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Lalw im Schwarzwald

Samstag, den 3. Dezember 1938

Nr. 283

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Gm Feiertag öes Su-etentanöes

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Reichenberg, 2. Dezember. Am Freitag­mittag, kurz vor 14 Uhr, traf der Führer fahrplanmäßig mit dem Sonderzug in der Hauptstadt des jüngsten Gaues Grotzdeutsch- klnds eiu. Beim Einlaufen des Zuges in die Halle wurde der Führer und Reichskanzler von Gauleiter Konrad Henlein und den Vertretern von Partei, Staat und Wehrmacht begrüßt. Die Reichenbcrger Bevölkerung bereitete dem Befreier ihrer Heimat einen begeisterten Emp- fang.

Ein einziger Freudenschrei empfängt den Be. freier des Sudetenlandes vor der Bahnhof­halle. DerBadenrveiler Marsch" wiro fast ubertönt von den tosenden Heilrufen der Volksmenge. Kommandos ertönen, die Trappe Präsentiert das Gewehr. Nun schreitet der Führer die Front ab. Orkanartig pflanzt sich der Hubel durch die Straßen fort, als der Führer die Fahrt zum Reichskomm istariat an- tritt. Im Wagen stehend erwidert Adolf Hit­ler wieder und wieder die freudigen Grüße, die ihm dargebracht werden. Und noch einmal, wie in den Tagen der Befreiung, verwandelt sich bei den Menschen der Bann der Erwartung rn einen Sturm derFreude und Begei­sterung. Den Frauen stehen Tränen in den Augen wie in den ersten Tagen, als deutsche Soldaten ins Land marschierten und der Füh­rer zum erstenmal das befreite Sudetenlano be. trat.

»Graf Zeppelin" über Reichenberg

Zur selben Zeit, wo der Führer, umbran­det von der Begeisterung der Tausende und aber Tausende, die Straßen der jüngsten Gauhauptstadt des Großdeutschen Reiches durchfährt, erscheint in den Lüften das neue Luftschiff .Graf Zeppelin' der stolze Zeuge deutschen Schasfensgeistes und KSn- nens unter Führung von Kapitän Sammet. Neue Begeisterungsstürme gehen durch die Massen. Die Augen find wre gebannt nach oben gerichtet, als das Luftschiff seine Kreise über der Stadt zieht.'Um 14.06 Uhr traf .Graf Zeppelin' über Eger in Neichenberg ein und warf Post ab. Lautsprechermusik tönt von Bord des .Graf Zeppelin'. Ter Egerländer Marsch klingt auf. Dann hört man eine Stimme, die die Sudetendeutschen 'aufruft, am 4. Dezember ihr Ja dem Führer zu geben.

Besichtigungen Kurze Ansprache des Führers

Der erste Besuch des Führers in der Gau. Hauptstadt galt dem Reichskommissariat im ehemaligen tschechischen Gymnasium. Nach einem fast einstündlgen Nundgang im Ge- werbemuseum besichtigte der Führer zusam- men mit Gauleiter Konrad Henlein das Rei- chenberger Theater und begab sich dann zu Fuß gegen 4 Uhr nachmittags »ns RathauS wo er sich in das Gedenkbuch eibtrug.

Nach Tankesworten tiefster Liebe und Der. ehrung durch den Oberbürgermeister erklärte der Führer in feiner kurzen Erwiderung, daß er mit großer Freude in die jüngste Gau- stadt des Großdeutschen Reiches gekommen sti. Er gab seiner Ueberzeugung Ausdruck. Aiß es gelingen werde, im Laufe weniger Jahre auch diese Stadt zu einem wirk­lichen Hort unserer Bewegung und zu einer stolzen Gauhauptstadt zu ma- chen und er sagte persönlich alle nur denkbareUnterstützungzu. um dazu beizutragen daß auch dieser Gau mit seiner Hauptstadt ebenso aufblühen möge wie die vielen anderen Gaue und Städte im übrigen Reich. Der Führer dankte dann nochmals den Sudetendeutschen für ihre Treue und ihre Standhaftigkeit in den Zeiten des Leidens und Kämpfen?, die es ihm ermöglicht hätten, vre geschichtliche Wende herbeizufahren.

