gehabt, was hast du denngethan", unter tnr Thüre stehen geblieben. So-! ihn, öffentlich auszusprechen, daß er tief ergriffen sei, durch jene Hand,
fort sei er auf Stang losgesprungen, habe ihn gepackt und ihm sein Messer in den Kops gehauen, daß sich die Klinge bis an das Hest mnbog. Im Ringen habe er den Stang im Vorplatz aus den Boden geworfen, wobei er ihn mit niederriß. Er habe sich wieder losgerissen und mit der hinter ihm befindlichen Hacke auf Stang geschlagen, ihn auch mehceremale getroffen. Cs sei dem Stang gelungen, zur Thüre hinauszukommen uud sortzuiaufen, allein er sei ihm mit dem eisernen Rechen nachgelaufen und habe ihn 4mal niedergeschlagen bis er liegen blieb. Schon im Hausplatz habe Stang Löcher im Kopfe gehabt, in welche er, um ihn noch mehr zu zerfleischen, hineingegriffen habe. Als Stang liezenfblieb, habe er ihm das Meldsöckchen aus dem Hosensack heraus- genommen. Hierauf sei er ins Haus zurück, Hie beiden Mädchen hätten geschrien, er gebot ihnen Ruhe. Das größere Mädchen mußte ihm leuchten, er sprengte das Eckschränkchen auf und nahm daraus angeblich 350 fl., eine Ehatulle mit Brache nnd Ringen. Nachdem er diese Sachen an sich gebracht, habe er zu den Kindern gesagt: „Kinder, machts jetzt Reue und Leid", habe die Haue ergriffen und die Spitze dem kleinen Mädchen so tief in den Kopf hineingehauen, daß sie bei'm Munde hcraussah. Den Kleinen, der wach wurde und schrie, habe er aus dem Bette gerissen, auf den Boden geworfen und ihm auf die Brust getreten. Dann habe er das ältere Mädchen (Crescenz) mehrmals mit der Haue geschlagen und es für todt liegen lassen, und das Geld, die Uhr, Ringe rc. mitgenommen. Als ec andern TazS gehört, daß Cresccn; noch lebe, habe er sich an das Mädchen machen wollen, um ihm einen Treff zu geben, es sei ihm aber nicht gelungen. Das Geld rc. habe er vergraben. (Schl, f.)
— Bei der in Münch en «m 24. Juli vollzogenen Wahl in den Gewerberath betheiligteu sich von 9036 Stimmberechtigten nur 37 (— 3 vom Tausend), ein trauriges Zeichen der Jntereffenlc sigkeit in den betheiligten Kreisen. Würde es sich um die sog. Bockprobe im weißen Brauhause am Platz gehandelt haben, so wäre die Ausschreibung gewiß nicht mißachtet worden.
— Ems, 25. Juli. Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Sachsen sind zum Besuch des Kaisers hier eingctroffen; dieselben wurdey auf dem Bahnhof von dem Kaiser begrüßt.
— Ems, 26. Juli. Der Kaiser ist heute nach Coblenz abgereist.
— Von Berlin hört mau, daß die dort mit besonderer Vorliebe betriebene Häusersprkulativn eine Art Krach erlitten hat. Bei dem Stadtgericht seien gegen 400 Subhastationen anhängig und viele Hauseigenthümcr würden gern sofort mit Verlust verkaufen, wenn sie nur Käufer finden könnten.
