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Darlehengcsuch.

500600 fl. sucht auf 450 fl. Ge­bäude- und 720 fl. Gütersicherheit

Verwaltungs-Aktuar

Ziegler.

Einen Eimer guten

Apfelmost

hat wegen Kellerräumung sogleich zu ver­kaufen

Heinrich Lorch. Thalmühle.

Ein hochträchtiges

Mutterfchwein,

welches unter 4 ausgewählt werden kann, hat zu verkaufen

I. Schill.

Einen zweirädrigen

Karren,

zum Milch- oder Geschirrführen geeignet, hat zu verkaufen

Wagner Stüber, Biergäßle.

Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha.

Nach dem Rechnungsabschlüsse der Bank für 1872 beträgt die Ersparniß für das vergangene Jahr

70 Proeent

der eingezahlten Prämien.

Jeder Bank-Theilnehmer in hiesiger Agentur empfängt diesen Antheil nebst einem Exemplar des Abschluffes vom Unterzeichneten, bei dem auch die ausführlichen Nach­weisungen zum Rechnungsabschlüsse zu jedes Versicherten Einsicht offen liegen.

Denjenigen, welche beabsichtigen, dieser gegenseitigen Feuerversicherungs-Gesell» schüft beizutreten, gibt der Unterzeichnete bereitwilligst deßfallsige Auskunft und ver­mittelt die Versicherung. ^

Calw, den 20. Mai 1873.

C. W. Heiler.

Agent der Feuerversicherungsbank f. D. in Gotha.

LpilöMsotw LrLmM (Mflsuestt)

heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie vr. G. Likkisck, Kerkia, Louisenstraße 45. Augenblicklich über tausend Patienten in Behandlung.

I

Einige Fräulein,

welche das Kochen gründlich erlernen wollen, finden bei sehr günstigen Bedin­gungen sogleich Gelegenheit.

Näheres bei der Erped. d. Bl.

Hirsau.

GeldausMeihen.

Bei der hiesigen Stiftungspflege liegen 300 fl. gegen gesetzliche Sicherheit zum Ausleihen parat.

Calw. In den öffentlichen Sitzangen des K. KreiSstraf- gerichts vom 20. d. MtS. kamen folgende Fälle zur Verhandlung: 1) Die Untersuchungssache gegen den Schreiner Anglist Roller von Calw, derzeit in Brötzingen, wegen Unterschlagung, endete mit der Freisprechung des Beschuldigten, weil das Gericht das nach der Be­schuldigung den Gegenstand der Unterschlagung bildende Holz in Folge Vertrags durch die Uebergabe in das Eigenthum des Roller übcrge- gangen hielt, dagegen wurden demselben die Kosten der Untersuchung zngeschieden, weil er durch seine höchst verwerfliche unredliche Hand­lung die Untersuchung schuldhaft veranlaßt hat. (Rechtsanw. Schwarz­mann von Calw führte dre Vrrtheidigung). 2)^ Johann Reinhardt, 17 Jahre alt, von Neusten, OA. Herrenberg, entwendete aus einem Bauernhause in Kayh, wo er vorher als Webersgeselle gearbeitet hatte, auf doppelt erschwerte Weise, uämlich durch Erbrechen der äußeren Eingangsthnre und Aufsprengnng eines verschlossenen Koffers aus dem­selben etwa 60 fl. Geld. Er wurde zu der in der Anstalt für ju< genlliche Verbrecher zu zollzichenden Gefängnißstrafe von einem Jahr verurtheilt. 3) Gegen den ledigen Kaufmann Emil Vincent Wur- lod von l'Aigle, Canton Waadl, in Gärtringen in Condition, welcher sich der Ausstellung einer unzüchtigen Darstellung geständigermaßen schuldig gemacht hat, erkannte das Gericht eine Geldstrafe von drei Thalcr neben der Verpflichtung zum Kostcnersatze. Endlich 4) erfolgte noch die Verurtheilung des schlecht prüdicirten Gregor Weiß, Tag- löhners von Nohrdorf, OA. Nagold, wegen fortgesetzten schweren Diebstahls, wegen zweier einfacher Diebstähle und wegen zweier Un­terschlagungen zu der Zuchthausstrafe von einem Jahr und zehn Mo-^ natcn. Der erschwerte Diebstahl bestand darin, daß er an dem gegen ! einen Garten herausgehenden Kellerloch des früheren Klostcrgebäudes! in Rohrdorf den eisernen Stab gewaltsam lossprengte, durch die so! erweiterte Oeffnung mehrmals in den Keller kroch und von dort ver-! wahrten Wein, 4 biso Jmi Markgräfler und 2 Flaschen Malaga,! sowie auch Aepfel und Birnen herausholte. Bei der deßwczeu vor- genommencn Hausdurchsuchung fand man dann noch weitere gestohlene bczw. unterschlagene Gegenstände von weniger bedeutendem We.the, was dessen weitere Verurtheilung zur Folge hatte.

