilnehmer einfanden. Der Präsident Dr. v. Krauß brachte zuerst ein Hoch auf Se. Majestät den König aus, worauf dann nne Menge Trinksprüche folgten. Noch beendigter Mahlzeit begab sich der größte Theil der Gesellschaft in den Garten von Dr. Schüz» um seine Alpenpflanzenanlagen und anderes zn betrachten, und dann in die Anlagen des Verschönernngsvereins über dem Georgenäum und machte Halt in dem Pavillon Luginsthal, wo eine freundliche Hand zur Erfrischung trefflichen Gerstensaft spendete.
— Calw. Tagesordnung der letzten Sitzung des K. Kreisstraf, gerichts am Samstag, den 27. Juni: 1) Vorm. 9 Uhr: Johannes Friz, Säger von Kälberbronn. OA. Nagold, wegen Körper- Verletzung. 2) Nach 9 Uhr: Ilg. Tobias, Bauer von Birkenfeld, OA. Neuenbürg, und Rieth. Justine Katharine, Ehefrau des Ja- kob Friedrich Rieth von da, wegen Diebstahls. Vertheidiger für die Rieth Rechtsanwalt Schwarzmann hier.
— Stuttgart, 24. Juni. Se. Moj. der König sind heute
nach Ulm abgrreist, um die Truppen daselbst zu mustern. Höchst- Dieselben begeben Sich morgen von dort zum Sommeraufenthalt nach Friedrichshafen. (StA.)
— Stuttgart, 22. Juni. Se. Maj. der König hat den die
sigen städtischen PoNzeibediensleten, welche zur Entdeckung des im März d. I. in der Kön. Grabkapelle auf dem Rothenberg verübten Einbruchs und Diebstahls mitgewirkt hoben, die gnädigste Anerkennung für die hiebei entfaltete eifrige Thätigkeit aussprechen lassen. Zugleich wurde der Polizei-Inspektor Kern, sowie der Polin «Unteroffizier Lernp- perle mit ansehnlichen Geldgeschenken bedacht und dem Pvlizeinnterof. fizier Schnaidt, sowie den Schutzmännern Waizenhöfer und Vonier die silberne Civilverdienstmedaille verliehen. (StA.)
eine Quelle geistiger wie sittlicher ^Zerderbniß. 6) Die feile im Dienste des politischen ScrviliSmus und des GrüudcrthumS arbeitende Presse fälscht fortwährend die össentliche Meinung und ist eine Hauptursache der drohenden sozialen Uedelstände. 7) Die auswärtige Politik des Deutschen Reiches. insbesondere die Stellung der Rcichsregierung zu dem HI. Stuhl, steht nicht im Einklang mit den Grundsätzen und Interessen der katholischen Bevölkerung Deutschlands und ist nicht geeignet, die Erhallnng des europäischen Friedens zu sichern.
— Fulda, 24. Juni. Sämmtliche preußischen Bischöfe sind hier eingetroffen, auch die von Paderborn, Mainz und Frciburg; durch Abgesandte vertreten sind die inhastirten Bischöfe von Köln, Posen und Trier. Die erste Konferenz beginnt 9 Uhr.
— Fulda, 25. Juni. Die Verhandlungen der gestrigen Bischofs- Conferen; hatten dem Vernehmen nach die neuen seit den Maigesetzen erlassenen Kirchengesctze zum Gegenstand. Die Couserenz beschloß bei dem Beginn der Berathungen strengste Geheimhaltung der Verhandlungen und deren Verlauf.
— Gegenüber der Meldung der „Köln. Ztg." aus Fulda, daß die preuß. Bischöfe bei ihrer Zusammenkunft die Möglichkeit einer Siftirung ihres Kampfes gegen die Staalsregiernng beraihen, bemerkt die „Germ.", che an eine „Möglichkeit" zur Siftirung des Kampfes überhaupt gedacht werden könne, sei es nothwendig, daß die Ursachen, welche den Streit herbeigeführl haben, die neuen Gesetze, hinwegge- nommen werden. „Die Bischöfe, welche bei ihrer letzten Versammlung in Fulda entschlossen erklärten: „Es ist besser, daß die katholi« sck« Kirche in Preußen ohne unsere Schuld zu Grunde geht, als mit unserer Schuld" — werden nur dann nachgeben, wenn ihr Gewisse n s standpunkt es zuläßt."
— Berlin, 24. Juni. Die „Post" hört, daß das Kriegsgericht zur Entscheidung der Angelegenheit des Cap'.täns zur See, Werner, denselben zu einer Arrcststrafe (?) verurtheilt habe.