— Straßburg , 21. Juli. Vordem Schwurgericht spielte heute ein Fall, der s. Z- großes Aufsehen gemacht hat: das Duell zwischen den Studenten (jetzt vr.) Coste und Otto Mohr, worin letzterer erschossen wurde. Der Zwist zwischen Beiden geht bis auf die Feier der Universitätsstiftung zurück, wurde aber gelegentlich des allgemeinen Studentenkommerses am 1. Mai d. I. flagrant, wo Beide in einen Wortwechsel geriethen. Im Verlauf desselben nannte Stud. Mohr — wie die Anklageschrift erzählt — den Angeklagten einen „Schafskopf" und als dieser wegen der ihm zugefügten Beleidigung weitere Erklärungen forderte, äußerte Mohr: „Ach was, Sie kneifen ja doch wieder aus wie gewöhnlich!" Der Angeklagte glaubte einen derartigen Vorwurf der Feigheit nicht hinnehmen zu dürfen; er ließ demgemäß seinen Gegner für den Fall, daß er nicht widerrufe, auf Pistolen fordern. Mohr verweigerte den Widerruf und nahm die Forderung an. Es war ihm wie er sich gelegentlich äußerte, gerade darum zu thun gewesen, mit dem Angeklagten zusammenzngerathen. vr. Coste gesteht Alles ein. Aus den Erklärungen des Angeklagten vr. Coste geht hervor, daß derselbe das Duell an sich stets mißbilligt habe; er sei jedoch in vorliegendem Falle', nach häufig vorgekommenen geringrrn Kränkungen durch Mitglieder der „Rhenania" so absichtlich und öffentlich beleidigt worden, daß er nicht länger einem Zweikampfe auswei- chrn durfte, wenn er nicht in den Augen seiner Kommilitonen verächtlich und ehrlos erscheinen wollte. Er kann jenes Duell nur als Folge einer Reihe von Provokationen von Seiten der „Rhenania", welche in der Feigheitsbeschuldigung Seitens seines Beleidigers gipfelten, betrachten. Daher sei er moralisch gezwungen worden, die Forderung auf Pistolen zu stellen. Freilich habe ihn dieser Schritt einen harten Kamps mit seinen Grundsätzen gekostet, sowie nicht minder mit seiner persönlichen Stellung und seinen Familienverhältnissen. Er habe einen kranken Vater, der pensionirt sei, und', fünfljüngere Geschwister, für welche er noch zu sorgen die Pflicht in sich fühle. Es habe ihn der entscheidende Schritt unendliche Selbstüberwindung gekostet, aber
lung nicht nur seine Ellern uud Verwandten in Kummer gestürzt, sondern auch das Unglück einer andern Familie herbeigeführt zu ha-- ben; hätte er derartige Empfindungen früher gefühlt, so würde er, trotz aller Beleidigungen, dennoch nicht zum Duell geschritten sein. Diese Erklärung machte, als dem tiefergriffenen Herzen des Angeklagten entsprossen, einen mächtigen Eindruck auf Gerichtshof, Ge- schworne und Publikum. Weiter deponirte vr. Coste, daß er früher noch nie eine Schußwaffe in die Hand genommen und nur, nach Feststellung des Zweikampfes, einige Probeschüsse mit (glatten) Pistolen versucht habe; auch überließ er, bei seiner Unbekanutschast mit der Führung von Ehrenhändeln, die Form und Bedingungen der Ausführung vollständig den Sekundanten. Ei stellte schließlich noch entschieden in Abrede, jemals einem Ehrenhandel ausgewichen zu sein, wie es gerüchtweise als in Greifswalde geschehen, verbreitet worden war. Das Zeugenverhör bestätigte diese Darlegung in ihrem ganzen Umfange. Die Geschworenen sprachen nach i/fftür.diger Berathung das „Nichtschuldig" aus, was einen stürmischen Beifall des zahlreich anwesenden Publikums hervorries, der von dem Vorsitzenden des Gerichtshofs gerügt wurde. Hierauf erfolgte die Freisprechung des Angeklagten, der sofort in Freiheit gesetzt wurde.
— Wien, 25. Juli. Der Schah von Persien wird am 29. Juli über Innsbruck hier eintreffen und das Lustschloß Laxenburg bewohnen.
Italien. Auch die italienischen Städte wollen im Schah-Kultus nicht hinter ihren anderen europäischen Schwestern Zurückbleiben. Turin bietet alles auf, den Empfang, joweit Zeit und Mittel cs erlauben, möglichst glanzvoll zu machen. Von Seite des hiesigen Ministeriums wird zu diesem Zwecke die Summe von 60,000 Fr. verausgabt. Tausende von Händen sind Tag und Nacht beschäftigt, auf den Plätzen Carlo Felice, San Carlo, Castello und in den Straßen Roma und Po mit der Aufstellung zierlicher Dekorationen und mit den Vorbereitungen zur Beleuchtung, die glänzend zu werden verspricht. Der Schah wird auf den 25. d. hier erwartet und wird im königl. Schlosse absteigen. Viktor Emanuel traf am 22. d. aus dem Aosta« Thale zum Empfange des Gastes in Turin ein.