Frankfurt, 23. Mai. In Folge der bekannten Vorgänge wurden hier im Laufe der letzten Wochen eine große Masse Rerolver in den verschiedenen Wafsenhandlungcn gekauft, so daß bei manchen der ganze Vorrath aufgeräumt ist.

Der Fürst von Reuß ä. L., welcher kürzlich von Greiz auSi ohne Begleitung einen Spazierritt nach dem sog. WaldhanS unter-^ nahm, hatte, wie der Geueralauz. erzählt, das Unglück, plötzlich von einer j Ohnmacht befallen zu werden und vom Pferde zu stürzen, worauf er,! mit einem Fuß im Steigbügel hängen bleibend, eine Strecke weit in bewußtlosem Zustande geschleift wurde. 'Nieder zur Besinnung ge­kommen, konnte er jedoch sein Pferd wieder besteigen und in die Stadt zurnckreitcn. Dieser Unfall, der leicht das Leben des Fürsten hätte kosten könne», scheint ohne bedenklickie Folgen vorübcrgegangen zu sein, da man eine baldige und völlige Genesung erwartet.

Fürst Bismarck, dessen Gesundheitszustand in letzter Zeit im allgemeinen befriedigend war, wird seit kurzem wieder von seinem alten Leiden, dem Rheumatismus, namentlich im Hüftgelenk, heimgesucht, so daß er bereits wiederum ärztlichen Rath hat nachsuchen müssen.

In dem Etat des Reiches pro 1874 ist die Summe von 5,711,420 Thlr. an Wohnungsgeldzuschüssen für die Offiziere des Reichshceres und der kaiserlichen Marine, sowie für die Reichsbeam- tcn ausgeworfen.

Es bestätigt sich, daß die von dem preußischen Justizminister

Leo chardt eingesetzte Strofprozcß-Ordnungs-Commission sich mit allen gegen 3 Stimmen für die Schöffengerichte an Stelle der Schwur­gerichte ausgesprochen hat. Es mutz noch der Bundesrath und später der deutsche Reichstag seine Stimme abgebeu und hoffentlich wird sich auch die öffentliche Stimme nachdrücklich vernehmen lassen. Sehr gewichtige juristische Autoritäten haben ihre Stimme dahin abgegeben, daß das Verfahren in Schwurgerichtssachen zu verbessern sei und daß die Regierungen, und Volksvertretungen sich über diese Verbesserungen einigen, aber nicht das Schwurgericht, das sich bewährt habe und dem Volke werth sei, abschaffen sollen. (Dfz.)

Dre men, 21. Mai. Um I V 2 Uhr heute Mittag langte der Festzug, der die Mitglieder des BundeSrathS und des Reichstags hie- hcr brachte, bei schönstem Wetter auf hiesigem Bahnhofe an. Alle Stationen, we che der Festrug passirte, waren festlich geschmückt. Umcr Bahnhof hat dreifach geflaggt und seine sämmtlichen Räume sind de- korirt, namentlich die Halle, deren Wände mit den Wappenschildern und Farben des Reichs und der einzelnen Staaten desselben geziert sind; ebenso hat die Stadt ihr Festkleid angethan, die Plätze und Hauptstraßen prangen im Flaggenschmuck. Der festlich geschmückte, von z vei Lokomotiven gezogene Zug wurde mit Musik und lauten Hochrufen der zahlreich längs der Bahn versammelten Bevölkerung empfangen.

Köln, 23. Mai. Der gestrige Tag war für die hiesige alt- tätholischc Gemeinde von besonderer Bedeutung. Nachdem am frühen Morgen 32 Kinder zum ersten Male zum Abendmahl geführt worden, traten gegen Mittag nach Abhaltung des zweiten Gottesdienstes durch Professor Kn 00 dt in der RathhauSkapelle die wahlberechtigten Mit- glieder der Gemeinde zusummen und wählten zuerst definitiv eine» zweiten Geistlichen, als welcher Kaplan Paffrath bestimmt wurde. Hicraus schritt man zur Wahl zweier Delegirtcn zu der am 4. Juni in der hiesigen RathhauSkapelle stattfindenden Bischofswahl.

Der Breslauer Domherr Karl Frhr. v. Nichthofen hat sich in einer ausführlich mottvirtenErklärung", durch die Zeitungen ver- öffentlicht am 15. Mai c., von den vatikanischen Dekreten vom 1Z. Juli 1870 feierlich losgesagt. Rirbthofen wurde im vorigen Jahre durch königliche Ernennung Domherr.

Breslau, 19. Mai. DerA. Z." schreibt man:Eben er­fahren wir au? zuverlässiger Quelle, daß der Fürstbischof von Bres­lau in einer bisher beispiellosen Ileberstürznng den Domherrn v. Rieht- hofen noch am 15. d. M., also am Tage seiner Lossagung von