152

Calw. Zn den öffentlichen Sitzungen desjK. Kreisstrafgerichts vom 18. März kamen folgende Fälle zur Verhandlung und Aburthei- lung: 1) Der ledige Schafknecht Johann Jörg von Hochdorf, OA. Vaihingen, welcher bei zwei Schäfern den Versuch machte und dem es bei einem dritten Schäfer auch gelang, dessen Hund sich auf betrügerische Weise anzueignen, wurde mit einem Monat und fünfzehn Tagen Gefängmß bestraft, wovon jedoch 15 Tage als durch die in­soweit unverschuldet erstandene Untersuchungshaft abgcbüßt zu betrachten sind. 2) Karl Gottfried Haus, lediger Pflasterer von ZaiserSweiher, DA. Maulbronn, in Pforzheim wohnhaft, hat sich bei seinen zwei DlebstahlSvorstrafcn eines seinen ersten Rückfall begründetet en einfachen Diebstahls dadurch schuldig gemacht, daß er seinem früheren Dienst­herrn aus einem Steiubruch auf der Markung Birkenfeld einen Wagen Pflastersteine in diebischer Absicht wcgführte- In Anbetracht mildernder Umstände wurde er zum Verluste der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Tauer von 2 Jahren und zu der Gefängnißstrafe von vier Mo­dalen vernrtheilt. 3) Der 18 Lahre alte Zeugmacher Daniel Fried­rich Lodholz von Ebhausen, OA. Nagold, beging an dem Kauf­mann G. F. Knödel in Nagold einen Betrug mitiels Fälschung einer Prioaturknnde. Er bestellte nämlich bei diesem in einem von ihm selbst auf den Namen des Kaufmanns und Uhrenmachers Seiz in Attenstaig geschriebenen Briefe, den er unter dem Vergebe», er sei der Sohn des Seiz, dem Knödel selbst überbrachte, sechs Stück Re­volver und Pistolen, welche ihm Knödel nebst 100 Stück Revolver­patronen verabfolgte. Vier Stück dieser Schießwaffen schickte der Beschuldigte dem Knödel in 2 Sendungen je begleitet mit einem gleich­falls von ihm fälschlich auf den Namen des Seiz geschriebenen Brief zurück, und schloß für die zwei begaltencn Pistolen 2 Pfd. Wollgarn, welche er seinen. Vater entwendet halte, bei. Bei der Jugend des Beschuldigten uahm das Gericht mildernde Umstände an und erkannte gegen denselben eine Gefängnißstrafe von vier Wochen. Die Ver- theidigung führte mechtsanwalt Bohnenbergcr von "Nagold. Endlich 4 ) wurde der verheirathete Lästerer und Sägmühlebesitzer Eduard Gauß von Wildberg wegen Betrugs beim Schuldenwesen, nämlich der vorsätzlichen Verheimlichung einer zu seinem Vermögen gehörigen Forderung im Betrage von 67 fl. 42 kr., um seine Gantgläubiger zu benachtheiligen, zu der Gefängnißstrafe von vier Wochen verurtheilt. Rechtsanwalt Schwarzmann in Calw stand dem Beschuldigten als Vertheidiger zur Seite.

Stuttgart, 28 März. Die gestrige Nacht verlief, wiewohl weniger geräuschvoll, als die beiden vorhergehenden, doch nicht ohne Ruhestörung. Ein Volkshaufen demolirte den Laden des Kleiderhänd- lers Süßkind in der Marktstraße, worauf eine Abtheiluug Landjäger unter Führung des Obersten v. Starkloff und des Oberstlieutenants v. Günther! den Marktplatz räumte und Ruhe stiftete.

Stuttgart, 29. März. Anläßlich der Vorgänge in den letzten Tagen hatten gestern Abend die freiwillige Feuerwehr nebst der Schützen­gilde und dem StadlrciterkorpS in Verbindung mit dem Landjäger­korps und der Polizei die Sicherheckswache übernommen. Auch durch streiften Militärpatrouillen die Straßen. Zn einem Einschreiten war nirgends ein Anlaß vorhanden.

Lahr, 28. März- Die Bierbrauer haben beschlossen, mit 1. April das Bier um 1 kr. per Liter lheurer zu verkaufen. Daß aber das Bier besser werden soll, darüb-r wurde kein Beschluß gefaßt.

