282

Nächsten Dienstag, Nachmittags 1 Uhr, verkauft die Spar- L Vorschußbank einen

feuerfesten

Caffenschmnk

im Aufstreich. Die Versteigerung findet bei mir statt.

E. Georgii.

> Einen halben Morgen deeiblättrigen

Klee

im obern grünen Weg hat zu verkaufen Christian Widmaier, _Sattler. _

Für die Abonnenten der hiesigen Stadt ist ein Extrablatt beigelegt,Eröff­nung der Brodfabrik von Aug. Gerlach" betr.

Il/2 Morgen

Calw.

hat zu verkaufen

eugras

Laur, Schuhmacher.

Gottesdienste am Sonntag, den 22. Juni: Vorm (Pred.): Herr Dekan Mezger.

Nachm. Kindertchre mit den Töchtern.

Nachm. (Pred,): Herr Helfer Grill.

Tübingen, 17. tzurii. Heute Nachmittag um 4 Uhr stieg plötzlich die Steinlach außerordentlich an. Die trüben Wellen führten Holz, Haushaltungsgegenstände, sogar Geflügel und dergln. mit sich. In Mösstngen soll ein Wolkenbruch nicdergegangen sein. Die über die Steinlach führenden Stege mußten hier angebunden werden.

Raven sbu rg , 18. Juni. Ein Wolkenbruch hat heute Nackt die Thalgegend der Gemeinde Hasenweiler schwer beschädigt und aus den Einhalden und Jbacher Tobel ein Masse von Hölzern in das Thal geworfen, Wiesen und Accker überschwemmt und Wege uns drücken zerstört und weggerissen und den Verkehr uach verschiedenen Richtungen unmöglich gemacht. In Folge der bei dem Oberamt eingekommenen Anzeige wurde augenblicklich ein Sachverständiger zur Berathung der Gemeinde an Ort und Stelle abgeordnet, auch ist den nächstgelegenen Ortschaften Hilfeleistung gelegentlich empfohlen worden.

Darmstadt, 17. Juni. Zur Feier des RegierungsjubilänmS des Großheizogsist dieStadt im höchsten Festschmuck. Der deutsche Kronprinz, der Erzherzog Viktor, Prinz Luitpold von Vaiern und der Prinz Hermann von Sachscn-Weemar sind zur Beglückwünschung hier angekommen. Der Großherzog hat heute Deputationen der Synode, der Stände, der Standesherren und eine Deputation aus Aschaffenburg empfangen. Um 11 Uhr ist große Parade. Der Kaiser von Rußland wird um 2 Uhr hier erwartet.

Berlin, 17. Juni. Der Reichstag hörte in seiner heutigen Sitzung zunächst einen Bericht über die Verwaltung des Schulden­wesens Le« Norddeutschen Bundes, resp. des deutschen Reiches an und ertheilte die von dem Berichterstatter beantragle Decharge. Der Ge­setzentwurf über die Einführung des Genossenschaftsgesetzes in Baiern wurde sodann in dritter Lesung ohne Debatte genehmigt. Bei der darauf folgenden zweiten Berathung des Gesetzentwurfes über die Ein­führung der Reichsversassiing in Glsaß-Lothringen wurde ein Amende­ment von Petcrsen angenommen, welches den Wahlausschluß derjenigen beseitigt, die für Frankreich optirt haben, aber nicht ansgewandert sind. Ein Amendement von Reichensperger zu Z. 8, welches die Vorlegung eines Landesverfassnngsgesetzes für Elsaß-Lothringen für die nächste Reichstagssession verlangte, wurde nach längerer Debatte abgelehnt und der Paragraph in der Fassung der Regierung mit allen Stimmen gegen die des Centrums angenommen.

Berlin, 18. Juni. Im Reichstag wurde der Geset-entwurf über Einführung der Reichsverfassung in Elsaß-Lothringen in dritter Lesung nach den Beschlüssen der zweiten Berathung unverändert ge­nehmigt. Der Antrag Windthorst, welcher fordert, daß die Befug- niffe des Bundesraths zum einseitigen Erlaß der Verordnungen bis zum 1. Januar 1876 beschränkt werden, wurde bei namentlicher Ab­stimmung mit 171 gegen 7 t Stimmen abgelehnt. Der Gesetz, entwurf über den einstweilen reservirten Theil der französischen Kriegs­entschädigung wird an die Gudgetkommission verwiesen, das Gesetz über die Kontrole des Etats pro 1873 in erster und zweiter Bera- thung genehmigt.

Bert in, 17. Juni. TieN. A. Z." schreibt mit auszeich­nender Schrift:Die in der Presse vielfach verbreitete Nachricht, daß der deutsche Botschafter in Paris, Graf Arnim, bei Gelegen­heit des Regierungswechsels in Frankreich den neuen Machthabern ein gewisses Empressement cntgegengetragen habe, sind wir in der Lage, auf das Bestimmteste in Abrede zu stellen." Mit großer Be­stimmtheit austretende Gerüchte, welche von verschiedenen Officiösen weiter verbreitet werden, sprechen von der Verlobung der beiden älte­sten Töchter des Prinzen Friedrich Karl. Danach wäre die Prin­zessin Marie, geb. den 14. Sept. 1855, die Verlobte des Prinzen Wilhelm von Württemberg; die Prinzessin Elisabeth, geb. den 8. Februar 1857, die Verlobte des Erbgroßherzogs von Mecklenburg- Strelitz.