Als Geschenk der Stadt Reichenberg überreichte der Oberbürgermeister dem Füh. rer einen wundervollen Wandbehang aus Goldbrokat, der in der weit über das Su» deteukand hinaus bekannten Reichenberger

Textilschule nach einem alten italienischen Brokat gewebt wurde. Das Vorbild zu dieser künstlerischen Arbeit wurde bei der Oeffnung der Königsgräber im Jahre 1928 im Veits- Dom zu Präg gefunden und auf der Schule nachgebildet. Erfreut dankte der Führer für dieses sinnvolle Geschenk.

Konrad Henlein begrützk den Führer

Gegen 19 Uhr kündet Plötzlich der Jpbel der riesigen Menschenmenge, daß der Füh­rer auf dem Messegelände eingetrofsen ist. Die Begeisterungsstürme schwellen zum Or­kan an. als Adolf Hitler mit Konrad Henlein die große Messehalle betritt. Die Begeisterung will kein End« nehmen und es dauert lange, bis sich Konrad Heqjiein Ge- hör verschaffen kann. Wenn in diesen Stun. den die Wogen der hellsten Begeisterung emporschlagen, so führt er u. a. aus. wenn Hunderttausende sudetendeutscher Männer

Fl Paris, 2. Dezember. Zu dem Besuch des Reichsaußenministers von Ribben- trop in Paris wird von französischer offi­ziöser Seite erklärt, daß noch nicht alle Ein­zelheiten des Programms festgelegt seien. Vorgesehen sind bereits folgende große Linien: Der Ministe, wird bei der Ankunft in Paris am Dienstagvormittag von Außen­minister Bonn «tam Nordbahnhof begrüßt werden. Die Unterzeichnung der französisch­deutschen Erklärung soll noch im Laufe des Tienstagvormittag erfolgen. Mittags wird Ministerpräsident Daladier dem deut­schen Gast ein Frühstück geben. Abends folgt ein Diner am Quai d'Orsay. Für Mittwoch ist ein Diner in der Deutschen Botschaft vor­gesehen. In den Kreisen des Comite France- Allemagne wird ein Empfang vorbereitet. Bei dieser Gelegenheit soll Außenminister von Ribbentrop Gelegenheit erhalten, sich durch den Rundfunk auch an das fran­zösische Volk zu wenden. Voraussichtlich wird der Reichsaußenminister vor seiner Abreise auch dom Präsidenten der Re­publik empfangen werden. Die Rückreise nach Berlin ist für Donnerstagvormittag vorge­sehen.

»

Der für Montag angekünbigte Besuch deS Reichsaußenministers von Ribbentrop in Paris wird in Deutschland eine gute Presse finden. Die deutsch-frcmzösische Verständigung ist ein wichtiger Bestandteil jener gesamt- europäischen Regelung, in der die Achte Rom Berlin eine ausschlaggebende Nolle spielen wird, und die allein darüber entscheiden kann, wer die Zukunst Europas gestalten soll: Der sowohl vom national- sozialistischen Deutschland wie auch vom faschistischen Italien konsequent vertretene Gedanke der Verständigung oder die destruktive Aktivität jener Clique von inter­nationalen Hetzern und Kriegstrei­bern. die vor allem in den letzten Wochen nichts unversucht gelassen haben, um erneut eine Atmosphäre der Unsicherheit und der Spannung über Europa heraufzubeschwören.