München, 25. März. Die königliche Entscheidung über diel

erkennen gegeben hat, daß er dem Entwurf nicht besonders geneigt ist. Ein anderer, ebenfalls aus dem Reichstage selbst heroorgegangener Antrag auf Bewilligung von Diäten und Reisekostenvergütung an die ReichStagsnutglieder ist mit 140 gegen 80 Stimmen äuge- uommen worden. Es ist zu hoffen, daß die Reichsregierung dem wiederholt ausgesprochenen Wunsch der Volksvertretung Rechnung

trageNiwtrd. c-ortschrittsvartci verösscntlicht Angesichts der nahe bevorstehenden Neuwahlen silr den Reichstag ihr Programm. Wir heben bieraus als besonders bemerkenswerth hervor, daß die Paitei, obwohl sie beir. der angenommenen Kirch-ng-s-tz- manchmal andere Bestimmungen gewünscht bätic dock als Nothwendizkcit erkannt habe, mr V.rein mit den anderen liberalen Parteien die Regierung in einem Kampfe zu unterstützen der mit jedem Tage mehr den Charakter eures großcn CulturkamPfes derMensch-

D^nÄnvolitischen Vorlagen sind von dem preußischen Abge­ordnetenhaufe endlich in dritter Lesung angenommen worden. An der Zustim­mung des andern Hauses zweifelt man nicht.

Berlin, 24. März. Dre Deutsche Reichspost erzielte laut soeben geschlossener Abrechnung pro 1872 vier Mill. Überschuß.

Der Kreurrta." zufolge ist die Abreise des Kaisers mit kleinem Gefolgt auf dm 23. °d-r 24. April r-stgesetzt.

Die fünfzigjährige Jubelfeier, welche am 30. d. M. zu Ehren des Feldmarschalls Wränget stattfinden sollte und wegen Erkrankunz desselben einen Aufschub erlitten hat. wird nicht den Generalen der Armee überlassen werden, vielmehr hat der Kaiser den Beschluß ge­faßt selbst eine solche zu veranstalten. Das fünfzigjährige Generals- jubiläum des Grasen Wränget ist das erste seit Bestehen der preußi-

D^E'Zahrestaa (24. März) der Erhebung Schleswig Holstein«

ilt in allen'Städten und größeren Ortschaften der Herzogthumer durch Auf- V lkomviaenoifen Gewerke und Corporatronen, an vielen Orten auch

dmch^GottcÄnst^ Bckränzungen der Gräber und gemüthliche Vereinig»!!wir

.4- Dbeilnabme gefeiert worden. Dre Feste trugen überall ernen

L» K"2»

austcnblira fernen Landsiertten crn Gastmahi zur ^erer und erinnerte an dre

große nationale Bedeutung jener Erhebung.

-Mi.,, 97 Märr Die beiden großen M rl ltär-R ev u cn vor dem

den ticken und dem russischen Kaiser bei Gelegenheit der Weltaus- llelluna sollen die erste am 4., die zweite am 14. Juni, und zwar mit Ber- ttebnnq aller irr der Umgebung von Wien gar,nsonirenden Truppe», sowie Äalinac sämmtlichcr MUitar-Akadcnueii pattsrnden. Man berechnet die der SWUngc samrmu^ee ausrückenden Truppen mit 40 50,000 Mann.

^^Da^ ReichöttiegLmlnisterium hat sich berert erklärt, 1000 eiserne Bettstellen Mallen au art rer c gegen eine mäßige Entschädigung zur Verfügung ,u ^ Korneuburg ist -m großes Gebäude disponibel, ,n welchem 1 S 00 Personen'Untcrkunft finden könnten, namcullich solche, die in Massen- zuzügcn zur Ausstellung Ivmmen werden.

Krankt«» Seitdem di- Regierung des Präsidenten Thiers m -Sala. des Abschlusses des Räumnngeverlrags mehr als je befestigt M ^tritt in FnintrOch die Frage wegen Auflösung der Nativvalver- ammlmra und damit im Zusammenhänge die definitive Koustitmrung der Republik immer mehr in den Vordergrund. Natürlicherweise berrschle darob auf der reqten Serie der Versammlung großes Miß. b baaen das sich auch darin kundgegeben hat, daß sie sich bei den Hrn.

Dkiers daraebrachten Beglückwünschungen fast gar nicht betheiligt hat.

Thiers dargeoracyicn ^ Nationalversammlung beschloß auf den

^Ronrmd in Ukb-r-instimmung mit der Regierung, daß Vorscylag der K ^'lRar Ferren stattfinden sollen. Die Versammlung be- ttmmtt dennächslenDonners.ag srtt die Ernennung einer Permanenzkom- nrrssion von 25 Mitgliedern.