DieGermania" bezeichnet die Nachricht, daß am 7. September eine abermalige Konferenz der Bischöfe stattfindcn werde, als vollstän­dig aus der Luft gegriffen.

Metz, l6. Juni. Ein für die ganze hiesige Geschäftswelt wichtiges und zugleich erfreuliches Ereigniß hat sich vorgestern in

unserer Stadt vollzogen, nämlich die Constituirnng eines Creditver« eins nach Schnlze-Delitzsch'em System! unter dem NamenMetzer Vereinsbank".

Mühlhausen, 19. Juni. Mit dem heutigen Tag beginnt dem Vernehmen nach die Wegschaffung des in Belfort befindlichen Kriegsmaterials.

Schweiz. Genf, 18. Juni. Die Kaiserin von Rußland ist von Italien kommend gestern Abend hier eingelroffen, wird den heu­tigen Tag hier verweilen und morgen ihre Reise nack Stuttgart fort- setzcn, von wo sie nach Ems geht. Pater Hyacinthe hat gestern Abend unter ungeheurem Andranze von Menschen man schätzt deren Zahl auf 3550 und unter deren lebhaftem Beifall einen speciell an die Franzosen gerichteten Vortrag gehalten. Der Abbe Hanr- tault hat mit Erthcilnng des Religionsunterrichts für die altkatholischen Kinder angefangen.

Zürich, 16. Juni. Dem Erlasse der russischen Regierung in Betreff der russischen Studentinnen ist die Züricher Universität die Antwort nicht schuldig geblieben. Heute Vormittags trat der Senat in außerordentlicher Sitzung zusammen und unterzog den Ukas, wel­cher die Universität selbst auf das Äergste herabwürnigt, einer eingehenden Berathung. Das Resultat derselben war, daß auch nicht ein einziger der von der russischen Regierung erhobenen Vorwürfe sich als begrün­det erwies. Der Senat legte gegen den Ukas entschieden Verwahrung ein und constatirte, gestützt auf Gutachten der Docenlen und der Be­hörden, die untadelhafte Führung der Studentinnen in sittlicher Be­ziehung. Das Resultat der amtlichen Erhebung sowohl, als auch der Protest des Senats werden der Regierung zur Kenntnißnahme und Mittheilung an den Bnndesrath behufs Uebermittlung an die russi­sche Gesandtschaft in Bern zugeftellt. Bei der gesammtcn Bürger­schaft findet das entschiedene Auftreten des Senats die vollkommenste Billigung. Seitens der Regierung steht ein gleicher Protest in Aussicht.

Jalien. Rom, 16. Juni. Der Senat hat nach einigen Be­merkungen die 7 ersten Artikel des Gesetzentwurfs wegen Aufhebung der religiösen Körperschaften angenommen, nachdem der Justizminister erklärt hatte, die Negierung werde dieses Gesetz schommgsvoll anweu- den. 17. Juni. Der Senat hat ohne Debatte das Klvstergesetz mit 68 gegen 28 Stimmen genehmigt. Der Papst hat das Kol­legium der Kardinäle empfangen. Die Adresse, welche tie Ordens­generale dem Papste überreicht haben und die Antwort des Letzteren liegen nun im Wortlaut vor. Die Adresse klagt über die Unterdrück­ung der Orden und sieht Trost in dem Widerstande, den der Papst dem gemeinsamen Feinde entgegensetzt. Znm Schluß wird die Hoff­nung ausgedrückt, daß Gottes Zorn sich legen und daß er seiner Kirche den Frieden wieder geben werde. Der Papst sagte in seiner Antwort, er theile vollkommen den Schmerz der Generale über die schlimme Loge, welche man den Orden bereitet habe. Er tröste sich nur durch den Gedanken, daß Gott diejenigen züchtige, die er liebe, und durch die Erfahrung, daß der Geist des Gebets nicht ringe schlummert sei. Die Strafen der Kirche, welche über die Urheber dieser Gesetze neu verhängt worden seien, würden eine mächtige Waffe bilden, mit der Gott seine Feinde schlagen werde. Die Generale möchten auf Gott vertrauen und im Gebet verharren. Der Papst empfängt fortwährend viele vornehme Personen, die ihm zu der 28- jähr. Feier seines Regierungsantrittes Glück wünschen.

Rom, 18. Juni. DieVoce detla Verita" veröffentlicht die Rede des Papstes beim Empfang des Kardinalkollegiums, worin der Papst seine Proteste gegen die Usurpatoren des päpstlichen Staates und der Kirchengüter wiederholte, sodann bestätigte, daß Ratazzi ohne die Tröstungen der Religion starb, sich ferner über die Theilnahme der Geistlichkeit an dem Leichenbegängniß Ratazzi's beklagte und die­selbe übel vermerk« und schließlich jede Idee einer Versöhnung zu­rückwies.

Ans Amerika erzählt man: Die Eisenbahngesellschaften in Ne­braska gestatten allen Indianern freie Fahrt, wenn sie in die Wagen springen während der Zug in Bewegung ist. Der betr. Stamm In­dianer soll auf diese Weise schnell dem Erlöschen nahen.

(Hiezu'NrsÄ de« UnterhaltungSbl.)

Redgin, gedruckt und verlegt von A. Oelsch Niger.