Alle Fortschritte, die der Gedanke der Der- ständigung in den letzten Wochen gemacht hat nicht zuletzt die Inkraftsetzung des englisch, italienischen Vertrages wiegen um so schwerer, als sie begleitet waren von einem umfassenden Generalan- griff jener Kräfte der Verneinung und der Zerstörung, die den Augenblick für gekom­men hielten, sowohl auf den innerpolitischen Fronten wie auch auf dem Gebiete der äuße­ren Politik in den beiden westlichen Dem», kratien zum entscheidendenSchlaae auSzuholea.

und Frauen an den Hörgeräten sitzen, dann wird dieser laute Jubel und diese tiefe Freude übertönt von dem Gefühl der unaus­sprechlichen Dankbarkeit, die wir. mein Führer, für Sie empfinden. Das. was Sie uns und unseren Kindern gaben, ist so viel und so groß, daß wir niemals diese Dankesschuld abstatten können.

Und noch einmal dröhnt eS durch die Hall«. Die Menschen springen aus von den Stühlen; die Arme recken sich zum Gruß. Schon lange steht der Führer am Rednerpult, die Augen fest und strahlend auf diese Menschen vor ihm gerichtet. Man merkt es den Sudeten­deutschen. die aus Neichenberg und dem gan­zen Sudetenland herbeigekommen find. an. sie wollen dem Führer zeigen, wie sie ihn lieben, wie tief ihre Dankbarkeit zu chm ist.

Daß diesem großangelegten Manöver kein Erfolg beschieden gewesen ist darf im Augenblick als der wichtigste Erfolg aller aufrichtigen und ehrlichen Anhänger des europäischen Verständigungsgedankens be­zeichnet werden.

Was das Thema des bevorstehenden deut- schen Besuches in Paris anbelangt, so ist bekanntlich schon in einer vor etwa acht Ta- gen von beiden Seiten herausgegebenen ossi. ziösen Verlautbarung bekanntgegeben wor­den. daß sich Reichsaußenminister von Rib­bentrop zur Unterzeichnung einer deutsch-französischen Erklärung nach Paris begeben wird. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß diese Erklärung eine Er­gänzung der bekannten deutsch-eng­lischen Erklärung von. München darstellen wird, die in diesem Falle auch im Verhältnis Deutschlands zu Frankreich jene Grundsätze einer Politik des g u t n a ch b a r- lichen Einvernehmens festlegen wird die eine Voraussetzung für eine allgemeine europäische Befriedung und Zusammenarbeit darstellen.

Seinen Ausgangspunkt nahm da? direkte deutsch-französische Gespräch mH einem Emp- fang des aus Deutschland scheidenden dama- ligen Botschafters Frankreichs in Berlin. Francois-Poncet, der bekanntlich heute Botschafter in Rom ist. beim Führer. Die Bedeutung, die die französische Presse diesem damaligen Gespräch beimaß ließ schon erkennen, daß der Gedanke der Verständi- gung seit München auf französischer Seite einen günstigeren Boden vorgefunden hat. Die in der Zwischenzeit stattgesundene normale diplomatische Fühlungnahme hat nunmehr zu einem Ergebnis geführt, das den Besuch von Ribbentrops ermöglicht.

Es bedarf keiner Unterstreichung, daß die Klärung des deutsch-französischen Verhält- nisses zwar ein erfreulicher Fortschritt aus dem Gebiete der Verständigung ist daß aber um mit dem Pariser ..Jntransigeant' zu reden, in Paris nicht der Schlußstein gesetzt wird, sondern erst ein Ausgangspunkt gefunden worden ist. Mit anderen Worten: Die noch zu lösenden Fragen wer- den keine geringen sein und sie werden vor allem, soweit sie die anderen wichtigen Kom­plexe der europäischen Politik Spanien Mittelmeer, um nur zwei der wichtigsten zu nennen betreffen, den gleichen ehrlichen und aufrichtigen Willen und die gleiche Ent. schlußkraft erfordern, die man auf seiten der Achsenmächte unter Berücksichtigung ihrer unzerstörbaren und bedingungslosen Soli­darität auch in Zukunft vorauSfehen darf.

