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onntag, über das n zunächst die Mit« ugleich auch an die« möchten, die freund« Ranne, insbesondere ie Schießstätten von >es Armes, sondern lten. Anmeldungen Schützenmeister Horlach er.
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Ein junger Mensch, der das Hafner- Handwerk erlernen will, findet eine Lehrstelle bei
Carl Frredr. Dittus.
— Calw, 29. April. Nachdem die schöne und warme Witterung der letzten 8 Tage die Vegetation außerordentlich begünstigt und den schönsten Blüthenschmuck auch in unserer Umgebung hervorgerufen hatte, ier zu den besten Hoffnungen berechtigte, haben wir seil gestern kühlere Witterung zu beklagen, die heute Nacht bis zu 2 Grad Kälte sich steigerte, so daß große Besorgniß herrscht, ob wir den Obstsegen, der uns winkte, auch ernten dürfen.
O Calw. In den öffentlichen Sitzungen deS K. Kreisstrafgerichts vom 25. d. M. kamen folgende Fälle zur Verhandlung und Aburtheilung: 1) Der 1k Jahre alte Schusterslehrling Christian
Knßmaul von Bondorf, OA. Herrenberg, stahl aus einem Laden dort in fortgesetzter Weise Geld und Maaren im Gesammtbetrage von mehr als 1l fl., ferner entwendete er ebendaselbst in fortgesetzter Weise Bisquits und gedörrte Zwetschgen im Gesammtwerth von 1 fl. 30 kr. zum unmittelbaren Genüsse und nahm weiter einem Bäcker aus seiner Backstube dort eine Tabakspfeife im Werth von 48 kr. in diebischer Absicht weg. Wegen dieser Diebstähle und der Entwendung von Nahrungsmitteln von unbedeutendem Werthe zum unmittelbaren Genüsse wurde Beschuldigter zu der in der Anstalt für jugendliche Verbrecher zu vollziehenden Gefängnißstrafe von 1 Monat und zu 4 Tagen Haft murtheilt. 2) Die Ehefrau des Tuchmachers Johann Möckel von Nagold, Marie, geb. Lehre, hat ohne Erlaubniß eine öffentliche Lotterie veranstaltet, indem sie einen Fußteppich gegen 70 zuvor in verschiedenen Häusern abgesetzte Loose o 6 kr. im Engelwmhshause! in Nagold ausspielen ließ. Wegen dieses nach H. 286 des RStG.! strafbaren Vergehens erkannte das Gericht gegen sie eine Geldstrafe von einem Thalcr. 3) Friedrich Meng, Taglöhner von Hildrizhausen, OA. Herrenberg, hat dem Friedrich Berner, Taglöhner von da, vor der Gemeinderathswahl im Jahr 1871 das Versprechen gegeben, er bekomme von dem Gemeinderath Joh. Georg Meng daselbst Sri. Gerste, wenn er demselben seine Stimme gebe und Berner hat dieses Versprechen angenommen, es wurde deßhalb wegen Wahl- bestechung Friedrich Meng zu sechs, Berner zu 4 Tagen Gcfängniß verurtheill. 4) Andreas Braun, Handlungslehrling von Hohenten- gen, OA. Saulgau, hat seinem Lehrherrn, dem Kaufmann Constantin Reichert in Nagold, Geld und Waare im Gesammtbetrage von etwa 95 fl. in fortgesetzter Weise gestohlen; Anna Maria Renn, Händlerin von Jselshausen, hat von dem durch Braun gestohlenen Gelbe mehr als 27 fl. 40 kr., sowie eine von gestohlenem Gelbe angeschaffte silberne Cylinderuhr in Verwahrung genommen, auch ließ sie sich zu wiederholten Malen Zucker im Werth von 1 fl., den Braun gestohlen hatte, schenken. Das Urtheil lautete gegen Braun wegen einfachen, in fortgesetzten Handlungen verübten Diebstahls auf die in der Anstalt für jugendliche Verbrecher zu vollziehende Gefängnißstrafe von drei Monate, gegen die Renn wegen fortgesetzter Hehlerei auf zwei Mo- LÄ^Mängaiß.
Der M ün zfun d von Wenden. OA. Nagold.) Ueb er einen in mehreren Blättern besprochenen Münzfund in Wenden, OA. Nagold, kann der „Staatsanz." zuverlässig folgendes berichten: Vor einigen Wochen kam in dem genannten Orte beim Graben eines Kellers hinter der Scheuer des Gemeinderaths Sch. ein steinerner, leider beim Ausgraben in mehrere Stücke zerschlagener Topf zum Vorschein, welcher 58 mittelalterliche Goldgulden enthielt. Die meist sehr wohl- crhaltenen Stücke sind von folgenden Münzherren: 1 Stück von Friedrich HI., Erzbischof von Köln 1370—1414, 16 St. von Theodo- rich II., Erzbischof von Köln 1414—1463, 11 St. von Werner v. Falkenstein, Erzbischof von Trier 1388—1418, 1 St. von Otto von Ziegenhain, Erzbischof von Trier 1418—30, 8 St. von Johannes II., Erzbischof von Mainz, 1397—1419, 3 St. von Konrad III, Erzbischof von Mainz 1419—1434, 10 St. von der Stadt Frankfurt, bezw. Kaiser Sigismund 1411—37, 4 St. von Ludwig III., Churfürsten von der Pfalz 1410—36, 4 St. von Herzog Rainald von Jülich 1402—14^3. Aus den angegebenen Regierungszahlen läßt sich schließen, daß die Vergrabung dieses Schatzes ungefähr zwischen die Jahre 1420—40 fallen mag, bekanntlich eine Blüthe- zeit der kleinen Fehden in dem kraftlos regierten Reiche.
