Generalversammlung der Kredit­bank sürLandwirtschaft und Gewerbe

Am Sonntag, den 14 .März hat die Creditbank für Land­wirtschaft und Gewerbe in Calw E. G. m. b. H. ihre 57te Generalversammlung im Hotel Waldhorn hier aLgehal- ten- Den Vorsitz führte der Bankdirektor Kommerzienrat Wagner. Dieser begrüßte die anwesenden Mitglieder und er­stattete sodann den allgemeinen Geschäftsbericht, dem wir fol­gendes entnehmen:

Das abgelaufcne Geschäftsjahr hat den Vertretern der Bank außer den vermehrten Schwierigkeiten des geschäftlichen Lebens viel Sorge und Mühe bereitet. Ist doch am 26. Juli unser Kassier und Gcschäftsleitcr Eugen Ritter nach kurzer Krankheit verschieden. Nach warmen anerkennenden Worten über die Geschäftstätigkeit des Verstorbenen erhob sich auf Er­suchen des Vorsitzenden die Versammlung zum ehrenden Ge­denken an denselben von ihren Sitzen.

Hierauf stellte der Vorsitzende den neuen genossenschaftlichen Beamten Albert Schrenk, welcher vorher die Stelle eines Pro­kuristen bei der Dresdener Bank in Stuttgart bekleidet hat und der im Rufe eines hervorragend tüchtigen Bankbeamten steht der Versammlung vor.

Ueber das Geschäfts- und Erwerbsleben im allgemeinen wurde ausgeführt, daß dieses ungünstiger als in den Vorjahren war. Insbesondere di« Landwirt­schaft hat aus ihren Produkten nicht die entsprechenden Preise zu erzielen vermocht, der Absatz in Getreide geriet in Stockung, auch Viehseuchen traten vereinzelt auf. So war es nicht verwunderlich, daß die Bauern ihren großen Steuer- Verbindlichkeiten vielfach nicht Nachkommen konnten. Wenn auch das Handwerk unter der Steuerlast schwer seufzte, so waren bet ihm die Verhältnisse doch günstiger als bei der Landwirtschaft- Das Handwerk, insbesondere das Schlüssel- Gewerbe das Bauhandwerk war gut beschäftigt und hatte lohnenden Verdienst. Arbeitslosigkeit in nennenswertem Um­fang trat im Bauharrdwerk erst durch den Schneefall und die Kälte im November ein.

In Handel und Industrie verschlechterte sich die Lage von Monat zu Monat vom April an. Die Schwer-Jn- dustrie und die Kohlenbergwerke mußten tausende von Arbei­tern entlassen, was bald auf alle andern industriellen Betriebe ungünstig einwirkt«. Dazu kam ein« allgemeine sich fortge­setzt steigernde Geldknappheit Di« Reichsbank sperrte ihre Kre­dite, Großbanken räumten solche nur kurzfristig ein, wodurch eine große Zahl von Firmen in Zahlungsschwierigkeiten und unter GeschäftSaufsicht kam. Der größte Teil der Betriebe, welche nicht exportieren konnten, mußte in Ermanglung jeglicher Aufträge nicht nur die Arbeitszeit ganz erheblich einschränken, sondern auch viele Entlassungen von Angestellten und Arbei­tern vornehmer!. Daß dadurch die Kaufkraft weiter Kreise sehr reduziert wurde ist natürlich und auch Groß- und Klein­handel haben darunter bis heute noch schwer zu leiden. Die großey Steuerlasten entziehen einen Teil der Betriebskapita­lien und zehren von der Substanz.

Die Aufwertungsfrage ist im aLgelausenen Jahre durch das Gesetz vom 16 Juli geregelt worden, allerdings in einer Weise, die wenige befriedigt. Soweit die Creditbank als Gläubiger in Betracht kommt ist das Erforderlich« geschehen zur Sicherung der Aufwertungsbeträge. Die Gesamtsumme dieser neu entstandenen Forderungen wird im Jahre 1926 dem Aufwertungsfonds zugeführt werden. Trotz der ungünstigen

wirtschaftlichen Verhältnisse ist uns im Laufe des JahreS ver­hältnismäßig viel Geld in Sparkasse und laufender Rechnung zugeflossen, so daß die Bank den meisten Creditgesuchen ent­sprechen konnte. Die Geldknappheit besteht aber leider noch fort wenn auch in vermindertem Grade.