Ein Volk - Führer an- Geführte

Lllm 1^8 cker öl»ti»aslei> LoIickai-ItSl

Zum fünften Male begeht heute das deutsche Volk den Tag der Nationalen Soli­darität. Zum fünften Male gehen die füh­renden Männer der Partei und des Staates aus die Straße, mitten unter das Volk, nicht als Minister und Amtsleiler. nicht als Füh­rer und Vorgesetzte, sondern als Menschen zu Menschen, als Sammler, als Kämpfer in der Front gegen Not und Elend, um auch zu ihrem Teil praktisch an der Erfüllung des Winterhilfswerkes des deutschen Volkes mitzuwirken. Aber nicht nur deshalb diesem HilsSwerk stehen Millionenorganisationen, steht die freu- dige Bereitschaft eines ganzen Volkes zur Verfügung nicht aus der praktischen Notwendigkeit heraus erfolgt dieser Schritt, sondern aus derselben Opfer-' bereitschaft. die das ganze Volk beseelt, aus dem Willen, alle Not mit ihm zu teilen und ihm nah zu sein, in guten wie in schlechten Tagen.

Symbolisch findet dieser Wille am Tage der Nationalen Solidarität feinen schönsten Ausdruck. Die Männer, die das Volk sich zu führen erkor, die. vom Vertrauen der Ge­meinschaft getragen, das Schicksal von achtzig Millionen gestalten, sie. die diesem Volke selbst entwuchsen, sie gehen an diesem Tag den Weg zurück, sie begeben sich mitten unter das Volk, um sichtbar kundzu­tun. daß sie zu ihm gehören, heute wie da­mals. als sie den Kamps um seine Seele be­gannen.^. Und könnten sie dafür einen schöneren Anlaß finden als diesen: einzu- treien und zu sammeln für die Notgeplagten, für die Kranken und Elenden und Frieren­den!

So lebt ein tieser Sinn in diesem Tag der Nationalen Solidarität, an dem der Kamps um die Verwirklichung der nationalsoziali­stischen Idee, dieser stete und täglich sich wiederholende Kampf um die Schaffung der wahren Gemeinschaft, sich vielleicht am schönsten äußert... Dieser Kampf aber gilt dem Volk, nur dem Volk allein, und daher ist es nichts als folgerichtig, wenn jene Parasiten, die diesem Volk am meisten scha­deten und immer noch unter uns leben, an der Feier dieses Tages nicht teilhaben kön- nen. wenn man die Juden also anwies, sich in diesen Stunden nicht sehen zu lasten.

Tie Diktatoren gehen auf die Straße', so pflegt an diesem Tage ein gewisser Teil der Auslandspreise zu schreiben, der daS Wunder der deutschen Erneue­rung unverständlich blieb, weil sie es nicht verstehen wollte. Für sie ist es eine leere Geste, ein Akt des Buhlens um die Liebe des Volkes... Das deutsche Volk lacht darüber. Das deutsche Volk kennt sich bester aus. ES weiß, daß diese .Geste' mehr ist als eine Geste, daß sie aus innerer Notwendigkeit er­folgt. Es schenkt den Männern, die als Sammler unter sie treten, sein vollstes Ver­trauen. Es steht hinter ihnen, ein für alle- mal...

Denn die Nationale Solidarität, sie lebt ja nicht nur in der Front des jährlichen Winterfeldzuges gegen Not und Kälte, sie ist Wirklichkeit überhaupt. Zweimal wurde sie in diesem Jahre einer gewaltigen Be­lastungsprobe unterzogen, zweimal bewährte sich ihre stählerne Kraft: in jenen Tagen und Wochen, da der Führer einer ganzen Welt zum Trotz, zehn Millionen Volksgenosten ins Reich zurückholte die Kämpfer d.er L s t- mark und des Sudetenlandes, die in diesem Jahre erstmalig, auch freudigen Herzens den Tag der Nationalen Solidarität miterleben. Es wird sich erweisen, daß die Sudetendeutschen schon an diesem Samstag ihre Stimme für den Führer abaeben.

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Ribbentrop fährt nach Paris

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