— Wien, 22. Juni. Heute Abends hat sich in Baden und den benachbarten Ortschaften ein furchtbares Gewitter entladen. Dasselbe war von einem Wvlkenbruchc und von Hagelschlag begleitet und richtete große Verwüstungen an.
Frankreich. Paris, 24. Juni. Ein beglaubigtes Gerücht sagt, die
: Leailimistkn werden für die Auflösung der Nationalversammlung stimmen, wenn
— Stuttgart» 23. Juni. Der „Staatsanzeiger" meldet, daß dieselbe der Wiederherstellung der Monarchie nicht zustimme.
der König die Intendantur des Hoftheatcrs dem dieser Stelle seither! Lyon. 22. Juni. Gestern fiel biersclbst ein furchtbarer Hagelschlag. bcigegeben gewesenen Geh. Hofralh Wehl übertragen hat. - Nutzgroße Schü ssen fielen während einer Halden Stunde. E,n großer Thc.l
— Stuttgart, 23. Juni. Im Herbst haben wir wieder den
Besuch des deutschen Kronprinzen zu erwarten. Er kommt zu einem Divisionsmanöver, das von einem Theil unserer Truppen in der Umgegend von Heilbronn gehalten wird und wird in Heilbronn bei dem früheren Reichstagsabgcordneten Goppelt Wohnung nehmen. Herr Goppelt ist der erste der Heilbrouner Großhändler und gehörte 1848 dem Märzministerium an, woher ihm der Titel Staatsrath geblieben ist.
— Hall, 23. Juni. Am vorigen Freitag drohte auf der Bahn
linie zwischen Neuenstein und Waldenburg ein großes Unglück. Als während deS Vormittags der Bahnmeister von hier die Linie beging, betrat er kurz vor dem Herannahen des betreffenden Personenzugs in der Nähe von Obereppach einen etwa 17 Jahre alten Bouernburschen, welcher dort und zwar an der Stelle einer starken Kurve eine Anzahl Steine von beträchtlicher Größe auf die Schienen gelegt hatte. Der Thäter soll sofort der Polizeibehörde in Waldenburg übergeben worden sein. (StA.)
— In Nürnberg wurde am 24. Juni das HanS-Sachs- Denkmal enthüllt. Die Festlichkeiten dazu begannen schon am Tage vorher mit einem Concert. Nach dem Vortrage der ersten Nummer hielt Prof. vr. Weftermayer die Festrede.
— Die vom Mainzer Katbolikenverein gefaßten Resolutionen über die allgemeine Lage der christlichen Gesellschaft, sowie über die
Redigirt. gedruckt und verlegt von A. Oelschläger
der Fenster in der Stadt ist zertrümmert, viele Unglücksiälle sind vorgekommen.
Spanien. Santander, 23. Juni. Die Carlisten haben in den Dörfern an der Grenze von Asturien Kontributionen an Geld und Pferden erhoben. Ter Earlistenchef Dorregaray hat beträchtliche Verstärkungen, sowie eine Anzahl Kanonen aus Guipuzcoa erhalten. Der Earlistenchef Partades wurde unweit Miranda mit Verlusten zu» rückgeworfen.
Santander, 23. Juni, Abends. Die Carlisten wurden durch die RegierungStruppen bei Krespouna überfallen und erlitten beträcht, liche Verluste an Mannschaft und Kriegsmaterial.
Madrid, 24. Juni. Gut unterrichtete Personen versichern, die Radikalen beabsichtigten, ein Consulat auf 5 Jahre zu errichten, das Serrano unter der Bedingung zu übertragen wäre, daß er ein Versöhnungsministerium vor den bevorstehenden Corteswahlen ernenne.
Amerika. Aus Boston vom 23. v. M. wird der „Nordd. Allg. Ztg." mitgetyeilt, daß in Folge einer Nachlässigkeit bei Wah- rung eines Dammes in dem westlichen Theile des Staates ein: Ueber- schwemmung stattgefunden hat, wodurch viele Menschen ihr Leben verloren und vier Ortschaften in unbeschreiblicher Weise heimgesucht und fast gänzlich vernichtet wurden. Ein Deutscher Namens Kapplinger und eine Deutsche Namens Hill sind ertrunken. Aber eine Anzahl
Deutscher haben all ihr Hab und Gut einzebüßt._
"(Hiezu Nr.26 deS Unterhaltungsblatts.)