— Stuttgart, 27. April. Alle Anzeichen weisen darauf hin, baß wir Heuer die Wunder eines trockenen Sommers zu beobachten bekommen. Die Vegetation ist in eine Entwicklung von einer Raschheit getreten, wie man sie in einem Jahrhundert nur selten und nur unter den günstigsten Umständen wahrnehmen kann. Am deutlichsten
zeigt sich die Wirkung der hochsommerlichen Temperatur in den Wein^ bergen; hier sind die wolligen Traubenkämme schon seit Sonntag be merkbar. Wenn die Gunst der Witterung sich erhält, so gehen wir einer sehr frühen Blüthe des Weinstocks, der ersten Chance für ein glückliches Weinjahr, entgegen. (Gleich günstige Nachrichten liegen aus allen Gegenden vor.)
— Nürtingen, 26. April. Gestern Nachmittag büßte Bahnmei. ster Weinbrenner dahier überraschend schnell sein Leben ein. Derselbe wollte mit zwei Arbeitern auf einem Rollwagen von Bempflingen hicher fahren und hoffte noch vor dem Eintreffen eines Güterzugs Neckarthailfingcn zu erreichen. Dieser war aber von der genannten Station schon abgefahren und wurde wegen einer kurzen Biegung der Eisenbahnlinie von den auf den Rollwagen Sitzenden zu spät wahrgenommen. Der Zug wurde zwar zum Halten gebracht, aber den Rollwagen vermochte der Bahnmeister nicht mehr aufzuhalten. Die beiden Eisenbahnarbeiter sprangen noch rechtzeitig vom Wagen; Bahn« Meister Weinbrenner aber, dem dieß nicht mehr gelang, wurde durch den heftigen Anprall des Rollwagens auf den Güterzug auf den Boden geschleudert und war sogleich todt. Der jähe Tod des allgemein beliebten, eine Wittwe mit drei unversorgten Kindern hmterlasseuden Ei« senbahnbeamten rief eine große Bestürzung unter der Bevölkerung hervor.
— Reutlingen, 25. April. Im Neuffener Thal und in Ho« nau hat das gestrige Gewitter etwas Hagel gebracht; der Hagel
> dauerte etwa eine Viertelstunde, die Körner waren weich und schadeten nichts. Dagegen hat in Neuffen der Blitz in eine Scheune mit Stallung eingeschlagen und gezündet. Der Brand wurde bald gelöscht, doch waren 3 Stück Vieh: 1 Kuh und 2 Stück Schmalvieh erstickt.
— Im badischen Oberland waren am Ende vergangener Woche starke Gewitter, so im Kinzigthal, bei Offenburg', in Lörrach und ^a. O.; theilweise waren die Gewitter von Hagel begleitet. Die bedeutende Abkühlung der Temperatur wird auf diese Gewitter zurückzuführen sein.
— Pforzhci m, 26. April. Die hiesige altkatholische Gemeinde ist mit Pfarrer Dilger von Ueberlingen a. R-, welcher sich am letzten Sonntag von der päpstlichen Unfehlbarkeit losgesagt hat, wegen Uebcr- nahme der hiesigen Pfarrstelle in Unterhandlung getreten.
— Karlsruhe, 24. April. Von Bezirksräthen der umliegenden Ortschaften ist die Zusicherung gegeben worden» daß, wenn von der hiesigen Stadt ein genügender Verkaufsraum beschafft werde, Metzger der Landorte das Pfund Fleisch um 2 Kreuzer billiger liefern würden als die hiesigen Metzger.
— München, 25. April. Die Stadt kann endlich als cholerafrei bezeichnet werden. Weder in Militär- oder Civil-Spitälern, noch in privatärztlicher Praxis befindet sich gegenwärtig mehr ein Cholera- kranker in Behandlung. Der letzte Erkrankungsfall kam am 19. April vor.
— Die frommen Männer des schwarzen Centrums im Reichstag wissen auch aus dem, was Einer nicht sagt, Gift zu sauge». Immer wieder zapften sie den alten Moltke an, daß er in seiner berühmten großen Rede vor Monaten gesagt habe, er wisse nicht, was Dentschland mit einem eroberten Stück Frankreich oder Rußland an-
> sangen solle, aber er habe nicht gesagt, er wisse nicht, waö es mit einem eroberten Stück Oesterreich anfangen solle. Das lasse auf ganz besondere Hintergcdaknen gegen Deutich-Oesterreich schließen. Kurz, die frommen Herren versuchten Oesterreich mit Deutschland zu vcr Hetzen. Moltke schwieg lange, aber in der letzten Sitzung brach erlös. Meine Herren, antwortete er, ich konnte doch nicht sämmtliche Staaten Europa's und vielleicht Amerika'« herzählen. Nieine Meinung ist, daß wir an unseren deutschen Landsleuten in Oesterreich, die sich unter dem Scepter ihres Kaiserhauses wohl befinde», gute Freunde und im Falle der Noth vielleicht Verbündete haben. Meine Meinung ist, daß wir überhaupt keine Eroberungen machen, aber auf jeden Fall behalten wollen, was wir haben. (Lebhafter Beifall auf allen Seiten und nur im Centrum Todesstille.)
Berlin, 26. April, Mittags 1 Uhr. Soeben ist der Reichstag ' durch Se- Maj. den Kaiser mit folgender Thronrede geschloffen worden : „Geehrte Herren! Tie Session, an deren Abschluß Sie stehen, reiht ! sich durch die tiefgreifende Wichtigkeit ihrer gesetzgeberischen Ergeb«
! niffe den bedeutsamsten Sessionen der früheren Reichstage an. DaS ! hervorragendste unter Ihrer Mitwirkung zu Stande gekommene Gesetz soll, nach den Absichten der verbündeten Regierungen, dem deutschen