Der Handel in Effekten war auch im letzten Jahre wie 1924 ganz unbedeutend, derjenige in Devisen etwas lebhafter, dagegen war der Wechselverkehr und das Diskont-Ge­schäft das ganze Jahr hindurch viel stärker als es im allge­meinen volkswirtschaftlichen Interesse wünschenswert erschien. Bedienen sich doch heute vielfach kleine Landwirte zwecks Kre­ditschaffung des Wechsels. Das ist für die Bauern ein unge­sundes ja gefahrvolles Zahlungs- oder Kreditmittel. Wenn nun auch auf dem Geldmarkt in Beziehung auf sog. tägliches Geld eine Erleichterung eingetreten ist und man in nächster Zeit wohl mit einer weiteren Ermäßigung der Zinssätze rech­nen darf, so sind feste Gelder oder Hypothckengeldcr heute kaum anfzutrciben.

An Geschäftsguthaben wurden dem Jahr 1925 Mk. 38 593 einbczahlt- Das ganze Geschäfts-Guthaben der Mit­glieder beträgt jetzt Mark 66 689. Auch auf allen anderen Con- tiS ist eine entsprechende Steigerung eingetreten.

Die gesammten Geschäfts-Unkosten beziffern sich auf Mark 17 412 gegenüber Mark 20191 im Vorjahr. Der Jah­resumsatz auf einer Seite des Hauptbuchs beträgt Mark 13 611V00.Die Gesamtsumme der Bilanz weist Mark 611830.75 aus gegenüber Mark 396 174 End« 1924, also Zuwachs in einem Jahre 54 Prozent. Die neue Bilanzsumme entspricht etwa 39 Prozent der Summe von 1913. Diese Zah­len stellen eine schöne erfreuliche Entwicklung i. 1.1925 dar, die Bank ist einen großen Schritt vorwärts gekommen.

Der auf Mark 28 255.17 berechnete Reingewinn für 1925 soll nach den Anträgen von Vorstand und Aufsichtsrat verwendet werden wie folgt: 12 Prozent Dividende nach dem Stande der Geschäftsguthaben vom 1. Juli Mark 5 622.10. Ueber- weisung an den ordentlichen Reservefonds 10 Prozent rund Mark 3000 Dotation der Sonder-Rücklage Mark 5000; Gut­schrift an den Aufwertungsfonds der Bankgläubigcr Mark 9000 (dieser Fonds beträgt jetzt im ganzen Mark 32 974). Abschreibung auf die Geschäfts-Einrichtung Mark 300 Vor­trag auf neue Rechnung Mark 5 333.07.

Nachdem der Vorsitzende diesen allgemeinen Geschäftsbericht beendet hatte trug Kassier Schrenk den Kassen- und Rech­nungsbericht vor, wobei er in der Bilanz jeden einzelnen Pos­ten fachmännisch erläuterte. In der darauf folgenden Diskus­sion stellte Kaufmann Näuchle den Antrag, von dem zur Stärkung des Aufwertungsfonds vorgesehenen Mark 9000. den Betrag von Mark 3000. abzuzweigen und diese Summe zur sofortigen Verteilung an ältere bedürftige Bankgläubiger zu bringen. Dieser Antrag wurde nach kurzer Debatte mit großer Mehrheit angenommen. Nachdem alsdannder Vorsitzende des Auffichtsrats Fr. Schönten sen. seinen Kontroll- Bericht vorgetragen hatte, beschloß die Generalversammlung die Genehmigung der Bilanz, der Gewinn- und Derlustrechnung, die vorgeschlagene Verwendung des Reingewinn- und erteilte dem Vorstand Entlastung.

Ueber Punkt 4 der TagesordnungAenderung der Para­graphen 412 der Satzung* referierte das Vorstandsmitglied Kober. Der von ihm vorgetragen« Satzungsentwurf fand ohne Debatte die Zustimmung der Mehrheit der Versammlung.

Bei den Wahlen des Vorstands trug der Vorsitzende d«S Aufsichtsrats Fr- Schönlen senr. satzungsgemäß die Vorschläge dieses Organs vor. Als Kassier und Geschäftsleiter wurde

nahezu einstimmig der provisorisch angestellte Beamt« Albert Schrenk gewählt. Seine Anstellung ist dadurch eine definitiv« geworden. Möge diese Wahl zum Segen des genossenschaft­lichen Instituts aussallenl

Die übrigen Vorstandsmitglieder Gg. Wagner Kommerzien­rat und F. Kober Verwalter, a. D, welche ihre Funktionen im Nebenamt auSüben, wurden wieder gewählt auf 3 Jahre.