- . - ... ^nerlinac!) Der Thüringer Thierschutzverein

ii -k der baierischm Truppen ist nach ven barer. Blatter (schützet ^ Landma.rn! Dein Junge nimmt

Ärn erkolat Nach derselben bleibt die blaue Farbe als Grundfarbe, > bringt folgende Er r S Grasmücken-, Spatzen-, Rothschwanznest

der Rauvenbelm wild beibehalten, nur die Gradauszelchmmg und de, aus Laugeweile em ,2 2 ^' von welchem der obengenannten Vögelchen,

^ R uP «wimen und Aufschläge (Regimentsfarben) werden m Em oder em airderes, ^ ^ Jungen aus. Jedes dieser Jungen braucht

La mtt dm^ Armee gebracht. ! sei es mit E'-rn °d°r g ^upen und anderes Geschmeiß

* 2 28 März Im Reichstag wurde heute das Münz- j täglich nnDrrrchsch aus der Nachbarschaft zutragen; macht

- B"Un, §.,^bttathm Der Bundeskommissäc Michaelrs zur Äetzung,^e 'hm dauert durchschnittlich 4-5 Wochen,

gesetz m erster Lestmg beraty-n. »ier « Ausführung j täglich 250 «tuck. ^' für das Nest 7500 Stück. Jede

leitete die Debatte ein u ^ Goldmünzen, welches die wir wollen sagrn^ eigenes Gewicht an Blättern und Blüthen.

des Gesetzes betreffs der AuSp 8 g ^ ^ ^ spricht für die ! Raupe sE tagttch hr si^ausgefresscu hat, auch 30 Tage und frißt

SZaN« des aeaenwart'aen Gesetzes sel. « amoerger 1 Gefetzt, fee braucht, btS slc »^

Basis des gegenwärtigen Gesetzes sei Plenarberathung, wünscht eine besondere Münzstätte für Hamburg, MünzauSprägung durch Private, die Emission von Zehn- und Zwanzig- Markuoten bis zur vollen Ausprägung von 40o Millionen in Gold und Beseitigung des Bildnisses der Landesherren von den Silber­münzen, statt dessen das Kaiserin ldniß. Mo HI wünscht dagegen die Verweisung des Gesetzes an die Kommission, und spricht sich gegen!

die reine Goldwährung aus. ^

Die mit der Prüfung des von den liberalen Fractionm im' Reichstag Angebrachten Preßge setz-Entwurf» beauftragte Kommis­sion wird voraussichtlich ihre Aufgabe noch vor dem Osterfeste gelöst haben. Die Annahme ist jedoch noch nicht gesichert, da der BundeSrath durch seine Nichtauwesenheit bei den betr. Kommissionssitzungen zu

.^ttT'uu'r 'eine" Blüthe, die -ine Frucht abgegeben hätte,"so frißt sie täglich "ur "'e ^ der Blulhe und die 7500 Raupen

LH M E Sw- Hw- d,m 2 »»«.

m Cowpagme 22 , .^lassrn, so hättest du und deine Nachbarn

^ 225 000 Stück^Aepfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen rc. mehr g-f um 22oMO Raupe, wie sie eS manchmal aus Liebhaber«

»ntet. Wem. l-d°ch dtt RauP^^ ^ wegen des

thut. 10, ^0, bie Blürhen keine "Nahrung mehr haben und abgefreffemn L und deiner Nachbarn Verlust noch

« K s-

einen_____-

Redgirr, gedruckt und verlegt von A. Oclschlkg er-

Das<at»erW»ch erscheint wöchentlrc mal: Pien-a«,§o ta« u. Kamst«-. Samstagsnummer ein Unterhaltung beigegeben. Abi mentspreis halbjäk durch die Post bezvj Bezirk Ist. 16kr.,s ganz Württemb. 1s

«ro. 3

W

pro II. Quarl gebühr) 38 kr oder der nächs

Calw.

Aus

Betreff der R zu folgenden 2

1) D brau chbar . wegzusühren, z Reiniguug unt sie gepflastert betreffende Ge anzuhalten. I Vorschrift ^

2) D keinen Umsi offen erhalten graben den ge auf öffentli geboten, dem gung eines S

3) D rc. an Straßei ist, verboten, ohne unverhäl bewerkstelligt i Düngerstätten, auf Straße

4) G oder Plätzen wege der Str Feldgerät hen an Ort und (

5) A sind Brunne Gefahr daran! maßregeln abz

6 ) da ge reinigt u

Man

im wohlversta erforderlichen -

Die! sich zu notiren. den obigen Straßenreinigi

An d Anordnungen

Dl

Lang

Am Dien werden in den 7 Stück sch 19 Stück E lang ui