Spanien. Dir „Agence Havas" meldet aus Madrid vom 24. d., daß die deutsche Panzeffregatte „Friedrich Carl" den kleinen Dampfer der Insurgenten „Vigilante", der auf der Fahrt nach Almena gewesen sei, um dort den „Kanton" zu proklamiren, genommen habe. Der Deputirte Galvcz, Haupt der Insurgenten in Carthazena, sei an Bord gewesen. — Die Fregatte hat sich mir der Prise nach Gibraltar begeben. (Die Madrider Regierung hat, um dem Fortschreiten der höchst gefährlichen, alle staatlichen und gesellschaftlichen Grundlagen in Frage stellenden Bestrebungen wirksam ein Ziel zu stecken, und namentlich aufs Aeußcrste beunruhigt durch den offenen Abfall eines Theils der Flotte zu den Insurgenten, den auswärtigen Regierungen notificirt, daß sie die Kriegsschiffe „Almanza", „Victoria", „Mendez Nunez", „Fernando ek Catolico", sowie überhaupt jedes andere von den Insurgenten in Carthagena besetzte Fahrzeug für Piratenschiffe erklärt und es den fremden Mächten anheimgestellt, gegen diese Vogelfreien nach Kaperrecht zn verfahren. Das spanische Eigenthumsrecht an den genommenen Schiffen werde später auf dem Wege diplomatischer Correspondenz geltend gemacht werden.)
Madrid, 25. Juli. General Contreras, einer der Lhefs der Insurgenten von Carthagena, soll gedroht haben, ein im Hasen dieser Stadt liegendes preußisches Schiff wegzunehmen, falls die „Vigilante" und der Jnsurgenten-Chef Galvcz nicht freigegeben würden.
Nicht zum ersten, vielleicht auch noch nicht zum letzten Male hat Don Carlos den Boden Spaniens betreten, um sich eine Krone zu erkämpfen. Von Bayone und Pau kommend, ging er von dem französischen Torfe Ustaritz aus waffenlos und in Civilkleidern über die Grenze, ohne daß sich Gensdarmen oder Zollbeamte um ihn bekümmerten. Unter seinen wenigen Begleitern befanden sich zwei französische Legitimisten und ein Carlistenoffizier. Nach einem mehrstündigen Ritt über Hügel und durch Wälder wurde in einem Gasthause jenseits der Grenze Halt gemacht, wo eine feierliche Begrüßung seitens des Marquis Valdespina und eines spanischen Generals, welche sich mit ihrem Stabe und einer Escorte eingefundcn hatten, stattfand. Hier vertauschte Ton Carlos seine Reisekleidung mit einer glänzende» Uniform und begab sich dann mit seinem Gefolge nach dem Dorfe Zugarramundy. Einige tausend Freiwillige erwarteten ihn jubelnd und in der Dorfkirche wurde ein Tedeum gesungen, nach dessen Be- nedigung er bei dem Pfarrer frühstückte.
Amerika. Philadelphia, 26. Juli. Gestern war in Bal-
die Ehre des Mannes, auf solche Weise provozirt und angegriffen,! timoce eine große Feuersbrnnst. Das Feuer fing in den Werften habe denselben unbedingt nöthig gemacht. Wie sein Gegner zusammen- der Claystreet an, hatte bis zur Mittagszeit bereits 300 Häuser er- gesunken sei, da seien freilich wieder alle bitteren Gedanken und feind-, griffen und wurde um 3 Uhr gelöscht. Mehrere Personen sind um- seli gen Gefühle plötzlich aus seiner Brust verschwunden. Es dränge! gekommen. Der Schaden wird auf 1.500,000 Dollar geschätzt.
Redigin, gedruckt und verlegt von A. OelschlLger.