AuS dem Auffichtsrat sind turnusgcmäß nach Ablauf ihrer zweijährigen Wahlperiode ausgeschiedcn: Fr. Schönlen sen. und Otto Pfau. Diese wunden wieder gewählt. An Stelle des von hier verzogenen R- Bürenstein ist der bisherige Ersatz­mann Emil Widmaier mit Stimnu-n-Mchrheit zum ordentlichen Mitglied vorgerückt. Als neuer Ersatzmann wurde mit Stim- menmch.heit gewählt: Erich Herzog Kaufmann hier.

Bei Schluß der Versammlung erhebt Kaufmann Räuchle ene'-g sben Protest gegen die hohen Soll-Zinken und bemän­gelt, daß den Sparkassen-Einlegern viel zu hohe Haben ,^'nse vergütet werden. Er versucht den Protest damit zu begründen, daß bei dieser Zinspolitik die auf fremdes Geld angewiesenen Ge'cbäfie zu Grunde gehen müssen.

Auf diesen Protest erwidert Kassier Schrenk in längeren den Fachmann verratenden Ausführungen, wobei er insbesondere auf die ZinSpolitik der maßgebenden Großbanken ringelst. Nachdem KaMer Sckr-mk dem Fragesteller in Ausücht gestellt bat, daß wohl In absehbarer Zeit eine schrittweise §>-rab^hung der Zinssätze cintreten werde, gibt sich letzterer zufrieden.

Ans Geld-, Bulbs» und LandMlMl.

Berliner Briefkurse.

100 holl. Gulden 168.49 Mk.

100 franz. Fr. 13,07 Mk.

100 schweiz. Frk. 80.94 Mk.

Stuttgarter Börse"be*icht vom 17. März.

An der Börse kam es heute zn starken Realisationen und die Kurse gingen allenthalben zurück.

Produktenbörsen- und Marktberichte Berliner Produktenbörse vom 17. März.

Weizen märk. 250254, Roggen märk. 153156, Sommer­gerste 166190, Wintergerste 133 152, Hofer märk. 162172, Weizenmehl 32.5036, Roggenmehl 22.2524.25, Weizenkleie 10.1010.20, Roggenkleie 99.20, Viktoriacrbsen 2531, kl. Speiserbsen 2325, Futtererbsen 1921, Peluschken 2021, Ackerbohnen 2021, Wicken 2325.50, blaue Lupinen 1150 bis 12.50, gelbe 1414.50, Seradclla 2629, dto., 1924 16-21, Rapskuchen 14.5014.70, Leinkuchen 18.2018.50, Trocken­schnitzel 8.408.60, Sohaschrot 18.5018.60, Kartoffleflocken 137014, Speisckartoffeln weiße 1.101.45, rot« 1.351.65, gelbfleischige 1.551.75. Tendenz: eher schwächer.

Biehpreise.

Ebingen: Kühe 520580, Kal binnen 400450, Rindle 140 bis 170, Jährlinge 110140 -4t. Ellwwngen: Ein Paar Ochsen mit 24,6 Zentnern 1170 -4t, mit 23,8 Ztr. 1010 ,4t, mit 34,8 Ztr. 1500 -4t, mit 23 Ztr. 1010 -4t, mit 21 Ztr. 1050 -4t. mit 28 Ztr. 1160 mit 22 Ztr. 035 -4t, Ochsen 550800 -« das Stück, ein Paar Stier« 540910 -4t, fett« Rinder 335 bis 372, Sch lach tfarren 600 -4t, Kühe in Milch 300400, Kühe mit Kalb bis 450 -<t.

Schweknepreise.

Bapfingen: Läufer 4560. Saugschweine 2535 -4l. Buch, au: Saugschweine 3545 -4l. Ebingen: Milchschweine 3750 Mark. Ellwangen: Saugschweine 3042, Läufer SO -4l. Kißlegg: Milchschwein« 4042 -4t. Niederstetten: Milch- schrveine 4050 -4t. Obersontheim: Milchschweine 4052 -4l.

GkilmlMMe Alz»dnz.

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W Forstamt Laimbach.

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sämtlichen Distrikten (ca. 80 Prozent Fi 20 Prazent Ta) V-ust: 1322 I«. 1847 Id, 2011 ll. 83S III. Kl; Hagst: 695 I, 2524II. 2725 III. Kl; Hopfen«: 4676 I, 5357 II, 10V0 III, 1851 IV, 1843 V. Kh Nebst: 3565 1. 340 II. Kh Bohnenst: 60; Buchen- derbttangen: 8. Losverzeich­nisse von der Forstdirrktion G. f. H in Stuttgart.

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